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Chemie und Physik
• >^n Verbindung
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X /• Bemhardl , /• Berzelius , G» Bischof*, i?. Br.andes,
J. TV. Döbereiner , Du Menil, /. Nm Fuchs . JL, Gmelin^
Th.'p. Grotthufsj J, P. Heinrich, C. W. P- Kästner^
W' A. LttmpacHus , H. F* Link, fV. Meisner,
H. a OerHedt^ C. H. Pf äff, R. L. Ruhland, ■•
T. H» Steffens, F. Stromejery ji. Vogel,
F. fVurzer* ,^ *
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Dt. Schweigger u. Dr. MeJnecie.
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in dtr Sc^rag'sehen Buchhandlung.
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Inhal tsanzeige
des 9eaii «ind zwanxigate^ Bandes»
1 1 . -
Erstes Heft»
8pit%
ünilyie sinat neuen aiu Grönland rom H* Fro^ Gieitcke
mitgebrachten granatartigen » Ton Hm« Prol^ Sir o.'m ^ y e r
Eadyalith genannten FoaiiU» nitd Anfiindnng einer neigen
Sttbftanz in denuelbe9i Tom Prof« Pf äff in Kiel^ « ^
Resultate der Unteranchongen yber das lleerwau^ Yon A;,
Marcet« Ana dem . Fraasös« von MeiJtteoke« « a6
yerbesietiittgen der Daryachen Sicherheitalanipo Totti Che«
' rreiü'd^nt«* «Aus dem FranxÖi, im Anfange iVcrm Hof-t^
rath Wnraer in Marburg, - - - -''54
yersnvhe über die Berührilng glShender MinafiflSchen dnrch
Wassertrbpfen Toni ' Fridif« 'Döbereiner«' ^ ^' '4S
VeiTsuche über die ans rertchied^nen Hplsarien durch trock-
ue Destillation au erhaltenden Produlte» besonders i^ber
die Holzsäure von Stoltze in Halle« - • •• 4E
Ueber die faulnifswidrige Kraft ^er Holaslnrot von Stol-
t<e, - - » . -- ^ - - - 5{
Ueber das Gez oder persische Manna» vom Kapitain Fi;e-r ^
V '
ly Ihhaltsanzeige» ^
Seite
der ick zu Bombay i aus detn Englischen von Mei-
necke, -. ->.- - - - 6S
Verschiedene physikalisch - chemische Versuche« von Th,
von Grotthufs« **: - ^ -. ^ - ^4
lieber die Fabrikation chemischer Produkte i eine Einladung
zur fabrikm^si^en D^r^f^Uung dej KalJbetaBs vom Prof«
Döbereiner, -' • »^ ^ - -77
Ueblf dasTipenn» ein- neues rÄanzen&aloid , vom Prof,
.^ Oerstedt in Koppeiihagen - - •• -80
Vermisehte Notizen; i« Neueste Analyse des Wassers Von
Berzelius und Dnlpng«'^ 3. Guibf>urt und Rolii-
quet ^ber WasserMrsetzung durch Eisen« 3. Aöcum
fri'. tfber Erleuchtung durch Gasticht« 4. »4cheppard über
leuchtende Insecten«'' '5« 'DavVbV über ein* elecfriachija" ^ '
lüseet. 6«^VlncfeTit fibc^'dJe' ¥f*iricurig »des Berliner-
biäiis aurdtSrk'e.' V.'l^xitlbsldn v6n Knallquocksilber, 8.
* Cöleslia stÄt Borax 'zum Flnfs ange^rlttfdt. 9. Da^sta
über /NU '^OtfdfVgen^ev« 10« Schi^eixpnnkta des Wiis* .1
^ muthsy Zii^ft mk^ifileis«! i.i,^ham4an.ttber ^as-xpe-
cifisc^^ (Kfn«)^4«« ^ipanischea Jtup^v«» . , »«-igftAsR ©>. //
' aier ubmtdBityorJ^qinpen des^Syeniw« >i3* !• ^t^^t^y
^r^ über das, lägnuxn rhodium« j4« Th .0 ms 011 .iibe^/^en.
I>ongehaIt 4eii Zifkons. l5» , Y 9rfah|ren » das essigsaure ..
^'Ammoniak zur Krystail^satip^ ifj) { ^i'°£<B°* Von Th«^.
Thompson. 16. Blejchflüssigk^jt nach VKTeatruml/« .. •
^ )7« Benutzung der gebrauchten B^klaug« n^ch West-
' Tumki . - - f T • - • * » - 3?-:^ 96
jftonatstafel« JVIay,
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% .. - '•• ••■■IM^iBBIiB«»***!
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InbaLtsansseige. ' lY
Zweites Heft.
Ueber .Photphorescehz 4urch Be^trahltnig vom Prof, Dr.
Heinpich in Regensburg» - - • - loi
'Zerlegung des Sphärulitf« Vom Dr: Ficinu«', Prof. zu '
• Dresden. - - - - r • i36
Üeber das im schWars^n Pecihsteiae* ati^ Sachsen rorkom«
^mende^AlLalL Vom Dr. Ficin.u^i JProf^ i^. Dresden. ^^j^
•lieber. die Zirkon^rde yon Cjievrenl» .JSi[9te;..Abhaadl|in^l/
Aus den Ann« de Ch. et i'h. 1820» März« • - 144
Chemische Versuche über ein faseriges Mineral aus Cata^
-« •• «1 *- •• ••
lonien« Von l^r^ A. Vogel in München« • • i3o
Analyse des Bittersalzes von Gay-Lussac. - - \^x
>■ 1
Ueber den basisch -salztauren Kalk von Heinrich Rosa. i65
Chemische Üntersnch'ung des jispisartjgen und des gemei-
nen ältet;a Ueb^rgangslLieselschiefers vom Büclhenberge am
Harz vom Dr« DuMenil« • - • « 160
Chemjsaife '^uAersnchn'ng Ven'dYtl^dener ätherische!' Oele ' *
- von. Thed^dor 'von' Saus snre* Aus den Ann« de
Ch« et J^hstiSlOf Märü im A«sziij[»qttbersetzt v« M«!-:'*^'^
.-necke« -. ^ .. ,•*.! • ,- '1 ^wm- I • J • .. aöü
Ueber dio IfrlUnng der in dem: Handel xqrkobunenden; $9^ )
daartei)^ voii Weiter u^d'.Q|A^<^I|i4Stac« Ans'4#AY
Kmu ^e ^\\^ pt^^^iZikOy.Vt^u - - - .l8^
Ueber eine neqp Säure d^ Schwefels» von Weiler miid
Gay-Lüssacij ^^ dpn Ann» f)f Piülos« i8i9* Nov» 29^
Ueb^ die Bildung einer sieuen S|qur^ 4urch die Einwirkung
der P{io«i)liqcsäure. »uf.de^.Ail^kAili/.TQn j;, ^ s s.a i g n e«
Ays d^n Ann, d». Qbiqi. et 4.AP^j{«i>.A8^?p^.tlÄ|i| iiftA«s«><l
.«uge ifbersfttzt von^Meinefi]^.«^. .^..4 ..J^i ,g*:.-«3 . 4oi
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' \t Inhattsanzelge.
Seit«
PijOgTtinma de U Soci^itf HaIliitJni«e da* Scientes k Har-
lem, pour l'^iiDäe iSso. - -r - - 3o4
MoqaltUfel. JiuNui, i
Drittes Heft.
*Varich1äxe tu WitlcruDgibcobaclitungen vom FroreioiT 11.
W. Brande* zu Breiltu. . . - - . aS'
EspoHineQla circa elTsctuin Conflictu« electrici in Acum
-tDagnsticani .-_-.._.- 3/5
Eeilrägo »iir chnmiKhen Kenntnifi des Glimmer» von
Heinrich Ra>^ .-_-.. 33a
lTeb«r da« Loihrolir. Aunaug einer Abliandlung vom Aa-
' aBiior Gähn Jif Fahlun, (Aus dem En^ituhen nher-
BeUt vom Prof. Duchäer. 3 , . _ _ sgS
Chemiiche Zerkeuug des {{alfjn'a von Dr, A. Vogel In
MüiicheD, --_..._- 3i4
Zcrlagnns dei Eiatclipalhi oder Albit« aua SachfWi. Von
Dr. Hainr. Eiciaua, Prof, ia Dreiden. - ."- Sfo
Ctvemiibh* Vntärsucllüng de> MoIjfbdantieiM' aok'Enj^ndJ
Vom Br. Rudolph ürsnde* ,.V/j, -^ti,. j^^
Beitrags zur Kenntnifi der iitblybriäiiiiuren"SDlfe.'voi>i Ür,
Rudolph Brande ■ - . -'- s - 5Si
Uflber die Varwindtua^ flnidaliicher Substanzen in üeue '
KÜrper »ormiitalst SehweftUaure. Von II. Bracotioi.
G (lesen in der käu. 'Ahadeinie der Wiiaentcliafien lu
Ksaej «m S. Febr. iSio. Aus den Aiio, de Chioire «t
I'hys, i83Q, Fel»r, üije«eUl von Meiuccfce, - - 5*5
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Inbalcsanizaig^. vii
,. Seit»
Untertnchntig einer betfondern Siore^ die tich durch di%
Destillation der Harnsäure Uldet, von CheTaUier und
läassajgn'e* (AoaVl'en Ann«^ de Cbim« et Ehjü iSao*
Febr. Yoa Meinecke») - •• * - 55j
Neuere eleetro « magnetische Versuche von Oersted in
Kopenhagen« (Hiebei die Kupfertafel III.) * «* 3^4
Bereitung da« Elffftbeinpapicra für Maler rou Si^ale* - 5jm
m
Thomioa iiber die Peraische Naphtha* d. ;,. - 366
Ueber die naCfirliche Borazsäure in Toscaaa» .<-• *^ 56S
Ueber {die Wiürme (im lonern der Brdea. (Ausaug aut
Oay^JLiUSsac und Arrago Ann. XUI,^iS3 «Bia.) - 577
l/eber die Wärme des leeren Raums von Gaj-Luasac»'
Aus d. An^, de Ch. et Tb, 1820« Mars, - • iSl
Ueber die Verstärkung dea. Tons m dar Nacht von A«
a *
TonHumboldt, * --. •. • «. 5^31
Correspondenz« Aus einem Briefe des Hrn. Prof« Pfaf/
in Kiel, --•••••. ^ q^
ilonatatafal^ Julius»
rtia
Viertes He^u ;
Mineralogisch- chemische Untersuchungen ober ein neues
fossiles Sala Tom Hofrath Stro;neyeri Professor iq
Cöttingeuv -. , - im • . 5^^
IJebeit die 'Eigenschaften dea Tabasheers von David
Brewster« Aus den Philos« Transact, 1819. i. THeii. 4t 1
Uebtfr die voraüglichsten Arseniksalze ton Dr* Thomas
Thomaoii« • - • ^ - 4>o
/
s'/
Seit«
VIII . Inhal tianzeigS;
Üeber.die djirch äussere TemperatarerKöhung der Körper
bewirkte Pbosphorescenli vom PirofbAor Dr. Heinrich
/ in Regensburg.. . • - - - - '45©
lieber die ^Theorie der electrischen Ersclicimingen von Van
Mar um. (^knä d, 7« St. d. Annales gdnöraJes etc. frei
dargestellt Tom Hofrath "^avter in Marbarg«^ - 4^5
Bemerkungen üSer die Z^rsetsnÄg des scbwefelsauren Ba~-
*r3'ts und des KbUensänerlicheu Italks durch Aezkali ron
BertLollet, - -» - , • - 48o'
Front' 6 Apparat anr Analyse organischer Snhstangen« Mit
d?r Kupiertafel II. . - -* • « 487
^ Analyse .Terschi^dener organischer Substanzen ron Ber-
/thollet. » - •• • 4gc>
lieber ' antike Manhorarten^TÖn CadtfIL .^ . 4^3
' iFeber das blausaure Eisen» von Dr. Thom^as Thomson«
Aus den Annäls of Philosophy« 1810. May. . . >;66l
fieitrag zur chemischen Betrachtung der Meteorsteine» von
'Laugier« - -* - - • > 5ia
Meteorfall an der Dun»« - - - - - 5lS
Zerlegung des Klebers in zwei Sabstänzen» benannt Gliadin
und Zymom von Tadd,ei* - - -« * 5i4
Progrtmikie de^PAeademie royala des sciences et helles let-
frei de Bruxeßes ponr le concours de x8ai« - • . 5i^
ÄbnatstafeU Auguatl
y
.•
I MI — »—
Analyse
, eines neuen aus Grünland
von Herrn Professor Giesecke mitgebrachten
Uranatartlgen
von Herrn Prof. Stromcyer Eudyälith genannten
F o s s i 1 s,
und Auffindung
einer neuen Substanz in demselben«
Vom
Profess or Pf äff
s n K i e 1«
Einleitung»
Di
'ie nackfolgenden analytischen Arbeiten wurden scbon
iror geraumer Zeit begonnen. Zufällige Hindernisse
traten ihrer Vollendung luid rollsländigen Ausarbeitung
in den Weg« Da sie schon beynahe zu ihrem Ziele
gelangt waren, tiam die kurze Nachricht von einer
Zerlegung desselben Fossils 5 die mich beschäftigt hat-
Pf äff Analyse eines neuen ^
, dnrcl) den trefflichen Clieiuiker Herrn Prof. $lrt
meyer und den RefluItaLen seiner ArJoejt in Gillseri't
Annalen der Physik (la. St. 1819. S. 579) in meiae
Hände. leb fand zwar ifi melirereu Hauptpunltten Ue-
bereinätimmuiig zivischeji Herrn }'rof. Hirame^yers und
meiner Arbeit j aber anch Abweichungen ia einigen
tvesentlichea Punkten. Da Herrn Prof. Sirunteyefs auB-
fübrliche Arbeit bis Jetzt noch nicht Ofi'entli.^h i'eEiMat
gemaoht ist, so schien mir die öfientliche Beltanntma-
chung der meinigen um so mehr gcrechtferliget. Daf«
-wir ejnerley Fossil analysirt haben, ist keintm Zwei-
fel unlerworfen, da wir ea aus einerlay {Quelle erhiel-
ten, und ich seihst noch rom Herrn Prof, Stromiyer
ein« Portion davon empfanden habe. Weben dem al-
lerdings so}7äerbiireii Kiipfergthalle des Fosaiia , den
icli auch aus den am meisten auserlesenen Stücken er-
hielt, Ton den» in den von Hrn. Slromeyer angegebe-
nen Resultaten nicht die Rede ist, ist das neue Fossil
besonders durch iwei ßeslaiultheile ausgezeichnet, wel-
che ihm einen ganz cigenthümlichen Platz angewiesen,
der eine Bestandlheii ist die ZirkoneiiU ; ihre Auffin-
dung war mir um so interessanter, da icli dadurch
wieder auf meine frühere Verglcichimg der Zirkonerde
mit dem Tilanoxyd^ zurückgeführt wurde; der andere
Bestandlheii ist dagegen ein problematischer Stoff,
von welchem in Hrn. Su- Analyse gar keine Erwäh-
nung geschieht. Sollte er sich ali ein neuer ganx
eigenthümlicher besiiiligen, so vindicire ich mir durch
diese Bekanntmachung seine erste Entdeckung. Ich
habe ihm einen eigenen Artikel gewidmet, und seine
Aehnllchkeiten und Verschiedenheiten mit dem Tan-
taloxyde und der Kieselerdö , zwischen welchen ev in
dsr Mitte 8t«ht , angegeben. Fernere Versuche ro»
j-.^«
grönlfind. Fosäik^ Eudyalith genannt« 3
r. • l i ■
«giBübtern Cheiilikerii nameiitlich ron Herrn Prof. SirO'
nteyer werden über die Genauigkeit meiner Angaben
weiter entscheideit Schade nur , daTs di$r Vorräth des
neuen merkwürdigeii grönlandisclieil Fossils in Deutsi^h-
land nicht seh^ ansehnlich ist^ doch wei^dtn >ächt^ Na-
turforscher der Prüfung Vöii Resultaten ^ ikt^ wenn sie
aich b^tätigeil^ für die Wissenschaft nickt uninteres-
iant sind, gerne ihr<in Vorrath aufopfern, da Herr
^ Stromeyer dem Fossile einmal einett ISainen g^gebeil
hat, so will ich denselben bdbehäit^n^ öhngeachtef
vielleicht jeni^r neue Bestandtheil bi)r<chtigte , demsel-
l>en. eia^ Benennung, zu geben ^ dill Sogleich daraul
iiiiiwiesöj •
Unter den iht^ressantenr grönlandischdn Min^ralieri^
frelclie ieh der Güte meines Ffeundäs. des IrefilicheÄ
Giesecke zu Dublin, verdanke^ bfffand sich auch eines^^
welches Er sefi)st dUrcb folgäild^ ßiikettö : ,i Granate
^ähniiches CneUes^ Fossil mit einer ^eigenen Art Horn-
blende und grünlich weifsem Sodalit Yon Kangerdluar^
^ui'^i als neu bezeichnete« , *
In dem so bezeichneteh Fossile xn&chte es deii
Hauptgemisngtheil einefr Gebirgsart aus/ und bildetet
darin mit der Hili^nblcliid^ abwechselnd gröfsere derbd
Massen, während der Södalith mehr iii kleineren Mas«
ien eingeinengt war* Ausserdenl el'hicilt ich v))a dem-
6elbea (iixizelne Bruchstücke ron Krystallen.
AeUfsere Chdrakterisiiki
Diel F^fiirbd desselben ist pfirjsChichblüthroth. Ef
jiöiiimt derb' lidd krystallisirt rör» ^ tiit BlbuchstüCki
Pf äff Analyse eines neueu
I
von ICi-yitallcu zeigen deutlich die Hrystallisation
Leuciti.
Es ist matt, «onohl üiifserlich als auf dem irischen
Bruche; nur die Krystallbriichslücke hcJ}en auf ihrer
äuiaeren Fläche einigen Glanz.
Es ist undurchiiclitig.
Der Bruch ist uneben toa kleinem Korne, an ei-
nigen Stücken verslecklbiätlrig, von doppeltem schief-
irinUlichem Durchgange der Blütler.
E» giebl einen weifsen Strich.
iBt ipröde, sehr leicht zersprengbar , ritt Glas;
tind ist nicht sonderlich schwer, dem Leichten sich
nühernd.
Sein specifiaches Gewicht ist 2,877.
Es giebl ein'röthlich- weifseB Pulver.
Die Farbe, der IVIangel an Glanz, die vüUige Un-
äurch»lchtigl(eit , die geringere Härte und besonders
die viel geringere specifische Schwere unterscheideii
dieses Fossil hiidänglich vom Granat, dem es sonst
em nächsten kom^t. Eben so bestimmt unterscheidet
es sich aber von demselben durch seine eigenthümli-
che chemische Mischung, und diese rechlfetligt noch
mehr aU das süssere Ansehen die Aufnahme desselben
in das JVllneralsystem als eine eigene Galtung.
Chemische Analyse.
A. Vorläufige Versuche.
I ) 5 Grammen wurden geglüht und verloreu
o,o83. Sie hatlea ibi'e rölhlich- weifsa Forb« haain
verändert.
grönländ. Fossils, Eudyalltli genannt. 5
9) Vor dem Lötlirohre vervrsndelle eia Ideines
ßmolistück seine rölhliclie Farbe !a eine beynahe
weifte, und schmolz endlicli theilweUe za einer Inuch-
grunen Schlacke, Es hatlc dabei «n Gewicht nicbt«
verloren.
3 ) Schwefeiaanre wirkte kräftig auf dfl« fein pol-
Teri^Irte Mineral ein, verwandelte es in eine weifae
gaiierlartige Maise und es lösle sich ein grofser Tbeil
davon beim Aufkochen mit Wasser auf.
B. Genauere Versuche.
I. Behandlung mit Äezliali,
a) P'unf Grammen des aufs feinste puTvciisirtea
Fossils wurden im silberne» Tiegel mit einer hinläng-
lich scheiuendcn Menge Aezkatilauge eingedickt und
gsschmolzcn. Die Masse zeigte sich melir zusnmmen-
gesinlert als wirklich geschmolzen, und verschiedene
Nuancen von rolher, grüner und perlgrauer Farbe —
■ie wurde mit Wasser übergössen, und Salzsäure hin-
zugefügt, solange sich von dem erst enistandeoea
Niederschlag noch etwas autlüsen wallte, wobei ein
bedeutender Rückstand von perlgrauer Furie unaufge-
ISst blieb. Auf einen Filter gesammelt wurde er durch
Einwirkung des Lichts biäulich, was auf einen klei-
nen Antheil von Silber, d;is durch das Kali von dem
Silbertiegel aufgelöst worden, und nachher mit Salz,
säure zu unaußöslichem Hornsilber Ensammengetrelea
war, zu deuien schien. Geglüht nahm indessen die-
ser unaufgelüsle Rückstand eine weifse Farbe an, und
])etrug 3,498 Grammen. Er wurde für reine Kiestier-
de genommen , da so wenig Sulzsüure als Schwefelsäure
eine Einwirkung darauf äiuserte. Es war jedoch bis-
i
Pf a.f f Analyse eines neuen
bei merUwürdi^, dafs bei EinwJrltung^ dea Lichte die
weilse I'arje sißli wieder jns L.iclitbtauliche veränder-
'te^ auch war Ju» feine l'ulrer nicht r^uh, Bonderi)
mehr 'sauFl an^ufjihlen.
b) Die ycn dem unaufgelost geblichenen durch
Filtrirei) gßlrennte sklzsaure AuflüBuiig wurde abge-
laucht, wodurch sie eine gallertartige BeschaiTenheit
annahDi. PiRchdem eie bis zur Trockne gebracht wor-
den ^va^, wurde de Rückstand in mit Salzsäure ger
Bchärflru) Wasser wieder aufgelöst, wobei ein Thei^
uuaufgclöst zurüiikblicb , der sorgfaltig mit verdünn-
ter Sftlzeäure ausgelaugt, getrncknel und geglüht o,343
betrug, und zur ferneren Unlcrsuchuiig lurOckgelegt
wurde,
O Die (lurphgelavifene Ptüasigkeit trabte sich beinj
Abdaippfcii , und es schied sich fiin weifses erdigei)
Pulver ah , das gelrochiiet o 61 wog,
d) Die davon durch Filtriren getrennte Flüseig-
lieil wurde nun mit AmmonläH im Ueberschufs ver-
BeUt, wobei eia jreiclilicliet- mthbrauser Niederschlag
entstand, der noch feucht in Aczkali i^etragen wurde,
das aber nur einen kaum merklichen Anjheil an Thon-
erde aufgelöst hatte. Es wurde der gehörig ausge-
laugle Autheil.wieder in Salzsäure aufgelöst, zur völ-
ligen Osydatioii dea Eiiens mit Salpeteraäure in der
-Wärme versetzt, das Eisen- durch bernsteinsaures Am-
moniak niedergeschlagen, und auf diese Weise an g^
glühlem Oxydti o.&i erhalten.
t') Das dunkelbraune Oicyd wurde von neuem )>i
SalzsSure qufgelöit, wQbey 0,\h einer weifsen Erde
unaufgelöät zurQcltblieben , die aur ferneren üntersi^-
pliung zurückgestellt wurde,
/) Die übrige Flüssigkeit gnb nun noch ipit KoftT
^rfti'lFftif*-'^ '^O' '^'^^
grönländ. Fossil?, EiKlyaÜtli genannt. 7
lenaänerlicbom Hali versetzt nnd aufgekocbt einen
Treifien Nicder^chlng, der durclis G[ühen «chwarzbraua
vrurde, Bicli als Mftngatiaiyd Terbielt , und 0,198 be-
trug.
g) Die nach d, mit Aoimanialt im Ueberichur« ver-
setzte PlüSRigkeit Terrielh durch ihre blaf^blaae Färb«
einen Büclilialt «1» Kujtfer oder ISickelosyd. Ausser-
dem könnte aie auch noch Kalk DntKi<lleu. Sie wurde
abgeraucht und der Rricksland geglübi. Nach dem
Wiede rauf] Ösen blieb ein dunkelbraunes Oxyd zurück,
das o,ofj5 an Gcwicbl betrug und sich Mb Knpfcroxyd
rerhielt.
/O Die daron Jorch Filtriren eetrenntc Flüssig-
keit gnb durch kohleiisnuertichea Kati beim Aufkochea
einen Reichlichen Niederschlag , der sich bei weiterer
Uoteriiucbung fast wie kohlensaurer Kalk rerhielt, und
«charf getrocknet 0,86 bcirug.
i) Der dem Anccheu nach erdige Stoff, der un-
ter c und .: gewonnen worden war, wurde einer fer- ,
neren Untersuchung unlerivorfen. Die UmBläade , un.
ter denen er sich abgetrennt, deuteten auf Zirloiierde
oder 'J'i/niioxfd. Er wurde mehreren Vcrsftchen un-
terworfen , die im Ganieen für Zirkonerde mehr zu
•prechei) schienen, Besfindcrs war die Tollkonimene
WiederaullÖsung des durch kohlensaures Ammopiak
in einer schwefelsauren Aullösung dei^selben bovirkten
Niederschlages in einem IJcberschusse desselben, ver-
bunden mit der weißen Farbe des, durch blausaures
EiMnkali in einer, so viel möglich, neulralisirten Auf-
lösung bewirkten Niederschlages, karakteristiach.
Da indessen bei diesen Versuchen der kleine Vor-
ralh aufgebraucht worden war, und ich die ReEultate
der ersten Analyse auf einem zweyten Wege beEtätigen
P f a f i" Analyse eines neuen
ile Reihe von Ver-
volllc , Eo Würde nachfolgende
suchen unternominen.
IT, Behandlurg mit Salzsäure.
A, o. 7,5o Grammen des aufs feinste >; er riebenett
Fossils wurdca mit lo (Quentchen Salzsäure von 1,111
in einem Glase übergössen. Der Theil des Fos&ils ,
der mit der SaUsüure iu Berührung kam, veründerte
fast augenblicMich seine hellrosenrolhe Farbe in Weifa,
und der andere Anthcil, gleichsam zuBammeng^backen,
eetzt_e sich so fest an das Glas, dafs er nur mit Mühe
losgefveicht werden konnte, und die Säure nicht roU-
jiommea darauf wirkte, weil er sich nicht fein genug
Eertheilen liel'a. Das Gemenge wurde eine Viertelstun-
de hindurch gekocht, und dann hingestellt. Bie über-
•tehendc Flüssigkeit halte ein vüllliommen gallertarlJ-
ges Ansehen und eine goldgelbe Farbe, Ks Vurdo
nun noch mehr Salzsäure mit etwas Wasser verdünnt
binzugesct£t, und das Kochen zwei Stunden hindurch
fortgesetzt. Das Ganze wurde die INacht hindurch
hingestellt, wo sieb dann viele wcifse Klünipchen ia
der übrigens noch beinahe gallertartigen Flüssigkeit
abgesetzt hatten. Das Ganze wurde nun auf ein Fil-
ter gebracht, durch welches die Flüssigkeit nur erst
iu mehreren Tagen durchlief, der Iiückatand abermals
tnit Salzsäure gekocht, und so am Ende eine gallcrt-
■trtige Masse erhalten, auf welche die Salzsäure nicht
weiter einzuwirken seinen.
b. Der iu a erhaltene Rückstand wurde im Sil-
bertiegel mit einer Lange von kohlensäuerlichen Na-
tron eingekocht, und anderthalb Stunden geglüht. Die
aichl]£rÖlIig gei^cbmolzene Mrssb wurde wiederholt mit
grÖhländ. Fossils, EuilyaliUi genannt, g
KK^hsiidem Wasser nus^clftugt. Die erhaltene Laugs
liefs beim Abrauolien weifse Flocken fallen, die >!cb
nicht wieder beim neuen Kochen mit Wasser nuHüeten.
Um alles, was etira das IValrum aufgcl<j»l haben konn-
te, abzutrennen, wurde die Lauge mit Salzsäure ver-
setzt, welühe einen ungemein reicWiclien HocIiig-gaU
lertartigen ISiederschlag beivirlsle. Es zeigte sicli hie-
l>ei aelir bald, daTs die ganze Masse ans drei Substrm-
xien bestand i) aus einem in Salzsäure autlösliclien An-
theil, a) aus einem in kohlensäuerlichem Natron zwar
leicht auflöslichen aber in Salzsäure unauflöslichen Aa-
theil und 3) aus einem vreder in kühlensäucrlichemlVa-
tron noch in Salzaüure auflöaÜchcn Aniheil. Uro si».
von einander zo trennen und eo Tiel möglich rein di
zustellen, ^vu^de daher der Rückstand mit Salzsäure
ausgezogen und die salzsaure Auilosuug aur weitem
Untersuchung zur Seite gestellte
c. Der in Salzsäure nicht aufgelöste Antheil wur-
de nun wiederholt mit kohleusäuerliclifm Natron aus-
gekocht, und so blieb am Giide eine *o)il;omnien weifse
Erde zurück, welche geglüht im Ganze» i,(i;a beiru^j
Glas rizte, und sich wie Kinselei-Je verhielt.
d. Was sich beim wiederholten Auskochen im
Iiohlensauren Natron aufgelöst hatte, wurde wie schon
oben bemerkt aus dieser Auflosung reivhUch duroK
tSal-säiirt niedargeschldgen. Auf diese Weise abge-
schieden, vollkommen ausgelaugt, getrocknet und ge-
glüht betrug ihre Menge i-goS Grammen, sie war
vollkumnion weifs , milde anzufühlen und riito das
Glas nicht. Sie wurde sowohl im unge^lühlen Zustan-
de als Hydrat als auch im geglühten Zustande sehr
fieUn f »rauchen unlerwoifen, und zeigte nachfolgen-
df) Eigonscbaflen, So wenig Sahsäüre (tla Sdlpeier-
I
10 Pfaff Analyse einc*S neuen
eäure lösten auch bei Anwendan? der Hitze etwas da-
von auf— ebensowenig fltinsltinsäiire. Auch ^cs-
talüauffe Igste Iteinen selir merklicheo Anlheil davon
bei genulinliaher Temjjeralur auf. Dfigcgen löste sie
«ich sowohl im Zustande des Hydrats aU im geglüh-
ten ZpataijJe sehr leicht im kofUeiiiäuerlicfien ]\atrou
unter Entliindiing von KuJücn säure auf. Beim Erkal-
ten liefs die AuflÖsuDg einen grof^cü Thcil dieser
SubstniiE in galhriarligen Flocken fallen. Auch war
es merkwürdig, dafs , wenn die Autlosung i» Natron
abgeraucht wurde, beim Wiedoraufkochen mit Wasser
ein hleiner Theü unaiifgelöst blieb, und dafa dieser
Erfolg bei einem zweiten und dritten Abrauchen der-
selben AufiuBung und Wiederaufiiochen m>t Wasser
sich jedesmal wiederholte. Die leichte Aufläslichkeit
im koMensauren Katron und die VnaiißasIUhkeit in
Säuren verbunden mit der übrigen Ccschaficnheit zeig-
te Aehnliclikcit mit dem Tantahxyde. Es wurde, um
eich mehr davon lu überzeugen, eine Auflösung im
Natron durch Salzsäure zcnetzt, der Niederschlag
nachmals mit Salzsäure ausgekocht, und auf einem Fil-
ter Biilonge mit destiltirtem Wasser auagelaugr, bis
das Wasser nicht die geringsten Spuren von Säure
zeigte. iJemungcaohtet färbte die auf dem Filter zu-
rücksebtiebene weifse Substanz das Laclunuspapier,
auf das sie gestrichen wurde, etwas roth, eine Eigen*
Schaft, die deni Tnn^uloxyde zukommt. Gelrocknet
hatte sie ein etwas gallertartiges Ansehen wie die
Thpim^e unlar tiewissen Umstanden nach dem Trock-
nen, Eh>c Auflösung dieser Substanz in kolilcnsäuerli-
phcm Natron wurde jpu \-Ul mögliih mit Salzsäure neulra-
Jjsirti np^ einige Rcactionsversuche damit anzustellen,
welche indessen keine besondere Aufklärung gaben.
gr£f|il4nd. Fossils, IBudyali^h genannt^ 1 1 ;
1} Mit Ammoniak entstand ^in flockiger Nieder« ^
^ehlfig* 2) Blausaures^ Eisenkali brachte erst keine
inerliliche VeräpAerung^ benror, erst nach i& Stundea
Jiattea^ sich einige grünliche Flocken i^^es^tzt. 3) iST^e-
säuret Amm>oniak bewirkte gleichfaUti f^rst pach iQ
Standen Abs^^ ron einigei^ Flocken. , 4) KoliUnsau^
rss Ammpniak bewirkte nach einigen Monaten einen
ziemlicli reichlichen flocki^ten Niederschlag. 5} Kalk^
ufoaser brachte Tr^ibung l^errqrt Galläpfeltinctur , l^y-
.4rQthionsaures Amnioniak so wie^ schwefelsaures Kali
brachten keine Veränderung herrpr, Mi^J^orat sch^ol^'
^^s^ Svi}>9|Qnz zui* hellen Glqspefle^
P. 4*^ Die goldgelbe s^^Uss^ure Au^Qsong, welche
^urch das ^^s\e Auskochep A, a. erhalten werden war,
^irurde bis auir Trpc}(ne abgeri^upht, wc| beim Wie4er<s
fiuflösen ein kieiuer Antheil auch beim Zusätze eines
neuen Al^tl^^Us •S$Jz8äu|*e unc^ufgelöst bli^b , der ge-
glüht 0,07 Gr. ]:)etrug, un4 dyrch Behandlung mit
{(ohlensaureni Nfitron und dann durch Schwefelsäure
in o,o4 ein^r Erde, die sich wi? Zirbonerde rerhielt^
Vm4 PsQS^ Xißsel^rde zerlegt wurde,
b. Die vpn jenem Absätze getrennte Auflösung
;!|nirde nun mit Salmiak versetzt^ und überschüssigei^
Animoniäk hinz^ugefügt ; e^ entstand ein sehr reicüUi!
4;her 9 rother Niederschlag , der durch f^iltriren abgcr .
frennt wnrde, worauf die durchgelaufene Flüssigkeit
f ine blaue^ Farbe zeigte. Der erhaltene ISf^derschlag
war rothbrfiun, ifirurd§ durchs Glühen yicl dunkle«
^d betrag 1,718 Gr.
c. i,5r wurden wiedei^ niiit Salzsäure gekocht un4
WM sich nipht aufgelöst auf ein Filter gebracht. Auf \
der sala^sauren. Auflösung schied sich noch beim Aus«
ü^ag^P , 4a 4io 4urchg§laufen^ coyig^ntrirte Fliisf i|k«t
12 Pf äff Analyse eines neuen
auf dieee Weisi^ verdünnt wurde, ein weifser Nieder-
(chlag, der durch, neues Piilriren tu dem Unaufgelöst-
gsbliebenen aufs Filier gebracht wurde. Das Gtiuze
slelUe ein gelWichca Pulver dar. Es betrug geglüht
0,i5. Um das Eisen zu verllüchtigen wurde wieder-
holt Salzsäure bis zur Trothne darüber abgezogen,
und der Rückstand nocli geglüht, und so am Ende
o,i3 einer Erde erhalten, "die sich wie Zirkonerde ver-
hielt. Es war also o,03 Eisenoxyd rerflüchtigt wor-
den.
iJ. Die in c erhaltene Salzsäure AnflÖsnng «iirde
BO riel möglich mit Amm'ouialt neutralisirt und klee-
sanres Ammoniak hinzugesetzt, wodurch ein sehr reich-
licher gelblicher Niederschlag entstand, der gfglhht
o,G86 einer Substanz ron rother Farbe darstellte. Da
man daraus auf eine» Rückhalt an Eisenoxyd schliefsen.
konnte, so wurde dieser durch Abziehen Ton Salzsäu-
re darüber so viel möglich weggebracht, und auf die-
se Weise 0,60 einer Erde erhalten , welche sich wie
Zirkonerde verhielt. Die hier berechneten Mengen
sind für die ganze in b erhaltene Menge von 1,718 in
Anschlag gebracht. Es wären also abermals 0,086 Ei-
seaoiyd vorhanden gewesen , die auf diese Weise ent-
fernt worden waren.
t. Die durchgelaufene Auflösung, aus welcher
durch kleesaures Ammoniak die Zirkonerde abgetreunt
worden war, wurde nun durch Ammoniak vollends
zersetzt, und auf diese Weise filr das Game berech-
net o,5o Eieenoxyd erhalten.
/, Die in b durchgelaufene blaue Flüssigkeit mufs,
te nun noch austfer dem Kupfer Mangan und etwa
Külberde enthalten. Beim Abrauchen schied sieh ein
graulicher Satz ab. Beim ZosaU toq kohlensaurem
grönlünd. Fossils, Eudyalith genannt. i5' '
Natron zeigte sie einen relcWIchen weifscn Nieder-
schlag , der Bwh wie kohlensaurer Kalk a» die Wan
düngen des Glases aeUtc. Nach gehürigem Aufkochen
wurde die Flüssigkeit filtrirt, und atif dem Filter ein
vraoliches Pulrcr erhalten, das nach dem Glühen i,35i
Gr. betrag und eine braune Farbe hatte. Die übrige- .
Flütsigkeit wurde nun stark abgeraucbt , die blaua
Farbe war verschwunden , wnd es schwamm in der
Flüssigkeit ein feines PuKer, troron der gröfaere Theil
beim Zusatz von Ammoniak unter Wiederherstellung
dir bla'ien Farbe wieder aufgelöst wurde. Was sich
nicht aufgelöst hatte, wurde durch Filtriren zu dem
bereits auf dem Filter Gesammelten gebracht. Die
durchgelaufene Flüsaigkeit , welche nun nur noch das
Kupfer enthalten Itonnie, wurde ausgeraucht, der
Rückstand geglüht, mit Wasser ausgeltocht, und das
Unaiif gelöste auf einem Filter gesammelt, das o,o5 be-
trag und sich als Kiipjeroxyd »erhielt.
g. Von jenem braunen PuUer, das in /. erhaltea
worden war, wurden o, 5 Gr. mit verdünnier Schwefel-
tfiai-e übergössen, und damit gekocht, worauf sich
beim Erkalten eine Menge nadelförmiger weifser Kry-
ttalie bildeten, zwischen welchen ein anderer Antbeil
kömigt erschien. Um das Mangan vom Kalke zu tren-
nen warde Salpetersäure darüber bis zur Trockne wie-
derholt abgezogen, und so dasselbe in 0,8 Kalkerda
und in o.ali Mangan zerlegt. Bei verschiedenen Ver-
inchen , welche vorher mit dem Kalke angestelll wur-
den, zeigten sieb einige Erscheinungen, die zwar ein«
sehr grofse Aehnlichkeit mit dem gewöhnlichen Kalli«
bewiesen, doch, wie es schien, licine völlige Identität,
So crhitX'te sich die durch Glühen der kohlensauren
VerbinduDg erhaltene reine Erde nit^ht merklich mit
i
Pf äff Analyse eines neuen
dein Wasser, die Löauog scbmeckte mehr süfslicb,
und doch schlag sie eijie Auflüsungj des ätzenden Sub-
liittiils reichlicher med6e als conceiilrirtes Halkwasser,
doch stand mir kein hinlänglicher Vorrath ;;u Geitot,
um diese Verschiedenheiten weiter zu cerrolgeti;
C. ä. Die unter -^. b erhaltene bei Seite gesetzt*
aalisaure Auflösung hatte ohngefähr i4 Tage ruhig ge-
standen , und e3 hatten sich inzwischen viele Meind
fast würfelfiirmige Hrystalie abgesetzt. Die nicht hry-
slalüsirte Flüssigkeit wurde von ihnen abgegossen, und
und «ie mit wenigem kalleni Wasser nbgeapühlt, wo-
durch aber sogleich eine Zersetzung derselben Cnt'
stand, indem sie in ein weifses Pulver zerfielen, wel-
ches sehr flockicht die Flüssigkeit milchicht machtei
Dieses tlockichte Pnlver wttrde auf einem Filter ge-
eammelt, gehörig ausgesülat, und betrug nach deu
Glühen 0,161 Gr. , wo es eine graue Farbe zeigte. Wei-
tere Versuche bewiesc>f, dafs es Zi/ionerde wari
b. Da durch das Auslangen des Pulvers eine gro
fse Mengö von Flüssigkeit erhalten vrorden war, sd
wofde sie verbunden mit der in a von den Hryslalleit
abgegossenen Flüssigkeit durch Akrauchen coneeutrirtf
wobei sich noch 0,02 Gn jener Erde abschieden.
c Die durchgelaufene Auflösung wurde nun mit
Ammoniak im ücbersghufse versetzt , wodurch noch
ein geringer rothbrauner Niederschlag erkalten wuidci^
der geglüht OjOä betrug Und sieb als Hiscnoxyd Ter-
hielt.
J. Die durchgelaufene ammoniakalische Plüssig-
teit halle eine blaue Farbe und gab dnrch Abraucheit
and Glühen noch o.lai Gr. Kupferoxyd.
Di« Resullaie dieser Analyse waren demnach fot-
|«ade 1
grSnländ« FossilSi Eüdyalhll geüaiint. - i5
fiener deni Tantal ähiilicher Stoff. J^^d. 1,903
1,698.
Kieielerde 31,572. A. h.
0^0264 B* a«
o,o40i i}» a.
0,1 30. B. Cm
^konerdd d,6oo. B* iL ^ o^gSi«
0,.i6i. C a.
0,020« B. c.
tt* ^ ä 0,086. B^ d. I ^
^ 0,000. jy. e, ^
0,0204 C. c«
ftalkerde — -^ B. g^ , — o,8oOi
Manganoxyd -^^ — Ä ^» — * . o,25o4
* . -
•6>a9gi-
Od<^r id 100 HieilM
" Neuer dem Tantal fUliiilichei' SioA ^5,3^4
I^ieselerde. 31)644
Ziirkonerde» iä,4l.
Kalfeerde^ 10,66.
Eisenoxyd« 8,084
Manganoxyd. 5^33«
Kupferoxyd^ ^ 0,984
. 83,47^
III. Behandlung mit kohtemäüerlichem Natrorl,
Die merkwürdigen Resultate ^ welche dieses Fossil
gegeben und der bedeutende Ceinrichts-Verlaal teraH'
j
I
Pf äff Analyse eiues neuen
' laTdten mich zu einer neuen Analyse , besonders aucli
um TOn jenem problemauachen StoCTe, clei- mit dem
Tsntaloxyde die grüfste Achnlichkeit zu toben schien,
eine neue QuantitÜt zu erhalten.
A. a. Es wurden abermals 7,60 Gr. aufs feinste
«errieben, im Silbertiegel mit einer Auflüsuiii^ von
ItoLlcnsänerlichem Natron übergössen, bis zur Trock-
ne ahgcraucht und geglüht, cler Rückstand mit Was-
ser übergössen und gehocht, und was eich nicbt auf-
gelöst, auf einem Fütei- gesammelt. Die IVatronauflö-
Bung TTurdc mit Salzsäure rersctzt, die aber nichts
daraus abschied, sie wurde zu den später erhaltenen
Nalrnnauskochungen hinzugefügt. Die TOn dem Filter
abgenommene Müsse wurde d^her nun sogleiuh m^t
Salzsäure übergössen und gekocht , wobei sich alle
Erscheinungen zeigten, die ^chon unter II. A. a. be-
schrieben worden sind. Was aiüh nicht in Sab.suure
aufgelöst halle, wurde zur weitem Zerlegung bei Sei-
te gesetzt. Die salzsaure Aullusuug setzte beim Ab-
rauchen ein wcifscs PuLrcr ab, das auf einem Filter
gesammelt wurde , und nauh gehörigem Auskochen mit
Kali und Glähen 0,46 betrug, und sich wie Zirkorf
»rde TCrhlelt.
£. Die Auflösung wurde nun bis fast zur Trockne
abgeraucht, wo sich eine Menge vierseitiger in der
Mitte eingedruckter Blattchen zeigten. Sie wurden
mit Wasser übergnssen und gekocht, wo sich dann
beim Wiederaufiüsen abermals ein KUckstand zeigte,
der geglüht o,if3 Gr. wog und sich als Zirkunerde ver-
hielt.
c. Die so Ton einem Anthctle ihrer Zirkonerde
befreite salzsaiire Auäneung wurde nun mit kohleusau-
Tsr Ammonialvauflüiuug reiselzt, die einen reichlichen
grönlfiad. FossiU, Endyalith genatint. 17 ,
Mthlichen Niederschlag gab, der «ich fceijn ftwldau-,
emden Zugiefsen elwaa ku vermindern schien. IVach-.
dem dag kohlensaure Ammoniak in hiDlÜnt;lichein Le-.
bertchufsc hiniugefügt worden wer, wurde nuu de^l
AbiaU auf einem Filier gesammelt.
d. Die dorchgclaufene Aullüsnng wurde abgeraucht,
wobei sich sehr bald ein suhwörfliches I'ulvei- abschied,
daa auf einem Filier geaaiomeU wurde, und nach dem
GlaUen o,ol!9 Gr. betrug. Bei weiterer Zerlegung
dorch AullüBung in Salzsäure, die vol^siündig geschah,,
nnd Niederschlagung durch Ammoniak zeigte es üichi
Kasammeu gesetzt , aus o,os Gr, Etsenoiyd und o,o6^1
Kupferoxyd.
t. Die übrige Fl^sigkeit, von w«lcher sich in Ji
jene Oxyde gelienwt, wurde nun ruUends zur Trock-
ite abgerftuuht, der RüuksUnd geglüht, mit Wassei'
ausgelaugt; diese Auflösung wieder abgeraucht und ge-
gloht, und so im Ganzen durch wiederholiee jedesma-
liges Aufläsen und'Filtriren, bis nichts mehr unaufge-
lüat blieb, 0,089 geglühter Zirionerde erhalten.
/, Aus der nach dem letzten Abrauchen und Wie-
aerauflösen erhalleneii Aullosung schied Ammonink ei-
_ nen weifsen Niederschlag, der o,oö Gr. betrug, und
WS, 0,04 Zirkoiierde und o,03 Halk beutand, wobei al--:
tudings die Fällung von Halkerde durch Ammoniak
etwas rathaelhaft bleibt.
B. o. Uer in yi, c. durch den Zuaate ron koh-
lensaurem Ammoniak erhaltene Niederschlag, der als
ei^ Gemenge von kohlensaurem Kalke, EisenoXyd und
lUaDgauoxyd vielleicht mit etwas Zirkonerde «ngeaehen
werden lionule, wurde mit Schwefelsäure gekocht,
und damit bis zur Trockne .abgeraiicht und schwi
^J»»"!./. C*.«, U, Pi.*! 29, DJ. ' . li'Jl. g
I
J
i8 Pf äff Analyse eines neuen
geglüht, nnd dann wieder mit wenigem Wuser I
^Uragt. Was eich nicht anfgeliisl hatle, wnrde auf
einem Filter gesammelt, und zeigte sich ttn der Ober-
fläche mit einer dünnen grauen Rinde bedeckt, disi
beim neuen Glühen rolh wurde, während das daruAA
ter belindiiche Pulver vollkuntmen weifs wnr. Durch
EiakoDhcn mit SnUsäure suchi.e man das Eisen zu ver-
flüchtigen,^ und Bö wurde am Und« da« l'uKer fast
ToUkommen weif» dargestellt. Der Abgang an Eisen—
Oxyd betrug o,o5. Das übrige Pulver wurde nun iail>
einer Anilüsung'von kehlensaurem JNalron eingekocht
uiid gehörig ausgclnugt, wo sich dann der Rückstand
in Salzsäure vollkommen auflöste, und durch Ammo^
uiak und nachhei' zugesetztes kohlensäuerliches Kali in
Zirkonerde Und kohlensaureH Kalk zerlegt wurde.
Durch Glühen erhielt ich aus leliiercm o.yS reinen
Halk, nnd die Zirkoiierde betrug geglüht 0,10, Die
oben (II, B. g.t von dem Kalke dieses Fossils ange-
führten Eigenschaften konnten an den diefsmal erhal-
tenen nicht bemerkt werden, ^"flmentl;ch konnten
durch Schwefelfiäure keine nadelfürmtge Kristalle mit
demselben erhalten werden.
b. Die in a erhaltene AuHögung wurde nunmehr
mit Ammoniak versetzt, und aufgekocht, wodurch ein
TÖthlicher I\ieder8chlflg erhalten wurde, den man auf
einem Filier Bammelte, glühte, und wieder in Sals-
•eure auAüsle, wobei 0,0s Zirhonerde unaufgelöst blie-
ben. Was sich aufgelüst hatte, wurde nun mit salz-
•aureoi Ammoniak und mit überschti9si|,em Ammoniak
versetzt, aufgekocht, und der Niederschlag auf einem
Pilier gesammelt, der sich als reines Eisenosyd ver-
beelt und o,i>4 geglüht betrug.
C( Die durchgelaufene Flüssigkeit wurde mit der
^ikM. ^ossilSj Eu(iyalitti genannt, ig
fiLngen Auflösung, welche im Anfange mit Annmamak
versetzt worden waf, »ermischt, mit einer Aullösung
.' von kolileneaurent Natron versetzt uud au%ekodit,
wodurch noch ein ziemlich vuluminüser treifuer Nie-
derschlag erhallen wurde, der eich alo ein Cemeugil
roo hühlensaurem Kall^ und MangAn ceigie , deren
Trcnniina; durch Ab/.ielien von SalpetGrB.iitie darüber
bewirkt wu^de. Auf diese Art wuiüen noch 0,04 Kalk
und 0,2s Mangan erhalten.
C. (1. Wa» sich in ^, a, in Salzsäure nicht »uf-
gel^t halte, wurde nunmehr, uro jenen neitgerunde'
nen dem TRiiliiloi}de ähnliclicn Stoff von der KieeeU
erde zu trennen, mit kuhleiisaurein Natron wiederholt
Bus^ekouht, iiideA jcdejihftl bis zur Tvoekne abge'
raucht, gelinde geglüht, und der ntlGhstatii] wieder
in Wasser anlgelöft wurde, Bs zeigt« sich hiebei »011
dem Verhalten in der zweile.n analytischen Arbeit (II.
^. ./O «Ic- anirallcnde Untersuhisd , dafs bei Säüiguiig
d«r Nairnnn'iflösung durch Salzsäure eich nichts so-
gleich a^^trennte, Bnndern erat nach gesthehenem Ab-
rauchen und WiedernuilOsen der eigenthümliche Stoff
ttnaufgelSst zurQckblicb. Erst bei zum drittenmale
wiedefbolter Behandlung mit kohlensaurer Natronlau-
ge hatte sich' kein merklicher Anlheü jenes neuen
Stoffes aiffgelOst, und die Auaziehung der Kieselerde
ward demnach füf genüj^end erachtet. Ail geglühter
KieseWdie wurden auf diese Weise 3,o4 und von je-
tt^^iM^lhoften Stoffe ^,< erhalten.
T3i% :Resultate dieser diitlen Analyse waren dem-
1^«* "■••*"••
t <
90 Pf äff Analyse >einefi neuea
Kieselerde« Ca., l^^o^Q^
Neuer dem. Tantaloxyd, ähn-
licher Stoff. Ö. ä. .9,02Q.
0,460* ^. a,
o,i6o. ui, b*
Zirkonerde. *'''?^ ^' !.* O 0,869,
0,100. B. a.
O,02O* J7. b.
\ o,o3o. u^, y;
KallC: / o,75o. J?.a. ]^ 0,810.
o,o4o* M-.^ Cm
Bisenoxyd. , o^oSo. Bi cu ^ 0,590«
) o,54o. B. h^
r
Mangan. B» c, -^ p,33o.
Kupferoxyd*^ -^. rf« — 0,069.
6,618. '
Oder in 100 Thcilen.
Kieselerde. — — — — 37,20.
Neaer dem Tantaloxyd ähnlieher Stoff. 36,90. .
Zirkonerde. — — — — 11, 5S.
Kalk. — — — — — 10,80*
Eisenoxyd. — — — — 7>86.
Manganoxyd. . — — — — ^,93.
Kupferoxyd. — . — — -r 0,9?« ..,
88,19.
Da diese beiden Analysen in dem bedeutende»
Verluste übereinstimmten, so liefs sich daraus mit Si-
cherheit schliefsen , dafs entw^eder eine Säure oder ein
alkalischer Stoff übersehen worden sey.
Kf SÄWi^.' Posähs, Eudyalith' genannt, «i
Ein Gramm des hdohst fei,^. zerriebeaen FoasUs
nr^e mit 8 Gronunen Schwtfelgüure, die mit 5 Gr.
Wasser verdünnt waren, übergössen, und der Hals der
Retorte durch eine Glaerölire in eine Flasche, in wel-
cher Waflser vorgeschlagen war, geleitet, «nd dio
Retorte über dein Kohlenfeuer ernärnit, solange Ga»-
^lueii übergiengen. Das vorgeschlagene Wasser rö-
ihete stallt das Lack,inuspapier , und schlug sehr stvlt
eine hinlänglich verdünnte Salpetersäure Silberauflo-
aung nieder-, DaB auf diese Weise gesammelte sale>
saure Silber ,^.elriii£^ indessen nur. o,oiä und folgticia
die Salzsäure nur, a,oa3<
V. ■
1,5 Gr. des höchst fein zerriebenen Fossils wur-
den mtt dem Gfacheu Gewichte Salpetersäuren Baryts
geschmolzen. Nach dem Erkalten erschien die Masse
grün und roth gefärbt, sie wurde mit Wasser und
SalzsKnre ausgekocht, der Rüclisländ fein zerrieben,
i/nd flferselbcn Operation zum zweitenmal unterworfen.
I>ie durclif;elaufene gclbg;cfarble Flüssigkeit wurd«
rinA mit ächwefelsaure versetzt, um den B^ryt abzu-
Bcheiden, der reichliche weifae Kiederschlug auf einem
Filter gesammelt und gehörig ausgelaugt, die durchge-
laufene Flüssigkeit mit reinem Ammoniak verset/l, der
ySlliliche ISiddorschlag auf einem Filter gesammelt,
tßS, durchgelaufene Plüssigleit abgeraucht, mit koh-
lensaurem Ammoniak verscl/.t, abgeKocht, und der .
Weifie Nicdei-äclilog durch" Piltriren abgesondert, die
dhlfchgelaufene Flüssigkeit bis zur'Trockne'abgeraucht,
der Rückstand abermals aufyelöBt, TOn dem was hier
utiHufgclöst geblieben und was Torzügticb in Mangan-
Pr-aFF Anntyse einet noiteri ;
Beide Analysen kommen also nehr nahe dbereia,
wenn muh den von an« neu entdeckten Stoff zur Ki&-
gclerde liinKufügt, wodurch ihre Menge bU auf 54<i
annüchtt. Dafs ich nur nach den mannichfalti^sten Vei>-
suchen es wage, die von Hrn. Prof. Stromeyer gefun-
dene Kieselerde als reine Hieeelerde in Antipruch zil
nehmen , und sie hier als eine Zuaammensetzung roik
iwei Substanzen, wovon die eine eine neue ist, anfzW-
Fücksicht auf die weitere Be|>ründung meiner Behaup-
liijig auf den nachfolgenden Aufsatz. Da ich den Ktt-
pfcrgehnlt in allen drei Annlyscn constant erhielt, und
etwa fein eingeiprengles Hupferrrz nicht zu entdecken
viar, so mtifs iah diesen Kvpfergehalt eis zur COnsti-
tution des Fossils selbst gehörig betraclilen. üebrif;ens
besläligt die Analyse das Ergebnifa der äusseren F.a-
rakteristik, nämlich die grofse Abweichung von der Fa-
milie des Granats. Für diese ist der grofsa Gehalt an Ei-
sen der I des Ganzen ausmosht, 'sehr karBkierisliscb —
in unserem Fossile betrugt clieser'iGehalt nicht einmal
TU. Daher wohl nucli du»- vioil geringere speciGscho
Gewicht. Uebrigens möchte es noch zu vortülig löyn
die Mischung dieses Fossils nach der pfiiparfi^nn-
lelii-e in einer Formel durziiNttlUn , umso mehr da die
neue Substanz noch weiter erforscht werden mufs. Bei
der grofsen Affinität derselben zum Natron scheint sie
allerdings mit diesem in Verbindung gedacht werden
EU müssen — ob aber die Zirkonerde die Rolle einer
Basi? oder einer Saure hier spielt, möchte tchwieriger
KU entscheiden scyi».
Zwei Punkte in dieser Analyse jobeinen i]ür,QMll
der Aufmerkasmkcil der Chemiker bespnders werU»,
»itmliiih j) dsfl von cleni gewöhnlichen nerhlich sbffe^
grönländ. Fof8i}sx;EAi«|yiilit1i genannt. «Bqf
ebenda Verhalten' oes Kalks ^ ate^LeichUgke/t, mit
welcher ^eneBbe m% "dfer ^chtv^feltfiure iMei^^rm^e
KryataUe gab, der rierwenigisr alkalische mehr süfe«
lichel GeSbhmAck der Ahflösdhg lessdben ^^ und jübei
doch die reichlichere FäUong der. Snblimataaflöfan|f
als darch gewöhnliches' £i/ihi^«Mtfr)! so dafs ich toh
der Identit&t mit dem gewöhnlichen Kalke nicht gans
fiberzeugt i>in, mid '• '
s) der starke Angriff des Silbertiegels ip der Gift*
hehitze durch salzsanres nnd sehwife^anrei Ammoniak,
und die BUdnng ein^s eigenthfiinli|iheii Tripelsalaes vdl
perlmutterglänzenden BlSttchen^; ans jfflberoxyd,' iPfn«
tron und Schvrefelsäure, eine~ ErscSbeinnng 9 wel<^ es
rathsam macht, ;in solchen Fftllen den ^latin- oder
Pjiirzellantiegel Tontuzieben *),
• «) Ditt nählfre Uitersae^iuig der T«nuiliiie folgt iai*«tpiiea '
' , ■■■"'■. 7 'r T .- -^ ". ■ '• • ft-BsS "'''
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*) Im Aitixu^s tut den ADailti de chimic et pbysiqiie. Nor,
»019. Ktinuki,
^^
über das tieerwttsstr. 37
OaB Verfahren bei dies«ii AnAlyten war hlgendta;
1. Du» Wasser wurde, nachdem lein »pec. Ger
wicht bestimmt woiden, in eiuen WMRcrbade abge-
dampft and der RücUland in der Siedehitze dei WUf
«erfi getrocliaet (daher die AHchstaude nit:ht ganz frf^
Ton SVasser sind),
f. Pie Salzsäure wurde durch lotpeieriaures Siü
Jlfir gefallt, und da» salzsnur« Silber hii xnm Schniel-
«n> geglüht
3. Die Schwefelsäure durch aalpete Mauren Baryt,
und der erhaltene schvrefeleaure ßaryt in der Siedhitie
geÜodiDet.
4. Die Kaiherde durch kleceaures Ammoniak nnd
der lileesaure KalU ebenfalls iu der Siedbitzc ^etrock-
pet.
5. Die Biltererde wurde geflillet durch phogphor-
ftanrea Amnioniak, mit Zusaix von kohlengaurem Am-
montAh, und die phosphorsiure Ammoniak- Bittererd4
ertiilEt bis zum Glühen. *
6. Das endlich zurückbleibende Natrop ist darcft
Rechnung befltjmml ytordfin. *
Pip Fillong der droi ersten Ecstandlheile, der
Salcsäure, der SchwefeUStire und des Kalk» wurd^
fibrigens mit drei ruischtcdenen aber gleicficn Portio-
nen TO|-genoinmeu, und nur die BiUeicrde aufl einet)}
■ohon Toh Kalk beTreielcn Wasser erhalten. Def N«-
frongehalt efgab sich dann diirch Rechnung. Im Al^
gemeinen ist dabei Mnrraj-'s Verfahren *) befotgli und
9\ Vcrgl. Dm. Uqlsnucliung dtr Miner«liTit«*r in dicgen^ J,
XVi- Sqö S, yud d<ii. «lU^aeine Formet ti, i, w. XX'«
i
I
s8 M a r c e t
mit demaelben angenomnytn, 3aC» die hier »orgeRmtB
wen zwei Säuren und drei Grundlagen vcrburtden sind
'Xu einem Gemiech 'ron vier Salzen, uSmlich zu (^Iz-
•fturcm Natron, Balzaaarer Bittererde, aalziaurcm Kalk .
«nd BChmefelsaTJrem Natron *). Um jedoch bei ditsen
Analysen keine vorgefarste Meinung geltend zu ma-
chen, sind die einzelnen Beataiidtheile durch die an-
gegebenen Eeagentien für sieb aufgesucht und hier
angegeben worden!
[Rechnet man nun in loo gesclimolzenem sslz^au-
rem f-ilber 19,05 trockne SolisSure , in 100 getrockne-
tem schwefelsaurem Bai:yt ^4 Schwcfcl^litire , in 100
Ueesaurem Kalk .^g.23 Halkerde und in 100 pholphor-
naurer Bittcrerdc .''|0 Biltererde, §0 Finden «ich, um
Haa.^en obigen Analyaen ein bestimmtes Bel^iel her-
a\)fzuUeleii , in &00 Gr«n des Wasser^ IVr. la, aus
dem nördliuh atlantischen Occan , weiches einen RücU-
itand *on 21,3 Gr. gal» und woraus 42 sal/.epyres Sil-
J»er, JjSö^^BchweffUaurrr Baryt, 0,8 kleceaurcr Halk
•aoi 3,7 pliospborsaurc Bittererdc gefällt wurden,
• '. .. .Salzsäi^e 8,0 Gran
t\aHitTdt o,3i4 —
Hittererde 1,08 —
Swoimllicli watserfiBi. Um den nocfi fchlcpjJen Natron-
g'efialt zu finden, müssen, jene Bestandlheiie zu, Salzen
ausammengeoidnel , «nd die noch freien, Sauicmengea
MiiC Natron berechnet werden. '
Isn Ann. iln ch>n)ia 1813. ^OT, 3oS.'^^dpt \iih
itilt; ichwefel'iu'rM NÄröo angoßeboü': icknefelMarer
E>Ui
j
über das Meerwasser.
%9
Befindet sich der Kalk daria alt lalzaaurer Kalk,
9& erfordert die gefundene Menge q,3i4 Qu' Kalk,
o,5d3 Gr. Salzsäure ^ indem der ^alzsavire Kalk, aua 5i
Kalk und 49 Säure izusammeng^esetzt ist*
Ist die gefundene Menge 1,08 Bittererde auch aa
Salzsäv^^e gebunden, so erfordert diese i^Aq? Salzsäii- •
rt« indem die i^älzsaüre Biliererde aus ,4i*Qi Bitterer-
de* und 58,09 Salzsäure besteht, ^ "■
Beide Mengen Salzsaure, nämlich o,32o + 1,497
— 1,799 Salzsäure abgezogen ron der sämmtlichen vor-
gefundenen- Salzsäure oder 8 Gr. lassen übrig 8 —
1^09 zz. 6,3 Salzsäure, welche zur Sättigung 7,1 Na-
tron erfordern, indem das salzsaure Natron aus 54,4
i/atron und 46,6 Säure besteht.
Nun aber waren auch 1,27 Gr. Schwefelsäure ge-
fuiiden worden , welche an Natron gebunden , und dat
fohwefelsaure Natron an|a;enommen als Zusammenge-
setzt aus 44 Natron und 56 Säure noch 1,01 Gr. Na-
tron erfordern, wodurch mit dem vorigen der Natroii-
gehalt d(4 Meerwassers auf 7,1 -^ 1,01 zz 8,11 Graa
steigt.
Es beträgt also der sämmtliche Gehalt des ( was-
serfreien > Rückstandes ron Soo Gran des Meerwassere
I ■ " '
Nr* la : •
8,0 Gran
1,27 ~
0,3 14 — V
1,08 --.
8,n —
Salzsäure
Schwefelsäure
Kalk ,
Bittererde
Natron
18,774 Gr.
ider' berechnet in den Salzverbindujigen dieser efiizcl-
jien Bestandthoile 5 den obigen Annahmen gemäfs^
/
3o
M a r c e t
Selzsflurefl Natron
Schwefels au res Natron
Salzsaurer Hall<
Salzsaure Billererde
i3,Jo Grait
2,53
o,Gi6
3-577
18,825 —
Sammtliebe Salze im wasserfreien Zuitande berecbaecT
Aber nacK der Tabelle Wür von Nr. i3, der Rüok-
■Und 21,5 Gr., milliin 2,477 mehr als die hier berecb-
nete Salzmenge. Dies rührt daher, dafs det Bück,
stand nur bei Siedhttze des Wagsern getrocknet wor-
den, während die Rechnung hier die Saizp wasser-
frei annimmt. Um nun ganz genau die Menge des
dabei noch anwesenden Wassers zu besiimmen , wur-
den noch folgende Versuche angestellt:
100 Gran bei 100" C. schon gelrochneter salzsud-
rer Kallt wogen nach dem Glühen nur 61, 9 Gr.
100 Gr. salzsaure Cittererde, auf gleiche Weis«
behandelt, rerminderte sich auf 53 Gr.
Salzsaures Natron und schwefelsaures Na,lron, wel-
che bei 100° C. gut getrocknet waren, in höhere^
Hitze nicht bedeutend.
Wenn man hiernach di« Menge Feuchtigkeit, wel_
che in obigen Stdzen bei dem Trocknen in dei* Sied-
faitze noch zurückbleiben mag, berechnet, so erhält
man statt der vorhin gefundenen Mengen
Salzsäure» Natron i3,3 Gran
Schwefelsaures Natron 3.35 —
Salzsaurer Kalk 0,<)yS —
Salzsäure BitterirdC 4,g55 —
ai,/,6o —
Welche befecttnete Menge mit der zu ai,5 in 5«0
Cr. WuHr gefundenen nahe iibeinslimmt.
über das Meerwaseer.
Wird dJeior Sals^cbali auf ido bersolteti '0 euti
^Klt das Wasser des nördlichen sUatitiMibeii Ocesn»;.;
Selzsenrcs IVatrfin 1,660
SdivrereUsures Natron o,lf6G
, Salesauren Kalk Oi'gS
Salzsäure Bittererde ^^991
Bj'm^ Sai7.gehitlt gehört nach der Tubelle tn iM-
llHrBchllichaten: Te'rgluichl man ab«r die einzelnen
Bfst&udllieile der übrigen Wasser, 80 lindet man Cun^
iin ist ein sehr merkwürdiges Rctultat), daCs, aa rei>-
fthieden auch die Mcerwas*cr in Hinsicht ihres gan-
zen Salzgehaltes sich verhallen, dentiocb das VevUiiU
nih der eintelnen BestaudthGÜe in allen nahe gleich
ist. Nm- das todte Meer und der Sse U/initt in !>«■•
lien, die eigentlich blofa salsreiche Landaeen (fast ge-
•ättigle grofse Salipfützen^ sind, machen doron eins
Ausnahme. Daa todle Meer enthalt nUmlich fast gt^
keine Schwefelsäure und ungewöhnlich viel Blttererdo,-
und dagegen der See Urmia wenig Bittererde, lieltiea
Kalk, aber ungemein riel Schwefelsäure. Auch des
gelb« Meer am Chinesischen Ocean hat etwas. Eigen-
thämliches: das daraus gefäll* saUaaure tjiibcr war
Bchw&nG, and schon der Geruch desselben kündigte
einen SchwefelwR^iserstoS'gehalt 'au; auch fand sich dar*
in etwaa Kohlensaure.
Aas der Vergleicbung der* unterenchten MeerwiU'
«r ergaben sich noch narbatehendc Folgerungen:
1. Das Wellmeer scbfli.l i" Süden salihalliger tn
Kyn rIi in der ttördliclien Humi^^itiSre : denn dai iidU-
Marc et
lare specifi^che Gewicht dea südlichen W«Mers i»t
j03g,2O, und das de» nördlichen 1027,57.
2. Mit den Längen ändert sich das specifisohe Ge-
wicht nicht.
3. Auch ist da» Meerwasaer in der Tiefe nicht sal-
ziger
1 der Oberfläciie.
4. Wo da» Meer e.m weitesten vom Lande ent-
fernt und am tiefsten iat, da culhält ea am meiaten
Seit.. Auch die Nähe von £isRi»aaen vermindert den
Salzgehalt.
5. Binnenmeere aind salziger ala der offne Oceap
auch wenn sie damit in Verbindung stehen j dies ist
vorzüglich aiiffalleDd an der Ostiee , weniger am
ecbwarzeu Meere, weifsen, geUben Meere und dem
Meere Marmar«,
6. Nur das milleliandiache Meer macht davon eine
Auanahme: ea ist salziger als daa Weltmeer, vielleicht
weil die hineinströmenden Flüsse weniger Süfswaaaer
xuführen, ala durch Verdunstung verloren geht, und
daher bei Gibraltar Oceanwasser zustrümt, was durch
die Verdunstung etwas coucentrirt wird.
Z u S a C 2
von der Red. der Ana. de Cblmie.
Um die von Marcet gefundenen specifischen Ge-
wichte der Meerwasser zu vergleichen mit andern An-
gaben, werden hier folgende von ihm nicht benutzte
Untersuchungen hinzugefügt :
Jo/i/i Daiy *> hat auf seiner Reise nach Ceylon
«'),Di«sM J. XXd. i^i.
(iber das RJeflrivasser» 33
H^rdtieh- FÖm . AeijiftAtof als Miltel aus ai. Wäg^jg^en '
das ipec, Ge.wicht des Meerwass^rö unserer närdijcjien
Hemisphäre gefunden Äu .., :— — . *r-. .. 1,026,6
Südlich vom Aequator au9(.i3 W*gajgLgea.w :.
Ws mittleres GewicÄ^ 4e^ südlichen, jiMteerw««- / f ^
scra — — ;. — — ,rrr^ . — *■. io?6,ft
1 ♦ ' Zwischen den Wendekreisen, nach 16 \Vä-
gungen — — — — -T* ;. t .\oa6,9
Von einer Riisc nach Brasilien brachte JLanmrdfm
verschiedene Meerwasser mit» welche .na,eii.^Ar^*-JLz/«i»
. ^ff^V Untersuchungen als minieres specifisches Xjc wicht
gahen . ' » -
für die nördliche Hemisphäre löö8,d'
fftr die südliche • •» 1029,1
' Diese letzten Angaben stimmen nahe überein mit
den von Marcel erhaltenen Resultaten, aber nickt mit
denen von /• Davy. IDieser wog das Wasser unmit-
telbar nach dem Schöpfen , aber nach Marcei^s eigeneil
Aettfserungen sind die verführten Flaschen selten hin«
reichend gut verschlossen, dafs nicht durch einige
Verdunstung ein geringer Grad von Concentration
entstehen könnte, woraus sich denn das von ihm fi:e-*
fundc^ne gröfsere Mittel des spejcifischen Gewichts er^
klären lieise.
;,Attf pook*a dritter. Reise bestimnpite der Astronom
4er Expedition an vielen Orten die Salzigkeit detl
.Oceaos mit Hü^fe eines von Capendish . ihm mitgeg^
benen Apparats: auch diese Untersuchungen, welchp
jvon Bayly zusammengestellt sind in dem Werke : The,
4>riginal astron'omioal obscrvations , made in the course
^f a voyageto the northern paci£c Ocean. p. 343«
M a r G e t
scheint Marcet nicht gekannt zu haben. Ans densel-
ben erg!ebt sich
1. für die nurdüchfl Erdhälfte nach a6 Versuchen
zTri^chen dem Aequalor und 70" i5' Breite, und zwi-
schen 169° 29' westlicher und 171* öatlicher Lfinge von
Creeiiwich ali miltlerea Salzgehalt dea Meerwassera
b^o55o
a. für die lüdlichc Erdhalfle nach aa Vcf-
auchcn tom Aequator bis 48° jo' Breite und
«wischen 179" 35' westlicher und iSg" 3i>' öat-
lii^her Länge — — — — 0,o56i
Berechnet man daa Mittel der allein zwischen dea
Wendekreisen itnd unter sehr verschiedenen Längen
angeatellteii Versuche, ad erbillt man
1. nördlich vom Aequator noch 16 Vers. o,o36»
2. südlich TOm Aeqoaior nach i3~Vers. o,o563
Aus den sämmllichen im atlantischen Ocean
gemachten Beobachtungen erhält man — o,o566
Aus den im grofsen Oceau Tom Cap Hom
und dem Cap der Guten Hofiiiung bis Kam-
■chatka — •"","" — *~ 0,0347.
Die letzteren Zahlen scheinen 'anzuzeigen , daTa
das Wasser des atlantiscTien Oceans etwas salzreicher
ist als das grofse Weltmeer, und dafs auch die Länge
»uf den Salzgehalt einigen Einflufa hat. Aber die von
Bayly erhaltenen Resultate scheinen entscheidend zu.
ieyu, indem alle seine Beobachtungen zeigen, daTs
man die Genauigkeit nicht weiter treiben kann als von
ihm geschehen.
Diese Rcsuliate stimmen mit den obigen und dea
Ton Marcet erhaltenen so wenig Gberein , dafs man
■ie nicht füglich allein den Fehlern beim Expei'imentB
zuschreiben hann. Wahrscheinlich giebt es im oänea
über das Meerwasser.
3S
Oceän einigt Streifen oder Arten ron Strömen, wor-
in das Wasser mehr o^er weniger salzig ist, die aber'
doch dorch das Treiben der Wogen bald und leicht
genug in dem Maafse mit dem Ganzen termischt wer-
wen, um auf der ganzen Erdkugel und in allen Tie-
fen ein Meerwasser yon sehr, wenig rerschiedenem
Salzgehalt darzustellen«
^"•■■■i
i
- s. •
/ /
36 Chevremont's Verbesserung
i ■ '. •
. ■ . . \
V e r b e 5 s e r ü n g e, ö
der
Dav.y'schen Sicherhcitslampe
von
C h e V r e m o n t in Monsy
übersetzt und in Auszug gebracht
V o lU
Hofrath Wurzer in Marburg *).
A/V^»W\W»1>VV1»VWWWWV%«WV»'^>*'^*
Xjlerr Chevremont hat sehr iresentliche Verbesserun-
gen an der f) 'v' n Sicherheitslampe angebracht.
Er versichert, u^ia sie v,\ie diese T^erbesserimgen schon
▼iele Bergleute unglücklicii gemacht habe , welche sich
ihr sorglos anvertrauten.
Der erste Fehler , den er an der Dai^scheti ^am-
pe fand, war der Cylinder, aus dem Gewebe von JT/-
sendrath ; denn die Spitze der Flamme, welche den
obem Theil des Cylinders sehr bedeutend erhitzt, yer*
dirbt ihn in dem Grade , dafs er bald durchlöchert ist.
Um diesen Nachtheil vorzubeugen, hatte man freilich
^) Annales generales des sciences phjsiqnes; p^r M« M, S^
ry dt St, Finctntf Drapitz et Van-Mtps, Brujcelle« l8iQ»
T, 1, p, I — i3, et T.JIl, p. ll^ — i4a.
- /
der Davy'sclien SicherlieitElampc.
schon vorgeschlagen, über dem obern Thci! des Cy-
linders navAi einen zweiten (Iileineren J, ebenfollB vOn
Metallgewebe, §o überzustülpen, dofs dag Ende des
Graten 'Cyliiidcrs ron dem diese» zweiten ungeHihr 5
Centimeter abstehe. Aber diese Verbesserung, sagt
Herr C/ien-emonl , BCbützl nicht collli-ommen / denn
nenn in dem obern Theile des Cylind^s ein Loch -
enlalehe, und zofilUig der tiberge«lülpte Meinere niobfcj
mehr »ollkommen cylindriscb sey; so würde der letztt
nicht überall gleich anliegen, wnd mithin Oefliiun-
gen enlslchen, die mehr ai» i„ Zoll im (Quadrat hät-
ten , und daher Entzündungen mit allen ihren Folgen
eintreten. Hierdurch sind wirMicti Eihon in Henne-
gait. Un gl ü'Tts fälle entstanden ; daher ist man nun ge-
nötbigt, diese Lampen läglii;h zu iinterstii:ben und
bleibt doch nie ganz ohne Bcsorgnifs. Daliei sind dt«
-öfteren Ausbesserungen Itosibar. Herr Dmj hat zwar
TorgeschIngen, den obern Theil des Cjlinders von
Zeit zu Zeit mit Wasser abzultühlen, oder einen hlei-
nen Wasserbehälter daraul" zu stellen, und d.is Was-
ser rcrdampfen zu lassen; aber man mufs diese Klasse
Ton Arbeitern kennen, um zu wissen, trJe schwer es
hält, sie zu bestimmen, zu ihrer Sicherheit derglei-
chen Maafsregebi zu nehmen. Daher hnl Herr Chetre-
mont diese Lampe dahin abgcündert , duls zwRr der
eigentliche Cylluder ein Gewebe von Metalldrnth bleibt,
aber der ü'eriustiilpendc kleinere Cylinder blcfs aus
einem Slüi k geschlagenen Kupfers besieht, welches
mit vielen Löcbcrn durchbohrt ist, die denselben
BarchmesfiCi- haben, wie die Maschen des DrHthgewe-
fes. Dies Kupferslür^h wird Über den obern Thcil des
Cylinders gestecht und durch starken Eisendralh «n
dea outern Theil dessclljen befestigt.
ki
J
•"'IfOriöVl^önöni's Vetbessewng
r; i^ihal da^ie^i^t^it^r sitf oft zt*hT(^i^6n, nhü
«iehl;,geBtiit7.t Huf Erfahtrfiig, den perBtolieohen rtfl-
flecloi" voll >Vii?feltl^i:h rot, den Ilerr Gosaarl. Rtigeg»-
ben ha*-. ■■ ■"■'' '' -••■ • ' ■
B»i faSrieheHÄrbfiteii ■wird durch jilötzlioh Mt-
stellende Staubwolhcn' ein groTeer Tlieil Maschen rit-
alojtft; iftan''irfÄß daher'' die nälhi^e Menge Lampen
tiuppuU hidjtir-j'' um in' dresoM 4^alle «mtawschcrt- «*
Können,' lad dip vorher gebrauchten ru rCiHigen , wa»
am leiclitesleh 'datfarch geechiehti dafs man die Cy-
"^lirfdet" abso'htaujt-,' sift in hochendes Waseer lattcht,
danW-bürsiot^'unB ftbputtlf and" sie am Fener rolI»täii>
-dig ttöchnct. ■ ■ "" ""• ''' ■■■'■■■■' -I-
Uni das AÄnßer« dcsGylinders besser aMr^Cknea
tu können, lÄftt äic Herr Chet.'remoiit ein wSilig' ko-
nisch' 'machen. Mnn \iX alsdann' laicht {^ehindgrt d'nrch
diestarltrn BisSndräthe, womit dle'GyÜiider timgeben
'Bihd; indem 'Hian sie lilörs' Au'3 Jetii Itupi'crncn King
'nimmt, der fcicTi an ihrer Basis befiudef.
" ' Wcn^ 'dtiB''|;ieI(oh]te WasSeratoffgas \ der Afmw-
Bphäre atiamnöht', so verlüscht die Lampe. Um in
diesem Falle den Arbeiter nicht iii die »otfjinn^m'enrtb
DunkeUieit Vh rerBClze», hat Daty den ainnreichco.
Einfall gehabt; k ^en- H[iiruKiäfmig gemjndcnen Platt-
nadraih in sein«!- "L'limpe anzubringen^ welclier be-
kanntlich, rDthglühend, die FigcnBchafc hat , daa Inng'-
same Verbrennen brennbarer Gasarlcn bei einer weit
geringem Menge atmosphürischer Luft zu unterhaltet,
aU nölhig ist ümden Docht im Brennen zu erhalten. Der
Platinndrnth ttrbreitet Licht gfiimg, nm den Arbelt(!l-
einigcrmpffien zu fiiiircn, l'is er an eine Stelle kommt-,
Y*o die Atmosphäre mehr SauerstofF enthält, und sich
d«r Docht gleich wieder vou'eel&st entzündet.
In England bere»{tg( maÄ den Plalindraih hlöCa «n
den obcrh Thcil des Cylindei-Si 'Htedurch tiitA eir aber
leicht versütiobtn und nckr «itrr weniger unftraück-
barjEUfuft) wonn maa den Gyliuikr ron inntn mit d«r
BUrsl«>>ei\>jgt.' 'Her^ C^ffräwötit Jtiele^ügt ihn kuf'ftl'
geude Weise; Er "hat twei Ruigfl'iO*! Hisciidtath nn
«letl beiden Enden «ine» itark«!!' Eiseiidr.ithR eage-
bfvcht, yvvhinfr um cCiva»'ktcin«(^ ist, nie der Cylinder
dar Lampe. Der Dur^^uiesssr dreser Ringe ist etnaS
bleioer, als der des Cylindvrs, dunit lie beqncn •in-
oM kua^brarht werden lOonneo. in dem einen die-
-BW^beHlea Finge Itrcuzen siuh zwei eiserne Dräthe.
Idi'Cetilnim des Ringes, wo »icli die beiden Dr&llio
iberahrcn, befestigt man dia Platinadratbc. Vermillültt
-dieser Vorrivhlnag kann man diese Spiraldrüllift her-
kusnclimen, trenn man den Oylinder von iunet) aul- 1
bärtlcn will. ■
> Da ein Platinadi-alh nichlgeong Liebt rerbreilet«
'Wann der DoLht »erlösulit, sä bruuclit Herr' t'/iPi
■mont-y bis 8 VUtinadrätlie, dio er tnit einundtr ■ ^^nial-'^
'totaäg dreht: ' >-'"■'- ■- ^ ' ■■'■ ■ :"
-I ! Vor*üglieh*ai-nlHerr'CA.'gCgeiiBfMnai'«thi afei-l
se» «i«n sieb feei der Censlrnctfon dieser LaBypenun-htl
bedienen soll. Er hat vrahr^enommen, 'dal^ schon nach |
einigen Wochen der ohtra Theil des' Cjdiiider» so *
mUrb geworden yrav \ djl's-nmn dinth einen leichte
'Drncli mit dem Finger Löcher- hinoinbringei* konnte,
obflcbon die Lampen öi.-ßeräc/i noch keine -UaToUkoiu-
läenhcitcn zu haben suliieiicn.
Ausserdem künno sich auch die Markscheider beil
ihren Arb^len mit denTKompafs keiner Lampe be."«
dienen, deren Cylinder ans Eiscndralh besteht. Beil
diesea muTs das Dralhgcnebc von Kupfer oder bessert
42 Clievr. Verbes.:d. Payy. Sickerheitplampe,
noch von Silber leyn. Da sie »cbr geiiaa* sehen «Qs-
eea, wn die kleinen Abtheilur.^eii auf dem HoinpaFs
gcliörig wa-hrzunchmea 1 eo schlaf;^ er bei TJeiScn fon
aussen auf der eines Seite einen paraboliectlien flell«c-
l«r'.V<>il JVeiJsblechw.nA auf der en Ige geo gesetzten
Seile eine Linse van .Kryelall Tor.
Auch hält Herr CA. fcei den /Jmy'scAert , Lampen
«Ue Cylindcr toq Meaeirtgclroth gefährlich, weil das
IVIcssing echmelzbarcr ida Rupfer ist, und mithin sol-
che Gewebe leicht schadhaft werden Itönnen.
Herr Ch. versichert, difs.die BeleuDhtung mit die-
Ben Lampen ansserdcm noch \ weniger Icosle , als mit
den bis jetzt gekrauchlcn; und diese Ergparnifs beste-
he darin , doTs i) der Docht bei diesen Lampen weit
kleiner seyn könne, und s) bei diesen von den Arbei-
tern weit weniger 0(il verschüttet würde, als bei je-
nen. 3) Bediene man sich bei den Daxy'schen Lam-
_pen des sogenannten geteinigten Oels mit Vortheil,
und brauche alsdann davon \ weniger, als des nk^
gereinigten; dabei koste jenes nur j mehr, als diesef.
Diese Lampen können aber auch , uotih ausser de^
Steinkohlenbergwerken, uns gegen mancherlei Gefah-
ren schützen. Diefs ist der Fall z- B. bei Aether- und
AlhoholdSoipfen , bei grofaen Brandtweinbreanereien
und in den Werkstätten , wo man im Grofsen Wein-
geist, die verschiedenen Aetherarten, Wohlgerncbe in
geistigen Vehikeln l»ereitet oier in grofsea 'Mengen
AuTbewaltrt.
45'
V e r s u c b e
Qbcr die
Berührung
glühender Metall flächen
■ . i .
durch.
Wassert r.o p f e n.
Vom
I
. Prof. Döbereincr.
«V^VWMMfWWWVgWVWX^
Ich habe kürzlioh den Lfldenfrosf8ch$n Versuch ffie«
derholt, vunfichst in der Absicht, um zu erfahren, ob
das Wasser im Processe desselben wirklich zerseict
werde , wie man dieses ror einiger Zeit behauptet hat,
oder ob^ dasselbe blofs terdampfe* Es wurden 6cha«
"len ron Gold, Silber und Platin angewendet, und die#e
fiber dem Feuer einer Spirituslampe zum starken Roth«
glühen gebracht. Ein \\ Zoll weiter hohler Cjrlihder
yon Kupfer, welcher an einem Ende offen uhd am an«
dem mit einem* nach aussen sich dShenden Blasenren-
til yersehen war, diente zum Aufsammeln deisen, wak
Hua dem auf die glühende Metallfläche gebrachten
Wasser als Dunst oder Gas emporstieg.
^ ' ...
■ ' . . -N *
/14 Dö.bereiner über den
GIe!uh beim ersten Versuclic, in welchem ein
Tropfen Wasser auf die glühende PlatinscTiaolc ge-
bracht und das Verhalten desselben mit bewafTnileui
AngB Leohachtet wurde , Bleute sich mir die Ursache
der folirenden Bewegung und des langsamen Verdara-
pfeiis der Flüsiiiglteit dar. Jcli sähe nämlich deutlich,
daTs die Was^erkugel die glühende Metalltläche gar
nicht berührt, sondern nuf über derselben , so wie eine
[ Glaslinse auf einer Glastafel , echmmmt und durch die
[ - «uBStrahlende Warme auf seiner Oberfläche zum Ver-
dampfen gebracht, und dadurch in die rotirende Be-
wegung geaetit ivird. Ich setiie mehrere Tropfen
,, Wassers auf die glühende Schaale und nahm', nachdem.
I eie sich (hüpfend und tanic.nd) vereinigt halten, di«
Spirituslampc unter der Schaale weg. Nach 5o Secon-
de/i «tob die Wasserkugel noil Gepras-el aus einander,
und der zurückgebliebene TheiL derselben breitete lieh
auf der MelalUldchc adhärirend aus. Dieser Versuch
wurde oft, mit TCrachiedener Abänderung und in allen
1 eben genannten MeLallschaalcn, wiederholt; der Be-
folg blieb eich gleich, und ich bemerkte, dafs, wenn
die Temperatur der Sphaale bis auf 85 bis 05° R. her^
abgesunken war, zwischen dem Metalle und dem Waa-
Ber die Adhäsion und oah dieser gleichzeitig die De-
.tonnation des Wassertropfens eifulgte. Die ü^rgcb^
iiungcp, dieser Versuche haben so viel Reizendes för
den wissenschaftlichen Beobachter, dals man sich ib-
I .RCn Stunden laug widmen kann, ohne zu ermüden.
Bei fortgesetzte»' Wiederholung jener Versuche
wurde, nachdem jedesmal eine grofse Wiisserliiigel ge-
bildet ward, der pneumatische Cylinder ron Kupfer
auf die glühende Schaale gesetzt, und wenn dos VcuUl
desselben uicbt mehr oder nur noch schwach gehoben
^^^^^^^^^
LeideiirrQstechen Versutli.
45
worJe, der gap^e Apparat mÖglicUst srhnell unter
Wasser getaucht. Ijoihlt füllle aith der Cylinder fait
gm mit VV asser an, und die t.uft, welche zarCck-
biieii, verhielt eicli bei genauer UiiierBuchung wie nt-
lUOiphärisChe Luft. Durch diese sehr oft erneuerten
Variuche wurde also dargethan , dufs das Wasser un-
ter jenen Unisländen nicht zerseUt, sondern Blofs ia
Dunst aufgeloit wird, i— Dieses Resultat iiberrasclitfl
mich einigermarscn, und ich versuchte nun di» Tem-
peralur des auf einer glühenden Metalllläche schrrin},-
meaden Wassers zu erfursclien. Ein güldener Tiegel,
Trelcher ij Unze Wasser fofst , wurde Über die Sjiiri-
tiulampe zum Glühen erhitzt, und in diesen nach und
nach unter fortgesetzter Erhitzung aus einem Tropf-
glue so lang Wasser eingetröpfelt, bis ein Tropfen
»oti der Gröfse einer Wallnufs gebildet war. In diese
grofse heftig rolirende Wasserhugel senkte ich lang-
Bun ein sehr emjftiiidlichea bis zum Siedpunkte des
Qaecksilbers steigendes Thermometer. Aber welche
Erscheinung: Die (Quecksilbersäule oscillirle so lange
die Thennonielerkugel in die Wasserkugel eingesenkt
erhalten wurde, stets nur zwischen 81 und 79° R. und
unmittelbar über der Wasserkuiiel also im Räume des
Wasserdunstes und der strahlenden Wärme stieg sie
«uf io5 bis 118° R. Senkte man das Thermomeler so
tief, dafs die Kugel den Boden des gltihenden Ticgell
berührte, so schwankte die Quecksilbersäule zwischen
qö und 104° R. und die Quecksilberkugel gab also die
_ äfsere Summe von Wärme, welche sie von den» ghi-
benden Metall empfangen, an das Wasser ob. Man
wird es wohl kaum glauben , dafs das auf einer glü-
bendea Metallfläche rolirende Wasser nur eine Tcr>>
peratur von 79 bis 81° R. hatte, aber man prO& di«
46 Döbereiner üb. d. Leidenfrost. Vers»
$ache selbst, und man wird bald roik der Wahrhe!^'
dieser Beobachtung läierzeugt und zugleich hesümmt
werden , das eigentliche Sieden 4^* Wassers ( und an-
derer Flüssigkeiten >.als dUs Resultat einer gleichzeiti-
gen' Wirkung Ton WäruKS und Adhäsion ani^usehen« ~
Ich yersuchte nachher auch das Verhalten tropf-
barküssigcr Mineralsäure, ätherischer Oeie und des
buecksilbers auf glühenden Metallflächen und fand
dasselbe ganz analog dem des Wassers. Es fand blofii
der Unterschied Statt, dafs die ätherischen Oele schnei«
ler und das Quecksilblsr langsamer als das Wasser
rerdampfte.
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I Versuche
"^ üb«r die
aus verschieden«!! Holzarten durch trockne'
Destillation zu erhaltenden , Producte , '
besonders über die
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Ho.l zsä u r
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Ton
G. H, S t o 1 1 z e*)
in Hille»
1 ■ ■
»
JL/iese Vergehe ^ welche über den chemischen Gehalt
einer Reihe von Hdkarten AufschluTs gieben^ wurden
I rorzüglich in practischer Hinsicht angestellt) nämlich
)< ' '
*) Im Auszug» aus der «ben crschicnenta Schrift: GtuhHU
thi Amltitungt it« r$bt üolzsMuri zur B$r§ituwi dts rtintm
ZssigSp ßhivtifsitf CrüHSfanst ßUiZucktri und sudertr Mig-^
»tnirin PrMpurst$ auf dst tonbeilbsfttsu zu hiuutz^n , mbtt
siner giumum B^trscbiuug dir übrigtu b$i dir iroekntn DtstiU
istüu dit Situs thb bildtndin Pfduetgn vn O. H. StolSZi^
y»ntebtr dkr Afibth« und Mtdlcsmtnttn - Exftditiiu zu HuUi^
Mitgli9di dir dutigtu uaturfinebeudsm G^elhcbaft» Halh und
Bitih^. 1820. £ina weiter« Aufführung tiner Ten d«^
48 S t o 1 t z e '
um die Menge und Güte def ' HoIzsSifi^ft', Welclie die
Torzüglichsten einheimisclien Holzarten liefern, genau
XU bestimmen; drei ausländidchc Holzarten, dad Sassa-
fras- das Qampeche- und das Guyakhölz, wurden ana
physiologischen Gründen denselben Versuchen unter«
werfen. Um genaue Resultate zu erhallen, war nuthig:
1. einen Apjparat anzuwenden , der jede Zerstreu-
ung der Destillationspro ducte, insbesondere der
Säure, möglichst yerhinderte; •• . •
3» die Holzarten in einem »möglichst glei^lum da-
stände ihres \yachsthums anzuwenden;
5« alle zu prüfenden Hölzer auf einen gleichea
^Grad^der Trockenheit zu bringen, ^nd
4.. den Gehalt an Säure durch Sättigung mit rei'»
nem halbkohlensaurem Kali zu bestimmen« '
"^ Der Apparat, in welchem ditf Versuche , ^ woron
di^ nachfolgende Tabelle die Resultate enthält, gescha^
hen, bestand in Qiupr in freiem Feuer liegenden eiser-
nen Retorte , woran eine yicr Fufs lange blecherne
Röhre, luftdicht angekittet war. Sie reichte in die eine
Oeflinung einer gläsernen Entbindungsflasche, aus de-
ren zweiten eine ähnliche Röhre in eine gleiche Fla-
sche überging. Aus ifer zweiten Oefliiung dieser Plü-
sche wurden durch eine gekrümmte Rölire die luftar*
tigen l'roducte unter die Brücke einer pneumatisci^en
König], Societät der Wissenschaften .2U Göttingfen.gekrän«
ten Preisfcchrifti die cbeu so wichtig ist tur^die \Yiss«n«
«chaft c)urch die Menge sorgfältiger Versuche» a(jt . g^mein^
uützig durch ihreu Zweck und durch eine fefsUcl^ Dar^
■lellung» ^ . . ^ , ..
V^'^he golbiiel, 'iiftd.J9Bt.<dalt:Ii ScSüUeln 'tnit JKnllft-
BÜah die Holileii»Äuto-von-r4etM7KyWc"Was4ciatoS'gn»e
ffoi, d«in-f'<KAl>lQA()Ky'<)gale. .galretint... ..Auiuilg:« vjurdc
iltimer ein gelindes Feuer ^egi^ben, utid'dieM« ellttDifr
weise JjJa zum hefligsLen Glühen rerstärkt. Eine vor-
itigliiSit 'Xüt^neAsainkefi Wurzle' jaraui" venraöilt', eo;-
MlJ die Rülireii ala''aie'T'ot-g'elcg?A"PIagcVeii "durch
hake nasse Tücher bIcU külil xu erhallen, Tveil ciline
diese Vorsicht, vorzüglich im Anfange der Operation
eia bedeutender Thcil an Snurc und noch mehr an Üel
mit den entweichenden Luftarten fnrtgei;issen wird.
Gans vollkommen Terhälcn kann man dieses jedoch
asch bei aller Voreichl nicht, und die mit den Luft-
arten gescliüttehe Kalkmilch enthält stets ctvraa Essig-
saure und brenzliches Oe). Dnlier rührt es auch, dafa '
maa beim Gebrauch aller Vorsieh tsmaufarej^eln voa
einem Pfunde Hok nur i!( bis zbi Loth feste und
tropfbarllüssige ProJucte erh:ill tind das Fehlende durch
das Gewicht der luftförniigen Stoffe nicht vollkommen
gedeckt wird.
U«n der zweiten und dritten Forderung au genü*
^n, wurden alle inländischen Holzarten [also von den
in der Tabelle verzeichneten nur das Sassafrna-, Cum«
peohe- und Guyakliolz ausgenommen) Ende Januars
gesammelt nnd ein Stück des Huuptstammes völlig ge-
sunder und (lusgcwochsener Bäume dazu angewandt.
Dies HoIb wurde, in kleine WürfeJ geschnitten und der
Einwirkung der Wiirme von So" R. eo lanj^e ausge-
setzt, bis sie njchtü mehr an Gewicht verloren; in die-
sem Zufllnude geivogen , und in die Retorte gethan.
Zur Erfüllung der vierten Forderung wurde dia
S&ore von dem Oele durch cia feuchtes Fiitium gfl»
-•3*»rß. /. C**«, », »/*. 33. Li, 1 . //,/(,
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4
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jfareiint« ihr Gewiclit bestunM «ad danueitt iMh telf
reinem f durch Verbreiittuag 'dM Wtfiniteins «rhilt^
«cm , halMcohleiiMurem KaÜ zui^ BMtiauniuijg[- ilkr«r
Stfurk« getilgt«
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Did in der Tabelle ^ gebrauchteii Genfichtt : fUiji
Miafid ii«|d die bekannte«^ neuen Preuseisohem
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Ueberdiie
fäulnifs widrige Kra ft
Hol -2 säure
* y o n
• LH. S t o l t z e *),
Vonttshor 4^' Apotheke und Medicimeiiten -« ExpeditioR dM
Vaisenhautet zu Halje.
f if^^ffy^^ if ffm^fyiM^ f ^ff^!f»f*^0^/v%ft0i/tMnM^
in neuerer Zei^ bat* 4ie futtUeptisch^ Kraft der Hob*
aäare riel Aufsehen erregt. In dem über die Priori«
tat dieser Erfindung ftusgebrocheaen Streite oiufs un*'
atrertig der Ausspruch dahin ausfalleu« däfs in ^tir
neuem Zeit der Prof. • /. L. G« ßffineckf ( s. dessea
Tascheubncii (ur wirtfaschaftlipbe Fraueii und Mädcbent
/Halle bei Renger iSiö, 6. 109.) zuerst darauf wieder
aufa^erksam gemacht bat; dafs Mökffg dieset lebbaftar
<^ '> I " ^
^i^M^
^) Vorf^etragan am 5o« März 1820. ia dem Inatitut für saga*
* wandte ^atorwitsenschafteii zu Halle« Vergl. auch DHt
Pi^iaachrift über die Hoiatäure, Halle i82o.
y ■
56 Stöltze über Fiiulnifawidrigkeit
in Anregung XracTjlfTTnS" weiter Sus'einarider sftlx
daTa aber die Erfindung si-lbst IiöclisL alt ist. Dem
Herrn Frofeäs.ir M^iiifctn vrrdatike ich in dieser RSofc-
eicht mehrere Angaben von SlcÜcn der allen Schrii^
■ teller, naraeutlicii von Co/.'i, JJivsioiidts ond Päniusß
woraus deiillich hcivorgelit, dafs «ie die fiiuliiifsnidrigfl
Kraft der Hohsaure kannien. So heiful es z. B. in
ffi'i. bisl.'uflt. XVI. 2p. die auch der Herr CaLinetB—
ralli (--üK iihodeh in Dessau im Opposittonsblatle Sl.
ao;. S. 655 aijführt :
„Flüssiges l^dcb wird in Europa ^us der ZöT'
behiufs- Fichte tPinns Ccmbra L.) gehocbi, dient
die Fahrzeuge wasserdicht zu machen und zu ver-
echiedenen andern Dirifjcn. Das Hal^ dieses Bau-
juei wird in Slür;ke zerschnitlcn und in Uefen,
dio von aussen rund umher befeuert sind, ausge-
braten. Die erste FeucHtigheit fliefst wie Wosset
in eine Ulfino ah, hcifst in Syrien Ceäriuin , ujid
ist von solcher Wirkung, dafs die Leichen, die
ju Ac^plen damit eingesalbt werden , nicht vw
Niemand kann bierin eine Beschreibung der trock-
nen Dcfitilialion, 60 wie der Anwenflung der Holzsitii-
ro al* räulnifB widrigen Millels verkeuuen, und e> geht
biev wie so oft, dafa neue Erfuhrungen uns die allen
Schriftslcller erst icchl verständlich machen.
Ich gehe jetzt zu meinen in dieser [linsicbt ap<
geslellien Vcsuchen über.
Touehl man suhmule Stücke Fleisch in rohe Hnl»-
iSuro niehimals ein, läfet diefc obtröpfeln und hängt
ea dann in fi-cior Luft aus, su schrumpft es sehr bald
ein, niianit ÄusserlJch eine schwarzbraune Farbe an
und leiirflit in ditöcm Zustiuidc gar keiner Fäulnifs on-
der Holzsäure,'
ler den gevrfliinliclien UmaLänden mehr Fuhlg zn seyn.
Dsiin legt man es aogefeuchlet nun «uch eine beträcht-
liche Zeit an einen niäfsig tvarnieii Ort, so setzt sich
iroM anfserhalb etwas ScMmniel an , aber die innere
IHasae wird durchaus nicht angegriffen. Kocht man
qÜi'BO zubereilcles Pieiscb mehrere Stunden lang, so
liird CS zwar etwas erweicht, jedoch latige nicht in
ifim Maafse, wie gut geiäucbertes Fleisch, und ist,
yrfina es auch noch so lange gekocht ist, zum Essca
guiz untauglich, denn der Fteiechgeschmat.'Ii !at ganz
Muri9iiwunden und nur ein uncrtragliclier Rauchge-
■obmack geblieben.
Behandelt man dicke Stücke Fleich eben so, eo
wird nach dem Verhältiiiase des langem oder kurzem
Eintauchens eine stärliere oder schwächere Rinde des-
■elben oder auch das Gan7.e in die eben erwähnte Sub>
-Stanz verwandelt. Hat sich nun eine schwache Binde
bilden können, so schützt diese das Innere, wenig-
alenB eine betr^chtlicKe Zeit (Ich habe welches schon
an drei Vierteljahr aufbewahrt) vor der Fäulnif«. Schnei-
det man die äufsere Rinde ab, und kocht blrtfs den
iuneru Thell, so ist die Erweichung der Fleisclifaaer
gröfser wie an der der üurscrn Rinde, der Fteischge-
schraack mehr geblieben und der Rufsgeschniack schwä-
cher, aber immer noch buchst unangenehm und mit
dem von einem gut geräucherten Fleische gar nicht zn
▼erziehen. .
Salzt man das Fleisch erst auf die gewöbfilichn
Art ein, und bchnndcit es dann eben so mit roher Holift-
■äore, so Ut nach dem Austrocknen Äio Erweichung
dea Fleisches durch Rachen sliirker wie sonst. Einen
ludern Binflufs suhciuL aber das äal^ nicht auszuüben.
Taucht mau gut cingcsal^eoc Slüijtse Fleisch) oac^
]
Stolze Ober Fäulnifs Widrigkeit
<(em Verhältnisse ihres DuFchnieBser-B fünf bis fiinf und
swaozig Minuten iu wesGerhell yedißvn'le DoIzBSure,
läfat sie dann ahtröpfelu und hängt darauf das Fleisch
an einen Juftigen Ort vier Wochen tang hin, 'eo
schi'unipit dasselbe zusiunnien, erhält ghii/, dns Ansv''
heo de» geräucherten FIciaches, und hält sich in die-' '
sein Zustande eine lange "^cit. tAuch hiervon habe^
ich welclies schon Ober drei Vierteljahre J. Geliocht
unterscheidet sich dasselbe von. einem rnrsichtig und'
gal auf die gewöhnliche Art geräucherten Fleische nur
wenig zu seinem Nachlheilc. Es hat nicht die schönt'
rotfie Farbe, und erweicht auch nicht ganz sn voll-
liommen wie Jenes , ist aber rpcht gut genurgfiihig',
und auch rnraichligen Hausfrauen gelingt ihr Rhu>
ehern oft nicht besser.
Meines Wissens hat zuerst Aer Apotheker BSlt-
t;Jier in Meuselwitz (s. Beichsanzeiger der Deutschen
1S20. Nr. ^, S, 2!J und Amtsblatt der königlichen R«.
gierung xn Merseburg i8so> St. 9 ) die Bufelauge zur
Conserration des Fleisches vorgeschlagen , und auf des-
sen Versuche gründet sich die folgi^ude Methode, die
ich vollkommen bewahrt geiunden habe •},
*) Dia königliche RciglerunE «U. Meraeburg , die Jedei genieln-
Virdigl, halle dam Hrn. Verf, ilic Priifim^ A
«cheil Verfalirens »ufguliageQ und pu|j(icirt im Menebur.
„Der fle
Feig«
j^pnihFker Eitichtr in Memelwili bat lint'
Erriiidaii^, dst n»i.ch -leicht und ichn#U'
dufLl) Ruf^l-"i(!o E^fion Fiidnifi zu scliütasn und dls^elb«-
{teidi dem garüuchulen aufiubewabren > ia KMalnih «•■
der Hol:5säure» 5gi
^ Man fiberglcfat ein Pfund gepi)l*erlen Glanzrufs
ms Schornsteinen, wo nur Holz gebrannt wird, mit
i Berliner Quart CrunnenwHSser, und infst dies««
Wir Iiabetii n<ch<1eni wir den Ailmtnlitrilor der
WaUenljau* - Apotliel(o in lUII«. Herrn Siiliu, »ti V«r-
luchetimit d<r von ihm aagcgcbenen Weine, du Ploiirli
Vinaera 2cil geniefihar au erlitten,' fuffisfordorl Iialtan^
und da dietr riat'iir gümiig auigsfillvn wireo, auf uitiprn
Aning rom hoben Miniilerio der BeiillicKen- Untsmchu-
OBd MetlicinaUAngeleBCDheileii die GenahmtgunS erhal-
len, dio BöricberKhB ErSnduug und di«. SloIrM.eho GuU
achten. über dieiette bi-Unni ta ma.hcn, weil auf diea«
It am, vielieitigsten <lie AVirtung der Rufilaiifie geprüft
rdrn Icaun. Herr Bitici.-r giebi die von ihm gemtchlo
fahrung Hjuaichls der AiiAcniliing dir Ru&lauga al*
lulEmillelt ecgen die Fiuloifi dea Flciachca folgeader..
< It n GiR drei Pfund «cliwcret SlüiL ItitidReiicIi wurdo
nil Kochiab eiojierieben , 4S Stuadon atehea gelaisen,
darauf die Salclaiiga abgegaaiipn und das eintwalzeaa
Fipisili nil einem reinen Tuche gul sb^flmckuel. UlniDh.
»eilig' mit dem UmtoUen dea M*ii.;he> Wurde ein Pfind
GUnzrufs ans Schorni'einen )!«'»""■»". w<i bl'.fi lloli
gcbrannl wanlc, mil zwei Berllnar Q"*''' reinen ßruniien-
Wnseri äberjjoaaen ui)d antir biswciiiEtm IToiriibr^n eben.
falla 49 Stunden UufZ dem Wa«>ir Gelegenheit g^^oban,
ohne kiinsiliche Wime anzuwenden, AuitÖtbarea aus dem
Rufie in silIi eutiunEhmeu, wo iiaoh Uurcltieihuag der
Aliichuiig (der Kufi hielt Lehm und andere Cr
beiftmengt) eine «ehr braune Tio=tur gewoniua Wurde,
Iwekbe 4 Frooenl fetter Subalani getüit faiell. Mit die
Wg Rufiaufläiung wurde d*a erwjhota elng«»!!«)* und -J
Bu rtgeirutlmei« Fleitch ein« halb« Slandc-ia Berüb«
1
I
6o StoUze über Fäulnifswidrigkeit
in der gewöhnlichen Temperstur damit 4S Stunden'!^
ter öfterm Umrühren in Berührung. Zu gleicher ^
Mist man Fleisch auf die gewöhnliche Art ein uad )j
lavg gabrathl, alsdann lufitrockfii genuckl uad IierdI
ia einer Irockaan Kammer aufbewahrl. pasielb« :
nach «echi Wochnn durchaus keine Spur toi
und war ungckoclit und gokochl selir scLmackliafl.
adderei Stück' Fleisch , welche« uichl mit Salz aingeri». ,
Iien war, achmeckte niclit so gut, als das zuvor elngeial— '
zene, und war durch das Trocknen ielir ausammenge-
jchrumpft und hart geworden, weil demselben das Koch-
' iilz maiigcitB, welches jin gnwohnlichen Zustande etwas
saliiaure Kalk- und liittererde halt, welche die nölhige
peuchligkeil aus der Luft suzicliän , wodurch du Stil
in zu hartem Ziiitacds ethaltvn wird," ■■
Herrn Administrator SisUtm Aeufaerung über dia
Böltcharsche ErCndung ist folgende :
„«Ich habe die von dem Apotheker BSttebir angerath«»
ue Anwendung der RufiUuge anitatt des gewöhalidun
Rauchern* eiitor mchrfacheu Piiitun^ unlerworteu und ge-
funden, dafs icino Behauptungen vollkomoien dar 'Wahr^ ',
heil geuiäf« find.
Fleisch, auf die von ihm angegebene Art behandelt,
hübe ich nun schau vttT Monate an einem Irocknsa OrlB
aufgehängt, und, obgleich eich in der letzten Zuit ein ge-
ringer AuHug Ton Schimmel zei^t, so war dennoch nicht
die geringste Spnr von P^iiluifi au bemerken, scindern*
wurde dieser durch Ahviaschea entfernt und dann daa '
Fleiich auf ilie gewöhnliche Art gekocht, |ao Wir-ei
(clinackhaft , wie dos best« geräuchcrts.
Die Zeit, welche das Fleisch in der Rafalaugs i
bilngcp ntrifi, richtet eich nach dem Durchmeaier dcisel-
bea. Ciolje dicke Stucke miuaeu eine etwu I«itgerei
der Holzsaure. 6 t
£eKr Zeit £i«\£tt Bia die klare dunkelbraune L«ug«
TM dba OIkui«&e ab «ad Uachl in dieselbe dM eia*
ioBn» täam Üzzcre Zeilf wie c!ie aQgf|:cbeiie halh* Stiin^
iß 9 &KXB ileua. £iae zii lange AnweuduQ|L macht «WM
imFhtudk h&hbarcrt bewirkl aber anch rino it<lcr«rti;e
BaichafleB^cBt uid acan^coehmeii Rufft^uchaack | wtahalb
aaa bc^ davor wonu^lich hut«n muf«.
Da «je Hjlz*2ar« zu gUichem Zwrcck in cirr nriieni
Zeit Tieliarh eapc'ohUo worden und ich mUh mit dar*«!«
Ben aoB «adcra Rucksichten jetiC (im Drennöer v. J.)
'Viel besdiiJüge, so habe ich inch dies« ver|;l«ich«*iid mit
der Rnfslauge «n^ewandt und mtif« auch hier der Huf««
lia^e Vuraiigje lagestehen, denn
i) oiuls die Holulure, weicht sur Conserv^Uoii dea
Fleisches angewandt werden suUi vorbor erst , um sie
Ton der thcerartigen Materie zu reiaigen» rcctilicirt
werden» und kommt deshalb theurer, als die Ilufs-
lauge }
a) hat daa mit Rufslango behandelte Plei«ch eine schö«^
aere Farbe und bessern Gesvhmack«
Bei der Conservation ganzer thierischer Körper seigt
die Rufslauge gleiche Wirkung wie die Holzsjiurci sie
•chiiut sie nämlich ▼ollkommeo vor der Faulinfs, Jedoch
•teh^ ihrer Anwendung hierbei ^wei Nachtheile «-entgegen:
2) dafs Bi9 eine dunkelbraune» fast undurchsichtige
Farbe hat, dagegei] die rectiflcirte IIolz6äure waaser-
nell ist und an der Luft nur gelblich wird;
3) dafit sie schimmelt« welchek jedoch durch den Zu«
satz von ^'s Branntwein verhütet wird« <* *'
Indem wir nur nocB bemerken» dafs der Apotheker
CUitsmanm in der Versammlung der naturforschenden Ge-
ffcIUciiaf: dea Otterlandes sich ebenfalU über die angage-»
Stoltze über Fäulnifswidrigkelt
gesalzene ' Fleisch. WJe lange Jocide mit einander ia
Berührung bleiben sollen, häpgt ron dem mehr oder
wenjf:;er gzofseii Ourchmeaser dfs Fleisches ab. Füj
Bchr schinalc Stucke ist eine Viertelstunde hinreicbenä.
Dagegen ganz starke ^ino Stunde becJllrfeii, um bin-
läaglich durchdruDgeR zu werden. JN'ach Verlauf jenw
yeit nimmt man das Fleisdt aus der i.auge , ISCst es
abtrüpfetn und hän^t es »a einen luftigen Ort. Nach
tuelireren 7'ageii erhält es das ganze Ansehen eines
gut geräucherten Fleisches, schrumpft nach und nach
etwa* ein und ist nach mehreren Wochen in aller
lünüicht von einem auf die vorsichtigste und beste Art
geräucherten Fleische , weder roh noch gekocht m
unterscheiden.
Bei der AufbeiYahmng eines solchen Fleisches mufa
man jedoch dieselben Vorsieh tstpuafsregeln £u seiner
w
Leqe Erlialiiingswei&e dci Flelichet für lii» llaujhilfnn-
gen 9shr ToitliefHiafi (.-rktilit und der metirern .Sclioiick-
iiaftiBltflil «i«« Fieiiche. wcg.-n, den Ziiftu [.aicbiger Con-
dimente empfohUa hit, Tü^en wir den Wunsch hinia,
, äiU lins !0'(^ßt(ig aasMlfilllB Ver.uch« mit d.r Con.er-
ValioMtmelhaile des Fli^ischea durch reiiis oder mit achick-
liehen ZuaÜtzen fcenulzte Rufslauge, >(e mogon Dun gnq-
^tis pder nicht fiir sie auifallen , angezeigt warden inöch-
IBQ, danii wir »h Eur oETenllichen ßeluhrung' benuixen
känocQ, WirA ai? lieh immar mehr bewlbre», to kann
tt keiDFia Znriftl unlprirorfen tcyn , dafi >ie nicht nur
für die Hiuihaliuni von grofieni Ntiiicn iil , tondern
■urh Tiir die Armeen und fiir die GchiflVcikonDiiiieen auf
langen Keiaen lur See.
Merseburg, am j. Mifrz iSib.
Könrgl. Preuf.. Ragleruag.
Er»le AbtheiluBg."
der Holzsäure. 6S \
wie bei dem auf gewülmliche Ad ger
olierten anwenden , e^ daher i» einer elnas Iufti|
und nicht zu ffarmen Kammer aiill)aiiß;eii uiul .jiis
iich YOt Inaecteii licira' ren, Legt maa es an ei
an irarmen und dabei feuchteu OjI, t)u niiil es wie
JXts mit Schimmel Jueaclilsgea , der jcdoeli icini>> -
Aufs «af das Innere des Meiachea hat, uud daher nur
«bgekralzt zu werden braucht-
Nur der eigentliche GlaaztaCt , welcher sich aia
Jii«drigsten in den ächornslciueu anaetzt, tit htertfl
brauchbar; denn der sieb huber ansetzende Rufe enU
Tlält wenig durch Wasser aw>^ichbare Theile. Wird da^
fWasBer durch dea Rufs nicht schon nach einer älun-
-de dunkelbraun gefärbt, lo ist er zur obiger AbBicIft
■ gKat vutftuglich. Dia einmal angewandte RuTslauge
braucht man nicht WegKugiefsen , •oadern ka«n aia
noch niebrmsll anwenden.
Aus allen obigen Versuchen bildet sich unalreitig
dfti lfe«ultBt, dafe wenn das Fleisch zum Genüsse aut
bewahrt werden soll, die Behandlung mit Hui'slaugs
der mit Holzsaure rorzuziehen ist, dafs hingegen zur
langen Aufbewahrung ihierisuber tiürjicr die Hnl^saur«
eine gröfserc Wirkung aufse:-l. ludelä wird auch ihr
Gebrauch in dieser Hinsicht nur eln^esciiriinkl seyn^
4a dj« Haut aller mit Hulzsäurc behandelten Thieikör-
pcranderLul^ eine schmutzig braune Farbe annimmt,
i «ifl sämmtlich stark einech rümpfe ii. Hierdurch wer*'
den sie sa unkenntlich, dafs für anatomische und phy-
■iotogiiche Sammlungen siff- Ihren meisten Werlb ver-
IJBtvii. Zur Darstellung ron ^]umiea würde aber die«
9 gewir» brauchbar seyn , wenn man dabei die übri.
ia diesen Fällen gewöhnlichen Maafsregeln nicht
VcnfiwBt El in ftuch nach dem Obigen su unwahr*
' ' . ■ '' '■
64 Stoltze über Fäulnifiswidi der Holzsäure.
I
scheinlieh nioht, dafs zn den ftgyptiechen Mttiüiäti ^tt*
trat die Leichname mit Holzsäare behandelt i^d dbAil
Alt Harzen «♦ s. w. angefüllt wurddnv • >" • *.
Di&' fäi^lnifamdidg^ Kraft , sowohl der ' H(dt8aa«^4
wie dtr Rufislauge, fühyt>Mo(^ vtnn brenzli^hen Oele
lier und die Essigsäure wirkt dabei nvhr *iÜs Ldsüng«^
mittel dieses Oehi* «•A'oob"eidfe^g^ei8tige Losung dei
brenzliclien Oeis yerhiildert jlie Fäiänift thferjscbi^
Körper', selbst dann- noohyViftii»' isUer W^geist rer^
flogen 181, jedoch ist die Ii5]H«ig in Essigsdür^: wir)#^
samer, weil dibse in das ' Innere^ des'sElWs^li^s besser
'eindringt als Weingeist« Der'QlanaArufs'enthfilt sevroÜL
Essigsäure als brenzKcheis ' Oel', welübes* letirtervcsibk
'durch Verpiittelung des-ersieren in 'djsm 'dalpMif^'g^öb^
sen Wasser mitldst, tind"d»dur€lt die'*ob|g9& Wurkitn*
gen hcryorbringtf ' ^ J-*» • » • ! a .. ,« »
.\ ■ • ! ■•• '■-. T ■ • ' .'--j'ja
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•■ ■ - • .. I ■ c,- . . ,.:>♦,■ .- . :.. fZ: .x-jijH hfcb
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(
^ ' ' ■■• '. i. . ! : ' ^ s;ej Ulf)
• ' .
I ■ I f
t
Ueber dft§
Gez oder persische Manna,,
Kapitain Frederick zu Bombay.
Aui dem Eiigliichen *] von M ein o cke.
Ijei Gastmählern ia Persien Tehh nicht leicht Jas Ces-
ongabeen, ein Confecl von li,el>licheni Gcsclimaclt, daa
auch negen anderer besonderer Eigen schafteu geprie*
icn wird. Aber sein Ursprung ist dunkel. Ich war
dtüier neugierig, wenigstens zu erfahren, ob die Sub-
»lanE ihierischen oder vegetabilischen Ursprungs aey^
Der Hauptbestandthcil des Gezangabeens ist eine
weifae gummiartige Substanz, genannt Ges. Diese wird
mit Rosenwasser, Muskatennüssen und Blumen rer.
niBcbt und in runde Kuchen von etwa drei ZdII Durcli.
aiBHer nnd | Zoll Dicke geformt. Die Masse der Ku<
chen föblt Bich wi lutd siebt aus wie gewöhitücher
'*) Tr»n»ciion« of ihe lilenry saciety of B^nibsy, iSiq, S.
aSr.
Jnij », /. Cbim. ■ Äji, 19. Bi, 1 , llifl, 5
Frederick
iBrodteig, ist ahit etwas härter. Sie ist zugleich Idfr'
brig und spröde. Wenn man sie schneidet, »o liängt
sie sich ans Messer, und trenn maü sie zieht, so dehnt'
•ie sich aus, wie Vogellelm. Will man die Kuchen
«ber zerbrechen bei der Mahlzeit, so le^t man sie ia
die hohle Hand, und schlaft mit der andern darauf,
wodurch sie leicht in mehrere Stücke zerspridgen, die
«n ihren Kanten, was man kaum erwarten sollte, gans
■charf und gUlt wiö Glasslücke ausfallen.
Ueber das Gei und dessenUrsprung konnte mii"
Iiein Perser Auskunft geben, auch die berühmtesten
Reisenden , wie Chardin und NUbuhr enthalten darft-
ber nur unbestimmte nachrichteni
Niebuhr forschte sorgfältig nach diesem MansA
während seines Aufenthalts im Peträischen Arabien,
wo nBch seiner Beschreibung kleine Sträucher eins
solche Substanz berrorbringen sollen, Er beklagt sich
tu Suez von einepi Mönche durch unwahre Nachrich-
ten darüber getauscht zu scyn. Zu Bassora war ei* et-
was gliicldicber : es gelang ihm, Stücke von dem T»<
rsndjubin- Manna zu erhellen, das in Persien auf-ei>
oem stachlichen Strauche vorkommen sollte; dies Man-
na bestand aus runden Hörnern von gelblicher Parbs
«nd wurde für sehr nahrhaft gehalten : man gebraucht«
CS als Zucker bei Speisea-> und insbesondere bei Bscl^
Werk. Wenn es etwas alt wird, so bat es eine laxi>
reude Eigenschaft. Doch scheint dieser einsichtsvolle
und genaue Keimende auch hierin getäuscht zu seyn*
denn die beschriebene Substanz ist offenbar das Dan^
nah, das aus frischen Datteln geprefst, und zu Ba^
■ora und Bagdad statt Zydker von den geringem VoUts«
lilwsea gebraucht wird.
über das persische Manna.
67
Chardin sagt in seinen neisen lil. ^r)5. : daCa stAa
in PerBien ferscläedeue Gilume finde, wovon man mefa'
rere Arten ron Manna erhalte. Das beste Manna eey *
gelblich und grofskörni«, und werde von ^icbopour,
einer Gegend in Gactriana gebracht, ein underes eey
das Tamarindenmiinna und finde sich häufig in der Pro-
vinz Susiana , vorzüglich bei Dawrack , einem Orts
tun l'ersischen Meärbnsen; das dritte habe eine fläsii-
ge Ci>nBi§tenz, and werde bei Jspahan anf einem Baume
gefunden, der gräfBei' sejr als die TaniEtrinde , und ei*
ne glatte und glänzende Rinde habe. Aus den Blat-
tern dieses Baumes tropfe das Manna im Sommer,
i)ieses werde wie das Tarn« rinden nlan^a als Arzney
angewandt, sey aber übrigens auch süfs. Hier scheint'
«rirhlich C/uirdin von dem Gez ztt sprechen, ohne es
Aber näher zu kennen.
Er konnte es auch nicht gCnau kennen, da er die
Gegend, wovon er spricht, und wo das Gez wirklich
vorkommt, nicht selbst besuchte. Mir war es anfangs
lange unmöglich, aus den Vielen sonderliaren Sagen
aber das Manna einige Wahiheit herauszufinden, bis
ich auf meiner Rückkehr von Hummadan etwas rechts
»00 der gewöhnlichen Slrafse abwich, und eines T«.
I^s bei der Stadt llhonsar anhielt: a,a dieseiq in einer
wilden und üppigbluhendeu Gegend gelegenen Ortd
hörte ich von den Einwuhnern, dafs die Nachbarschaft
wegen des Gez berähmt sey, welches von einem klei-
nen Insecte hervorgebracht werde. Lelileres fond ich
nachher freilich irrig, aber ohne mich darüber zu wnn-
dcroi indem die Morgenländer selbst über die näch-
sten Gegenstände sich in (Jnbekannlachaft ei halten.
Erzählten mir doch persische Pilgrimme unter andern
Mährcben über das Gez, dafs ss im Herbste vom Him^
68
Frederick
mel fülle *), wealinlb die Armenier dasselbe IVTanM
nennen, es vergleiclieiid mit dem Mannader Israelit^tt.
in der Wüsle.
Ich machte mich nun yot Tage von Khonsor auf,
und erreichte mit Sonnenaufgang die Hohen rechts roa
meinem Wege ohnfern der Sladt, emsig suchend nach,
den Büschen, worauf ich das Gez rermulhete, aber
getäuscht von meinen lügenhaAcn persischen Führern
war ich dennoch die Bäume, irorauf das Gez nur in
der Nähe erkannt werden kann, vorbeigegangen, und
voll Verdrufs wollte ich schon meine Nochforschun- ,
gen aufgeben, als während unserer Mahlzeit zwei
Bauern mit Gez beladen gerade 'von der Gegend her-
kamen, die ich verlassen halte. Von diesen Leuten,
deren Geschäft es war, das Gez zu sammeln, erfuhr
ich nun, dafs man dasselbe nicht an dem unlern Thei-
le und im Innern der Büsche suchen müsse, wie ich
gethon hatte , sondern an deren Spitze.
Diese Leute waren mit einem drei Viertel Zoll
dicken Stab versehen, der an der Spitze gekrümmt
und mit Lcder überzogen war. Auch hatten sie eine
ovale lederne Schaale von etna drei Fnfs Länge und
zwei Fufs Breite, mit einer Handhabe. Das GefXfs
*} Hierüber Cnitet sich In der hhlary oC Gengiican tlie
Grast, by P. de- U Cmis. ieh.' p. i:o4. folgende Slella^
Die Uibeker Kaufleule bringen in die Tarlarej und nach
Indiea auch ein Minna, das ^ie Shcrkesi nennen J dies
bedculel Milch vun einem Baunie, weil die Sub-
lUnz weifs iit, und alj Thau von den Zweigcnv an lliu-
mcn herablroplt. E» einil Meine Körner, welche von
den Xiem«n in Glaiirn zum Verklär aufbenahrt Wirilen.
über das persische Manna. 69
l^iili einer in der Länge durcliscbniflenen Ercr^chaale.
Ausserdem trugen sie bei sich ei« Sieb von einem
groben wollenen Zeuge, um die kleinen- Gezliürner
Ton anhangenden luaeclen und Blättern zu reinigen.
Ich bewog sie, mir das Gez tind ibr Vcifuhrcn)
«zu Eammelii , /u zeigen. Sie gingen mit mir einige
Schrille zurüclt auf dem Wege, woher ich gckommeo
wiT, zu den ßüsuhen, hielten das Icdeinc Gefäfs un-
ter die Büsche und zogen deren Spitze mit dem ge-
Ilr&mmten Stabe herab. In wenig Minuten hatten BIS
eiäe Handvoll tOd einer wcifsen klebrigen Substanz^
die wie Reif ausgab , und sehr süfe schmeckte. Es war
daa ächte Gcz, welches durch Kochen ^ercinii;t, und
wie oben gesagt zubereitet das Gczangabeen gteLt.
^ Obgleich dies frisch gesammelte Gcz durch Sie-
ben vorläufig gereinigt wird , go Ist es doch , wie schon
gesagt, klebrig. Es hängt nn den Fingern , wcna man
es drückt, aber wenn nisn es klopft, so zerB{iringt es
leicht in kleine Stücke, wie Lumpenzucker. In dieser
. Consistenz bleibt es bei niedriger Temperatur oder un-
ter 68^ t\ In liuherer Warnte aber scrfliefst es und
gleicht dann dem weifsen Honig.
Der Strauch, worauf man das Gen findet, wird
•GäPon genannt. Er wächst aus einer kleinen Wurzel
H. einer Hdbe von s^ Fufs, und bildet einen runden
EaGcb von etwa Aä Fufa Umfang. Mein Begleiter,
Kapitain Slemarf , machte die Bemerkung, dafs er wie
der Ginster aussehe, indefs trägt der Strauch, wie wir
hörten, keine gelben Blüthen. Die Blätter sind klein
und schmal und unterwärts, so wie die kleinen Zwei-
ge, mit kieiucn wcifsen Gc/koinem bedeckt, worauf
«azählige sehr kleine Jueectcn hcrumlu-iechen.
Dies« kleinen Thiere sind dreierlei Ail, oder viel«
70 Frederick
leiclit nur verschieden nach ihrem Alter. Die Idcia* -
aten sind hetlrotii aud mit blofaen Augen katim eicht-
hnr; andere sind dunliler und su grofs wie der Flofa,
andere endjich wie eine Itleitie Fliege. Sje Jtriechen
langsam uiid träge zwisci-en der Rinde dea Gavans und
den) Cez'hcruin. ]}ie Leute der Gegend sind feat
überzeugt, dafa sie das Gez hervorbringen, weil bis i
nietnals ohne dasselbe gefunden iverden , nnd aaclt |
wir honnten es l'üi- liein vcgetaI:>discheH Gummi erken*
neu, da es nicLt wie dieses aus Spalten hervorquillt.
Die Leuie sammeln das Gez um die Zeit des Septem«
berg etwa s8 Tage lang alle drei Tage, in welchem
Zeitraum es sich wieder erneuert. Oeftcr wiederholen
sie daa Sammein nicht, weil sonst, wie sie sagen, die
Iniecten zu sehr erschöpft werden, uitd Itei^^Gez wie-,
der entsieht.
In den bergii^en Gegenden vou Looristan , äof
einzigen Provinz, wo ausser Khonsat' in Persien d»
Gez noch gefunden wird, snll es noch auf andere Wei-
se vorkommen. Hier, ßagt man, sitze es nie ein Thaq
auf den Blättern einer kleinen verkrüppelten Eiche,
und falle jeden Morgen anf die Erde herab, die dan«
d^mit ganz überdeckt sey. Diese Art wird aber nichs
so hocli gesnhätzt wie die von Khonsar , welche letx*
tcre nach meiner Meinung ohne Zweifel ein animali«
tches Product ist, wie der Honig.
Dies ist meine Memung na^ili sorgfältiger Nachiii-
chung: doch will ich noch eine [Vachricht hinzufägea ,
die meinen Untersuchungen zu widersprechen scheint.
Es sagt der Verfasser des Toofuiul Momoneen eine«
geschützten orientalischen Werks unter dem Artikel
Gezungabeen 1 „Das Oezungabeen ist ein Thau, der
von der Tsimarinde (GexJ und Äholichen Bäumeo her«-
^
flbe^ Öas persische Manna. yt
l^riDOt: e« ist wie Manna iturunjabin'i und gerinitt.
tahetve findet man auf einer W«ide (luoiiy Wm
Hu TOD der Tamarinde igez') und einer EJche ( fru^
^0 erhält, [tat eine stoprende Eigenschaft. £i mur«
Veir» und rein und nicht mit Blättern remilacht seyn. "
In einem audera morgeiiläudisclien Weilte heifat
tti »Das Cezun^abeeri ist eine Substanz wie Manna
(lurungafieea'i, das von den Blättern des Toorfa rinnt.
Pfts beale findet man zu Kaeen in Kborasan und zu
^aeen in Fersien. Es wird in grofneD Hörnern wm
Maätik angetrollen. "
Auf einer nachherigen Reise nach Bagdad über*
ceogte ich micli, dnfs das Gez nicht aussctiUelslicb an
den vorbin erwähnten Orlen vorkommt, sondern auch
in der Nähe einiger Stüdte an den Gebirgen, welche
■ich durch Koordistan 7iericn und l'ereien von Klein-
asiea und Mesopotamien trennen. Hier nennen es die
Armeniej- Manna und bringen es in Menge Ober Ei-
peroom und Constantinopel nach Europa als eine Ar-
veney, wozu es wirldicb eben so dient, wie das Sici*
I
liaaiscbe M^naa, wenn es nämlich nicht mehr friscif ^^1
^ '"■ 'fl
^^^^Bie Heransgeber der Transactionen von Bombay ^^M
^^BpHrsen diesen Aufsalz mit folgender Bemerkung :
Dem geehrten Verf. scheint es nicht bekannt za
sefn, dnfs der berühmte Naturforscher Groelin «war
Bucb nicht ganz glücklich war in seinei) Untersuchun-
gen übei* das Gez , aber doch darüber einige interea-
B&Dle Nachrichten giebt, wovon folgendes aus der Hi-
•toire des Decouvertes faites par diTcrs aarans roya-
7a
"Frecleric'k
gfitirs Tom. II. p. 356. Lausanne 1784. ein Ann
l§t: „Das ''erxisolie Mau«a, 'Thtreniabin gentinnV, ür
ein Praduet aui der FroHiiz Peria oliuweh Ispabanf
man gamm^ll «B von den Blättern einee doriiJclUev
Baums, den Hr. Gmelm nicht näher IteBiit. Dier
Alanna iit weifs wie Schnee und aeiue P.Örner sind ao
grofs wie Koriandersaamen. Die l.eule der Gegend
•ollen es sor^falli^ vor äonnenauFganj^ aufsuchen. Ei-
ner Htellt 8i(;h unter dem Baume mit einem Tuche,
während ein anderer mit einem Stocke auf die Blattei*
und D.>rt.en schliigt , worauf das Manna herabfällt und
itun in ein GcOif» uder in einen ledeinen Hack ^ptliaa
■wird. -Wartet man mit dem Sammeln bis nach Son-
nenaufgang;, so erhalt xxi?ai nichts, weil dünn das Man-
na schmilzt und sich vcrÜuchiigl. Man gebraucht es
zum Confcct und .die Perstpchen Aerzie Terschreiben
CS auch' wi'hl als ein Abführungsmitlel , auc!' hei Brust-
Jtraiüibriten. teilte andere Art i\unna wird in der
fmvinz Hbnragan gefunden ; dies führt starker ab^
urirltt aber aicbl auf die Brust. Es schuiecltt nickt sq^
sngeaeUio, igt neiii(jer weiTs und heirs,t im Pet^isc
In den Annais of Phüosophy 1819. Febr., wo M<a
S. ij!|8 ein kurzer Auszug obiger Abhändhing ■
J'^'fdtri.k findet, wird noch nachstehende Anmerkung
beigf fügt r
Meena linftr T'ihmtb , ein Persischer Arzt, jetzt
in London, glebt folgende Auskunfl über das Persi--
tche Vanne: Oez i^l der Name eines Baums , der in»-
Arabiscbea Turfa heifst, und zu den TamuriDden ge-
1^.^
MiatmB.
7^
*^ \ Arten, wovon die eine das Gezungabeen (wörtlich:
* ' Baumsaft) liefert, das blofs als Leckerbissen dient.
Die andere Art bringt eine ähnliche Substanz, im Ära!»
'Mm
I l>i»chen Athel genannt, hervor, die als Adstringens
/ ron den Aerzt^ angewandt wird. Ausser diesen bei-
1 dea.Mannaf orten giebt es noch eine dritte, ii^ Ära:«
biffchen ^erenfubin ^genannt, welehe ein •Abfthilii^S^
mitt^ ist» ,Ia Persien Jjält man alle diese drei Artea
Ton J^Tanna 'für Safte tön Bäumen ond' nicht füf ein
Prodttot ron Insecten«
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V. Grotthufs über Verstärkung
Verschiedene
LlÜLi.u.fe . r s u c h e
Theodor von Grotthufs.
i) Einfaches Miiiet, die Kraft einer gewöhnli'
chen ßlectrisirmasc/iiiie ausnehmend zu
verstärken.
W»
l' enn a b c d das Relbzeng rorstellt, s» bedeck«
man den untern und nuttlern Theil deSGelben nämlich
e f g h mit einem Streif blanker Zinnfplie und bring»
auf den übrigen Raum dai Reib-,
zeugs , besonders zwischen e f
und a b das gevräbnlicFie Amal-
gam. am besten aus Zink^ Zinn
und Quecksilber bestehend. Wenn
S '* man dann dies Reibzeug an die
Kugel einer Electrislrmaschine bringt, so wird man
(indcn , dafs die Funken ganz ausserordentlich starh
sind, und "el stärker, ah i/en^ alalt der ZinnfoUm
das gante Reibteuff mit jimaigam bettrtchen Ufordej^
f
der ElectrIcitSt u. Frieren des Wassers. 7$
Der Theil dea Reibzeugg c d murs nach nnten,
i. h. dem Pnfsboden zugewendet erhalten werden
t • b iit der obere dem Condnctor zunSchst liegeude
Rand. Wenn ich an meiner Maschine das Reibzeug
ohne Zinnfolie antrende , übrigens aber das ganze Reib-
seng mit Amalgnm auf die gehörige Art eingerieben
ist, so Itann ich nur Funken vun i Zoll Schlagweite
frfaalten; wende ich aber die Zinnfolie an, wie oben«
Bo schlagen Fuolten auf ii Zoll ja bis auf a Zoll
Schlagweile mit grüBter Kraft, Die Zinnfolie mufs Tsq
Zeit zu Zeit erneut werden. Bis jetzt habe ich es
^nr juit einer Kugelmascbine versuchl.
Sollte flieh vielleicht mehr ElectricitSt erzeugen,
wenn das Glas erst fiu Zinn vad daaa an Amalgam ge-
rieben wird t*
») Einfaches Mittel, das JVcsser mittelst der
l^ufipumpe in hürzesfer ^eit zu Eis zu
verwandeln.
Maa fälle ein kleines metnlleDea SchSIchen ndf
VTasser zur Hälfte an, und deu Rest mit Aether, dea
man vorsichtig so auf das Wasser niedersiutten lafst ^
dafs er eich mit letzterm nicht mucfte. Hierauf stelle
man das Schälchen auf den Teller der Luftpumpe , und
pmnpe möglichst schnell, doch ohne die Unterlage in
Bewegung zu bringen (wozu ein feetstehender Tisch
erforderlich ist) die Luft rub. Der -Aether geräth als-
bald in Aufwallen, rerdunstet ganz, und auf den slür-
niscben Wellen des Wassers sieht man in weniger als
nne Minute Eisschollen enlsiehen.
Diesen Versuch bal>e ich in rorigem Jabre in dem
V. Grotthufs über ein Roth.
Wohniimmer meines Freundes BidJer in Mietau mit
-dem ihm zugehärigen Appnrnt und in dessen Gegen-
wart ongcsteilt. Er gelang schnell und gut. Die Tem-
peratur des Zimmers war über 16° R.
, 3) Bereitung eines höslUchen Roths aus
Ca r min.
Carmin mit Ammonium liquidum in gelinder Sou-
merwüime digerirl, erlheilt letzterm eine schöne roLhe
Porbe. Der Comiin eelbat wird dadurch entfärbt und ■
nimmt nach und nacl' ein blafsrothes Anselien an. Aus
der rollien FlössJgJte'it hoffte ich durch Zusal» von rei-
ner scharfer Essigsäure (desiilürtcm Essig) das eigent-
lich fürbendc Pigment zu füllen. Die Essigsäure mufs
TOrsichlig, nur bis Kur Neutralisation zugesetzt wer-
den. Es bildet sic'i dann ein ausserordentlich schönea
Fräcipitot, das durch sein Feuer das Auge ergötzt,
sich aber wegen seiner Zartheit schwer ausscheidet.
Um diese Ausscheidung zu erleichtern, fugte ich Al-
koliol hinzu. Das herrliche Prücipttat fiel alsbald zu'
Boden; die enlfäihle Flussiglieit wurde obgegossca»
und der Niederschlag nocliniida mit Alkohol ausgewa-
spben, und in einem Uhrglase eingetrocitnet,
I Es ist dies die schönste rolhc Farbe , die man zur
Miniaturmalerei anwenden hann. Leider ist das treffli.
che Jc'raparat auch sehr theuer.
**¥ —
An die
«
■ Fabril^nten chemischer Producte
eineEinladang
', lur
• «
f ä.b rikmäfs ige n Darstellung
de»
Ealimetalls.
Vom
JProf, Döbereiner.
»
/
■W%^»^A^^/%<%^<^»^^)%>W»^<t^W^«^>^A<t^^^>
N
oclr hat' Niemand in Deutschland es unternommen ^
Kalimetall im Grofsen zum Gebrauche der Chemiher
darzustellen« Möchte doch nur einer unserer vielen
chemischen Fabrikuntemehmer sich dazu entschliefsen,
einige Pfunde dieses fiir die chemische Analysis der
Oxyde etc. so wichtig gewordenen Metalles zum Ver*
Iianf an die Chemiker Deutschlands zu bereiten : daa "
Unternehmen^ würde sich sicher belohnen und seinem
Mknne Lob, Dank und Ruhm bringen. Ich will durch
Mittheilung einer sehr einfachen und ergiebigen Ver-
fahrens der Darstellung desselben zu diesem Untemeb-
mcA beytragen.
/
'T^ Döbereiner über fabribm. Darsteu
Wenn mitn 60 Ge«ricktstheile reines ksUeiuSaM
liches Kali mit einer Menge durch Alkohol gelöachl
KienruTsea, welche dnrcli Ausglühen i3 Gewichlsthet
le reiner Kohle liefert '*), innigst Tertuengt u&cl das
Gemenge in einem an dem einea Ende zugeschweif*-
ten Ftiuteulnute anfangs schwach, und nachher, wena
dasselbe keine Alkohol* nad Harzdämpfe mehr aus-
giebt, bis zum Weifsglüheo erhitzt; so wird, wenn
mau mit der Feuemng anhält, fast alles Kali metalli-
Birt nnd in Metalldampf übergeführt, welcher sich
schnell rerdichiet und als festes Metall darstellt. Nor
- mufs dies während des Processes gleichzeitig mit auf-
tretende KohlenoiydgBS durch eine nach oben gerich-
tet0 Seitenrühre abgeleitet werden. Geschieht dieses
nicht, läfst man Meiolldampf und Kohlenoxydgas sich
durch ein und deuselhen Raum bewegen, so wird erstes
durch letztes zum Theil wieder oiydirt, und man ge-
winnt nur Kaliumsuboxyd. Dem Fabrikanten kommt
CS zu, sich hiernach die zweckmafsigste Vorrichtung
«VBzudenkeO' Eine Röhre von geschmiedetem Eiseu-
} El dürfen n'imilch, wenn die grofite Mcoge KiHmetill
inUlehen toll, nur gleiche ■tächiomaltiiche Anlbeile kah~
len.äuartich« Kali (" 66,7) und Carboa (_— 11,4) mit
•insader verin«agt waiJ«a. Wendel man vom letztoa ei-
ne gröliere Quanliiät «u, «o dringt erilens wegen d<j
(chwtchea Wilrmeleiluog'ivfii'inögcai der Kohle nithl leicllt
die äuiiere Hitie in die Mdiae ein, und duuu wird :iwei'
tenji auch ein Hieil Killata von dem Curbon zurUrLg»^
Killen. IJii ielzl hat man sich die Reduclion violer. He—
lalloxyde gar sehr durch ein su grofiei Vorhäitnlfi Td^
ceduvirEader Kohls crichwurt, ~^^H
79
iil timgeni cinei^ Kugel -oder Retorte weit von^uzie^
htn , - weil did Wärme darch eitlere echneller in den
IaIi^ dringt, ale im letzten Falle.
Bedeckt man jenes in einem Pllntenlanfe glühende
Gemenge, wenn es anfängt Kaliumdämpfe auszugeben,
mit Kalki Baria etc. eto. und setzt man die Feuerung
fort, eo werden diese Substatizen durch das Kalium des-
lirt und man kann auf diese Art Calcium, BaHum
etc< däriteUen. Freilich sind diese Metalle immer mit
Kafiumozyd umhüllt, doch kann man die. zum Theil me-
ehanisck daton trennen und Theilchen derselben sicht-
bar machen, wenn man die Decke der geglühten Mas«,
M dach völligem Erkalten in destillirtes Petroleum
wirft, «ad dnroh eiaeii Glasatab zerdrückt«
\
• I
O e r s t e d t
Ueb er das ■..,..
1 p e r 1 n,
in neues P/ 1 a n z e n a l k a l i
Professor Oerstedt.
Knpenbagfn <Ien l5. Febr. |8^
— Die Entdeclcungen der neuen Alkalien i
Pflanzen haben mich auf eine alle Arbeit zuri
führt, welche ich über den Pfeffer vur mehreren i
reo angefangen hatte. Indem ich diese Untersuch^
wieder aufnahm, entdeckte ich leiclit darin 'c
alKalinische Substanz, die «vir wohl Piperii
werden, ohne uns nach einem mehr aus der Natur jj
Sache gesuchten Namen umzuHelien, du unsere Kel
nifs der ganzen Classe von Stoßen, woeu dieser'J
hört, hoch so neu und unrntlständig ist. Man i
das Piperin, indem mnn mittelst Atkoliols das Hti
ge und Oelige des l'fetTcrs ausziehet: in dieser i
bildeten Auflösung ist aucli das Piperin enthalten,
setzt Salzsäure dazu, wodurch ein Piperinsalz gebi
wird, welches in Wasser aullöslich ist. Man' ßilet %
daa Harz durch VViiSBer, deatillirt dea Weingeistl
J.. jsm
■ Übei* das Pipenn, 8i
I itt iräisrigea Auflösung ab unJ scheidet eniDich dna
[Fiperia durch Kali. Ma» kann auch Magneiia dazu he-
Itna, aber wie ea schcltit, mit geriDgerro VorUteil,
Das Piperii) ist bcjitahe unautlüsbar in Wassci' ,
«uflfisbar in liallem AUiuhol, aber noch mehr in hei.
htm. Die Aiiflüsung schmeckt auBnehmead scharf,
hrämit das Curcuniäpajiicr , slellt die Furhe des LblR-
mui wieder her, bildet mit Säuren Salze, und hat also
im Allgemeinen -'ieselben Eigenschaften, welche man
aa den andern neuentdeuklen Fllanzenalkalien entdekc
hit. Die gesiittigle alkoholische Auiloeung des Fipe-
nns ist schwach grün, erhält aber durch einen Zusats
TOn SaipelerBoure eiße deutlicher grüuf Farbe. Das
trockne Piperiu wird durch die Salpelersüure eben so
»erändert. Wenn aber die Wirkung der Süure stark
iit oder lauge fortgeaelzt wird, aa geht die Farbe des
Piperina ins Gelbe und endlich in« Röthlicfae über.
Ob diese Farbcnveranderungen» von ein wenig noch
iDhangendem Harze herrühren, )iabe ich noch "nicht
lieber entscheiden können.
Jch aetze meine Versuche über diesen Gcgeuslaad
mit Eifer fort, und boß'e darüJier bald rotlstandigera
Nachricht mittheilcn zu können, woraus sich entschei-
den dürfte, ob dieser Stofi ron den übrigen oeuent*
dtcklen Alkaloiden verschieden ist, oder ob eine wei'
lere Kenntnils der Sache die Vielheit dieser Suhstan«
Ken, welche eich uns jetzt darbieten, auf etwas Ein-
facheres zurückführt. Ich hege die Vermulhung, dafi
( die Harze und flüchtigen Oele im Allgemeinen eiit
I Alkaloid. enthalten. Auf das gemeine Harz und den
Kampfer habe ich fürs Erste meine besondere Auf-
nerksapikeit gfrichtet. Die Methode, welche ich bei
^
•
I
82 Oerstedt über das Piperin«
« '
•\
dem Pfeffer angewandt habe ^ scheint mir hier rqrzüg'«
lieh bequem. Bei dem Zusätze von Säure zu der äl- ^
koholischen Auflösung des Pfefferharzes schied sich
ziemlich Tiel Oel aus. Hatte* das Pfefferalkali dieses
ürüher gebunden ? — » Sind die Hars^e vielleicht Seifen
aus diesen neuen Alkaloiden und einem. Oele? ^—
'S
' ',
Bibt^^mä ii. C^üfoÄg^ lAnnalysed, Wassern. €S
-I c
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Vermischte Notizen«
Neueste Analyse
d es W ä s £ 'öi t- s
Berzelius . und Dulong. \
•^n»M««/WW«A«V*r»M(*i«
tjerzelius hat In Paris ror kurzem geDQ^einschaftlich
mit Dulong Versuche über die Zusammensetzung def
^assers un^ das specifische Gewicht des Wasserstoffe
angestellt und gefunden, dafs loö Gewichtsibeile Sauecr
stoffgas. 11 2,435 C» Th. Wasser. gehen, woraus folgte
dafs ein Atom Hydrogen 6,21^5 wieg^ii mufs^, wena
ittj^i in' den9 Wasser nach der Anza^hl der VolumQ
zwei Atome Hydrogen gegen ein Aten^ , Oxygen , und
. i.%A Oxygen zu i oo annimmt*
Dfis specifische Gewicht des Wasserstoffgases wnr«
de leichter gefunden, als niemals vorher: es rerhiSl
«ich s^u^ dem de'r atmosphärischen Luft ^e o,o€88 bis
0,0689 «« *• . . i . j
Nach der directen Analyse des Wassers würde
[ dasselbe also zusammengesetzt seyn in 100 aus 11, 069
/ %
ß4 Güiböwt ^, Robiqaet üb» Wksserzeweta:
Hydrogea und 88»94i* Oxygenv und »ach der Wägung
des Wasserstoffgasea aus beinahe i Hydrogen und |
Oxj'gen *> .
Aus dem Esslii sigr la dieorie des proportions chi#
micpies par Ber^Uus. i^aris. 1819* p. 198/ ^
r'
Guibourt und Robiguet
über
Was^erztersetzung durch Eisen
' ♦ in gewöhnlicher- Temperatur.
W ^>%liWt«»>)WW»<^»V>
W^nn Eisen mit Wasser angefeuchtet wird^ in ge*
wohnlicher Temperatur ^ so entwickelt sich Wasserstoff
iinter Temperaturerhöhung und so wie die Temperatur
iteigt, immer schi^eller'und reichlicher.
Dabei entsteht' Uach Robiquet ein sch^ar^es Eised«
bxyd, welches dem durch Wäfts^rdampf im Rothglä*
lien des Eisens sich bildenden yöllig gleicht. Es besieht
kus gleicheil Antheilen Oxydul und Oxyd^ und ist iden-
tisch mit. dem öctaedirischen Eisenerz deri^inefalogeii«
* Journal de Pharmacie 1818. Juii. 241 u. 3()8.
*) TbtmHn bat iteu^Iich da^ apec G«w. des WisserstofTga«
ses zu 0,06933 im Verhaltmfs zur atmosphärisciiea Luf(
als Einheit ^gefanden« Vergl. AnaaU of Piillosophy« 1819^
July, 3/ 66.
. . j
Aocum über GaBÜcht.
85^
Erleuchtung durch Gaslicht, i
In London breiiaen jeUt über eioa halbe MilUan
Gailicbter, und liegen aSS eugl. Meiiea Iftng Gasroh-
ren.
Durch die jetzt Terbssserten Apparate erhSit man
jetit aus einem Chaldron oder aus 3700 Pfund bester
Steinkohlen 19890 Cubikfufs Gas, ron welchem ein
halber Cubikfura so viel Licht giebt als ein Tal^Iicht,
«Bofas auf eia Pfund gerechnet. Besser noch leuchtet
das Gas bu8 fetten Oelen, besonders das aus Leinöl.
Das meiste und beste Gas erhält lüan vermittelst
der horizontalen Drehretorte, welche Cieggs in Lon-
don erfunden hat : ron ebendemselben rQhren auch
zwei neue sehr vortheilhafle Gasbehälter , der drehbare
und der sich zusammenfaltende , her, welclic mit einem
negnlator zam gleichfbrinigen Ausströmen des Gesei/
versehen sind, der auch fcei Gebläsen auf den Hütten j
brauchbar scyn mächte.
Ein ToIIstündiger Gasapparat von der neuesten be*
Gtea Art, welcher in 24 Stunden 66000 Cubikfufs Gas,
also so viel Licht als i3sooo starlie Talglichter liefert,
Itostet in London 7079 Pf. Sterling.
Aus ^ccum's Descriplion of the procefs of mR<
nufaciuring Coalgas. i8ig.
L
1
Ueber leuchtende Insecten.
leuchtende Insecten.
" "'Daa Licht "der VoQ dem J'iHfliuiiBliafer gel
leuchtenden Malerie erlosch augenblicklich iji odm;
rirleii Weingeisl. Als das ganze 'l'hier, an welc
die leuchteiidcii'Organe' der einen Seile wnrtrietat
ren, in die FltUsigkeit gelRuoht- *iKirdc , >o <faaertc
Licht mit alniäliliger Abniilime fünf iVlinulen laii^
QJ;)gleich das Tiiiei- ȧliist schon nach eirteir Mi.
kein Zeichen des hßhens mehr iiuiserle. Nach
AuGnahoie der phos]>lioriachcn SubsUiiiz aus einev
hendißen Käf^r beule die Wunde i., /.wei Ta.e^.. .
der Behälter füllte sich wieder «iLtleuchleiideni !
Diener trucknele auTfieibalb des UücjjBrä des lat
«ehr $ch»ell zu ei.iei- glänzenden, dem, Gummi ei
chet) Sitbatanz mit Verlust des l.ich.19. das zvrar di
Befeuchtung mit Speichel wiedei-. hergcatelll wui
aber beim Trocknen desselben wieder ver^chtvand.
BUK mehreren Häfqrn gcnoranienen leuchtende Subs
fuhr in llüs^igcRT arabischen Gummi eine ViertelaU
laug fort zu glänzen.
Aus Ä'ir/ii und Spencers Introduction lo E
mology. 1818. Erster Theil. ö. 426.
i).
ein etcctriscbes Inscct.
Der verfilürbcne General DavUs , ein sehr gen
Davies's elect, Iiisect. Vmceat'sBerliiierl)!. )
Beobachter' und Sammler naturIii§torischei" Gegenstäii-
dc, erhielt, als er einen Beduvius serralus Fabr. auf
die Hand (gesetzt hatte, einen eleclrisclien Schlag,
iro»oii die Erschüttcruiig bis in die SchiiUern drang.
An der Stelle der Hand , wo die sechs Pürse dieses
Wim en artigen Insecta gestanden hatten, fvarcu eben
10 »iele Flecken zurackgeblieben.
Ebendas. i. S. iio.
6.
I n c (
die Wirkung des Bcrlinerblaus
auf Stärke.
Wem
vier Theile Stärke mit einem Theile Bcrli-
einem innigen Gemenge zusammcngerlebcd
iinl>Ui
in vielem Wasser erhitzt
■igkeit vor dem Sieden eine grünen Farbe
«eiben aber eine braune b'arbe an , und c
Hüokstand, welcher kein Blau
wenn Sauren zugesetzt werden
die Flüssigkeit ein sehr schöni
FIÜ8-
nncb dem-
bleibt ein
ieder annimmt, auch.
Dagegen aber giebt
Berlitieiblau , sobald
geaailigle
Aüily,
I Eis
iol,
n gleichen Volum Chlorhiauflöaung, zu-
•chattet. Wird die Flüssigkeit durch Abdampfe» ein-
geengt, so gerinnt sie nach dem Erkalten zu einer
klebrigen Mnaae, welche an der Luft getrocknet nia-
ätrleicbt aotlöilich isi in Wasser. Die Stärke wird
doteh dies Verliihren in eine Art Gummi veiaudert.
Journal du Pharmacie iRiS. Jun. 025.
Esplo.siot» von KnallquecksUber.
7-
Explosion
Knnllquecksilber.
I
In dem Yale CoIIegio zo Nfewyork halle man Uün-
ücli während einer Vorlesung eine Menge von etir«
100 bia i5o Gran Hnallijueckailber auf Papier ausge«
breitet auf einen etarhen Tisch gelegt und zur Vor-
•icfat eine grofse Glocke -darüber gedeckt. Neben der
Glocite Stauden verschiedene Gläser und andere Gs'
räthe. Plötzlich, man weilV nicht wie, explodirt^
Pulver heftig und durchschlagt eine Hand breit dea
fichlenen Tisch ron anderthalb Zoll Dicke, ohne aber
die Gloohe au »erschlagen oder die nebenstehen-
flen Geräthe zu nerrÜcken: die Glocke war blofe auf.
gehohen Cnd bei dem I\iederfullen etwas verletzt wor-
den. Glüiiklicher Weise geschah auch Iieinem ron den
sahlreicben Zuhörern Schaden , ausser etwas Schrecken.
Diese Thatsaohe beweist, dafs , so heftig auch die
tnfangliche Wirkung dieses Pulvers ist, dieselbe sich
doch nur in geringe Ferne verbreitet. Mann l<ann da-
her auoh das KnallcfueckMlber in einer Glasrohr« von
i bis I Zoll Weite durch Wärme zerplatzen lassen
und das reducirte Quecksilber auffangen, ohne daft
die Rohre zerbricht Cwohei man indefs doch wphl mit
xitn'gor Vorsicht verfahren möchte}.
Aus SiUirnan'a American Journal ißjg. VoL l
p. J69.
, Ufeber Cäleätin ii. ein Gediegen eisen. 89 j
8.
, C öl e s t i n
statt Borax zum Plufs angewandt.
Bei Carligle, etwa 34 englieclie Meilen westlich
fOn Albany im nydainerikanischea Staate Neuyorlt
W man in Thoiischiefer mäclitige Lager voa Cölestia
«der Bcbwefelsauren Strontian entdeckt, der von einem
Sortigen Schmidt etatt Borax angewandt wird heim
Löthen und Scliweir§eD, Fein zerrieben in kleiner
Menge mit Stahl erhitzt, erweicht der Strontianit den-
letben sehr leicht. OWs Foesil wird beim Hartlöthen
dmn B^orax yorgezogen, indem es feuerbeet&ndiger iat
UM dieser.
TilheJCa Philosophical Magazine 1811). Febr. iSov,
k
D a c s t a
ediegeneisen.
I
Dies ?Ür nalürlich gehaltene 'Cediegen-Eiten wup-
41b fu Leadhilla in Verbindung mit Blciglanz unter
Hütten pr od ucten gefunden und scheint also ein Kunat-
prodnct zu seyn, es bestand nach Daco«ta's Analyse aus
Eisen 16,5
Kiesel 1,0
Schwefel o,ä
18,0
Aus d. Memoirs of ihe Wsrneriaa Society. Vol. 9. P. a.
go Ueb. das Selunelzen des Wifshiuths c
Schmelzpuiicte
.Wifsmuths, Zinn's und Blei's.1
Creighion, ein behciunter Mechanikas zu GlaB^
der niclr j^tzL am Abend ».eines Lebens fast allein
Thcrmonoelern besciiüfligt , hestimnil dt-ii Sclimelzpiu
des ' 'B ■"■■«.''' Gia" F.
— ' . Wl'ärnulha zu 47G
- Zinna z<x hhi',
nnd bemerlit dabei, dafs das erliilite Wifsiriulh I
Schmelien plölzlii;fi erliallet, und zwar um ß" F,
auf die Temperatur wi«der steigt; die Temperalai
Bchmeliendeii Zinns sinkt j)lötzlii;b um 4" F.,
sleigt düJin wieder, wöbrend das Blei seine Temp«
tur nicht Süden, sondern beständig auf C13* F. ]
hauptet, bis es gänzlich erstarrt ii;t.
' Vom Wasser ist es bekannt, dafs es, ohne Isa 1
frieren, .miUr den GefrJerpuncl sinlieu kann, und J
Moment des Erstnrrens wieder die Temperatur 5a' A
annimmt, dabei beharrend, bis es ^änzlicb m EAa 1
worden. Diesem ähnlich verhallen sich nun auch 2
und Wirsmuth, und es ist nur merkwürdig,
Blei siüh. aussehliefst. Der Grund liegt rielleicl
de- weit geringem WärOicc^apacitiit dieses Metalls, t
Jri'nn TCrhalten sich 'namlich_ die Wärmccapacilft
des Bleis, Zinns und XVifsmntiifl wie i6a; üo
Aunals of PhilOsophy 1819. März. 234.
5pec. G«w« des KupferSr Ueber Sjfe^it« S
II.
. ...»
Thomson.
überdat
• pecifische Gewicht x .,«
des Japanischen Kupfers/
. .. , H
■ . ^ .■ • ■■■.....
. v/ ^er^mm/»<- bestimmt das spec: Gew. des Japani-
schen Kupfers zu 9,0245) Crousiedt zu 9,000 1 ein so
hohes Gewicht konnte ich nie finden, obgleich ich das
reinste Kupfer untersuchte. ** r -iir. m anischen Ku-
pfer, das Prof. Jameson aui^cherna aus Japan
erhalten hatte , fand Thomsjn das spec. Gew. Qjiök
CronitedCü und noch' mehr Bergmann' s Angal)en schei-
nen lüso viel zu hoch zu seyn.
Annais of fpiil» i§^9* I^ärz 225»
_ 12.
De R o z i e r .
■ , '. , über
das Vorkommen des Syenits;
'WVV/wc'V^^'V^'W« /wv«
Das Ton Werner nach seinem angeblichen 'Vorlcom«
nktTk Syenii benannte Gestein fehlt^jHi Syene in Ober-*
igypten gänzKch^, findet sich ab<^r in grofser Verbrei-
tang in dem . steinigen Arabien und besonders am Ber-
^ Sinai, daher de'Rozier vorschlägt, den für dasselbe
■icifti passenden Namen Syenit in Sinait zu verwan-
deln. Durch Untersuchungen an Ort und Stelle ist
ga Smiüi über Ligniim rhotlium.
fibrigens Aie Uebereinstimmuni; des Sycnila yon ]
nlus mit unaerm Granit entncbieden Qwns früher scbon
Blumendar^ nach HauäsiiivUpn bemerkte) : dieGebirgi'
an der Gegend von Syene, woraus dio ObeH§Iieii nebsk
»ndcrn Aegyptischen Deiiltniülern geViaueu sind, igt
wahrer Granit, nur hie und da mit Hornblende ge>
»engt,
Constitution phy 81 gue de l'Egypte p. M. d» Ro-i
eier p; 45. in der Oescriptioii de l'Egypte. Seo>
, Lirraifon.
i3.
/. E. Smit h
das LignuriP rhodium.
In Pacocke''3 Reise in den Orient findet man II,
s3o, bei der Beschreibung von Cypem folgende Stella:
„Die meisten Bäume dieser Insel sind immergrün,
nnd der merkwürdigste unter ihnen ist der , dessen
HdU die Einheimischen Aylon Effendi, Holz des Herrn,
und die Nalurforscher LIgnum Cyprinum oder rhodinra
»ennen, weit es auf Cjpein und Rhodos wächst; es
wird auch Rosenholz genannt, wegen seines Gerochs.
Nach'Eiiiigen boII dieser Baum in mehreren Gegenden
dfs Orients, und auch aut der Insel Martiniqne ror-
liuninien Cr gleicht an Wuchs der Platane, und trügt
«rch solche Früchte, nur sind sie etwas kleiner, so
vie auch die Bllttter. Botaniker pflegen den Banm
dnll«r ftucb wohl die orienlatischc Platane zu ncnnea.
Smith über Lignum rliodium. 95
Die Früchte Tcrbreilen beim Reiben einen balaom!-
ichen Geruch, und schmecken Dach Pommcranzen.
Aui dem Bautne erhält man durch Einschnitte in die
Kinde ein treffliches Harz, woraus man ein feines wohl-
riecbeudea Oel zieht, das, wie das HoIe, Herz und
Hirn stärl^t, wie die Morgenländer sagen. Sie pflegen
ioch die Rinde und das Hotz zusammen auf Feuer zu
tgiten , nn> sich damit das Fic'oer tu rertreiben. "
Auf der Ögsten Platte giebl Pococte auch eine pr-
iriigliche, nenn gleich nicht botanisch- genaue Abbil*
doüg dieses Baums, wonacb IVildenoiv denselben ala
Liquidambor imberbe bestimmt.
Dr. Sibtharp hat sich auf »einer Reise zu Cypern sorg'
ßltig nach diesem Baume erkundigt: er fand ihn noch
(ehr in Huf stehend bei den Einwohnern, doch längst
Dicht mehr so wie zu Poeoctes Zeil : es ist Liquidam,
bar styracitlun. Da nun diese Baumart ursprünglich
in ?jordamerika zu Hause ist, und sonst im Morgen-
lande durchaus nicht gefunden wird, so fragt sich,
wann und durch wen dieselbe auf den griechischen
loiela Angepflanzt worden ?
Abs den Linnean Transactiona. XIL 1.
I
14.
T h o m s o n
den Thongehalt des Zirkons.
Sowohl Klaprolh als Vauqutlin. haben in dem Zir-
I10& blofs Zirkonerde verbunden mit Kieset und etwaa
Eisenoyd und keine Thonerd^ gefunden. Nach Tkom'-
Thomson üb. Thongehalt de.» Zitlcons.
! Cut" r Buchungen entlir>ll aber äer Zirknn TKottÄ*
de als einen wesentlichen Beslandtheil. Wenn, oiu
liry;8ta)[isirLen ZirJiou mit drei Theilen Kali Kchmibt,
und die jj;esi;iimohe(ie Masse auf die gewöhnlielie Weise
beHandelt, 8o erhall man einen IVtederachlag. den maa
' ge^-ühnlich ah reine Zirhonerde beLr.icIriet. Mittt lüit
j*dic»en Niederschlag auf in Schwefelsäure, selee etwa»
FflchwefcUaures Kali hinzu und concentrire die AnfiS^
Rsoi'S' ^'' ^*'''* darin ein weifses Pirfver (schwet'frlsaore
/^irkonerde) abgesondert hat. Piach eininiir Zeit Ruhe
1 jfird sich in der darüber stehenden b'lüssiqkeit eine
iclitritlie .V.'enge regeln>iifsit;er Kryslalle von AlauA
bilden. Man kann darsua Bcliliefsen , dnfs die tob
£hprolh und Vauquelin dargeslelfte Zirkonerde nicbt
rein, sondern mil Alauiicrde fermischt gevresen.
Auf die angeriehene Weise ist die Thnnerde i^ü
^ef Zirhonerde leicht zu sclieiden. ScHivieriger abei
' ists, das tiisenOKyd dnraus darr.nslcUen, indem diese!
meist mit der. ZJrkunerde sir-h niederschlägt. Man ge-
langt indefs datu, wenn man das weifsc P^ilser de«
echwefct^auren Zirkonerde mit einem Alkali zerlegt*!
doch nicht nhne Verlust, an Zirkonerde,
Aus den Aunuis of Philus. 1819, Aug. 147.
i5.
Verfahren i das essigsaure Aminoniak ZTU
. Krj-stalliSaiion zu bi'ingeh.
Da es bis jetzt' noch nicht möglich gewesen ist
das BBsigsaüre Ammoniak krystallieirt zn erhalten, •(
' Thomson übercssigsaViros Ammoniak. gS
wird folgendes Vcrrnhrcn , Am bei Itcinctn andern Sal-
ü so leiclit ab bei dU-sem amvendbar ist, den prakü"
•elien Cbemiliern willkommen seyn.
Starke Essigsäure, die elwa 55 Froc. Säuremans«
enlfaält, giefse man in ein hobes Cylinderelan unij
schütte dazu Irotknes gepulverlcs Itohiensaures Annaa.
niak, solange noch ein Aufbrausen erlolgl, Die-if lielle
PlUstigkeil , die eine coni:etitrirle und gesätticte Aullo*
lang TOI) essigsaurem Ammoniak darstellt, giefse man
JArauf in ein flaches Abdam^fungsgefilfs und brinu-e
dies vinler- die Glocke einer Luftpumpe, worjn sich
ein ebenFalls flaches Gefäf» voll copceniririer Schwe-
fclsaart befindet. Man schöpfe die Luft aus, und bisse
den Apparat ruhig sieben. ISach zwei oder drei Ta-
gea wird das Wasser der essigsanren Ammoniaklösung
nrdungtet und von der Schwefelsäure absorbirl seyn,
worauf Salz sich in langen Nadeln, vrie salpelcrsaures
Ammoniak anschief&t. Das Sale bat noch etwas den
Geicbmack nach Essigsäure , aber röthct kauu das
Likmuspapier.
Auf demselben Wege wird man vielleicht aucb'
nlronsaures Ammoniak und andere schwierig kry^talli-
»irende Salze leicht zum Anschiefsen bringen können.
Aus den Annais of Pbilosopby, 1819. Aug. 146.
IP
^1 BleicliflüEsigkeit nnch Westrumb.
Dw Bleichen mit oxydJrler Salzsäure hat ff'estrumb
u seinem letzten W«rke: Ueber das Bleichen mit Säure,
B«rUn und Stettin iSig. auf verschiedene Weise ge-
prüft und nach vielen Erfahrungen verworfen, Dflge_
gm empfiehlt er ansur mehnnaligem Büken in Lauge
I
, 96 \^estrumb üb. Bleichen u. BüUIauge.
das Bihlauchen der BIeJchwaare in sehr rerclünnte
Schwefebäuce, die , nai:Ii der SUrke der /.u bleicKea-
den Fadwi, au» 100 Wasser imd i bis 3 Thei! Süuso
EnsammengeseUt ist, und 5 bis 6 Stunden wirken miif«.
Der Vortheil dieses abwechselnden Bleicliens mit Kalt
und Säure gründet sich darauf, dnfa die Farbe^tuilo,
welche durch das Bleichen weggenommen werden sol*.
.len, theils saurer, Iheils basischer Natur siui.
'7-
Benutzung der gebrauchten EültlauL^e
nich
IV e s l r u m d.
Beim Bfiken geht- eigentlich kein HaH verlöre» 1
■lIb das, was beim Abspülen der gebüliien Zeuche y*tg-
geTralchen wird. Statt also die gebiAiichte Bilklange
we gz ug i efs en , soll man sie pbdam|ifen, und den Hück'
stand calcinircn, Anf diese Weise kann man, fVest-
ru'/nhs Erfahrungen zu Folge, mindestens OoProc. de*
(mgewnndten Alkali wieder gewinnen. Sehr oft erhält
jnun, beisorgföltiger Sammlung aller Lauge, weit mehr
wieder, a's man zu deren Anstellung verwandte. Die-
les Mehrere steckt in d^n Bestandlheücn der gebükten
Waare, vorzüglich in deren Parbeatoffe, der durch die
Büklauge ausgezogen wird, und beim Calciniren des
abgedampflen Rückstandes Hali liefert. WeelHu/nl) giebt
(iQ, dafs auf diese Weise in einer Bleiehanstalt , Vrel-
ühe für etwa Soooo Pfund Zeuche' gegen 25ooo Pfund
Pottasche bedürfe, jährlich aoooo Pf. Potlaaohe erspart
werde.
Ana der rorhia angeführten SchrifCt
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Venn;«eht. | Vtrm. H«liön,
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^Mr Pkosphortscfns durch BtstrahU^ng ytrii^^e Ich
tias Leuchten, welches die Körper »eigca, weun eis
dex Sonue o^tv cle°>/^i>gc4tcbt »usgesetzt, oder durch
i^l^chs Funhea .IpB^ttfihlt .^«r^en. ; Dfc Awstl'^ck,,
L„!.,-.,'.,-"! ^.,1. ,i-:..ii.ry i;.« V.. i *
•^ VtreU: Sil Wni}htrncnz äir-Kifftrr mätb allkn Vmttat^
>"■ ' ' Stn tiritnuttt rnifiiriaunT} , wn' JtiifH-PUeHtii- Htinrick.
->' '^Ktfuterg itjLiasb;3clir-Mg. löiü. *, LVll. a. üjä Seit.
I '• OiucB vtcliaee Werk ist jelit (oUeiidat.
"■ ■■ Das C;«oz* liaiietit aui fünf AbhandTunBeti , die natu-.'
Hiiid nach ersoKieiien ;' ilinl in dar Vcriegihsnlilun^ auoll .*
' ■"' elMcWan habetr B'irid,''mit folgenden Aufschriften^
I. Von dec l'IiDsphorescenz durch Bcst^a^Juag, nde^ 1
' vönl Leuchlen flci' Kär^Br, wenn sie vorläufig dem lielf |
1
Heinrich über Phospliorescens
Photphor e9 c *r tM durch /iMotaiiifn <]MoUt)« war b
Rfimern doi Sonnen- oder Lichtbad;) besieht eich blofii-
Auf den erstem Fall.
Schon die Alten redea zuweilen ron leuchtenden
Hürpcrn: SO erzählt Cl. ^elianus (de natura uüta^ i
Lib. Vlil. cap. aa), d«fi> 41« ^torch einen Stein ron J
"
Iw T"g"li«lrt auic^r^;«^ df^akclrischs« Fun.
fcsnlrcbl beUuchlet werden, iSii,
]1, V('B dar durch tu'iiere Tempera lurerböhung be-
IttrKleit thOiiibM-Aceoa db- K.ttp«r/ i|i3.
III. Vom LeuthleQ vegetabiliicher und lliigrtaolicr Sqba
itanzei], wenn si« »vh der Vtrwemag Dähern, mit RUcL.
liebt auf do I»mm1u«u letiwuUr -Catcttöple. läiä.
IV. Vun der durch mecliHnischea Verfahrea, i. t,
durch Uruft , <R[iMh ikud^Rdlbuitg bewirkten Phoiphorot-
durcb cbnuiiohe Jdi^ ~
V. Von der Phospht
'iniiiDgeii. iBae,
Duith di«ia aAifui enden Beabacbtungeit
' •chirfsinBige ZuMramrästWnutfj''iIers'elltBii ist nun itiö'lj'j^
tenuchohg' über 'die ' l'UntpfioreicerfE m weit jcSi^ttUi
dtfi lie all eiiia besonders Lehre in der Phytik aufirelea
kinn. Der Chemilier hat jetzt die geoauesten Bcslimmun-
2«a_ dber.'/dte C}u)4|>har«KeiMwq der wr&chieddnea /ei^~
oben und taiaqiiilfln^GieiiltB iv.Ütp«ri der Alinwalg^ kann
die AjiKabeA. Ubar das ualürlivli« luiü künBtIi«li«j'.Phai-
phtireicireo der Foesitiefi evfjinEeii und bertclitigen>, und
der Phyiiolag CoJet die icurht^n^V Eta,cb einungen as
den organiichen Körpern fjnier den rericbiodoHRp Uni-
atänden zuiammengestellt ;,,jteui,I4aluiJocicW.' liUiq jetit
dieio Wert entbehren. ' '" '
- Dar Ilr, VErf, hat in obiger Abhandlnng füi dielet
Journal zunächat die HaupilhfttMClien cu« dem eisten Ab-
r.
diirch"IBesOf&I)l.uhg.
toi'
ho^ot Werthe in den Schoof« der Tarentinerüi H«-
niclicIeB hftbe fallen lassen, der Nachu sehr schäp
^leuchtete; allein Juesiiinnitc Bcobaohtiiugen über das
der roA der SoDue liestralJlen Kör|jer in»
scheint KucMt f^'an ilelmaiU au(!;eslclU x«
0. dess. Schrift: Magnum oportet nr. ji. als»
iJsike iSoo. ,
■Dr. Ifall stellte darauf ebenfalls Versuche fiber>
Leuchten des Diamants an (Fhilos. Traosact. i/üS.
>)) wozu ^0/^'* berühmter Diamant AniafH gafab
ich Dr. Barlhotamatus Bevcari (nicht au lar-
[elri mit dem gelehricn Beivaria in Turin J, aufl-
Arzt infiälogita, wurde durch eiuen Üiamaat
(JaterBUciiung < djeser seltsamen Erscheinung
in Sept. xf^k. Oielb leistete er mit unermU-
EsCer. Seine sahireichen Versuche , ßudet mau
4«a ConuBeat. Instit. Bunon. Tom. II. Part. H. u.
Hu Fay , Mitglied der h, Aknd. der Wis«. m P«-.
vi«' bfscfaäftiglc sich xwar schon seit i^So mit der
Phosphoreaceiiz 'dst'. Körper, allein ron «einen Unter-
nchungen über da* Ijeuchten durch Bestrahlung hommt
«M im Decemb- lySS etn-as vor.
Benjamin fVilson UA^aa zwanzig Jahre apSler dis-
Mfl Ge^nsiand wieder auf und machte \-jhb die Re-
■choille det Werks inagebobeo, oaA ;B]it dpa leit 18IB
liinzui^eliO min eleu Erfalirungen vermehtt. Wir rreucn un*
die Fortictzu'ag dieses Aufsatzes ankündigeii zu koaaea,
so wie denn diese Zeiticbrifi atieli feriierhia die ditiri*>
cli^lung der von Hilnr/ci bffgtiludrtta Lehre nicht «h«
den Augen Inten wird.
J. Hub
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Heinrich über Phosphorescenz
Ittltate aainer Erfahrungen bekannt, wovoa 1776 CÜHi
zweite Anflag;e erschien. i
Mit diesen Vorni-beitcn bekftnat widmete inb iuifr|
erdinga diesen Untersachntfgon in' ihrer rolhn AbAI
'dehnun^ meine aulialtende Aufmeriisamlteit : icb UnhiJ
te eie über die vertclüedeusteo Körper aua, inn4U
ich mir eine bedeutende Sammlung vevschAfit hatten j
Dna Hauplbedürfnifs zu diesen Beobacbluagcn Üt^
ein bei Tage vollliomnicn verdunkelter Rftum ,~ tnU
selbst das schwächste Licht noch beobachten xu. lifih.^
oen; daher ich mir folgende Beobtichtungaort volricb-j
tele. ' ■ - ;'
Es war ein Kabinet, bestehend aus einem {Uatiiii, .
welcher 34 Par. Zoll in der Tiefe , a8 in der Breite
und 61 in der Höbe hält, mithin eisen Raum ron
S5y Unbikfufs einnimmt. Die Oeffming, durch welc))* ;
»an die Körper ins Dunkle bringt, ist 13 Zoll bocb.
und S Zoll breit, nnd wird durch ein Fdlthürcbts !
geschlossen. Die Thüre ziun Eingang des Kastens itl,
jener Oelfnung gegenüber, -mithin dem Obaervaltiriiji^
Bücken. Ausser einem beweglichen Sitxe bcfiudW
eich in dem Kasten ein Paar t^ueerbretter , upi dlMt*
rialion für die Versuche darauf zu le^en. Der Umtin'
ht inwendig mit acbworzem Tuch und Puppe beMe»'
det und an dem Falllhore nüt einem duj^pelle« brÜHft,
Bebwarzen Vorhange versehen. Um das Auge aleta JA
gleicher Dunkle zu erhnlten , hüllte ich meinen Kc{ti
in einen doppelten Schleier Von schwarEcm TuClie. '
Ehe ich die Versuche anüng, liielt ich mich jfr'
desmal 3d bis 40 Minuten in dem dunkeln MafaiiM||
auf, um das Auge für dfa schwache liTcht eropfSng-*!
JUch zu machen. .(,
Der iaoMs Kitslea stdni] an einem oSeaea Fm
- . durch Bestrahlung. io5'*
gegen Mittag, die. zu prüfenden Gegeaslancte wur-
den aus den Suh'-i't' laden und Scttrünlten des Natura-
Ijeal(*i>inel8 von meiiiera Gchülfen berrorgezogen , dem
Atiicn J'ageslichl ii'imtr lO Secunden iang enlgegeti^e-
haüen, und dann schnell durdi die Faliklappo mir ia
Jeu Hjiateit zugereiclit, wo ich dann an einer Pendel-
«hj, die Secunden ecblugt, die Dauer der Phosphor-
tf^ceat. beobachtete und auch die übrigen Eischeinon-
gen sogleich aufxeichnete-
Die meisten Versuche wurden zweimal vorgeoiMQ-
■nen, eiiiiiial in den äommermonaten bei einer Tempe-
ratur von üo bis ^5" R., dann im Winter bei — 5 bis
lo" , manche noch Öfter wiederholt.
A^if diese Weise wurden folgende Siunmlungea'
TOB Aaturproductcn «nljreucht:
1. Eine ziemlich TolUtündige , noch tVirntra Sy-
tlem geordnete MiiieraJiun Sammlung.
a. Aosscrdein noch eine lange Reihe von Mar-
norarlen ans Italien, TyrsI, Salzburg, Baiern, Schwa-
b^p , Baireuth u- a. w. Eben so Tafelcben von Ala-
baster. Sintern, tlieila gescbllÜen, theils mit rauher
Oberfläche.
5. Eine reiche Sammlung von versteinerten Con-
oliilien, Fischen, Hökern; geschliffen und roli.
4. Eine Hohsammlung in Bucliformat, in Täfel-
eben, in Cylindcrn, mit allen Ptlanzentheilcben; auch
getrcrchnete und shelett^rlc Bliitter.
5,' Eine seltene Snmmlung von Zoophyten und
SecpHaiizen.
- 6r Ein reiches Conchilienkabinet , auch Korallen,
Madreporen, Fungiten, Seeigeln, Seesterne, Krabben.
g. Eins Sammlung von Fia<:ben , Insecten, Vogel-. 1J
■iern, Knochen, Hüniern u. ar f*"-
I
«j8 Heinrich über PhosphorescenE
Tütet uitd noch' v«r8chicd«ne andere noltirücliB'
Tsni hfliisttichc l'roducte, die man bei der AnfÜhrung-
der Versuche nngegeben finden wird, wurden, i*i»
fieSAgt nur lO Zeitsteuuden . nicht Viertel- oder Hal-
beelunden lang vor der Beobachtung dem hellen Ta-
geslichte, ifnd nicht den un mittelbaren SoiineiiBtrah-
leo ausgeBottl. Denn wenn ein Körper länger, «nJ
en stark beetrahll wirdj bo wird er nicht nnr beleuch-
tet, sondern auch erwärmt, und dadurch der Versucl^ i
■weideiitig.
Ich werde jetzt zuertt die ReiulEate meiner B«ti^
bachlungen an, von der Sonne bestrahlten Naturhflr-
perA, dann an ItüngtlSchen Präparaten, und endlich an
ijen rOm eleotrischen Licht bestrahlten Tcrscliiedenea
Körpern angeben. •
A ) Phosphoresfeflnz der dem Tageslichte
ausgesetzt gewesenen Naturkörper.
Wenn ich meine an den verschiedensten natürli-
chen Körpern aagestellten Beobachtangen , so wie sid,
vor mir liegen, zusammenordne, so erhalte ich fol--
gende ReBuItate, die ich hier nach der Reihe als Er*
fahrungssSlze mit ihren Belegen aufstellen will:
I. In allen drei Naturreiclitn gtebt et KÖrptr^
tvelche dem hellin Tagtuückte auf eine kurze Zeit aus-
geselsC, im Jfunieln leucluea, tiber atich viele i die
diese Eigenschaft nicht besitzen.
Die Beweise hierfür und die nahem BsstimjBOii*
geQ finden sieb in dem Nachfolgendeiii
II. In einem vonUglichea Grade besiltm die Et'
ajffuchaft lu liiicite/t
durch Bestrahlung. lofl
' i) Manche Diamanfe , manche durohnns nicbl.
Man mufs niclit glauben , dafs ich es etwa mit fsl-
I lefcen Slemen lu thun halte: ich «Og die verstandig-
(teu Juweliere zu Rath, wählte lolche Dinmaaten , di«
rieh An Gröfse and dem Susiem Anselie» nach volk<
Iiommen ähnlich wareu, deunoch phoüphoresoiiie der
eine gar nicht , der «iidertf Tortreffllch. Aueb di«
Dauer des Lichts des Lichts der phoBpharescirend«!!
Sieiae war verschieden, von 5 Se«unden bis tu einer
Stunde. Etwas scheint doch die Grörae des Stein«
Dauttr des Lichts beizutraQ;en. Merkwürdig ist
üt verschiedene Wirkung der gefarbtnn Strahlen:
denn im blauen Strahle nahm ein gitter Diamant eine
anhahende Phogphore«cenE aa, während derselbe nach
) Belenobtang mit 4en rotheti Strahlen des Primui
- guix dunkel blieb.
Jb) Alle Flujmpalhe leuchten sUrh, rorifiglioli
die grünen und der violette Chloropfaan aus Sibirien.
C) Alle kohleniaiiren Katksleine , als: Kalksüf
1er, Tropfsteine, versteinerte Sehneckengehäuse, Harla-
£ad$rsinler, Eiseublüth'e, weifser Marmor, der ge-
wöhfilichc Kalkstein, der -Arragonit, der Halkapath ,
der istüiidiscbe Coppelspaih , die Bergmilcb , die Hrei-
do, der verhärtete Mefgel, ii. a. f.
Nach fcrschtcitenheit der Säure, mit welcher
d2« Kalhtrde fcrhunden isi , fällt dies* Pkusphoretcenti
dou>ofU der Lihhaj'ligteit als der Dauer nach, «W
verschieden aus,
aj Die FlufisSure zeichnet eich ganz TOrzflglich
ans.' Der grüne Fltifsepath (und der violette libiri-
•che Chioroplia]) ) hielten eine volle Stnnde
ihrem Licht. Wohl möglich, (tafs «ie noch
leuchteten; allein wer veiliert iiv Geduld nicht, ^jb'
I
I
K|oS Heinv.tch über. 'Fbosphorcsceiiz ^^1
einftm fini^tErn Ka;ftsn bei einer Temperatur von s^
Gr- stuudffniang abzuwarten ?
b) Nacb der Flufesünre IfAmmt die X.iiftienBäH-%
> fw. Die l^ohlepsauren H(klliBtciae uutcrsclicidcn sifb
Tor allen phßsphorescircaden Miueralien durc^ iEu; .
l^änzendeB, hcUce, weifsei ]^icl)t, «vctplies bei e>n>gejt
T«"öpfstei(ien , Marmorn ujid Versteinerungen anOing;
|!cb |0 biU war, dafs man in den ersten Zc.lUGcunt
de» einen , mitte ImäTsigen Druük lesen Itounte, Pia
Pauer crstrecHte «ich von 20 ^is 4'^;Secunden.
c) Die sc/iifff^lüaiiren Kalkateijie leuchten zwar
durcbgohends, sil^in'Tiel .»cliwächer und kürzere Zei^
als uie koiilcnaauren ^ Gips, Alabaster, Fraueneis. — ,
dj Auch die Phospharsäure ist dec PhosphoiT
ftcmz durch Bestrahlung minder güqalig, was stell
an den thieriachen ' Substanzen sehr' auffallend zeigt)
pie an P ho sjilior säure sehr reichen Knochen der Och-
sen vnd Pferde leuchten viel sehwÄcher, ^\s die 114
Kohlensäure reicheii Horüllcit Ufiil EierfcbiJeii ; 40 auch
ej Nach den^ Halkgeac^lecht fcommt in der Stu*
fü^nleiter phosphorescirender Mineralien der Svhiver-
ip.ilh, auf ivel«hea ich darum vorziigtich mein Augen-
merk heftete, weil der berüchtigte Bologneser -Leuoh(-
fitein nichts anders als ei» in mäf§tgem Feuer gebrann-
ter schwefelsaurer Baryt ist. Geprüft werden der Wir
^herit, ■ der achte Bologneserspath, der gewöhnliche
Scliwerepalh , dichter , körniger, gcradschaliger. Letz-
terer leuchtet besser als der dichte: der Bologneser
n)itteluiiifsig. J3ie Versuche müssen auf eiuem friscbei),
£ruch gemacht werden,
IV. Reine K'es,il-, Thon-und Tall - Erden H'hü-
lUp sunt I^eifcftlett (lufc^t ^es4rcf/fütfi^ untauff/'cA c« "-y-rt'
durch Beew^hlwog. -.Ü -»f
■— Zirar leuebteten ■iaehV:e''C'.i"' dieseu Gc4t liUchttrü
gehörige Steine; allein wir wissen auch, dafs kein
Foaail ■ nur Eiai ,%dart in sioh ftutUält- . yft^txn -i.. B.
i^t Lasarelein, einigß Achate, ..AwothyBte , OpJilflt
^pedone, — der AUu"Sc!»'efer, Töpferlhan , Hydjcor
filiKAt Si:ti)llai$i>(ith, der Meer«chaun) und der UiUerr
Dteiq nütlelntärdig oder schwach leuchteten, so verriQtl|
gewöhnlich sciioR ihr äusseres Aaseheu , dafs sie ger
mischl waren. . i ' ■■
V. S^ififf«.^ FuiiiUea ctrhaiien sicJt, rilcisic&fiiuk
dtr PkosphuresceRx durch iitsirahlung , wie -die aiien
angtfUhrlen K.ixl,ktrdm ; 4,. i- Säure und, Jia»ii iicsH
inen den Lichi^rad. ■ , ■,
Steinsalz aus i'olcn und gradiries Sftl« « auch dfJt
gewöhnliche Küchensalz, Icuchletetf sehr gut, hell unij
Bcbüo ; roher Bor^ hielt 3o'' aus: natürliche sal^saurq
Soda und nalijrlitlier öalmink ao"; natürliches Bilte^
fUtJz id", Alaun 1^", iialürlicher Salpeter ■j". ,
VI. Kern -^bt'tnnliyhcs Fonsil , u/enn- es anders rfitf,
ißt, tfird darcli^ JieslralUiini^ pftonphorescirend f mH.
^usrialitne deie fitj-irsieinni, ^ ,, ,
Uutcrsuclit fvurdea nali^rliuher, vuUianiscber und'
geschmolzener Sphwefel , Ürdpccli, bituminöses Holz
Braunkohle, Schwarziiohle , GlaiizlEuhle , Gra^ihit —k
durchaus Iteine Spur v0n Liclit. Hingegen Bernsleia,
roher uud bereits vorarbeiteler, weil'ser und gelber,'
leuchtete theiU gut, ibeils mittelmäTsig ; etwa duuiq,
weil er reich an Säure ist?
Das merkwürdige^ Verhalten der Piaiaajktefi Ut
schon oben angegeben,
, VU- Ät'i" rtgulinifcJiea Jtlätalt p7iosphpe,escirt
dumh Beslra/dung: die AfelalUaUe. tieiiilieU gut; ilie
I
I
I
Heii>d<yh' >über Plioibborescenz
mchinach oder gar tnekii- dh natiirii^)ien^MetaÜoxy<t$
titura.1 beäsfri ■
IDie Bised-'t^d Kbbalterke letacMen dnrchg^gig
sehw'ach, %\iMiiT di«' Hlei- und Zinltrerbindungen,
aucb Spieraglanzoxyd. Dna ireifae Arsenikoifd lenefc-
tet musuehniciid glänzend, aber nur wenige Secondca.
Die helianiite Öcharienberger Blende, welche ehedem
wegesn ihrer ausgezeichneten Phospharescenz dairb
Friclioa viel Aufseheue macble, leuchtet dagegen nach
der IBeati-fihlung Itaum drei Zeitsecunden ; Bleisaclwv
und Zittkbtumen viel besser, bis lo".
Vlll. Das Pflanzenreich ist an gnisn PTuttpkan
»ehr Mrn%. Die t-erschiedenen T/ieile der Gem&aiK* , M-
lang.i sie in ihrem natürlichen Zustande Jiteiben , gam
ken jiur achtfaches Licht , durch volltommenet Awf
troc C'nen toerden sie rertessert , manche Edacte und
Prviiiu'le endlich phosphoreaciren sehr gut.
ßie Rinde der Baume leuchtet besser als dai
StanKinholz, der Splint gul ; die Holzarieii *rarmer
Laudier besser als die unsrigen: ein altes Zuckerrohr,
die Dattelfrucht, das innere Mark der Cocosnüaae sehr
gut. BatimTTolle , die noch in ihrer Schale stccki« ,
sehr schlecht; ausgetrocknete IMUazen des Herbariunu
im Allgemeinen sehr achWch.
liv. GcbteiL-lue Sloff'e den Pßt^iizenreicha unle^
gchäidon- sich durch eine e-uffaUtnde Pho.^phoreacertt
vOf dm ungebleichten.
Geprüft wurden gebleichtes und un^bleichtei
6aro, ijind derlei Leinwand Aui Flachs, Hanf, Bren-
iiesseln. ; Papier, inländisches, chinesisches ; die Papier»
mnstei' des berühmten Naturforschers Jao, Christ. SchäJ^
fer , durch alle sechs Bände.
X, 23ie tkieriaehen, Substansen t mekha iohltataur4
durch Bestrahlung.
1t»1
tertU enthalten , leuehfen henxer . ah dir phospAot
^imren , nur miUem sie u-'o/i! getrojtnet sej-n.
Hteber gehüren die Eierschalen, Koralten , Sesl -^
Mscbetn, Perlea, Piachgerippe , Knocheii, %&hne,
Leder, u. s. f. Man wähle weir«» Exettf
Diese zehn Erfahrungssätze begleite ich nit fe^M
0tikitn Bemerkungeti ! ^
Die«« Phosphorescenz ist aowoM an Dauer alt ai?
M-Min/tigL-eiC sehr verschieden; nur Irei Diamant nnd
FltuBspath geht sie auf eine Stande nnd darüber, bei
tciäeni anderen Fobbü hält sie über eine Minute auR^'
rfe hann auch big auf ein Paar Secuoden faerabkom-
liebhaftigkeit und Daner sind nicht iamer tnii
liiMnder verbunden : man rcrgleiche FlufiBpatli mit
TropfttHn.
Alles Licht der Fossile ist weifa und ohne jpris«
matische Farben; nur der Diamant erscheint anfiuiga
^Xma fenerig. Bei künstlichen Präparaten rerhält Bicb
< 4is Sache anders-.
\ Die directen Sonnenstrahlea wirhen Kräftiger, als
Ata reine Tsgcilicht allein, dieses besser als der be-
WÖlkte Himmel : Kerzen . wid concentrirtes Mon dlicht
aar bei Diamant und grünem Flufsspath , dochi aebr
Sbhwach, ' J
Es ist unnöthig, manchmal sogar- schädlich,, SSmm
Hßirper längere Zeit von der Sonne bescheinen «u la^' 1
MBi daher hielt man sich lieber an das helle "t.aset-
lidil, and an die Dauer von zehn Zeitsecunden. Selbst
ein« augenblichlichB Bestrahlung bleibt nicht «hue j
Wirkung.
Weifsc K$rper leuchten besser alt geOirblä de*^
iff Heinrtcii.:üJbcr Phosphorescenal
gelben, Arti , di^sc licsasr flis braune uad schwi
HicTüii roacht der Fttfsepalh und veruiLllüicIi luuih
d^r. Diamant eine Attsntilinii?. ** , .
^ , I><:ru[irc;i , druckt:!), icibcn u. dergl. hemmt du
IjegOiMieiie LcuplUeu uicÄt; oucli unter Woaser fahren
•la Tort zu iGuch'.en, wenn sie dadurch niclit aufgelÖ>t
nsr^w« ; , ! ,
Die FeuGliIiglteit ist diesem Leuchten, nv iWK
Kh^dlich, tf^enn sie in'a Innere der Körper dringt.
, pic VerscIiiedeDkcit der Temperatur hat auf diBBe
FhoBphoresccnz keinen, merklicbeu Einflufa; daher
^an- die Versuche im Winter wie im Sommer mit
gutem Erfolge machen Jtann .(ftuch dds Eis leuchtet)
— doch scheinen erwärmle Korper ihr Liebt schnell
1er abzugeben ; datier man sagen kann : Wärme er-
Jfji^ die Intensität- und t-erlürU die Hauer dieser Pfioi..
phoresccnz. Kälte wirit tfitgegen^esetzl , beides sehr
b^reiilich. -
Fossilien in Ma^se leuchte.n besser, als za Pulrtt.
^estofsen: reines Wassqi-, und wasserhelle Flüssigkei-
ten leuchten nicht. Kohlen- schwcfej.- und llul'ssaur«
Holkstciae lemchten i^ respiinbleuvund irrcspirablei^
1^ (Qaearten gleich gijl.
^^H.V Dais im Dunkeln aueströmende Lrcbt ist bei erdi->
pi^^g^ Ppssilicn, und überhaupt, bei aiica Haturproduc-
ten von weif^cr Farbe, der beleuchtende Strahl .mag
Ijjßit, roth üict wie immer gefärbt se^u. Der Ver-
sieb geht schon mit gcEarbten Glaeilusscn, mich bea*
ser put den reinen Forben des prismaLlechen Spectru«
an. Die Farbe eines IJorjicrs Ter;inUert bei dieser Art
Phosphorescenz niemals die Farbe seines Lichtes, der
am bebten phospfaorescirende dunkelgrüne Flufsspatb ^
ybpajtborescirt immer mit welfscni Liuhie.
dlireh Peaüfahldog*
i^l!
*f&
letieificn nech der ßeäUahtun^ im rmsUrli Kaeten;iDA
transjftorcnt ; das Ltuht mul's AI40 se'fr lief hinenlclria-
-fca. Mftn-dBTi linieiiliefe Fumhvn, uneb gMcktihanCt '
-fleMritMuug, aarfeilen,. dife u«Me.'>yBriieCuA^ leodiMt
-fO gut vne^ die Aulsenlläobei . ;. r'
.; ,., Merkwüpdig ist endlicS, Jaf« <iie PoiUun. dtt
Körper ihrer P.'i<jiphor<:«Ci<n'- st/iadet. Eine M.lrn«fr- ,
platte pliospliorefictrt «uf uirient^fiiacluu Bruche viel
besser als «nf der f^ileit Fläche.- dpicgelude Ft^]«««
bebeo oft «lle Pha»iil>Areecei» aaf, und es verhäU tWEJ^
tUo in dieser Hinsicht das jfiiaa^lMriflcbe .(jeu«bt
gani verediieden roa den geniiholialisu l4ftb>erA«(iai^
B) Phosplioreecenz künstlicher PrSparaM;'-
80 yit, natürliclie Körper , ihi;e l'hos}>hor^ceiiZ
.ffdieren künaao Cbosonderä durch ßiitsiiurung ^nod
JJBIWydÄtion J , so tüJ'il sieh äucH iAfHi^pf^ dufc^i^!*
.Konat die {ih98|}horische Eig^nechafL erwt«!icti odof
cd^ühen. HlerTon ;sijud aclu^ ijo^hüi .fcituge Beispiel^
lorgekoiqincu: am bckaunte^te^ abier i ^if 4 . 4^^ ^oge^
buintea Phunphuren Cwolil zu; unUrscbeiden von. /'i-.
npioren). . , 1 , . -, 1 . _ ^-y ^f^ ^■
Ohne laich bei der Ge^^fp)»tc und Beseferei^un^
itt bekanntea hünstlicttc;); l?^spIiore aufuibslten,
,ViU icb nur die vorzüglichsten z,ugleick nut.tueiiian
.(Unit, a^gee^ellteu Yeiauohen , ^apfüliren , indem ihre
pBfUiciluag wirklich manches Schificrig^ .bat, .io.d^it
i^9^,G«i(Hn^ (Handtiuc!! U.. 1|Sä> sagte , ea Iton^m«
I
ii4 Heinrich' Über Pli'ospSorescenxl
^p£rännter Schwerspfith. Die Bereitung; ittitibw
lang mir auf folgende Weiae am kefglen :
Der Schwergpath wird gröblich gcpalvert und <nk
£Iweir» KU dünnen Pasten geforint im freien FttUf
(md zwischen glühend«» Kahlen gebrannt (nicht «btt
\a geeperrlen Gefäfen). Eine zweistündige ErhitzuDf
in raär»igem Kohlenfeuer, ohne Geblüae, ist hiurei-
obend.
' Dieser so rerSndcrte Schvrerflpntli in gelblich,
ceTreiblich, riecht nach Sobwefellebei- , brauset mit
Säuren (tuf, und bebMt ziemlioh lan^e seine phospfai^
yisehe Eigenschaft, wenn man denselben in verschlM-
HAen Gefäfsen aufbewalirt. ^(ach einer BesMahlung
von etwa lo Secundcn teuchtet dieser Phosphor in
Dunkeln mit einen rüthliclien und feurigen Lichte,
f^st wie eine glühende Kohle,, und eitdigl nacluflljr«
einer Stande mit einem weifsen Lichte.
Dieser Leuchtslein zei'selzt sich nach und nach
Bji der Luft. DaTs aber sein Leuchten nicbl auf ei*
hcm Ve rbrennungsproc'efs fcernhet, sieht* man deutKcli
flarnua, dafs er bald nach der Bereitung gerade am
Wenigsten leuclitet tinS eirst der Insolation zur Phos-
phorcscenz bedarf, '■ Wenn rir vorher bestrahlt worden,
so ' feuchtet er auch in tiefer Kälte, unter Wassei^,
in der TorriceHIschen Leere und Jahrelang in herne-
tiscb verschlossenen Olaslröhren.
2, Canions LeuChtpulter ist ein Gemenge v«b
'Anslerschanlen mit einem Drittheile Schwefelkali in
einem Schmelztiegel eine Stunde lang roth geglüht.
'Higgins selziCe noch ' Schwefelblumen zu. loh habs
'teide' Methoden gfcich gut gefunden: besser aberno^
irietb mir dieser Phosphor, wenn ich sowohl
idea des Tiegels all ^s Oberfläche de» Gi
durch Eestr^hlang, :_, !T 1l|5
fuf c^DC? {[uDiien Schicht KoUIi^pult» ; J^j^trrnete*
'00 Ikereitet, ia bermelisch geaetluiseacil Clfj)ro^ea
•aß<«W0[>ir;t , und in einem hülzeDien Futteral vor Lvft^
Fenfibligkßit und Liebt geecliüteti. leistet dieip^ k<tnat>
IKohe l'bosphor unter bUc^ ^ami^^gsten £ilte pienits
npd ist für Vei^euche allen ,ül>rjgeu TorzuzieJ}^^- C^4'
eigentliche wissenschafiliche lJ'ntGi'«uchuitg<^ etgMl
■lob »her am biirsteu ein gut phofiphoresciieoder Oinr
VMt wegen seinea gleichM^ib^ndea Lichti). . . ,, , .
3. Balduins Phosphor, gebrpaaler aa]|)eiersauKr
I K>U<t ist. sine 9 der vltcsten nodvbcrühatosten , aber
n{BL.weBigateii'|g&nBd;i;en Präporalfi di^er Af(„ i/itv_
%e 3weitnng dMseJben ist ft'lgenfle ; 4;,, ,i ,1,,» d
Gipul?crte Kreiflc n^rd. ^it , ächei<t«w««^„^a} |
BÜtcht, <lie 1 Mischung zur Trockne^ fligf^^ittpC^c g«r '
pidfert^.tiad, eu raslei».mi,tEiweiA:gefc(rop* *ine,h»U>»
StB^idei liuif^ zjy^ischen .h)^^^^}- gjiulien^fin fiuUia ge^
liruint. Diefa Präparat leiiv|)let aach-dci; lüsolstian
in Pimkeln sehr Bfhön tiiid mit .gtj^meftd. weiJÄeH
I^ohte^ slier nicht über eine Miimt«. .lang. . An' det
PhoBp^orpaceiiK «cheint die , Aotjh Xuruclü>lejbeit(U
KohI«(^säure Ayi^tlteil zu habea, dean wenn. i«It statt
der, Kieijle ^brannten Kalk aair^ndte , so gerieih lUt
Fl^pfir^t .nicht so g»*- '.
' „4. PfilT »Oftreiüiche Chpmiker ATar^gyr«/^ wia- de»
Mtev 4Wi.oach chemiBubeaijGrtiiidsatzen' verfahvü
((»cWWn. -ar -duMb die Anajy«e cgetunden ha««, dafi»
A^C UfilvgnBserBpath :ächwefei8BiitY entbolle, veraiiMxlh
hte er mancherlei Verbindungen dar Itohlensaura«
KiM(e«d«naWtt iSchwxftbittu'Q^ .er.lav&hlte hinzu-Kalk*
HÜ»«.]tfirfn>(w,i:Kre)dfl^!>KAlkspath, Tropfsteine, An-
McniMihaalaB und dongleiohen, die '4' Anfangs im Sok
ftlenäure bis >ur äGltiguag RußäiJc^ ^t fthrn^lbi^
HeinriÖüf'ifBep Pliö'spTi^rescenz
»efaMiWe? SchWfrftiffeüre gcmiscM , del- sb" irliätien«
IJ^BtoIltnUcTie 'Pfiöderschlag mit Wnb'sei- ailsgeBiUsi,^
efchwach: g|eJ>Vaiiiil j' miltelk Tragant sehte im in kfeine
KoCHijii {^stattet,: ttwd' «» iwiSchen KoWen gebrannt.'
Diese PirSjjorotc leuchlclM rvvflr (iurchgehenda , aber
lifeTacri »o gilt, ti*Ite '«Jer achte Bologiifiserphosphof J
»ifid "ife^ftii sie Dithl von mancherlei 'Farben, 'äie
einen weiftcs, andlftte' r&tblichtes .u. dergl.' Man stehV
■^^ i'5, Maftheiti; *ltt|11etl-deg gelehrten ftsHhitS W
Bl>l(>gn<*^''-'efb5fnd *%' Än/.'^>-^'rf/ ütiij lymch iohltföi
saure KaUteiJen, 'Blitteläölie und Wclaltokiäe nii?
Öchweftlsirare^Mnd machte -aicdurrbGltih'cn'^nim^Leuch-
t%n geschickt.,' Er überzeugte' sicTi, ds/ä dc^ Bologn»^'
•erst^iA leir« L^tichtltraft der b'chncfcUÜu^t^ 'und 'dÜtf
fC^hleM^eBueT ^tl rerdwiIrcn'liöfceV da er äHe'r bri fter
ch^htiBchen Zerlegung tlcB ÄchTVCrspalhj-vifii Bologiitj
ScW^tcIleber «rhielt, so (Chineb er dieser' die LeucHtJ
kriift 9ej 'prRpairirten StcinCs zu, indeäi *ich, wie et
4fefaaiipti»l-; wßhrcilil öcr- Beslfahlung RcprtiischiB Ga»
mri ilif'.ewtwickeUi^'TOe1i>hW3 rfi^t der «l^^osjtMflsciiert
Uitia Be(ühruri*^lfi^Iit vpibi'fefent. ÖTAi^ iMlhuni
fügt er noch einen nudcru bei, dafs' tiSmKeli-nfeftiie
Scimefals'inir« allein gnühltila «(^,-<der KtS^c ttnj
SchH-crerdc- die PhaftphetCECen-^ tuiictithcitM'. Otlfex
^lÜieitUch, unttrnahjn 3Hf insA mit AlffcScWrafetteW^
«h» rerdient uacbgtlei'e^lxtf'werdon, CfifAM^ß A^ '
atil, Bonon. 2bwj. **//. ; i -r-m i- -lal
-" Ich.übergdhe die iTereuhiedenen fibrigennven J^«<ct
€>ari,Jiafay, /^(7«un u. i A/* dargegtellleii 'photfj>hMt#*
«ürencLea Prä^rate, 'um noch einige neue von nrit
teerrt Tcriertijte »sawfßhrt»,
F^^CJepntr erler Alabaster mit Sauerkleesalz in dem
«VhältnifB von 4 in 3 gemengt^ und in einem Tie-
el Ewiscben Kohlen einem svreislündigeii mittetiuHrsi-
ea Feuer ausgesetzt, gab mir einen mit heltem weifseB
Öribte unhaltend schimmernden Leuchl^teU.
3* Gebrannter GyjJs mit gel rannt cm Sorex, ivj«
ben, geglühet, phoBphorescirte vontiglich «n der
)berltäche, da wo das Gemenge mit dem EebJen in
Icrührxmg gewesen war. \
• 5. Kieselerde , die in ilurasanren Waeser sufge-
BÄt gevresen war, mengle ich mit gehranolon Aa-'
Bertcliaalen , fenchtete da» Gemenge mit ttafs saurem
Wuser an, nnd kochie die Mischung etwa anderlbalb
Stunden in einem kleinen Schmclzliegel: dann dampfte'
ich sie ab und glühcte sie. Daa erhaltene lockre t'ul.
♦SP pbospboreicine g«ti
4. Die Masse, welche nach der Entbindung der
fhfgsShre »US dem Flufsipaih »ermiltekt Schwefel-
(inte- ««rückbleibt und die uocJi etwas Flufsaänre ent-
lUUt, üefert geglübet zwischen Kohlen einen mit glän-
imll --weirecm Lichte lang* Zeit' phospboiescirenden
LeficbtBtcin.
Wenn wir alle dicBB Torzfiglich pboBphDreecireii"
len PrSparaie im Allgemeinen betrachte, eo findet-
Irir, dafs sie sfimmtlich ah Hauptgmndlage Kalk oder
^ue demselben «ah verwandte Erde (SchivererdeJ
ntluilten, rcrbni»dcn mit einer Säure, die aber durch'
Qllllifen mit KohleD modißcirt (zum Tbeil enuüuert)
«Orden isti
I Wird diesen Präparaten oder auch andern phos-
bhoriMhen oetürlichen Ktirpem ihre Säure gani cnt-
UBgtn, so hört gewöhnlich alle Fhoaphoresccuz auf.
I
I
ii8 Heinrich über PfaosphorescenZf
Kreide ocler Marmor, die für sich schon phosp^^
ciren, und halbgebranut noch besser, geben '.
Spur von Liclit mehr , wenn sie vollkommen i
luJh gebraniü. werden.
Auch das Glühen mit ooncenCrirtem Sonnenlie
serslört oft diel'hosphorescens;. Verschiedene Sbhwer< ,
spate, Kslkaiiiter, P'lufsspate, die für sich recht gut
phospboreBcirten , verloren alle LetichLkroft, wenn sie
nur wenige Minuten einem starken Brennglase aasge-
sot/t worden. Dagegen wird bei eben diesen Körpern
die Phosphorescenz durch mäfsiges Glühen zwischeir
Kohlen vermehrt.
Viele nicht phosphoreacirende animalische unH f
vegetabilische Substanzen, welche KohlenstoO' eathal-- |
ten, werden auch schoa phosphorisch , wenn sie fikr
■ich gebraont oder geröstet w^rdeo. Hiezn gehören
vorzügUch: . I - .^ '
1. Das muskulöse Fleisch der Thiere uad, zWAr
besonders das weifse Fletsch des Getlugels a.. Dia
ausgetrockneten Sehnen. 5. Gebrannte Knochen ,uad
Hörner. 4. Gerösteter EydoUer. ö. Hauseiihl.ise ta#it
Tischlerleim, t». Gedörrter Käse. 7. fiaifeebohnp^j
Kastanien, Erbsen und ähnliche Saamen , geröstet. 8.
Brodkruste. 9, Manche Harze und Guinuiiarten.
Bei den meisten dieser SubsUinzen scheint dJO
Wirkung der erhöheten Temperatur nur dahin za g^
hen, die der Phosphoresuenz schädliche Feuchtigiißj^ -
wegeuBchulTeii t . denn sie verlieren zum Theil wied(9)
ihre phosphorische Eigenschafi, wenn sie wieder Feuob-
tigkelt aus der Luft anziehen. >, So verliert das getrock"
nete Elfenbein ( das bekanntlich auch, ein guter hygro-
■copischer Körper ist) seine Fhosphoresceuz in den
JVIaafse , als dasselbe Feuehligkeit anzieht.
lOspboresceoz durch electrisches Lieht
Wenn man einen elorken electriscfaen Fnnken über
die Oberänche eines Kichlleiters (oder Halbieiier«) im
fiihren smii^l, so bezeicbnet er seine B«lin darch ei-.
Den bellen Licbtstreifen , der häufig auf itr übeHii-
ehe zurückbleibt, und im Dnnkähi noch lange b« nur lit
irird. Hr. Qanquier Korlum in Warachaa machte bier-
Qber eine schöne Reilie lou Versuche» bekannt <^i.ii/i~
Htütärgn Magaiin B, IX. Sl. 3.), welche der Verfa«-
ler in noch grösserer Ausdebanng wiederholte. Hieza
dieiile eine Scheibenmasnhine ron 33 pahe. Zoll Dnrcb-
Besaer, eine sich aelbit entladende Verstärkuugslla-
■ehe roti i6o Quadratz. innerm Belege , ond ein HeD-
ir Ausladcr. Da diese phospborescenz mit d^r
lonnen- and Tageslicht bewirkten im Ganzen
kommt, Bo hebe ich nur folgende Bemeikup-
:e BtSrkere Ladung der Flaiche bewirkt zwa»
■kere Phosphorescenz, doch erreicht man bald
["terftd, den man nJcJit überschreiten darf, nhne
iten PhosphoreaeeiiB zu schaden, weil eine za
Entladung die Zerstörung der Substanzen nach
ifth zieht. Der Körper darf auch unler Glas liegen,
iber welchen der Lichtstrahl weggleitet, doch erfolgt
kiedurch ein schwächeres Leuchten. Das aiisstrümett-
ie Licht ist in den ersten Kcitsecunden , nach Veiw
Abredenhctt' deV Siü)atan^en , verSchied'en geflirbt,
8ehrt aber znletKt inimeir zu dem gewöhnlichen matt»
mifsen znraclt. -fis rerbreliet sich auch ein Gernth,
dfem bei anfaijllendem ßlect^siren ilhnlich, als Fnlge
<[tB clceiriachen ScHlagWJ'~ Im Durchschnitt !st Öir
OttAtT dicier Pho^horcsd^)^ fetwas gröfser oll bei' ätr'
~ 120 Heinrich über Phosphoresceuz
gewöhnlichen Insolation, TOrEÜglicIi bei Niclitl«iterilj
^as Licht des Plurttapatbs verschwindet mefldicti fit
her. Ueber den Eibflufs der Temperatur läfst sich
nichts beslimmen , da d^e Versuche nur zwischen ^ und
29° Reaum. wechselten. Mit Dianiäiilen konnte ich
nicht so riele Proben machen, weil der Stein aaf der
Stelle des überspringenden Funkens die Politur rar-
Ueit; übrigenB zeigten sich (mch hier einige Diamuc
te nicht leuchtend.
Beim Eerntiein, der nftob ^er I&eoUtion rortref^
lieh leuchLet , bewblit das electrische Licht keias
Pkosphorescenz.
Das Licht einer Toltalschen Batterie von 4oo Pllf
lenpsarcn von der Gri'fse eines Laubthalers blieb oll>
ne Wirkung.
ZJ) Nachtrag neuerer Bemerkungen und
Beobachtungen.
1. fn der Voraussetzung, dafs das Liebt ctwi»
für sich Bestehendes sey (gleichviel, ob nur Modifi'
cation des Warmestolfs, oder wesentlich verschiedea]^
imd dafs zwischen Licht und iVIaterle Wahlanziehim^-
Statt habe, müssen die £rdk(irper an Fähigkeit, LiotA
von aussen einaunehmcn, in ihrer Masse zu verlbeiUs^
an sich zu halten, an die Umgebungen wieder abnt'
geben, und im Räume zu verbreiten, eben so ver~
scbiedeu weabscln , wie man alles dieses TucksichllielK.
des WHruiestofTs allgemein auuimmt.. , . KzpansibilUlt^'
des Lichts und Streben naci Gleichgewicht, Captci-
tat und LeitungsfaliJgkcit der -Körper, (Jeberfturs oder
Armi^t^ an jenem Stoff,, fre^Er ond gebundener Zu-
stand , u. 8, f. haben für laicht and W8nw diectlbl
durch Bestrahlung,
191 ]
mientnng. Wie unaer Gefühl dn MaTssLali der freien
Wärme, 8o i«t das Au;.e,eii Mafa^lab des freien LictilB
jeide gleich «nvolikommen — wie jenem das TTier-
Uer, ao sollte dieiGu ein schicldiches Phoiometer j
tairt Trerden Itünnen, nas noeh unter die Deai~^
gebort. (Allein «ras sagt uns selbst das beste
fiierniometer? die Tem^ieralur der Luft und der riö»-
rigkeitea, in die man es veraenkei) kann, nicli| so je-
■er starrer Körper — gerade so ein 1^'hoiometcr — ).
3. Die Lic/:Heinpcraiur eines im Freien »chwe-
)>eiKleit Körpers mufs a]so, gleich dem Thermomeler-
•taod, Tag und I^adit upaufhörlich wecltscln, denn
pie hängt für denselben Kürzer ah vom Stande dep
Sonne, von der Heiterkeit des Himmels, von der
parchaichllgkeit ^cr Luft, von der Wärtue und Kfilte,
TOn dpr Trocitue und Feuchtigkeit u, s. f., und sie
verhält sich ausserdcni für jeden Körper Glieder «n-
iers. Was ein Körper hcy Tage über sein geluiri^es 4
Qifanfum All Licht aufnimmt, mufs er bei siukeudpr, '
^nne, bei eintretender Dämmeruiig, bei herrschender
FfachtduoMe, vfieder abgeben. Da aber dieS'e Livhl-
(nsscheiJi^ng schon hei Tage eintritt, in einer vn-
inerli liehen .Abstufung fttrtdanert, und nur allmahtig
Terschtvlndet, so kann sie nus Mangel eines esipfiitd-
lieben fhotoilieterH, von uuserein schwach reizbaren
Ange niyht bemerkt werden, 90 wenig als die sehr
langsam sinkende Temperatur eines Wohnziittmers von
nqserent Gefühle. Um uns von dieser Lichtausschei-
dmig' SU überzeugen, niÜEfen wir unsere Zuflucht «u
tiaiv künstlichen Nacht nehmen : müssen uns bei Tage
ia eine künsiltche Pinslcrnifs längere i'.eit rerseMen,
und kiorauf den Kürper aus der vortheilliaftesten Be- j
■irahlung schnell ift's Dunkle briogco. So hat ma^ ■
<32 Heimüch über PhosphorCBCenz
rerfahrca , uud eö bat man riete Körper wirklich lei
terid gefundei). Dafs sie nicht alie gleich gut,
mit gtciclier Dauer leucbteleu, war zu erwarten,
dafs aelir viele darchaus dunkel blieben, mufateil
fremden; tveil doch alle, uutcr denselben Um
Ton auflseti , gleich viel Licht erhielten, also
sCciis einige Ölrahlen hätten zurücitgeben sollei
aus ergab sich die Nothtvendigkeil, das dem Sßh<
nauh so einfauhe Fliünoroeii näher zu untersuchcit i
XU prüfen, was erat in unseren Tagen gcsch
5. Meine erste Bemühung kicbei war,
unverstaltcten Erdkörper, en/iffe , sahige, l/rerm
niid niela/lhc/ie FoHÜUen- , rohe Stoffe des J'ßai
ond 2'/iierreii:hs , auch wohl einige , durch
tung iiiclu eandcrlich verän-Jrrtc , Pioducte mit mÖg'-
licbstc'r Vorsicht, mil vielem Aufwand von Zeit und
Mülle, KU prüfen, und nach dem Grade ihrer Phos-
})h')>'c^ceiiz zu klassihciren. Hierauf schritt ich zur
Vergleicbung der besten Phosphoin mit den schlecb-
' testen: untersuchte die mechanischen, physischen und
cheräischcn ,Eigenschuiien beidrr , nahm vorzüglich
rtücIisicLt au( die von den ersten Chemikern unserer
Zeit aufgefundenen Bestandtheile derselben; wieder*
holte alle Versuche noch einmal, manche wohl drei-
bis viermal, und dann erst stellte ich die Erfahrungs-
satze auf, welche oben erörtert sind, und als reine
Thatsachen. keiner Kritik unterliegen, so lang man
mir nicht zeigt, dafs ich ungeschickt eiperimentlrt,
oder imrichtig gesehen habe.
' 4* Bekannt mit allem, was bis 1808 über diesen
Gegeusland in's Publikum kam, begann ich meine Ver-
■uche ohne vorgefafste Meinung , da uhnehin nur Ein«
durch Bestrahlung,
■s3 '
Bch anigesprocb«n war — die Zunichgahe de»
durch Besirahluitg erhal'enen Soiinenlic/ils. —
AWaiix ich sah nach Volleudung meines TagewerltB,
daf« man bienitt niclit ausreicht, um das Phänomen
QBcli alle» UniBtanclen und in allen Fällen hinreichend
zu erltlaren. Pa ich meine Untersucbnngen über di»
Eigenschaften des Lichts so eben gescliloesen hatte,
und von den ganz sonderbaren Wirliungen dieses Ur-
■teffg in der gesammten Natur, aus Erfahrung übcr-
war, 80 verfiel ich auf die Hjjiolhese von Atr
irklichen Zersetzung und Entoäuerung dpr Kör-
Idrch Licht als Hauptursncbe der I'iinsphoreicenx
Bestrahlung, die nun freilich nirgends Eingang;
wie ich voraussah. Nur die Cdnirif,'. gelehrt.
7t (i8i3. 33 Juiiy'} sagen in dem ihnen eigenen
lidenen Tod: „Die Gründe mnfs man durchaui
hange lenon, uni diese neue Erltlarungs-
die uns den Pliänomenon gane gut anpaSBenA
annehmbar zu finden." ' j
"Wäre mir's melir um den Preis , oder um den'
lll, als om die Wahrheit ^moh. meiner Ueberzeu-
»J'^u thuti gewesen, so hätte ich nur die allge-
ie Sprache lüLren, und was sich mit der ZiirtlGk.
(trahlnogs - Hypothese nicht Terträgt, als Ausnahme
T(in der allgeiuBinen Regel betrachten dürfen. Wie
dieses angeht, will ich hier zeigen, dabei aber auch
die Schwierigkeiten nicht verhehlen. ' j
6.* iVintmt man ltcit>e Küolisicht auf meine obea' 1
UgefUhrtcn Erfafaningssatze, bleibt man bei den ein-
fachen Verhältnissen des Lichts zu den Erdkörpern
eteben, ohne tiefer einzudringen; schräula man sich
taS die Versuche mit Fossilien und anf die Bestrab.
ioBg ron iretiigca Secunden ein, BD läfst sich die
194 Heinrich über PhoEphOrescenz
FhOBphorSBceni durclL Bestrfthlong nacb der gCTröl»-
üchen Art befriodigend erklären. Körper, welche gar.
uicht Isuchten , müaseD alles von aussen auf sie falleBr
de Licht entweder aagenb Ucklich absorbiren and biiw
den, oder augenblicklich zurücjtwerfen. Andere wec-
den bessere oder schlechtere Fhosphore seyn, je oacli*
^am sie das Beslrahlvuigslicht weniger oder mehr aa
sich liulien , in> Dunkeln mehr oder weniger dOTQB
surückgeben; diejenigen werden am längsten sichtbar
bleiben, deuctt das Licht zwar schwoch adhfirirt (vaaa
erlatibe mir hier diesen böchsl. precaren Ausdruck),
ohne doch in) eigentlichen Sinne gebunden zu werden.
Da letzteres unter sonst gleichen Unietänden nur voa
der BeschalTcnheit der Kürper herrühren kann, so
wird man ohne Mühe eine Ursache ausfindig machen,
warum nach meinen Resultaten der Säuregehalt, odsr
nach Dessaignes das freie Wasser auf die Güte dei
[ieuchtena so mächtig wirkt: warum die Phosphores«
ceuz der Erdarlcn durch müfeiges Feuer verbeaserl,
durch anhaltendes Glühen zerstört wird, u. s, f.
IVur der LTmala'id macht einige Schwierigkeit, dsfs
bei noch ungeaud^rten Fossiliei) dfls aussirömenda
Licht immer weil'slich aussieht, das Bestrahlungsltcid
mag auch ^yie nur immer gefärbt seyn. Allein diese
Schwierigkeit ist nur scheinbar ; weil man heutigCD
Hypothesen zu Folge aus dem Licht machen kann ,
was mau will — Etwas oder Nichts: mcMÜScirtea
Warme Bio ff oder feinen Aether: electriachen ode:
mag.
netischen Stoff: den Lebensblick im allgegenwärtigen
Cenlrunt der Natur, oder die dynamische Dreieinheit
mit freiesler Expansion, u. s. f. Ueber das maniti^
faltige Farbeujicht sind der Hypothesen noch mehrere,,
Q. Nicht SO leicht liöinint wui du''cb bei Saf^ .
Mta
durch Bestrahlung.
•tanzen, deren rbo'ipboresceoz nach einer Belenclii
tuDg von 12 Secunden eine Stunde lang und darüber
Jnubält. Glücklicherweise Itenven wir zur Zeit nur
ei Possilieu , Welche in ihrem gewühntichem Zustan-
de diese Eigpnscliaft besitzen , einige üiamante nüm^
lieh, und einige ächwerspathe (mfnihana sie ali Aus-
w von der Reget betrachten); allein durch die
{iuDSt kaap man sich gar viele rhoBphom dieser Art
TWBcbatrcn , wie ich vorhin es gezeigt habe; TOni
Bologneser- ui)il*¥on Contons-PhoBphor war ea l&iigBt
bakauitt.
Jia£ diesen Einwurf läfst sich ganz ungezwungen
Hworten : Die gevröhntiche, ioimer nur auf ^eit-
J]estbräi)i|Le ^bosphureäceu^ der Posailien
[ rein aus der Zurückütrahlung des so eben cr-
Mpu Lichts; hält »htr das Phäoümcn viele Minu-
wobl gar Stunden aus , so ist das Liebt ge-
I Büehter An, «nd es entweicht wahrscheinlich ausser,
dtm vorigen auch nocb ein anderes, schon früher dem
[ Kö rper mitgelhcilles Licht, woran sich bei den KUnstr
1 Feuer bereile(en I.encbtti leinen kauip iwei-
Ua der Effect so «ufiallend wächst, so murs
1 woh^ die Kraft einen Zuwjicbs erhalten haben,
fjcr unterstützt werden. Mil dieser geringen MwJii,
fiouion ist die Emsnatiunsbypothese wieder gerettet.
7. Allein schwerer hält es, ein langst Tergesse^
und von mir ganz mit Stillschweigen ü|>ergan-
gSnes Pliäuonten zu erklären , das ich hier nachtragen
Quill.
Wenn man solche Substanzen, von denen man.
I Erfdirung weifs , daft sie durch Bestrahlung aus-
geEflicbnet g;ut, und längere Zeit leuchten,
I nig« DianiaAie , einige Flulsspatlie, den küpstlichea
1
Heinrich über Phosphorescenz
Bolop^eeer, nnA den Canton'Bchen PhOapbor, ^Uich
nach der Btstrahlung' dicht t'L'rhiilU , und ausser Ge-
meiii^vhaft mit Licht und freier Luft bring! , io weiw
den sie nach Verlauf melirerer Stunden »och levcb-
lend befunden, wenn man sie IVfichls atts ilirer Vev»
hüllung hervorzieht.
Diesea KunstgrilTs bedienten sich unsere Vorfah-
ren, um ihre bei Tage von der Sonne bestrahltea
Leocht»leine Kachts bequem unlersncfaen 2u können.
Liveti schreibt vom Erfitider des hünsilichcn Bologne-
eerphosphors; „Lapidem Soli eiponebat, et in p^xidft
elBlim asaervobat; aoclis vero tempore, vel in obscuro
speriebat, unde lux non injucunda, velut fcrunt de
jjyropo, maaabat." iLilheuaphorus , XJlini 1640, Gap.
XXV. ) '
Kiicher sagt noch deutlicher; „Loci eipositos la-
pides aliqunntisper, put« Cfnadrautem faorae > theca
clauaoB in obscuruni moi deferes, apertoque scrinio
Tidcbis iUos lucem non eecus ao carbones accensos de
BB diQundere, quae tarnen duratio horam nunquam>
nibi denuo lud exponanlur, eicedcre solet. Experien-
tia tarnen docet, ipsum clausa in tenebris pyxide diu-
tiuB luCaen conceptum conservare. " f./i-s magna Ixtcia
«/ umbrae. j^mstelod, 1C71, pag. 18.).
Dufay wiclcelte aeiue Diamantc in Leinwand ein, '
und Tcrsaiihtc sie lief unter schwarze Diiilc; späterhia
verliülite er sie in schwarzes Klebwaclia \ auf diese
Art eah er sie nach sechs Stunden noch leuchten.
C^Ie/n. de l'Jcad 1735. — Auch in Gehlurs IVärUr-
^uch. Art. P!loi:phor. ).
So yicl wufste ich aus obigen Schriften, fand die
f>tiche auch richtig, nicht nur bcy künstlichen Leucht-
sieinon, sondern auch bey eiacra grünen Flufsepatli
durch Bestrahliing.
nt Appenzell, dem besten, den ich damal* zar'Htuid
hatte. Allel» da ich mich Ley allen meüien Vetsu-
chen anf eine Bestrahlung von zehn ZeiMecunden e!n-
echr&nkte, hier aber mehrere Minuten erfordert wer-
de» , BO machte ich hievon in meiner Scbi^ft keine
Meldung, happtsäcblich durum, weil ich yermulhele,
such die Erwärmung der Sonne könnte auf den Er-,
folg Eiaüah haben.
Die Wichtigkeit dieser Erfahrnng ergab sich erst i
ans Ewei Aufsätzen , welche /Ir, <-. Groltkujn in <
Siku^tigSf-'scJie lonrnal C ß. XIV. S. l33, und zl
Hieil XV. 17a,) einriickle über einen neuen LicIUm
ger ti. s. f.j woraus ich hier die Hauptsache, nebst
meinen zuffelligcn Gedanken anführe *).
y. Das erste interessante Factum ist folgendes
(■. «. O. XIV. log):
a) Wenn man ächlen sibirischen Chlorophan einiga
t; Lichttaugar fint zwar i»t Allerlhum Tür
es scheint mir nichl gut gowähii. CaiciatiH
von ihm erfuudenen ßolQ^iiBserp^ii>i>hoi
I, der gleichieitige JtfBnj/B/, SptHgitm lucItX
nto den «inigen Magnit I«v,li,arlt -, h>«Tiui
e deuliche Jiereunung ; Litilitugir , l,:cbitilig~
igieog, so lang man nicht wiir»le , dafs all«
rper Wchlsloff ,0
gut bU
WärmBeloir eEthallpn , aUo
«ich anfaehmen,
dafs .b
r nich
alle Körper |ene;L
off gleich- lejchf wieder »bgeben.
Letztere sollte maiä
[«ml ich Lhbuftnit
. Dsr
un^chuldifisie Nama
Uehtlragiri nach
der Spr
ache der allen I'ho^phorUi,
cift-r, Lapii illuir
inahitis,
wie a
dl Ov.i Mnulkast
diUckl. — tu 4c
nomine.
—
128 Heinrich über Phospliorescenz
Alinuten lang (es werden lo, i5, 5o Minuten kn*
gegeben) dem Sonoenscbein auistellt, uud dann
eogicich dicht verhüllt, so liaiin man ihn nach
TieleJi Tagen ohne die tnindeate Temperaturerhö-
hung noch leuchten sehca, vrcnn er einelneilea
sorgfältig im Finstern aufbewahrt, und nur wäh-
rend der nächüichen , Beobachtung auf kurze Zelt
herforgeiogen wird. Mit Canloni Phosphor gehl
) der Versuch gleichfslla an, aber das contiquirli'
I che Leuchten dauert nicht halb »o lang fort.
•i b) Das zweite Factum besteht darin: Hat der Chlor
. ropban alle durch Besti-fihlung bewürltle Fhospho»
fc rescenz FCrlohrep, bo Iiann man ihn sogleich wie-
r der leuchtend machen, wenn man ihn mit der
liand mäfsig erwärmt , oder aucli nur anhaucht.
Auch diesen Versuch kenn man mehrere JN'ächto
n&ch einander wiederliohlen, vorzuglich v^enn man
RBch und nach etwas höhere Grade der Erwär^
mung anwendet.
0) Es ffird aber drittens ein ^eitpunct eintreteo,
yro auch die Temperaturerhöhung nicht mehr
wirkt, und dan* mufs der (Uorophan schlecliter-
tJngB wiederum von der Sonne betlrahlt werden,
wenn er im Dunkeln wieder leuchten soll,
8. Hierauf «icht Hr, ». Grulim.fi lulgende Schlüfse :
«5 Eine Bestrahlung- von einigen Miuulen iat hinrei-
chend, im Chloroi>han ein Leuchten von 5no bis \ooa
(Stunden zu bewirken: b) Alles dieses Liebt erhielt
>4er Chlorophqn einzig durch die Bestrahlung von, aus-
sen TTähreud der zehn Mjntiten. c) Der Chlorophan
i)nd ander; d^g'^'^^heu Lichtsauger strömen auch
Aaau noch Licht ans ,' wenn es unserm Aiige TÜch^
mehr tionterlUpar Ut, indem es jurch Erwärmung wi^-
durch Besirahluägi
119 ^
,3fr deutlich erscfaeim. d) Es befürdert alao nicht nur
die Bestrahlung, sondern adcti die Wurme dicss Art
Toa Leuchlea. e) Alles Leuelilea darch Erhitzung
Atst eine frlihere Liebt- BestraUlung rorsus, ohn« ■
irelclie die dunkle HiUe luxrirksam bleibt.
3. Hierauf erJauoe ich mir fuigcadc JJemerkuti-
geo. a> Aus den Erralirungen des Ä c. CrctiAu/s
ei^ebt sicli, dafs die ungewöhnlich lange Dauer der
Phosphorescenü von der gulen Wtdil der Substana,
Ton der Temperatur Tom Anfange bi» Kit Ende dea
Versucbfl, nnd endlich ron dur Borf^flilti^on Verhfll-
Inng des bestrahlten Kürpera «bhange. £a verdient
d«her noch ferner untersucht zu iterden, ob der Chlo-
rophan alleiii au «hnlicheu Versuchen tauge, oder ob
lie auch, mit anderen Flufsspatarten, z. B dem von
Derbyshire, angehen: ob nicht auch mancher Diamant
dieselben Dienste leiste: wie weil eich, unter gleichen
Umständen, die I'hosp bares ceni der kohleüsanrAl
Katiterden erstrecke? u. dörgl. Die künstlichen Prä-
parate würde ich ganz ausschlieAen , weil sie zu sehr
, nach Verschiedenheit der Bereitung wechseln, b) De*
eite-, den- Versuch modificirende UaistAnd — eins
Tcine und anhaltende Bestrahlung — ist nicht minder
ron Wiclitigkeit , und fordert noch mancherlei Ab-
Vrechselangen , immer mit Zuziehung des Tbermome-
tera. G) Die Hanptsacbe beruht endlich auf der Ver*
hfillung der Substanz vor und nach der Bettrahlung,
lOi Dhs Wichtigsie hiebet acfaeint mir die soa-.
derbnre Wirkung der Verh&llung 1 eigentlich das Auf'
bewahren in Kiueraßn»lerii , anOieng begranUfii.Ro.uia:
denA beides ist gleich nothwendig, letzteres wohl
nocb mehr ftls ersteresj sonst bitte mir ja tnBiicber<
inaat' und FlufsspAth iu meiaeu fioBjieru'. Htiitail!
%t± Heinrich ifber Fhospfabrescenz
3aB TMangerte Leuchten des Diamants, des CUoro-
pbans, u. dergl. durch Verhüllen.
Mil Höh kann man so »erfahren i Man vCraenltfl
in eine, an dem einen Ende bereits zugeschmolieuS
Glasröhre eine Spalte gut leuchlendcn Hotees, hti
etwas niedriger Temperatur Und bei dem Hygrcuuettf
sach, feuchter Luft, reraclilierte- die offene Mündung'
Sogleich mit Horb und Siegellack beBteu« und berriii-
te sie imRicr an einem dunkeln, etwa bis 10° R. ten-'
perirLen ileller, so wird die Phosphorescenz Ifingtf
aoshaUen, als bei gleich guiem, frei daneben liegen*
den Holz, in meinen Zusätzen zur iiweiten Abbsni- .
long werde ich einen «hnlicben Vcrencb. iVÄt Fä£(>
•path anführen. >
14. Es ist also reine Thatsache, isSa maa ii»
drei vorzüglicheren Arten, der Phaaphuredcenz, aU
durch Bestrahlung , durch äufsere l'emperaturerfaS-
liung, und durch freiwillige Zei-Belaung, verlängern
liann, wenn man den hiczu fähigen Körper ausser üe-
meinschaft mit der umgebenden Luft setzt; bei orga-
nischen, der Verwesung eich nähernden Hörperi kann
Alan auf diese Art den Leuohtprocefs sogar einleiten ^
wenn er nicht schon ütüher begonnwi hat, wie ich iit
»einen Zusätzen zur 5t«ii Abhandlung xeigen irerde.
Pas lang anhaltende Leuchten des verhüllten Chloi^
l^hB scjjaint also Mehr gegen, eis für die Emana-
tiODShypotbese «u ipre^ien.
-f&. Desaaign'ei dravltfeicb über diese HypothcM
■0 ftus (/. '/. PJ'y«. LXIX, 194, »96.)'
a) „Durch meine Vel-euche scbeiut's mir errtift«
fien, daffl die Pbosphorescenz durch Insolation. nicht
flas Resultat einer Lichteinsaugung, wie man bisher
geglaubt bKt, tondara der E&ect eine* in den Körp«rn
Im.*;
durch Bestrahlung,
|3S
>rgenen, und dnrcli die Stofslcrsf); (acli'on repul-
life) dpa Beätrahlungsüclila in Bertegang gesetzten
Fluiduntd ist. Man sieht ja, daTs die Köqier niitieUt
der SonuR nicht mehr leuchten, wenn mao jene.i F'lQs-
lige «eraireuet , und dal's sie ihre 'Leuchtkrall wieder
erhalten , wenn man iliiieti das E&tzogeue auf eina
Ichickliuhe Art wieder giebl. " —
Ä) ',,IVIun mvifs erstaunen , wie man nnler der Vor-
itiBWtiung, dafa die Körper Licht «insau^eii, die Fol-
^nttg überMheu kounle , dafs die Hohle, dieser
Lichtichwamm , der beste Phosphor durclxJ Insolation
»yn inüfste; er ist es aJier gar nicht."
c) „Diese Meinung ist ein aus Unwissenheit bnt<
standenra Vururtheil. In dem Wahne , dafs aller Licht-
tiodruck (auf unser Organ) vom Ausüufs eines Flüa-
ligeu hei'i'ühre , gluuhte man , das Leuchten durch
Bestrahlung nicht anders erklären zu Itötinen , als wen»
nian eine augenblickliche Adhäsion des Sonnetiliohla
tn den bestrahlten Körper, und gleich darauf ein Zu-
rücltprallcn desselben vermöge seiner ElasticilHt zu-
lief^e. Nachdem es aber erwiesen ist, dnfs die Kör-
per durch ihr eigenes Piuidum, leuchten, und dafs
ichaft I
nglich ist , so lang man die-
icht zerstreut, so fällt jene
diese Eigei
8es Ptuidum in ihnen i
Hypothese ron selbst."
d) „Dieses Fluidum
and es hat seinen tjitz i
bundüuen Wasser. "
Die Ausführung dieser Idee kai
Zosätzeu meiner zwei ersten Abhandlungen finden.
i6. Wach Deseaignen bestellt also die Phosphor-
Cicenz sowohl durch Insolation, als durch Ignitiou we-
7»«oi. / Cttm. • n,>. 19. Bi. fl fitf, y
nun ist eleclrischer Natur,
. dem mit den Körpern ver-
in den
I
i34 HeInrich'Hibw Pliosj^bQtefic. d. Bestrahl
der in der- Ziirüek6traUttiiig.id«§' fieatrahlungslü^liUy
noch in eineni Att88lrdiiieil> defc ^c)iO|l früfaermit dgai
*~ Körper rerhundenentLivlita, 1^iev^ in den Schwjb*
gungeh eines feinea FlüÄsigen ^leetoisoher JNatur , w^
ches Termutbfich durch Stoüi« :»i4uQb der. Hujgjhefic«
Eolerischen Hypotbese, auf nnsec Sehorgan jferirlct«
obwohl er sich nicht «imständljoii.i.bieriuber ^laert.;
denn die im. KörpW durobi . da^: ^^t^ablongslicfait ev^
regten Oscillationea müssen aich ui^serf in Auge filbl«
bar machen. Ancli hierüber werde ish^mich im tfi^qh^
eten Ai&fslitieD&iiAerfl«
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r u 1 i t ^^^1
Voio ^^^^^^1
Dr. F i
Frofeiio
c i n 11 ^^^^^B
i) „, ,
fl
t l^en kugeligen Sphäru
it bcBchiieb zuerst der Ober- ^H
t, itergrath Beider in seine
Bergniännisclieu Reise du/jh'
1 Ungarn und Siebeubi'irg
n (Th. .. p. i50- Ergeijört
|, Jcm Peclistein - und Perlelein- Porjfliyrgebirge' nn uad
,' kfwuDt in demadbcn e
ngewachsen und gewöhnlich
, hogeKdtmig vor. indem
ich den m dem Perlsioiue
, «U8 den Hliuiker Thale
in Ungar» eiiigeM-ftchsencn, ' ^^
■ kngelfurmigen besonders
ror Augen hatte, wiw es ana' ^fl
merhwilrdig zu wiäsen,
in welcliem Verhältnie^e der ^M
Sphämlit gegen seine H
uptgebirgsmasse stehe. ^H
Sa die Gemengtlicile
der Porphyre in der' Regelt ^H
hryslftUiniaabe Gestalt xt
igen, so künniepian aus jo^ ^M
ner Kugelgestalt ful^ern
dafs der Sphärulit älter sey, '^
fils die PorpLyire, und a
um Geschiebe abgerundet als
ßttlciies erst in dieae ei
geschlossen wurde. Sein ge-
rütger Zasammenhang m
it diesem scheint sogar dafüt' ^H
■ KO *preciien. Däb geog
iosti«che Verhalten dei For« ^H
^
J
^^ pliyrs
F i c I n u s
pliyrs mi>c)itfr inderd schon vieles g^^en diese Ansicbl
beweisen; mehr noch wird sie durch eine geiictue Be-
Unchluiig der Aussenseite der Hiiincr widerlegt. Sie
sind sehen vollkommen rnnd, vielmehr hoben sich oft
2 bis 3 gleichgrofsc in rcrscliiedener Goslalt zu einer
riiere vereinigt, tiflrer noch ist ein grofoerer tds Hera
Ton mehrern kleinem überdeckt, und eihüll dadnrcli
ein knospiges Angehen. Hr. Becker spricht sogar vsn
Kugeln , aber derep Flächen Pnsera Lervorraglen, wel-
che im Porphyre alernfürmige Eindrücke hinterliefsei».
Diese Eigenschüft siimrat mit dcni Bruclie der Hug«la
übercin, der lu-ystalltnisch , *U8 dem Mittelpunkte oii-
ToUkomnicn strahlig, mit keilförmigen Bruchstücken,
nach dem Umkreise lüuft. An dem Sphurulite aus den
Hliniker Thale konute ich nie concentrische SohKl»
bemerken.
Ist aber der Sphärulit niöbt als Geschiebe in dift
M:*'C des Perlsteins gekommen, so frngl es sieb ir»-
ter . ist er dieser Masse fremd oder mit ilir rerTraadt
und von gleicher Entstehung? Die Glimmerblältchen^
vrelche er wie der Perlsteiit selbst enlbült, eprecbta'
zwar, für dns letztere, doch mochte die Keiinlnifä aei-
ncr Best IUI dl heile bier nur die sicherste Entscheid ung'
geben. Kldproth soll einst geäussert haben, dafs der.
Sphärulit dem Obsidian nahe stuhe, doch da Ms jetzt.
darüber weiter nichts nuhereä bekannt worden, so un-
ternahm ich die Zerlegung des kugelförmigen von den
eben angsgebenen Orte.
Derselbe war der Farbe noch ^elblichprou , erb-
Bengelb und blaulichgrau , in Kugeln von dem aiigo-.
zeigten nierenformigen und knospigen Acussern, in-
wendig matt, mit steraformigr^m hreitstrahligcn Bru-
Obe und keiirönuigen Bruchstücken i innen und «ustea
über den Spliärulit.
.37
Meinen Bleltche
«d bedeckt. Er w
luarE hingegen ril
, gab I
1 von ecWarzen Glimmer gemengt
»r hart und riliie den FeldepaU»,
;lo ilin; er war Icioiit lerBpreng-
Pnlver, brannle »ich in der Rolh-
ilühlntze rülhlich und vorlor dabei 1,76 vom Hundert.
Mit Borax giebt er eine grüne Farbe, die aber
l«ri:h Anrühren mit einem Sapetcrltryslal nicht roih
tird und auf Abwcsenbeit des BraunsteinB deutet. Die
Uewolinliclic An^yse ist uucb niuht im Stande diesen
Urin KU entdeclien, nur wenn ein hleinee Bruchstück
ait FJuti'uni lange Zeit auf einem Platinbleche ge-
ichmolzen wird, giebt das Gemisch, obgleich schwer,
hirch seine grüne Chamäleon färbe äusserst geringe
iptuen dieses SloS'es.
Fünf Grammen Sphärulit, aufs feinste zerriebent
ait i5 Gr. Itohlensauien Baryt gemengt, flössen im
lalbslündigen Weifsfeuer ium grünen Glase. Verdünn-
f Salzsäure «chlofs dicfs Glas vollkommen auf, aus
[er Auflösung ward durch Eintrocknen u. e. w. Ji^Ju
»rammen geglühte Kieselerde geschieden. Den Baryt
rennte Schivefclsäure aus der übrigen Flüssigkeil,
'eiche durch Eintrocknen neutralieirt, in einer ver-
loplten Fliischc durch reines Ammoniak einen ihon-
rdigen Miedcrschlag gab, aus dem Aetzkaii u. e, w>
,6&3 reine Thoiierde"') auszog. Das Rückständige in
*) Einige Anlinli rill eil im slert.förinifieil Gtfüge, welüiC der
Sph'^tiilit mit <).Mii Wav^Uilhat, lirft mii^h in der 'ilioa-
erila I'I.oiphonSurB lud.en. Ich losrlo sie \a iajlpclei'-
ilure auf und vermitchleiie injl eiiiiauerm Kalk, li-an«-
le clilr keine Sinir einci [iboipliamurtn Iv'ietleni^hlagfi
erh»lc.
Salzsänre aufgelusC, mh Ammoii zum iJreiraohed j
gemacht, gab mil reinem Ammoiiink Eisenoxyd t
geglüht uud dadurch ozyditlirt o,iSii ür. schiver.ijl
Hoiilens&ureB Kali fallto aus dem llüssigen Reslfl
der Kalte kein Mangaitoxyd , wfilirend des Sin
aber TaiMcrJe , die noch dem Eintrocknen der ]
■igkeit und ihrem WieJerauÜ eisen fijeglüht o,oj5 Gram,
wog. Jene Flüssigkeit, welche durch reines Ammo-
uiak den thonigen Niederschlag abgegeben halte, ent-
hielt ausser einer geringe» Spur Tti/ierde — welche
daraus dorcli Eintrocknen, Glühen und Auflösen im
"Wasser geschieden ward — nicIiU ardigcs weiter,
abei* wohl blieb ein fixes NeuLralsalz übrig, Um des-
■en Hase zu erforsclieu, nahm ich seine ächwctelsäa^
Tt miitelst ea^igMuerm Bleioxyd hinweg und verwan-
delte die dadurch mit Essigsaure verbundene Baso
durch Gli^ien in eine kohlensaure. Sic wog gegläht
o;45i Gr., war leicht aufiösUch, trübte die flalinanlV.
lösung sehr wenig, die der Weinsteinsäure etwM :
merklicher, sie zerflofs nicht an feuchter Luft, Ter»
witterte vielmehr an trockner, und war demnach JVa-
trum, welches zugleich Spuren von Xali zeigte. Für
jene o,4Ji kohlensauren Alkalis kommen nahe 0,1^9
reines Alkali in Rechnung. Es ist übrigens die Bei- .
mischung zweier Allcalien mehrereu Steinen diesei'
Sippschaft eigen, denn der Marekanit enthält nach
JCiaprolh beide, eben so der Obsldian uud der Bime-
■tein. — Mit Berücksichtigung des Glührerlustes , dea
iok für "Wasser halte, ist der Sphärulit zusammengs-
■eut
k
über den Sphät-ijlit.
rioo Theilen aus
Kieselerde 79ii2
Tbonerde 12,00
Kali und Nalrum 5,58
Oiydlinltlgcs Eisen-
oiydul a,45
Tallterdc 1,10
GlilLrtrrlust(Wasaer) 1,76
dagegen der Perlat<
II ach Klaproth,
Kalk
Wasser
Verlust
75,aSJ
4,5o I
1,65
Der Sphiirulit giebt also 5c),565 Aeqoiralente Kieael]
5,5ä& Thunerde, t Natrum , o,£> £iaen und o,5 Mag-
nesia nebst I Wasser. Nehmen mir die Thoiierdc für
voll := 6, 80 ergeben sich sechs Aniheile eiiies füof-
fachsauren Thonsilikates =: GAS' + zweien eines eben
solchen Talk-, Eisen-, Nalrum -Silikates = 2 MFNS'f'
nelche zusammen noch einen Anthctl Wasser aufge-
aDmmen haben: 6 AS' + 2 MFNS' + Aq.
Die hier aufgefLindene cIiemJfche-Aehnlichkeit des
Spbäralits mit dem Perlstein ist zn grofs , als data
nicht für beide eine gleichzeitige Entstehung anzuneh-
men wäre. Meines Dafürhaltens nach sind es zwei
(Salz) Ceoiiache, in ihren Säuren gleich beschnffen,
□ uT in ihren Basen und iblglich auch in ihren Ver-
bältaissen der Erstarrung abweichend. Der Ferlalein
iet ein Hiesel-Tho« -Kali- Halksalz, der SpharuÜt ein
Kiesel-Thon-Natrum-Talksalz, Letaleres hat Aä ein
^Btrumsalc, vor jenem Kalisalze, die leichtere Kryslol-
lisirbarlteit voraus, und in dieser machte wohl eine
der Ureacbeu zu sucheo >eyo, welche die Ausschei'
I
1
:«4o
»..
' V i c i Hub
düng des SphYrnliti.ausder Perlsteiinnasde Beding
Tropfenweise in derselben zerstreut, erstarrte er
Ech mit dieser seiner äussern Gestalt, da wahrscl
lieh. durch gleiohzeitige Hitze sein Festwerden ^
eilt wurde, im Innern haben die Kugeln jedoch
Krystallisation vollendet und sich dabey zugleich
genseitig angezogen nÄd angehäuft^
über den schwarzen Pechstein« t4i
r
*
t.
Ueber da»
1 m
9
schwarzen Pechsteine aus Sachsen
vorkommende Alkali.
• Vom
Dr. F i c i n u Sf
Professor in Dresden.
^w^mvv%^v^^^'*y^0v^^f*f*'w*/*^*'*n/^fv*/w%f^m%
H
Lerr MoFrath Trommadorff aus Erfurt machte in der
^i^ten Abtheilung seines Journala.von 1819 eine Zer-
legung des schwarzen Pechsteins von Potschappel bei
Dresden! bekannt, welcher zu Folge derselb.e Lilhlon
^njthält. Die Geburtsorte der Mineralien, wenn sie
^icht sehr ausgezeichnete empirische Kennzeicheiv aa
^ich tragen, werden oft. absichtlich oder zufallig falsch
^Uigegeben. Daher mag Hr. Hofr. 2K auch seinen
^iirch den Handel oder Tausch erhaltenen Pechstein
^it falschem Geburtsorte besitzen. Bei PotschappeJ
liYimmen nur Kohlen, Schiefer, Porphyr -vor, Pech^
^tein aber erst mehrere Stunden davon entfernt, bei
^rumbach, einem Dorfe zwischen Dresden und Frei*
^crg. Hier findet er sich am h&ijfi^stea schwarz , aber
' t4» F i c i n u s
nie ander« als porphyrarligf mit PaarzliSri'
der angegebenen Zerlegung felilt auch die gehörige
Besclireibung des Steines, so dafe man doppelt unge-
wiß seyn oiuTs ; whs derselbe unter den Hände» ge—
babt. Dieser Zweifel wegen untereucbtc ich schnar —
zen recltstcinporphyr T«n Grumbach folgen dergestalt
auf Lilbion.
soo Grane geacblemmtes Steiupulver wurden mlc
600 Granen sehr fein zerriebenen kolilensanren Kalk^
drei Standen im heftigen Weifsfciier erhalten. Dl^
Masse baclitc etwas zusammen. Zerrieben liefa sie siffl»
r.it verdünnter Salisüure yoUIiomnien aufschliefsen.
Da es mir nur um den Gehalt ron Alkali zu ihun war,
BO aiedeie ich alles mit hinreichender Schwefelsaure,
verdünnte es, laugte den entstandenen Gips und die
Kieselerde aus, dampfte die erhaltene Flüssigkeit ab
und erhitzte den davon gebliebenen Salzrückstand etaik,
lijsete ihn abermals aiif und entfernte durch hohleO'
saures Ammoniak alles Niederzuschlagende. Die rück- 1
siündige Flüssigkeit abermals eingetrocknet, gab einen
Salzrückstand, der ausgeglüht, aufgelöst, mit Essig-
l)arytsalz von seiner Schwefelsäure befreit und in eia
EssigsaU umgeändert wurde. Nochmaliges Eintrock-
nen und Glühen zerstörte den Essig und lieferte eia
kohlensaures Alltali, das leiclit kryslallisirle, ebenfalls
rerwillerte und weder mit Sal/sänre noch mit Salpe-
tersäure zerllicfiiliuhe Salze zusammensetzte , wie es
doch hätte geschehen müssen, wäre es Lithion gewe-
sen; 30 aber war es nickts als Natrum, vielleicht mit
etwas Hali »ermischt. AU Bürgen für die Wahrheit
des Gesagten ist es mir erlaubt, die eben in Dresden
x.n der Zeit gegenwärtigen Herren fon Bfr::(hus «od
Arfvedaon aDzufübren, deren Urlheil hier gewifs to»
k
r. » .
Über den fechwarzen. Pechstein.
< ■ ■ *
Sevricht i^^ ufrd-^welche jenes' ans dem Peiobsteino er«
baUene Alkali n^it mir unters ucliten.
Der schwarze Pechstein aus Sachsen enthalt dem-»
nach kein Lithion. Ausserdem hat mich dieser Vtor-
fach überzeugt, däfs bei Analysen von Mineralien der
kohlensaure Kalk recht gut di^ Stelle des Baryts er*
setzen kann»
, •
M«
i
i44 Chev f « ül
Ueber die
irkonerde
von
Chevreul.
Eiste A6 handlang.
Aus den Ann.' de ChlnÜB «t Fhys« 1820« März«
ü /
>MVV<^<^/V^WV<W<^»^»V^^^l^WKVWii<»<VM
JL/er zu dcii Versuchen dienende Zirkon war roa
Ceylon. Durch Salpetersalzsäure liefs sich daraus vie«
les Eisenoxyd und eine Spur Titan ausscheiden : diese
Beimischungen scheinen aber nicht wesentlich zur Zu«
sammensetzung des Zirkoncr zu gehören,
a. Ein Theil des vorher mit Königswasser behan«
delten Zirkons wurde mit 2 Theilen reinen Kali in
einem Silbertiegel zum Kirschrothglühen gebracht'.
Die AufschUefsoog war Tollständig. Aus der geschmol-
zenen Masse wurde mit Wasser eine Menge Kali mit
Spuren von Kiesel und Zirkon ausgezogen.
b. Die im Wasser unauflösliche Substanz war eine
Zusammensetzung ron Kiesel und Zirkonerde niit Ka-
li, die man als eine Art Doppelsalz ansehen kann.
Diese Zusammensetzung hat folgende Eigenschaften:
1
1
über die ZirkonM-de,
. c Sie ist TollkomiueD weife. Im reinen Wasser
»rlbeilt bleliit sie lange schwebend : im Lalihaltigea
Wasser dagegen fallt sie augenblicIUich nieiler : es
nitkt also reines Wasser mehr ouf diese Verbindung
ib ein kalihiJtiges. Diese Wirkung kann man der
Aniiehung des Wassers für das in der Verbindung
licfindlichc Kalt zuschreiben: eine Wirkung, die ein
schon mit Kuli veibunJenes Wasser nicht äussern
Iisan. '
d. Die Verbindung ist in schwacher Salzsäure
Tüllkonimen autlöslich; lafet man die Auflösung ab-
dampfen, so 6chl;ip;l sich die Kieselerde nieder, und
in der Flüssigheit bleibt salzsaurea Kali, mit salxsau-
rem Zirkon und Eisenoxyd zurück. Ammoniak fället
die beiden letzten.
e. Um die Zickonerde v5Ilig von j^iaen. ui ba«
freien, wurde die eisenhaltige Erde mit Kali in eineni
I £ilbcrlieget von neuem ge.ichinolzcn , und die ge-
scbmolzene Masse mit Wasser ausgelaugt. Es blieb
ein unauflösliches Zirhonkali ( Zirhouale de pctasse)
zarüclE, ?ermcngt mit Eise'noiyd, iriit Kupfer- und
Silberoxyd (letztere beide Ton dem'Ticgel herrührend);
Auf das Zirkonh.iti wdrde conccntrirlc Salzsiiure gflJ
gosseH: es eutwicliellen sich Wärme, Wassbrduhst
und ealzsnnres Gas. Die Masse, welche eine teigar*
tige Oonsisleiiz angenommen hatte, vurde in' einen
Glascyliftder von i Zoll Weite und 5 Zoll Länge äin-
gfischlossen , und dieser CylindcV' von der L&nipe an
dem einem Ende zu einer sehr engen Rohre ausge«
zogen. Darauf wurde concentrii'le IjalzsStire so' lange
durch die Masse gegossen, bis diese nichts
mehr, als Salzsäure Zirkgnerde und salzsaurea Kali ini|^
I
1
]
i46- ChevL-eul
fortftilirle. DicBen Zeitpunia e^^t\^nle man
») dafa dje Plüssiglieit mit Wasser gemischt liein
ealzBau res Silber fallete , 3) dafs sie nicht durch Hy
drothionsKüre gefiirhl wirde, 5) dafa Hydroihion-Atti-
moniek darin einen Tollkommm weifsen ISiedcrschlag
beirirkte.
pie mit Sidzs^ure gewaschene Masse ^urde Dua
in Wasser aufgetreicht , filtrirl, »md darauf durch Anv
mbniak die reine Zirkonerde niedergeschlagen. Dni
erhaltene Hydrat glühe le man in einem Glasschälchen.
Dieses Verfahren, die Zirkonei'de rein darzustej-
l^n, gründet sich vorzüglich darauf, dafs eine Menge
conoenlvlrler Salisäiire, w^lcljß hinreichend ist, eine
gewisse Menge salssaurcs Eisen und Kupfer aus der
Mischung wegzunehmen, doch nicht ausreicht, nm
iie Bftlzsatire' Zirkonerde aiifzulöseu.
" Daraiif worden die Zirkonerde xihd das Titanhy-
peroxyd, einer t ergleich enden Untersuchung unter-
worfen.
I , Das an der Luft getrocknete Zirkonhydra^ lost sich
in Salzsäure aulii^Jes« V^rLinduug kr^slallislrt in
kleinen weifsen . seiden glänxendaii ISedeln. Durch Ab-
^uijif,qn kann man i»s Ueliermaafs an Salzstiur^ fort-
t^eikeo. Liöset man den ^Büpkstaiid in Wasser auf,
(p bleibt nur wenig Zirkouerde zurück. Uesonderf
W^esn die abgcdunst^lc Auflagung sejj^- concentrirt ge*
f*£Bea ist. Bringt man au- dem;,. Rücksland wieder
Salzsüure, so löset sich dieaer. wieder Töllig auf, nur
nufs man das Abdampfen nicht. zu weit treiben.
Das Salzsäure Titan ist gelb, wenn man die con*
concentrine AuilöBui>g desselben xur Trockne ab*
über die Zitkonerde.
.»47
impft; dabei, entsteht ,ein weit grüeserer zersßtxter
AOakstRad, als bei dem Abilani[)f(:ti des Sf^zsau^en
Zirkons, nnd wenn mitii auf deu . UücltGtand nieder
SalMäiire l>ringt, tio lüst sicli der^elLe nicht neitex
«Bf. . ' ,.
Was aber die beiden Aullöauiigen besonders un-
terscheidet, Btsielit darin, dttCa wenn ao wohl das
laliSRure Titan aU die satEt'aufe'Ktrltonerdc mit etvrit
3 Vollim Wasser ^«r dünnt der Wirhung der Wärme
iDsgeselzt werde», jenes viel Or^d oder basisch salz-
Hurea Tilan schon vor dem Sieden ausscheidet,' wä^
read die Zirkoaauil&sung sich obaa.. abgeselztea Nie-
derachliig abdampfen läfst. ,- In ^-t
I Die rerdünnle salzsaurc ZirkoDauflösüng zerietzt
' iich nicht, selbst nicht nach mehrern Monaten- die
des Titans wird unter denselben Umstünden milchichti
doch ereignet sich' diese Zersetzung nicht aogleicli
St- dem Augenbliclte, da das Wasser zugesetzt yiitd.
Die salzsaure ZirkonauHüsung wird durch Gal-
|f)8tinl.tur isabeltgelb gefallet, ujjid wenn die Auflö-
sung conoeiitrirt ist, 80 zieht sich die stimmtliche
X^lüssigkeit in den gallerlarligen Kiederschlag zurück.
Aach die Titnnaullilsung bietet beltaniiiÜch diesßlb«
Erscheinung dar, doch hat der Niederschlag eint Ui>
iinft oraogegelbe Farbe. '['J^^
Die salzsaure Auflösung der Zirkonerde ""wM
durch das im Uebermaid's zugesetzte blausaure XaH
«isiggelb gefallet, die des Titans dagegen rölhlichi
braun. Beide Niederschläge sind auflöslich in eiiteta
U^ermaaTs' von blausauren Kali, und unter gewissen
Unutäadeu i«t ilas blnusaure ZirJ^oa fast forblo» , vrirtl
i
i
I
i48
C h e V r e ji-t'^-i^
■her gell) durch neues zvgtieUtt» tll
obgleich dieses keinen netien INicderscIilag in Her
Auflösung bewiriite, die den meisten Niederschlag
gegeben hatte. Aus der gelben Farbe des blanaauxen
ZirkoiiB i«l es erkiiulich, wie Kkiproih darin Ni,kel
Termuthen kounie, indem derselbe ein grünes Praei-
pitat erhielt durch die Mischung des Itlausauren Kali
mit der eiseahalligen.,2^irkonerde.
Das Salzsäure 7/irlion wird nicht gelb durch den
Zusatz Ton Zink, wie diefs bei der TitaBaaAöausg
der Fall ist.
• Beide salzsaure Auflüsungen habm einen ausnen-
mead Trusammen ziehenden Geschmnck, beide fallen die
Gallerte, ued zeigen dadurch weit mehr Anziehung
fiir animalische Stoffe, als die Sähe der Vttererda,
Sürserde und Alaunerde , deren Geschmack tbeiU «üb
tind nur leicht zusammenziehend ist.
Beide salxsaure Auflösungen werden in der Rolh-
gluhhitze vollständig zersetzt, verlieren ihre Sfiure
und lassen die Basis im reinen Zustande ^urück: doch
ist die Zirfconerde roUkommea weifs, nnd das TitanA
hyjieroiyd gelblichgrau.
Wenn endlich die Hydrale des Titans und des
Zirhons in einer Weinen Glasfthaale über einer Wein-
geistlampe erhitzt werden, so nehmen sie beide eino
flchwarze Faj-bc an, und erglühen darauf, als wenn
sie eine Verbrennung erlitten. Die Zichonerde ist
im halbrerglasten Zustande lebhaft weifs, wenn sie
ejsenfrei ist, gr&nlich aber, wenn sie Disen enthält.
Pas Titanuxyd gelblichgraa. !
lit einer '/weilen Abhandlung wird Hi'. CAevrettt
ZuaanimcnscUung des ZirkoakaLi) «o wie mihi-
über ditt Zirkonerda« l4^'
M, Zirkonsalz» darlegen ^ und nntersnchen ^ ob die
rbe. des blausauren Zirkons vielleicht ron einer
pidea Ikimüchung , etwa roa Titanbyperozyd her*
vet*y,
^m* I I ifc— ^—^fcti
) Herr Profecter ffsjF hst sueint in dieiaib Jonrll. XXl.
a55* auf dio grofse Aehnlichkeit der Zirkonerde und de«
Titanosjd« durch eiae aasfährliche Vergleichiuig der
tbetniichen ^igenacHaften dieacn Kdrper aufiaerktam ge^
macht 9 wat Hr. C^««r««/,hier nicht berücksichtigt. Durch
obige Uniersnchnngen wird jene Aehulichkeit eher he-
etKtigt ila widerlegt. Nach tfäf sltid die Jirkoaerde uad
da« Titanoxyd nur yerachiedene Oxyde ein uod detaelbeit
Radical«. Dafiir sprechen auch die natiirlicheo Bildiio«
^en beider Körper. In dem 9t MiB^rähgiicbn T»tih§»hmch^
fir D9uuchUni% die deutschen Fossilien, mit genauer An-
gabe i^irer Hauptfundorte enthaltend, herausgegeben Ton
HJtinsckt und Krferste(m^* {d^t in dieser Michaeh'smesso
bei SchWetschke in Halle erscheint)» hat man daher aucli
keinen Anstand genommen» die Titanfossil^en (Rutil»
Anatasy Sphen) aus der Glaste der Metalle heraussuhe«
ben. Und dicht neben Zirkon nnd Hyaaiüth au steUedi
Wozn dt« oryctognostische Yerhaltsn dieser rer^andten
Hüneralkörper nöthigt«
D. Red.
yukm^m^mmmm^mmm
f. Of*. «»^1. a9« Mi, 2.ilift. " iq
l5o Vogel über ein
l Chemische Versuche
\ üb e r e i n
w
faseriges Mineral aus Catalonien.
Von
Dr. A. Vogel in München.
Y or einigen Monaten erhielt der Hr. Baron f, Moll
yon dem Herrn v. Parga ein faseriges Fossil aus Ca-
taloniea, welches in der mBtliem. physikalischen KUsH
der k. Akad. d. Wiss. vorgelegt wurde,
Hr. Asaessor Sck.iiiiz hielt es auf dem ersten Blick <
für laserigen Gyps, mit welchem man es nach aeinea
äussern Kennzeichen allerdings wohl verwechseln konii'
te. Hr. ScMniti halte indessen späterhin kemerkt,
dafs das Fossil eine grofse l^uautitiU Wasser enthielt
und daTs die durchsichtigen Hrystalle desselben nach
einiger Zeit in der Luft verwitterten.
Da die Hülfsmittel, weiche dem Mineralogen ge-
wöhnlich nur zu Gebote stehen, oft nicht hinreichend
sind, die zusammengesetzte Platur eines Fossils aa8zq>
mittein , um ihm seinen Platz in der Sammlung oiuo*
weisen, so wurde mir ein Theit des Fossils zur che-
mischen Prüfung übergeben.
Durch den lelir hitMm Geschmack der faserigen
natürlichee Bittersalz.
i5l
'"ff.
tätiK entsland sogleicli bei mir die Verrautlitt
Hofs es wolil kein leiner Gyps seyn könne , und dies
Wurde noch mehr dadurch beslätigt, als ich sie mit
tiner kleinen Quantität Wasser benetit und »ab, dafa
lie sich schnell und voliliommcn in Waaetr Hiilldste.
Die Auftöeung des Fossils, von einem sehr bit-
tirn Geschmack, wurde Ton «alzsaurem Baryt, aber
nicht Tom kleesaurera Kali niedergeschiagea , wodurch
bigedeulet wird, ' dafs das Fossil wohl Schwefels&ure
Ü>er keinen Kalk enthält.
Ans der Auflösung im Wasser wurden durch Wein-
'eist kleine durchsichtige prismatische Kryslallc nie-
lergeschlagen , welche sich iat Wasser wieder anflöi-
Das Ammoniak schlug aus der wässrigen Flüssig-
;ett eine wcifse in Kali unauflösliche Erde nieder,
reiche sich wie Blltcrertle Terhiell.
Nachdem ich nun die Gewifsheit erlangt halte,
larsdas faserige Fossil aus Wasser, Scliwrfelsäure und
Sittererde bestand , blieb nichts mehr übrig als die
tTsrh<uisse za bestimmen.
Zu dem Ende wurden in einem Platinliegel loO
Orsia des Fossils geglüht, wodurch ein Verlust von 48
Gran entstand. Die geglühte Masse wurde in Wssser
lofgelöst nnd mit kaustischem Kali aufgekocht , wc-
dnrch ein weifser Piiederschlag herrorgebincht wurde,
j^loher gewaschen und geglüht in 18 Gran Bitlererde
Nslaiid.
Die von der Magnesia abgegossene Flüssigkeit mit
utisaurem Baryt versetzt, gab 91) Grau schwefelsaa-
reo Baryt, welche 35 Gran Schwefelsaure reprasenti-
Das Fossil, wovon sich hi«r ein Prachtstück b<-
tS^ Vogel über ein natürliches Bittetsak
findet, fldftt, ^^cMi5ge seiner ZnsaninenfelvnmK'^
klbbafUres Interesse ein, eis der faserige Qjrpe
dies n^ so mehr^ da man, so viel ich weits, i
Iceine StnfiW Bittersalz Ton einer so ausserordentli«
GrÖfse angetroffen hat.
Die Verhältnisse der . Bestandtheile sind den x
angefthrtei;! Versaohen zu Folge.
Bittererde 18 ^ ,
Sohwefelslore 33 ,
Wantr V48
■ ■' '
J>9
./
)!t»^m0»mm
\ •
*
iJit Angaben fiber die MMohung dieses Salzes, u
< irie überhaupt über das Verbindungsrerhältairs der
\ BiUererde siudiebr verschieden: diel» beslimiate Hra^
GaytLussac, töne neue Analyse des Bitlersalzes oder
' 4er wasserhalti^a echwefelsaurea Bittererde ,TOna-
: «el)men.
, Dieses Salz in der Menge ron etvra )o Giammea
~ ia (;iuem Platinticgel hirscbroth geglüHet verlor »acb
drei Versucbcn in hundert TheUca an Gewicht in
Mittel 1)1, 45o, nahe übereinatimmcnd mit Ilenry"» Ka-
gnbG di,&a7, Uiernaoh ist die waseerhalligc (cbwefel-
lUire UiUererde «usemmengesetzt au>
_»cWe^]saarer Bittererdfl 48,67
W««ap. 81,45
Uf^W'fl '.■■■■
Jt^iuiei ist zu Itemerken , dafs beim bertigen GläKea die-
ies Salzes sich ein TheO desselben zersetzt , was aioh
*y Aus des Annslei de c^mie et pb/ii^uo, 1E20. AUtb,
p
i
264. Gay- Liissac's Analyse des Bittersa
den F49vl<«n «Im Moh-il««»- Glülie:
tcn Salzea. Darauf ist jedoch bei dieser Analyse Rück-
siebt genommen worden.
Um deu Schwefel stiuregehalt zu finden , wnrdea
l6,ao5 Gr. de» Itrystallisirteo !>idces .'mit Bariumchlo*
rid zersetzt und i5,545 Gr. Baryt erhalteu , waoacli,
wenu diese Menge zufolge Beneliiis 6,3745 Schwe&U
säure enthält, das fSttersnlz zusammengesetzt isLbui
Schwefelsäure 5,374^ 33,48i
Bittererde 3>&9€& i6,oa3
Wasser " 8,334ä' ' 51,496
' i6,2o5o 100,000
Derselbe Versncli wurde mit ifitSgS Gr. Bittei|^
WJedferUolt uul-da^wnib «rhaltea •>'■^ r-: < ' livi'l
ul> ''Aebwdamtava "' 6,5oä64 '3b,5ij;
:^«iWtMt<<a»<"<" -■" S,n45i- ■le.oößt.'
-Wawwiv. «9*' ■.■! 9,97485 .. .9i,45i
!. .; i.---.tl KWiT^ T^—- frrr-. : — ''"iSt
ifjijgöoo 100,000 I
Um endlich diesen Vetsuc^en .eine directel Aat I
lyse entgegenzustellen, «l^rden, 10,197 Bittersais durch I
Kali zersetzt, un3 dadiuch 3,ä^ Bittererde erballcni I
oierB giebt
iTT. ' SchwsiiBiainrei" " 5,946 53,68i
^ '^''-jiJKeterJft^^'^'y' ?,,893 'i5,858
WaMBT,, " ' ,, 9^359 4lj48»
"i-i^ 18,197 100,000''
Nach dem erefen Versuche ist die Zahl der BitteMP'
de. 3,46^1, nach dem zweiten 3,471 und nach dem drittfi^
»,457; und die niiiilore a,458. ffollaUpn oimwi nac^
"S/nry» Vertuclieu ä,4Öo an. ' .
L
• U,) i l^'^aV'!,' u!, .-.lirnA flab Vik ^'
'Ö^.it^r den
Tiih salzsauren Ki
Heinrich Rose,
J Jiegc» merkwürdige Sali entsteht, wenn man eine
conceiitririe Auflösung ron «alzsaurem Kalke mit ka«-
etischcnj Kalke kocht, filtrirt und die filtrirte Flüesig-
lieit laiigsam erkalien lüTisl. iVach mehrere» Stunden
bilden sich dann lange echin^e Kryetalle , oft Ton der
Lange mehrerer Zolle, bei denen man aber, weil sie
lu dünn sind, die itrystjillinische Gestalt nicht bestiio-
Am leichtesten erhält man dieses Säle, wenn man
den Rüclt^tand bei der Desliliation des kauslischep
AiBmonfaki mit Wasser kocht nnd filtrirt. E^ jrtr bei
dieserCrelcgeDheit, dafs ich dieses Solx zu^j^t bemerk-
le, ron dem ich früher nichts gewufsl haue. Bei spa-
teren ,IVaclisudiungeg fand ich indessen, dafs schon
J3ud'Ao^i' ( dessen Beiträge, 3tes Heft. S, 4?) darüber
ftactiricht giebt, der es aber für reinen krjsiaüisirtcn
Kalk ausgiehti dafs er sich hierin geiirt hftt, wifd
Sneine Analyse, nach der es ein basisches saizsau res
Salz ist, beweisen. Auf Buchols'i Auctoriiät ist das
Sala ala krystellisirler Kftlk la mehreren Lehrbüchern
h,
J
Rose über deu
»Bcbrieben worden. Wird dai SaU aua det Lugt
des ialxsauren Kalkes kerausgenominea , und daran
durch Abwaschen mit AUiokol befieit, so löit ea sich
ohne Aufbrausen ia Salpetersüure auf. und giebt ml
Sübersolution einen starken Niederschlag. Setzt taaa
aber die Kryatalie nur knrxe Zeit der Einwirkung de^
I^uft au», io brausen eie mit Säuren, und das in d<n
Maafse slärker, je länger sie an der Liifi liegen. Noch
längere Zeit der l.uft ausgesetzt erfolgt eine gän»li-
che Zersetzung, indem sieb das ganze Salz in koblen-
aauren und Salzsäuren Kalli umwandelt, nelcbcr lets-
lere «ich durch sein Feuchtwerden zu erkennen giebt
Wasser bewirkt eine ähnliche Zersetiung in I«ü»-
serer Zeit. Behandelt man nllmllch das Salz wieder-
Jinlt mit warmem Wasser, so löst sich ^iu demselben
ealzsaurer Halk auf, und auch noch so viel kaustischer
Kallc, als das Wasser aufzunehmeti vermag. Die Auf-
lösung bekommt eine Kalkhaut; das Uebriggebli ebene
ist reiner Kalk, der, bat man die Behandlung mit
Wasser lange genug fortgesetzt, in Salpetersäure auf-
gelöst, auf Sllberaalze keine Reaktion mehr äussert.
Auch Alkohol bringt eine gleiche Zersetzung her-
vor, nur in einem ungleich schwächerem Grade. Ea
ist daher uhmöglich der Analyse den erforderlichen
Grad von Genauigkeit zu geben. Denn trocknet man
das SaU nur durch Papier, so enthält es vielen ankle-
benden salzsauren 'Kalk, der durch blofses Papier
nicht hin weggenommen vrerden kann, wascht man die-
sen durch Alkohol ab, so bringt dieser schon «ina
Trennung hervor.
Um das Sala zu analysiren, trarde ea schnell mit
Alkohol abgewaschen und zwischen Papier g,etrDchoet,
fodauB in eine lUeiae Rvtorte gebracht , die aus eiMT.
basisch ->salzEau.cn Kalk. 9^1
UtiMn Gtasrtlhre geblasen war, und gewogen. Der
RetOTtenhals wurde in einer Spilte auigezogen , die
Retorte durch die Flamuie einer Lampe tum Giflhcn
gebracht, und darin eo lange erhallen, bis alles Hry-
Btalltvasser entfernt worden. Zulelet ivurde die Spiuo
KBgesohni Oleen und das Ganze [gewogen. Der Rück-
•tand wurde io Salpetersäure aufgelöst, die SaUsäure
durch aalpeter^aures, Silber geftillt, das Homsilber gut
getrocltnet, und aus ihm der Gehalt an SaUsäure be-
reohnel. Die übrige Plftssigltpit wurde vom überilüs-
■igeo Silber durch Salzeüiire befreit und durch oxal-
Mures Ämmoniah medcrgeschh<gen : der otalaaure Kalk
geglüht, mit einigen Trujif'^n einer Lüsung des koh-
leasauren Animoniaha befeuchtet, darauf eingetrool^
net und das Ammoniak verjagt, worauf dann aus dena
erhaltenen kohlensauren K^ke der Cehatt an Kalk be-
nolmet wurde, , .
Die Analyse wurde mehrmaig mederfaoh, es war J
jedoch nieht möglich trotz aller Genauigkeit es dahin
•□"'bringen, dafs die Wiederholungen ganz liberein-
«tüuBiten, Am echwerslen konute der Gehalt an Kry-
stftUwasaer ^bestimmt werden, der oft bei den ver-
«ofaieJenen Analysen um mehrere Procent variirte.
Dftft « immer ru gering ausfallen mufsLe, ist klar,
4« der AJkohol gewifs immer Wasser mit sich gcnom«
inw kau fj
Genauer war das VerhSllnifs der Salzsäure znm .
lUUc xa bestimmen , doch auch hierbei erbielt ich im-
■ur etwas Kaik mehr, als ich bekommen muftite, da
Att Alkohol durch die bewirkte Trennung immer et-
Wtu ialisaureu Kalk auHöste, Ich fand indessen, dafs
der Saäerstoffgchelt des Kalkes nur um ein sehr go.
ringea mehr als ^as Doppelte von dem Sauersto0g«>
■SS
Hose 'über den ,
halte der Salzsaure ecy, ao dtlt ich (■
eatiehe , AaSe -BJch SalzBäure and Kallt wip ia,4Q n
8ü,öo Tcrhält.
Ich CThielt aus ungeglaKuro Salse 4i,!36 Kalk aal
g,68^ Saizeaure; i,9<oU, die fehlten, murrten Kryalsll-
vMver »eyn. Durcli directe VersucLe faod ich li^t
und 471O1 Procent. Hat das Salz Q Proporlioaen War
•er, so wäre die ZusammeuBetzung folgende i
59,79 Kalk
9,&7 Salzsäure
5o,64 Wasser ,
fräs , Venn man die Uamöglichlteit bedcnlit , daa SaU
genau zu untersuchen, mit der Analyse ziemlich Stittiut.
Wäre das Salz ein Doppetsalz, aus 1 Atom hrystaffi-
tirten salzsaurcn Hallt und 3 Atomen Kalkhydrat, »0
inOfsteu 9 Proportionen Wasser im Salze eütbaliea
feya, und dann wäre die Zusammensetzung diese:
' ' ' ' 37,43 ■ ■ ' liolk
9,00 Salzsäure
55,58 Wasser,
was von den Analysen zu sehr abweicht. Da mir in-
dessen diese Zusammensetzung im Anfange' wahrschein-
Jich schien, so prüfte ich sie, fand sie aber nicht be-
pläÜgt, Ich behandelte nämlich das Salz mit Wasser,
dafs es nicht Tollsländig zerlegt wurde,
lann., und onolysirte es. Ich fand es zu-
I indes I
trocknete ca dann., 1
fiammeugesetzl aui
60,3
Kam
3,7 Salzsäaro
S6,o Wasser.
Trennte sich" nun das Salz bei, der Behaiidlung mit
Wasser m SEjisauren Kalk und KaUthydrat, «o nin
der. G«lialk4tt«i|SC«m/«. yflin. idfl"^ jBakflAiiceaL ICalhe »
der 5,7 Salssäure entspricht und von dem, das in dem
flbrigen Kalke enthalten ist, w&re dieses Kalkhydrat
nor 7,s84 + 17)9^ = s5,244 und 36.
Die Zusammensetzung dieses Salzes ist also mit
Äcr Kfifr^^ )frjf lyrsohf yKchke jl ^j , j ,, , , , . .
39,79 l^
9,57 Salzsäure
v> .' •.. w-^StkfitiiT 'WasiÄ^X n"»:V'.''.:.'.^' ■/'...;
^ oder «s ist ein Murias bicalqicus cum aqua, und iitt
'tUtnakcM ZTeiöheil dafof' ^tf e : ' '
» «y-Ä * « -A^. • •' " ^ '■ '• '■' •" •'^ •
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Du Menil über den
^
^B:.
Cbemishe Untersuchung
jaipisarltgen tmä das gvneinen allen
■Ü e"6 er g an g slci ^selschiejey]
Ton Büohenberge am H«rE
Dr. Du M n i 1.
iL
htersiichuiig.desjaspisarligen fiteren Uebef'
gangskieselschiffers.
xJie früher von mir analyairten KieselBchiefer wwe»
nicht ohne Intereaie für den Chemiker nnd gewifi
auch für den Geologen; diefs bewog mich den jas*
piaartigen Kieselsehiefer vom Büchenberg bei Wer-
nigerode, ehenfaUa einer chemiscUea Xergliedema^
SU Uli! er werten.
Alle Eigeaschaften welche man an dem erwähnten
Fossil (iherhaupt, in guten Lehrbüchern verzetchnvt
findet, Itommen auch diesem zu, weshalb ich die Bt«
Bohreiboiig desselben übergehe.
f ."-in Eigengewicht beträgt 2,65.
Nach einem anhaltenilea Glühen hatte es ^r4b>
lieh zeretofien) Iiaum merklich aa Gewicht verlorea>
J
^aspisart. ,Uebergaiig9kieseIscbtefer. iCg^ I
PxmStlg Gran des mit dem clreiradien Qewicht4<
Kalis behandeUen Fosiila , gaben eine wohlgeÜnseen«'
crSoe Msiae, die nach dem AoilÖBea mit Wasser, ei>.
a« farbcDloäe Piüasigkeit darbot. t
Kurz vor dem GlUlieii schien eich etwas gekoUt^';
tos Eisen sbiuscbeidea ^ es eatlarble sich aber oach,'
fbnierer Wirkung des Feuers. j
Durch Hinzusetzung von Salzainre und neitera
Handhabung- wurden 48,ia wohl^eglüheter lUeaelerdfl
nnd durch Anwendung von Ammoniak u, s. w. o,5ä
' Thonerde und o,65 Eisenoiydul mit einer Ijpur Hi»-
•elerde gewonnen,
Die übrige Lauge rauchte man bis auf Euiderthal^
Unzen ab, und schied aus ihr die Kalkerde mittelst
kobleDsauren Ammoniaks; sie betrug o,5o =: o,38 rei-
ner. Kohlensäurefreie Kaliauflösung schlug aus dar
Obrigen FlCssigkeit Talkerde nieder , die geglühet-
O^O Gr. wog.
Diesem nach ist obenbcnannter Kieselichiefe.- sji»
■uuneogesetzt aus
Kieselerde 48,1a
Kalkerde fi,a3 •
Talkerde 0,90
Thonerda o,5S
Eisenoxydul o,G6
Verlust KohleoEtoff. 0,38
^9-99
Etch beobachtete bei dieser Zerlegung die neuer»
TOR Longchamp empfohlene Methode die Kalk-
ron der Talkerde mittelst kohlensauren Am-
atoniaks zu scheiden, ob es mir gleich nicht uu-
rtcheinlich Torkommt, Jafs sia. wenigstens zum
ifö
Du Menif über fleii^
Theil'dM Vorwurf treffe , Welchen JiuchJiaU
Saude des Sfliwcigf^. Journals von der Anv^endunj
Ah lioblensaureii ftalis zu diesem -Zweck, erwShnt;
ich glaube nämlich dafs sowohl der präcipilirten Ealk-
erde ein gewi§8CS Quantum ron Tidkerde, als der
aufgelöst gebliebenen letzteren , Kallierde anklebe.
Sie bietet indefs den Vortheil dar, dafs man der WähjT-
lieit dadurch selir nahe kommt, und die Bittererde
llis auf das fetzte Atom ausscheidet.
Notbwendig ist es lAier bei diesem Verfahren,
die Ton der Kalkerde befreiete PlüssIgUeit wieder ab-
xurauchen xinA Aea Rückstand zur Verjagung alles'
fibcrtlüBsigen Ammoniaks stark zu erhitzen, ihn dann
wieder aufzulösen und mit möglichst kohlen aätireleereid
Kali im Ueberechufs zu präcipitiren. '
Die Talkerde mufs endlich, scharf ausgeglldier
werden. — Longvhamp schreibt den von KlaprOlK
hin und wieder erhaltenen Mangel in der Bestand^
theilssumme, dar nicht rein abgeschiedenen Biltererde
zu, inde/s Irifl't dieser Vorwurt den grnfveq Cbeau*
ker in der letzten Epoche seines Lebens nicht, er
Irediente sich ebenfalls des reinen Kalis zur Auaschet-
dung der Bittererde, wie man diec«s, rkxa nur ein
Beispiel anzurühren , bei der Analyse des sibiriscfatfi
Glimmers ersehen kann.
9,) Untersuchungen des gemeinen Uebergang$.
kieselsch iejer.
Er nnteracheidet sieb von dem uranfan glichen
gemeinen Kieselschiefer von Steile -Stieg durch gröf
■■ Dichtigkeit; eine hellere Farbe, indem die Sei
«ritea in du Schwärzliche fibergeht, dieser aber
gemeinen Uebergangskie^elschiefer. i63
uchgran ist; auch sondert er sich In dichere Sctüe'
fern ab.
Mit Kb?1 geglühet gab er einen grünen Flafa,
welcher aufgeweicht nnd mit SaliaRure versetzt blnth-
roth erschien, nach fernerer Digeetion aber gelblich
wurde und eine weifee Kieielerde hinlerliefs , welche
^glühet aSi^a Gr. wog.
Nach gewöhnlicher Weise mit Ammoniak zer*
•etet etc. bekam man ^,7$ Thonerde *) und 5,69 Eisen*
«syd, hierauf durch kohlenaauret Ammonialt au* der
Änge engten nnd erhitzten FIüBsiglieit hohlen saars
Kalkerde, berechnet = 4i7Ö reiner, ferner 2587 Bit«
lererde durch reines Kali.
Nach Behandlung mit Baryierde n. ■. w. zeigt«
•ich ein GehaJt ron 3,64 Nalron ••).
Die Zerlegung dieses Fossils Hefa steh auch dtircll
Digestion mit Sehwefelsäare ziemlich vollkommen be«
Wirken. Aller Eisengehalt wurde dadurch mit Leich-
tigkeit aas demselben entfernt duch blieb die rüch-
»täddige Kieselerde grau, wahrscheinlich well das
ecknhlte Eisen desselben nicht zersetzt war; in der
Aofiösung waren die übrigen Bestandtheile vorhanden.
Der geinetne Kieselscblefer vom Bficheuberg ent*
kBit also
I
Kieselerde
Kallferdo
Talkerde
Thonerde
Eiscnoiyd
Natron
5,63 Oxydul. 4,98,
a>64
49,56
*) .Welche eine Spar Mangans eniMelt.
**) B« einer niederholillcn Uaruiücbiuig nil ScIiweF«liXnr*
nm 0)40 weniger.
J
i64 Du Menil üb^ den gem. ITeberg,
100 Orsa ttes.Fossili rorloren nach dem ClUb»» s.li
also auf 5o Gran i,i3, wodurch ein Uebefschufi *aa
0,67 entsteht, dieser wird aber ßeboben, wenn mu
«flnimmt, dafs eich das Eiien höchst wahrsuhsiiilich
«Is Oxydul darin befinde.
Vielleicht unteraiiheidea sich die beiden onalyb^
ten jaspisarligea KieseUctiiefer des Hareea von des
Puarxfels daeelbst, nur durch die Beimengung Toa
Eiaenoxydul und gelcohUem EiBen. JVlil Recht emäbot
4er schätzbare Hr. B. C. Jasche dafs das Vorkommen
desRothsteins im Uebergangikiescischiefer höchst merk-
Tiürdig sey, mir scheint dies um so mehr der F|U,
fds letzteres keinen Mangangehalt zeigt.
Bei Destimmuiig dea kaiischen Gehalts dicscB Fl»'
eiU , würde es sehr voreilig gcvresen seyn^ das nach
^räcipitation mit kohlensaurem Ammoniak , Abdampfeo,
Glühen u. s. w. übrigbleibende Salz allein für Kalt*
oder natronhaltig anzugehen. Mit Kali erzeugten eicit
noch beträchtliche Niederschläge von Talkerde darinii,
und er^t nach Zersetzung durch Bariaauflöiung wurde
die Gegenwart des Malrons hinreichend bewieseik
Nan findet in den Schrifteu einiger grofsea Chemiket
die fernere Zerlegung de^ mit kohlensaurem Ammo*
niak behandelten letzten Satzes nicht immer bemerkt*
es läfsl sich indefs denken, dafa sie solche* biaUng«
lieh geprüft haben werden.
Ciiemische Untersuchung
veracfaiedeaer
ätherischer Oele'
Theodor von Sausga't*ti?* •-*
' Am den Aon. de Ch, ei Ph, 1820. Min int AuMuge Ubenel^ |
"* ^ ' ' »on lUtictekr.
xJ'iBiÜtLdbii^m Oele verlitJten sicfa Wgen tnfölliger-
Umstttndb-<H verscbiedf^n , ala dafs man ihre EigeiU
soharien röUig bestimmt angeben Könnte. Ilire Be-
icbaffenbtfit veründert sich liekenntlicli nach der Art
ihrer EMtrstellung, naeli Ihrer Aussetzung an der Luft,
naoli Äor 'Cikilftr der Ftlanzen, ,woruu3 sie gezogen
werden und endlich nach dem Klima. Z. B. Lavendef,
SBlvcy, Mnjornn, die i» Mnrcia M'schBen, liefern ein
nit mehr hnmpfcrnriiger krystaUisirter äubatanz rer>
Mi«chtes Oel, als die in unsern Gegenden voihommea'
Jen, dieses Oal enlhfilt gewöhnlich nocli andere ilücti-
tige Deimiachiingen, die man nicht leicht absondern
t(Einii< £b ist daher oiobt auffallend. Trenn die ver>
(cbiedenen Analysen oieser Ueie nicht übe rein stimiMu
Zur Bestimmung aer IJ e ■ tan <[th eile orgaiiiscner
Sabstanzon fordert die heutig« Chemie eine Analyae
i
i65 -Th. von Saussur*
auf dem Wege des Verbrennrnigg^ocesrnni
eultate dieses Verfahrens müsecii für die flüctktigi
Ocle weniger genau ausfallen, als für die ßxeu, i
dem erstcre durch ibre Flüciitiglteit sich leichter dei
Zersetzung entziehen. Sie jind sogar noch schwieri-
ger zu uiitersuclien als einige ZusammenBetzungCB,
welche übrigens noch llächtig^r sind, wie JVaphtb
«pd Aelljer* jndem sie sich doch nicht wie diese btl
märsiget^ Wärme 80 laicht verflüchtigen, dafs maa lii
als Dampf verbrennen oder terpufl'en könnte.
Bei diesen Schwierigkeiten Jictrachte jch gegen-
wärtige Arbeit nur siU den ersten Schritt zijr uüliern
Kennlnifs" der flüchligen Oele vermillelst der ZerBt.
tzung duFch Verbrennung. Nocli mufs ich bemerken,
dafs nach diesem Verfahren biofs die' Mengen des ver-
zehrten Oxygens und der dadurch erzeugten Kohl^».
säure gefunden w«f den , wobei die ßeMiltbie tmant
finch «ngewifa bleiben. Wenn man nicht atioh die «i-
gleich e,r/.euglo wössrige Flüseighcit uniersncbt. Li
jndes^n nach meinem Verfahren, das in einer Vtf*
brennung der orgauischeo <Kürper in blofsen LSaue^
Bloffgaa besteht, in mehreren andern- Fillen dditselbtn
JFlesulUlG giebt , die Guy - Limain und BeratUua nasb
ihrer Methode erhalten haben, besunders für die Mev
gen des Kohlenetoffs , der hier am meisten der V<a>
l)rennung widersteht, so kann ich annehmen, diu
J9iein, befolgtes Verfahren niclit weniger, siober ist.
j Um die flüchtigen Oele zu verbrennen, rieb ith
ein Gramme derselbe» mit Co Gr. sehr (einen, FüUig
^urpb Glühen g^trocknetea hie^eUuiid während eüi
'^der zwei Minuten zusammen , und brachte, *on den
Gemenge 3i Gr. in einer mit sSo Kubikcentimelu
Saueritoffgai gefüllten gläsernen Bohre zum Glühen*
übor.4J«.ätI>^i59lxep .Oe|e. 167
Sfl M«ng« clefl verbranntsa Oßle^.JtOimte dpjdiuch
ftn genaLiiuMeii ^eslihimt wejrden, Anü man dtp ührt^
gen 501 Cr. des O^me^es glüKete, und m^ dt^jwj
fc'erlusie dtsa Otlgvkalt ,dci deia.VfiM«':!» upterflrftrfi»;
K0n Gomomjca (jeresbae^., ;, uvli -,ii ■ . ■ ,
tof Bei der Verbrennung oihielt , i^h. nu^ .*ine ie-
^tiramU Menge Kohleqaäure , ^^lleui icl^ Jionate darauf)
^.4i«. »ammtlicbe» Bes»ndil»eile, des .öqics iinv «u-
h&hemit sidhliersen, indein Imroor einige jiticliligie ITi^i,
Ift. wchder.Zersetiurigenfctog"''- ,.. . ..1...1.:. ,-,'i
I Dj^et B<*cl»tapi.;li,iMSbea^o^re,4gp,.]t{qJi!es,tp8gjji
li&U aucli dadurch zu beslinimcn, dal's icli rlwa so
Graraincu Oel dur;;h eine jolliglühcnde^r^rcellanröhre
ftersct7.tc. Wird dieser Procefa sorgfäliig geleilel, so
dafs keift AUs«igM Gel e)ilstebti.^.to.-feBh&)t .insnl»chr
gfctiBiit Hwillbrtof:«üe z«!- EifgonEuif; dcK'auf.^M^eml
'yS'*go gewonailncii dienen küniicn^ übe' ofaaltt- iiciliuM
(0 darch ^tocÜHUng::«! HolilL-usÄuj-e.'überUrgcafUBitBiti
aammengehalien. init der ' durclt Verliarwtun^.^rKoy
•ntintil,' zeigt« idi^i ioi-dprcL Gele baÜiidJücItcn iMcn^thi
yoa Sauerstoff und Wassergtoff an. '.-A-.-riiJ
• .0 Die t.ora«_i»ung'.^ttc\iio>titit ^ühtti^'.RiHük ge-
'Vtlw^^en VoithiM, d^tfs innN' sm«I<dW Analyse ievAif
|kei'«iclt bildendaD Sjrbniibami 4>ias«8'd»AntvtM^n}üiib
* ■Ubs<'ldeinei--Meni<»n 'Onif^ti- »Si idnfclQcleukiciitiren
rals durcb unmittelbare Verbrennung dat^Oelol :|in«liMr ^
kftnn', weil di«»es -'ÜKygen. sieb Liftjdnte ^fballenetLC«- ^^|
>e in grdl«ef«rtIN4)^e'ver'hälttiiAmUl)g.J]ä£iixl£t.»,Aal|. ^M
{■-der gmiMdtlVWiae SW» Oefei >ii< r1. i , .'c '.'ii "^
Vi iLii Dea Ber«abnt)nj>eii- umin^rnAakl^^e legt« tcfa'.dM
i-^tx 'Jilah .iind Arago ■ ftri geige benBKi-apecifisulißn Gbh i
inicHtodnriQaaexmaijStnniii eJb Itabiltdetiaii«i«ff><at« ^^M
mosptiäi-iigba Luft wiegt hiernach ),2g3 Gramm. Weoa ^^M
Th, von SausBUre
' liier die Volame ohne weitere Ajixe'i^e an^geben^
den, so sind sie auf o" des Thel-inometws und 0,76
Met. Barometerflöhe und auf völlige Tiockcnlieit le*
dncirt. ' Ich nehme den-GehaU des Wassers ku 88,1
Oxygen und 11,7 Hydrogcii »n, indem diese Vers uolil
sähoi) Tor mehrei'ea Jahren angei^telk' wurden, da dii
heuere» Aiiai^^en des Wasstrs von Berzeliaii und JJi»>
long noch nicht bekannt wi»eni liiernach kaan mUi
vrenn Ä»nn will,' meine Angabe leicht corrigiro». —
Der Ausdruck Alom bezieht aiijh ai^ die von IP^eii^
s'ton augenommenen A«qtiiv(detate',"Ox^^R ^ i,
' < OieKfl Oel TTOTde ihis gerle&Cnep'Chtni
kn tiugedrückt. -Seinapecifisches Gevic&t irbr «tSäi^*
Durah DestiUntidd zog ich daron «eBhs Zehntel b)K
Diesei ron mir ancdysirte destillü-te ' Oel mar Iwtbloaj
irtp ifcc. G*™. Ts' o;847 bei oa" €. "Die' elmiscbt
Hr^t' dcsstibeu bsi> >&**> jC.^ ttot glekh g MitligaMa
Quecksilber. -.
■ '^-> Eiliälisaibirl! }fll Volum lAriimoniakga« Bei ifi" C
ViJm^UjsoluUq.Alhohal, vird es )n,aUeaT Verb«]luiiMt
tfitfgetött^ aliejr:.i09 Theile Alkohol voa 0,857 nabued I
iB der angegebfin^n .Teaipfcatur mmt i4iTh. des deitil*
lirt^n Oels tuf.I, I
parotllMurühiv. :^\liAx (tesliltirte 3i,iatGn«inea Oel ia
lieben Stunden durch eine gUhende' Röhre, rrortm
flnie lange, mit.k^An WR>«er<amgeliäae Röhre, und
ein.' nüt dem <p»eaunatisGl*en Apparlt fn Verbiodiu^]
■tebtadcr lUbiüdr fiallan bcAsti^tWAr^fvIild ••Hii
^afiCBE^OäKüi
über die ätherischen Oela.
]0,o8 Gr. Hoble
G,5^b — farennbarcB Gu
1,7 _ Theor ')
169
Hier ergiebt «ich ein Verlait von 3 Gminmen Oel,
i mit dem Gase jn die pneumatische Wanne über-
gangen.
Ein Knbilcdecimeter des brennbaren Gases wog
ir und zwanzig Stunden nach dessen Entwiche tung
*y Unler Thcer. vanuhe icli hrsr dsi ichwarze brenzlieho
feil« Oel, daa bei divien Zeriel^un^eu die ICöhrc und
Vorlige iiiwcndifi wt da Tirnifs überziebl. Es iil dior
lei l'rodnct VErniirht mil einem llütbligen 1 in duunoii
gtänzeaden unit ilgrchaicEitigen Bli'llchen krystallibii'lea
Oele, Aas Üticrfaänpt bei illea lolchen Zerteiiungea cor-
kommt. Die Krysulle kunnte ich aichi inal^Bjrea, da
MC durcb ihre Flüchtigkeii »ch der langscmRn Verbrea^
iiiiDg enUogen und bei ichneiler Verbt£nniing die Röh-
ren zerbtachea. Nach der von Hrn. Sttflivi gcgeii mich
f;eimiserten Meinuas konnten sie mit dem «ehr merkwitr-
digcn Perlmutt erelänzenil«!! Product identisch aeyD> du
Hr, Btrtri durch ZecieUung von Oetgaa , Uydrojien und
Kohteni^urc in einer glüheaden Ruhte erhielt. Die &y-
•tallo f<Dil irh abgesetzt in einem vsrscinaiieneo glüier-
nea Ballon, worin lith mehrero Jdhre lang dai au* den
durch Glühen dei Livendelola erhallioeu breonbarenGit
' befand. Uai Cbi wjr .inen Tag nach deisea Enfvicke-
lung in den Balloi
ingelas
1 gflWD^ti:
lind ichicn ganz frei vud Dampr lu leyn. Schon öfter
babo ich bemerkt, dafi ii:aa diese An Gate gleich nach
ihrer Entwicklung uaiersuchen murii, indem «ie nach und
nach immer vfcaijcr KoldeniloS' gaben.
J
0,42176 Granunen. ipo ^Yöliklne.-desselben. yerzelirtem
126 Vol. SauertUnTgaftv'^ii^» gabeu 54)i Kohlensaures
es war demnach dem^Gevvißhte nadfi zusammengesetzt
aus 68,985 Ko^ilenstofT und 3i,oi5 Wasserstoff: et
lionute also id ^dprn Cit!ronqnö\ kciqi Sauerstoff enthal-
ten seyn. pringe ich* nun das bei der Öestitlatipa Ter«
lorne Oel und' den iinzeraets^en^Theer in.R'ccnnÜDg,
so habe ^ch i'6,47Ö Grammen Oel zersetzt, yioYOn'ioi.
Theile nach einer annähernden Schalziing 87.07 Koh« •
lenstoff enthalten müssen,
JTerbrennung des CitronenÖls. Als ich S5,8o8 MiL
iigrammen des Oeles in einer nit 260 Kubikcentine-
ter Sauerstoffgas angefiklUcn Glasröhre rer^rannte, so
erhielt ich Kohlensäure im Verhältnifs ron 7I928 zu
100 des angewandten SaUerstoffgases und zugleich et-
was Ammoniak, dessen Stickstoff hier 0,3 ^nbili;.cent.
gleich geschützt werden konnte. Hiernach enthalten
100 Theile Citronenöl
Kohlenstoff 06,895 ,
Wasserstoff 19,326 » .
. Sticlwtofi 0)77^
100. ,
Eis Gramme Citronenöl verzehrt also ss66,8 Ka«^
bikcentimetcr, Uxygen und liefer4; i6i&,8 Kohlensäure «
und eine geringe Menge Stickstoff.
Wollle man das Citronen- und das Terperithinöl
als blofse Verbindungen von Kohlenstoff und Wässer*
Stoff annehmen, so mülste man zeigen, dafs der vor-
gefundene Stickstoff, dessen sämmtliche Menge sich
wahrscheinlich bei der Verbreaaung nicht zeigt, un^
wesentlich sey.
c >
über di|^ ätherischen Oele. 171
'^f,'ytrgM4:hung des Terpenthinöls mit dem Citro^
'^l Henöle.
H
A Das Terpenthiniöl hat bei aa^ C eine Dichtigkeit
^l IT 0,86;. das Citronenöl -= ofil^j^ Diese beiden ge*^
bdren also' zu den leichtesten unter den fluchtigen
'Oalen.
• 'Die elastische Hraft der beiden Oele isl- beinahe
^j^leiclu
, 400 Alhbhol Ton 0,84 lösen i3,5 Terpen&hinöl bei
'9%^' C. auf, TOihi Citroaenöle i4«
Vom Ammoniumgas nimmt das Terpentliinöl bei
iC^ das 7ifache Volnm auf, das Citronenöl das S^fache«
Auch* durch das Verhältnifs der Bestandtheile sind
sich diese beiden Oele nahe gleich , indem nach Houi^
ton^ Lohillardtere das Terpenthinö^ bei der Zersetzung
durch Hupfer6xyd gab :
KohlenstoflF 87,6
Hydrogen ia,3 « ^
•Wi
99;9
Ich erhielt bei der Verbrennung des über salz«
sauren Kalk^ rectificirten Terpenthinöls in Sauerstoff-
gas eine Verminderung des Gasrolums ron 100 auf
7*2,63, (Kohlensäure), und ausserdem eine bestimmte
. Menge Ammoniak , wornach dieses Oel zusammenge*
.sat%^ seyn würde aus '
Kohlenstoff 87,788
Wasserstoff 11,648
Stickstoff 0,566
*
100^ -
Vorausgesetzt mit Hoution, dafs das Terpeiithinöl k^a
Oxygea enthält.
>7«
Th. von Saussure
Ein Gramm TarpenlUinöI verzehrt alBO as^^^l^,
bikcentimeter SaueretoIFgas , und liefert iG53,4 £• C"
Kobleniäure nebst etwas Stickstoff.
lieber das Lav ende löl.
Dieses Oel hatte nach dem Ausziehen a
Lavendel eine Dichtigkeit ^r 0,89^ ;bei ao" C. , &t
sich uach der Destillation , wobei nur sechs Zehoitl
abgezogen wurden, auf 0,877 v'erioinderle.
Das rectificirtc Oel löst sich im Alkohol von o,Bt
nach allen Verb ältni sie» auf, aber ein Alkohol Toa
0,877 '■■■I''»' ^B' Bc° "'"^ ^1° Proc. Oel auf.
Die elastische Kraft des LaveiideloU iet bei 1J,''7&
C. gleich 7,3 Millimeter (Quecksilber.
Das eben rectihcirte Oel vetdichtet Sauerstoffgu
mit grofser Leichtigkeit : im Schatten und bei einer
Temperatur unter ja" abeorbirle das Oel, über Queck-
silber vier Wintermonate stehend, das Ssfachc seines
VohimenB Sauerstoffgas und entwickelte ^wei Volume
Eohle'ieäure : und dennoch war es längst noch nicht
gesättigt mit Saueretoff.
Vom Ammoniakgas absorbirt es bei ao* C das
A7faohe seines Volumens, und wird dabei tröbe. Die-
se Absorption übertrifft um das Vier- bis FünfEacha
die an vorigen Oelen beobachtete.
16.44 Grammen Lavendelol gaben bei der DestU-
Ution durch «ine rothglfihende Bohre
4,88 Gr. Kohle
'' 7,&4) — brennbares Gu
0,339 -^- Kohlensäure
fc» •- Theet
14.8&.
über die ätherischen Ode, :
Bin Kubikdecimeter des brennbaren Gases wo^
^64091 Gracom. 100 Volume dieses Gases verzehrten
>4d Vol. Sanenlofigas und bildeten 74,58 Kohleusiiure^
D eotliielten also 100 Gewichlslbeile desselben 61,61
Kshlensioff, 16,46 SauerstoÜF und 81,93 Wasserstoff.
Die iBinnitlicIie Menge des Kohlenstoffs in 100 Tb.
Larendelol beträgt J%5.
Als icb dieses Oel mit Sand in einer mit Sanei^
gelullten Röhre verbrannte , so verminderten
joo Volume des Gases zu 74 Vol. , und es bil-
nch zugleich eine Menge Ammonial«, die für 1
Oel 2,84 Kubikcent. Stickgas anzeigte. Aus
Verbrennung ergeben aicb nor 70^ Proc. Koh-
fiir das Larendslöl (indem hierbei- ein etnai- .
ger Sauerstoffgehalt nicht gefunden werden bann^.
Wenn ich aber die Zersetzung vermittelst der glü-
neaden Rehre zusammenhalte mit der Verbrennung
durch Sauerstoffgas, ao erhalte icb für das Larenddül
ftia YerhSltnifs der Bestandtbeüe :
. KoblenBtoff 75,5
Wasserstoff 11,07 ] 14,8 Wasser und
Sauerstoff 13,07 j g)34 Wasserstoff.
Stickstoff o,3(j
I
n
Bio Gramme dieses Gels verzehrt also 1897,1 ^'"
biltcentimelcr Sauerstoffgas, ond liefert i4o3,4 K- C.
Kohlensäure nebst ein wenig Sticligas.
Von dem Kampfer.
lob tlelle den Kampfer hierher, weil dSrselbe
den Ijarendelöl sehr nahe kommt nach seinen Bestand
tkcileoi obgleich leio Verbalten übrigens sehr Ter-
174 TB. .von Saussur«
achicden ist. Auch 'fand fronst i
Tou Murcia Kttiiipfer , und zwar «in Viertal de»«elb«n
an Gewiclit und af>h axthr in den aadera'^QDohLigea
Oeleo aus der dusigeii Gegend. Das von nrir aiiiJ;-
iirte Lavcndclöl war aus Franlii-elch , und gab mir
k«iue merltlicbe I^'Ienge Kämpfer, als ich es auf
rou Proiitt beschrieleae Weise beliandeltf.
Der Kampfer absorbirt von AmmoJiiaJigl
ein gleiches Volum.
loo Alkohol von oßcfi löseo' iso Kampfer ai
rtrier Temperatur von i3° C.
Die elastische HrnÜ des Kampfers bei i5,
gleich 4 Millimeter Quecksilberhöbe. Wegen dieser
geringen Plücblighcit ioiinte die Analyse desselbes
durch blofsc Verbrennung besonders genau anafallea:
ich erhielt bei dceinuliLjer Wiederholung dersclbea
fast ganB gleiche Resultate.
tSei der Analyse, die mir den mcisizn Kohlenstoff
anzeigte, verzehrten UU Milligrammen Kampfer 81, l4
Kiibikcenlimt^tcr Sauerstoßgaa, und gnken 6o,8tl Höh"
loneüure, und eine geringe Mcn^e Amnioniah, welch«
nur 0,1a Stickstoli' anzeigte (weshalb ich die Gegen-
wart des StichstulTs in dem Kampfer fiir zvfeifelhall
hatte). Hiernacli bcGlehl der Kampfer nach Gewiclil
Kohlensloir
74,38
Waflserätoff
..,671
14,61 1
iS,35 Wminr nnl
Sftuer3[o(F
8,7g Wasscmtoff
Stickstoff
0,34
Das verzehrte SaueretofTgas verhielt sich zu der
dadurch gebildeten Kohlensäure wie too zn yb. Von
dem tnilUern Reiiuititte meüier Analysen entferne ifik
über die äthcvisohen Oele. ^75 I
mich Diulu meriklicli, wenn Ick den K&mpFer «cuiehia« j
all lusamniengesetzt ,uus i Alüin liu4ilcnoiydgu uulO
5 AI. Oelgas.
Als ich «2 Grammen Kampfer diirch cioe roUigll^
litnde Purtcllanröhre ireibeii wollte, so verstopfte eich
der Hüls (ier Retorte, indem eich der Kauiprer darin
•rieder verdichtete, und die Masse ging durauf plSta- •
IIlIi in die lUihre über. Oieies Uebcrtfelen dauert^ j
,ji(U: eilige. Secunden, während Bii;h G Liter brenuba* I
im GaSt und ein liquides tlücliliges Oel bildeten, weU'j
clies letalere in Alkohol von o,S3 nach jedem Vethält-^
BÜge luiflüslifh war. Dieses entliielt anicrgetiten KaoY \
pfer aufgelöst', an- Menge mehr »Is die.lliilfle de> iei |
Analyse unterworfenen. Koble halte sich in der Rül^j
re fast gar nicht abgesetzt.
Das K.ubikdecimeter des brennbaren Gases irog,l
o,ß3i)7 Grammen, loo Volume desselben verzehrten
l)fli der Verbrennung; ilib,5!t Vol. Sauerslofl'gas und
liitiieten 9*>,Ii V^ot. Kohlensäure. Es enthielten olvo loa
Gewichtettieile des Gases 6i,oi Kohlenstuä', i^,&9
Wasserstofl' und 3^,4/ Sauerstoft'.
Diese icrslürende Destillation war' freilich in
Tollkommc-n, als dafs dudurüh die Beslandtheilc des ,
TCainpferB genau anSijemiKeU werden konnten, ttll
die Analyse des dabei enlt^ickellen brennbaren Gases J
bestätigt doch den grofsen Oxygengehalt, der durch i|
die nnmittelhare Verbrennung des Kampfers gefunden |
' wurde.
Das Rosmariiiöt.
Dieses Ocl hatte , frisch ausgesogen , eine Dich-
tigkeit ^ o,giog bei ib" C; diese rerminder^ tick
L
*
k
t%76 Th. von Saussure
'«nf 0,8886, als dos Oel zur Hüllte abgezogen wgnT^
Dabei enffnrble eich das Oel und es zeigten eich eini-
ge Spuren von Wasser, vne iJieCa überhaupt bei itr
Bectification der alhcrisclien Oele der Fall ist *). ^
Die elasiiscLe Kr»(t dieses Oels l>ei lÖ" C. Ill
gleich gl MilUmeier 9*'<''^^Bi^ei' **)-
Es absorbirte das f^l fache seines Voluma AmiU-
makgas, vor und nach der Rectificntion.
Alkohol von 0,85 löst das rectiiicirte Oel in jede«
Verhultnisse auf; »her too Theile Alkohol von 0,88^
lösen bei 18° C. nur sj Th. Oel auf; es ist also ws-
taiger im Alkohol auflüslich , als daa LavCndelöI, wo^
aus sich auf einen geringem Ozygengehall des Ro^
luariiiäls schliersen läfat ***).
*} Nach Fturcrtj soll «ich »cbon bei gewöhnlicher
lur au9 (Ion älherisclieu Oelen Waiaer luiicbeidfln > iTon 1
man aie ia schlecht versRhloiseiien Gefäfion aaÜiewalirtf
dieie Bemerkung habe ich nicht gagrüudet gefuadcD, w*- .
ntgilena nicht bei den Oelen, welche »chon beinshe 5o
Jahr geitsnden hallen,
S.
*•) DietB« BeialtBt itimmt nioht mit äeta SiedepanLie dietM
Oslos, dei bei i6ö° C. eintritt.
■f**) Die fliiohtigen Gele , ^reiche viel Oiygeu tnihillen, dnd
im Allgemeinea wit sulloilicbGr in Alkohol) aJs die tay-,
£enfreien oder minder nxygenr eichen. DiuCi gilt auch 1
Tür die finenOele, doch mit einigen Auanahmen. Usbri-i '
geea vergrofiert lich auch diese AufliisIicUieit baid« )
Oelsrten in dem Maaae, als sie Jlter weiden oder nab
Saueiiiaif aufnelweiia
S.
£'^er die ätherischen Oele. 177*
Ivrch 3 1,9 4 Ml 11! grantinen die* es Oela werden
r GlBBröbre 6i,i5i l^uhihcenlimcter SaneriLoS-
iverzelirt und 46,6a5 K. C. Kohlensüure , und o,iQ
L. C. Stickgas 4.11» AmaiontQk: enthslteiies) gebildet.
Die Mengen des Sanei-^uffgiiiea und der Kphlensäara
I tfrfaalten sicli wie 100 zu 77''^i>t woraus lief) Xür too
I T^. Rospur^öJ ?in Kohlen stoßge halt Ton 8o,b6$ er-
f«*'. .. :..,'' .^ ,
Durch die Destillolioa Tcriuiltelst einer rothglü-
Wden Porcellaiiröhie trurden auB 3o,t> Grammen deik
0(1« Erhalten, r ■
13 ' Grammen Hohlen 1
i3,3i4 brennbares 6at
o,9&6 Kohlensäure
3 Theer
»7'^7- _ l....„A':
^ ^ : Der KubikdecimeUr des breontwOb Gase«: rvrogl
'» Grammeu; , top Vpl. desielben vcrsehrtaa tSk
toffgas, und.guhea .70 K,ohIeiisiiftrc. Ps enthi«}«
lop Getvichtüiheiic 4ust)s Oaaes fiÖ,tij Kc4ft
BP, 33,89' Waescrsloft' und ui,q4 SancvstaOV Di«
I ober zeigt 82,31 KohlenstoS' in 100 Rosr
1: hallen wir diese Menge zusammen mit
bnirs der unmittelbaren. VertrennanB, ,jo
als BeelandlhcUe des Rosmarinpls ja 100
ibUtheilen : . ' , ,
Kohlenstoff 83,11
Wasseratofi' 9,42 1 8,768 Wasser ausser
Sauerstoff 7,75 j 8,336 WaMCrsioff
Slickitotr 0,64
178 -Tb. i von Saussure ■
■' ■■'■ Anisöl.'
Dieses Oel, so wie man es aus äcn'änänai
Anises erbdlt, bildet im fehlen ZuBiaitiJe eü
liebe etwas weiche Itrystalliiäsohe Masse, die'
d'e in Papier Flecken giebt, wie ein liquides flüclitl-
ges Oel. " ' ■' ■ ■
' Wird das fnsclie' feste Oel- zVfscIieM ' Papitr W
lange ausgeprefst, bis es nlclit mehr ßeckt, so SuW
eB'eine iisrte< L^niigtr, vollkominen '#ei8e_ Masse dar,
dib'iAWTU Pulv«*' aerreiben kann-i die Masse ist ui>^
xusammealiaiigetid wie Rohzucker, Durcb ein sotcbl^
Auspressen bei eifilf- Tempuacur von o? ,C. verliert
djfs Oel ein Vicrl^.,-^)nee Ccwicbta: in hü^erer Tem-
peratur ist der GcwicljUrerlust gi-orse^k^. _ Qas gewöhn-
liche AuisOl ist also ein Gemissh ron zwei Oelen-
Das von dem flüssigen abgesonderte will ich fesiu
AuisÜl nennen.
Das gew'ShWliclie Anisöl wird )>*i ty" C. flrfJsig;
, Am feste bei 30°. ' Das spec. Gewicht desOretM bei
96° IM 0,9857, das des lelKlem, eben falls im flJAsJgi(H^
Z^eMhnde ") und-bel dei-selben Temperatur, tf^^B^^l' '
«hsWasriBF bei la" €. als Einheit 'gesetzt. .Vloiuisl '
-■-r; ,..,: -.j^.:.. .. -^ ■., i..;j^i..ai
"•) DiV'fc.le'AnHSl^i'.'t'iQ lelDsrnwilBlrten fev'ti'n^e tehK^
i.l wonig.leiis i,o44, ilEno » lu-ül nodi Li,tll>iasV^*l?'Äj>
■einer OberDncbe surück, wcatt-'^ es ' unter '«t'ader dMn
Viouo dsi LuQpuMpe ausgeietfe^.wird^ '
pk Diclilifitifit dieses OflsuB-geichinolEeiien Zustand»
bei So" C. ijl o.ofißf, ^ i ,
bei gil C. i*t o,gi£6.
8.
üben die ätheriachen Oäle. 179
«2a8t»Gbe ^raEt des festen Oet» bai iS«' C,
ül gleJcii ) Millim. yitecksilber^ die des gtsmeineh
liOciiateiis gleich il M. Bei gleichen Tem^Vaturen
hierf die Fliiäsigkcit oder Erstarrung die^B OeU
niclil merklich diese Resultate, und bei:aanllicb bleibt
du Anisül, mehr noch wie andere tropfbare FlüsBig*
ktilea, auch oft noch flüssig bei einer Tempetatur^
Worino es sonst vrohl erstarrt.
'iböATko)iol von 0,04 lösen' bei aS'Cf '43'"gträei-
aes Anisöt auf. Mit Alkohol von 0.80G und bei 'i5'' Oi
^4sri)iiti«> ei sich i)i allen Verhältnissen. loA Th; die-
ses nehmen bei 25° C. iC5 Th, de» -('eBteft-Oeler-inüft
Die WSrme hat einen ungeAi,eii(>; grofsen Eiuflufs au£
diesB Auäüslieiikeit: denn in eben derselben Menge
AUtohDl IÖ8fO[iM«jbi,liei 10° C, nur a5 TJb dieses Oets
tut
Das gemeine Oel absorbirt bei jß", C, nahe das
Kchofachp seines Volums Anunoninkgas. . _.,
'SauorstbSgas zieht dAs faste Oel ntüht an, 8«-hufl
g^ es Bbirr ist! wenn es aber In dnr^Saaimerwärmif
Seh'i^ilA lind in einer dünnen Schtftht mit SauerstoSii
ga« In Bei-tihrung gebracht wird, so ebsorbirt es ia
einem Zeiträume von rwei Jahren das i56facke »eines
VqluHis.. von jenem Gase »ud bilJi't das aöfache »ei-
nes Volums Kohlensäure. Hierauf ändert . es nicht
■W^r i»!i Volum seiner Atmosphäre; es erstarrt nicht
mehr in der Kulte und verhält sich jetst weit auQöali-
cheräm Alkohol.
'" '4'^ 'Milligrammeh gemeines Oel Terhraimnten mit
79,658 Kiibikcent. Oxygen eu 62,578 K. C. KohleU-
•änre ttad o^hq K. C. (im Ammoniak eattutltenen >
f
I
mSo Th. von SausEure ■
IfitiolBtoC Es 'bestehen alao iooGewichmfcciIe^|
I Oel» SU«;
'R^Hfcnstöff 76,487
1^'."" 'Wmertitoft 9.352 1 i6,55 Wawp wna'i
; ^:^''' ^«nersloff ,3,83» J 7,63 Waaseratoff '
""""" iJtiöLalofif 0,34
.Das verzehrie Saueratoßgas Tcrhieit sich i
gebildeten KoblensHure wie loo zu 78,56.
3jt,fi GrflDiy festes Oel destUlirt darcb eiac
■jAßbeade Piöhre gaben
9,38 Grammen Kohlen
6,5o8 — - breonbarsB Gm
■IbÜ ir>^'\toS — KohleiMiiur«
'' * *,55 — Theer
ic6 './ .. ,6l44i, i
Der Kubikcent. des brennbaren Gase« wog o,5St>j
Ovän^ und 100 Vol. desselben' verbrannt mit ij4,4
SaHei«U>SgM gidjea 6ti,ofi6 kohlensaure» Gas: ea b^-
eiand also in lOO. GeTrichutheilen aus Go,58 Koblen-
•toff, 18,4 VVassereioQ und ai,oj Sauerstoff. Uiernaeb
CMlbidten 106 Th. des Geis 83,468 K-ohlenstoff.
4r),5 MilligT. festes AtiisSl Terbrennten mit ^,6
kubikcenilrtieler Oiygen zu 76,04 KahlensSure bb4
ti,i8 K. C. (zu Ammoniak verbundenen) Stickguk
Nach ditser Verbrennung entfaalten 100 Oel 89,614
Koblenstoff, und das verbranchie Oiygen rerhält sich
Kur dadurch gebildeten Kohlensäure me lOO zu 83,1.
£■ eathaltya.ftlsf) jtQp fitstes Aiüatil.
; üb^r.aie ätherischen .Qel$;;7 iBij
Wasserstoff , 7,53 1 1 9,673 Wasser und
Sauerstoff 8,541 J 6^ Wasserstoff
Stickstoff 0,46
100.
Das feste Oel enthält hiemacli weniger Oxygen
ä» das flüiBsige, und letzteres scheint, wenigstens zum
Theil« durch die Oxydation des festen sich jifx. bilden.
(Die Fortsetzung folgt.)
• .. •
i I . .»
y49rß, f. Cktm. s. ?>;/• 29, Bi^ a. Utfi.
... • «« * •
r Äa W-eiHr und Gfiy-Lassac
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1 T
or
ko
mmeudea
o
d
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a
r
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e
Welther und Gay-Lussac
den Aon. de Chimie e( Vh. lülo.
JXiachdcm jetzl chemische Keuntiijgse anch
Werkslätten einheimitch geworden, und ein Fabri- ^
kaut seine Malerinlien nicht eher L&uft und auf f.
Treudet, ala bis er sich von ihrer Reiuheit oder thrcB. ■
AVerthe überzeugt hat, ao merkt man immer melu^ ^
die Ün/ulünglichkeit der gewöhnlichen Prüfung der ,
Sodactrcen. Die l*rüfung besteht bekauntlich darin, -^
doT« man ein beBtimmtes Gewicht der ätzenden oitt ^
lAhlensaursQ Soda mit Schwefelsäure von bekiini^ t
ter Starke aättigt. Es würde auch dieses VerfaV _
Ten niclitB zu wünschen übrig lassen, wenn sich dtl r
Soda oder das Natron immer blofs in einem älzendtl ^
oder kohlensauren Zustande befiuidc, allein sie tiSr .\
hält auch oft Schwefelnatron , schwell igaaures unj bi»*
weilen untersch weilig saures NaErou, und deshalb v'ai
jene Prüfung sehr mangelhaft.
Prüfung der Soda.
i83
D* nämlich im Schwefelnatron durch die Scbwe>
FelsKure zerselzt wird, an dienl ein Tlieil lUsselbea
int Sülligiiiig dieser Säure und gicbt den üelialt der
igeprürien Sodd zu hoch an, indem dn§ Scliwerrlna-
ISOn für die Gewerbe fa«t nii^euds RäUliob, sgnJem .
lidmehr »achtheilig ist.
L Das schwefligsaure und uutcrschwelligaatirc Natron
Utateht d'jrch diu Zersetzung des Schwefcinalronr. da»
P de« meisten Sodaarteu in um so grösserer Meugs
Wrkomrat, je schtechler sie fnhrlcirl sind. Jene l>et'
pu Salae entwickeln bei der ZerseUmig durch Schwe»
tisäüre schwefelsaures Gas, das sich durch ■einen Ge-
Uch und seine Cigeuscliall , dos Laltmuspaijicr zu rÖ-
MD, Terräth. Sie scheitieu zwar auf die Prüfung
iSinfit grofseh Einllufa eu haben, allein machen sie
|iM:h «ehr unsicher, wie wir sehen werden.
Wenn die Sodn nicht sehr schlecht bereitet ist,
■ enthält sie von diesen. Salzen blofs das sciiweflig-
Knre Natron und kein unterschwellichsau^es C hypor
inlEile^, wie uns mehvere Pioben gezeigt haben,
i^iofs wfir uns aoffaUend, da die Schwele] alkalien sich
La der Luft gewöhnlich i» uulerschwclligsaures SsJz
lerwandehi: wir «ermutheti-a daher, dafs die Abwe-
|«ah«it dieses Salzea von den« grofsen UebcTmaaTse
Us ätienden NatronK im Verhältnifs eu dem Sc^hwe-
lelnatronge halte henülire , und dafa dieses Uehermaafs
lie Entstehung des unlerschweilligsauren Sal/es hin-
lere, dagegen al>er die Bildung des schwell igsnuren
Nig&itstige. Diese Veruiuthung fanden wir durch dea
^arsuah voUkommeu bestätigt. Eine AudiJsung ?on
tehwefelkali mit vielem Aetzkali verseilt, verwandeile
ich «in der Luft nach einiger Zeit blofi in schivef-
l84 Welt er und Gay-Lussac
ligSAures Kali und zeigte nicht dio geringite Spur |
Toij dum untcrscbnetligsaurea Sal^e. |
Diese Thnt§ache, die es erklorlicli maclit, ma '
die tiodaarten von guter Fabrikation nur icliwelliguii-
res ISetruii enthalten, Tereinfucht schon um eJn.Bfl-
Irttchllichea unser PrüfungST erfahren der Soda. Wir
wollen eUa zunächst nur iplchc Sodaorten annehmen,
die aufäer dem ätzenden oder dem ItohlensaurenNalro»
fclorx Schwefelnatron und GcWefligsauves Natron ent* \
halten, indem die andern zufällig aiit hetgemenglen
NebensaUe, als ediwefelsaares INatron oder sabüaure
Salae bei der Prüfung unlliiilig Bind und diese daher
nicht hindern oder schwierig machen.
Die Aniresenheit eines ach weilig«auren Salzes aber
macht die Fiüfung der Soda sehr unsicher, wenn
man, wie bis jeUt geschehen, sich begnügt, Tennit-
telst LakmuB oder Veiloliensyrup die durch Schwefel-
eänre bewiritte Sättigung zu bestimmen , und xwu
deshalb, weil der Lultuius oder der Veilcbenschaft
'nicht sogleich sich rüthet, wenn ein Theil des schweb
, ligsauren Salze« zersetzt wird, oder mit andern Vfv
ten: weil das saure schwetligsaure IVatron nur dano
erst eine Rölhung herrorbringt , wenn das Uebermaall
der Säure einen gewissen Grad erreicht bat. Um
ganz deutlich zu werden, wollen wir u|tB über di«
BeschafTenheit der hier ins Spiel l<ommeuden Salu
näher erklären.
Neutrales oder blofs schwefligsaures Salz nennen
wir ein solches schwefligsaures, das durch Oxygeo
völlig oiydirt ein neutrales schwefelsaures Salz giebt;
doppelschwefligaaures Cbisulfite) aber dasjenige, wel'
ches doppelt so riel schweflige Saure, als jenes, ent-
hält. Verwandelt mau dieses Salz durch cMorinsau-
Prürong der Soda.
■-7
als dic.Ffstronmenge , welche ilurcli die SchvTerclBäui
gesättigt werden Itourite , die sicli durch die Osydallf
df« ■ SchwefelgebaltB bildet. Cluht man aber »ort
die Soda mit ehvas chlorio saurem Kali , bo verwandt
•icb der Scbweftl ia Schwefelsaure, uiid sättigt Att'
dorcb genau den Antlieil Nairon, der als Schwefeln^
tFDn in der Soda sich befindet, und deren Werl,h ver^^
mindert.
Bei dieser Prülung haben '
maTsige Soda, oder das kohlt
sichirgt, allein die rollen Sodaa
eiitfach« Weise leicht zu priifei
ir zunächst die fabri
saure Nil^ön berüeb-
irten flinil'aur dieselbe
befreiet si«
Kuvor durch Außijsen von den nnautlÖBlicheri BeiiteS^
schnngen, rersetzt die Auflösung mit etwas chlorin'-
uurem Hali, dampft sie darauf zur TrocKne ab, und
glühet das Üalzgemenge, «01 die Scbwcfelaltialieii' unJt
die «cbwefligsauren Salze in schwefeUadl'e Sal'te r&
renrandelii. - t-. - .1 -
' ■ Wenn in den Sodaarien sich Iteine an'deVn 'nack-
Öieiligen oder werlhlosen Beimischungen b^ßtnden,Äfc
da» unterschwefligsaure Natron, so briüclite man si4
TOT der Schwefelsaurepiobc' lirdit' mit chlorihsaorEni
Kali zn glühen. Denn sobald ein Theil de» , ynter-
Bchwefligsauren 5aUeö, durch die Öcbw,9f»Isäurii .zes*
aetzt wird, 80 wird nf'iß^ Säure„frei vni4.»'it(tt auf
dcp Ijakpiu^; und. da, ,auSB«rde«n diegp ^ur«. awey
Atome Stbwcfei ef)|Jiyt,._wiibrend die Schwrfsjsäurft
pur mit einem Atome .Schwefel auftritC, so würde bei
der Vervyandluiig denselben in Schwefelsäure eine dop«
pelt so grofse Meng^ der Gruudlage gebunden r/fv-,
den, als vorher das unterschwefligsaure Salz enthielt,
n»d dadurch würde mau den Werth der Soda «b ge-
ring finden. In den PRUen also, vr« die Süda anfiel
1
i8S Weiterund Gay-tussac
Schwerdnatron uod dem schn-efligiauren Nalron
'nocli das uulert^hfveßigsADre Salz enthält, wün
»erePrüfungsmelliode unsicher Beyn; gl öclill eher Wei-
se ober' wird das letzte Salz, oder vielmehr die Scbwii-
(elverbindung, aus deren ^eraeUüng an der Luft dsfr
•elbe herrorgcht, nur sehr selten in den Sodaarten
gefunden und zwar nur in solchen Tod aasserst schlech-
ter fabriltation.
..: Die Man^e des in einer Soija befindlictieii Echiref-
ligsaurcn Naijron» Iioar man loiclit durch :
gleichende Versuclic finden: zuerst prüft ninn die So*
jda in' ihi;ora naiürliehen Zustande, und darauf nach
^ta Glühen cJitef gleichen Menge mit etwas chlorin-
1 taurem Kaii. Das Doppelte des Unterricht ede« dat
jbeiden gefundenen Gehalle giebt dann dio Meng« des
jGlmetligsaift;^]!' N/itrons an, die nun leicht in Proce«.
te übertragen werden hami. Auf gleiche Weise hann
Juan imch-die l^nge des Sthtvefelnatioijs finden, wen«
^eses alleirti l^cigcmi^ojit ist, nurmuTs man alalt iit
doppellen, ynjerfichied^p der beiden ^cfundeijea Ce-
^te nur geradehin, Äw einfachen ansetzen.
■■ üebrigeiiS siebt maa- wohl, dafa die Prüfuiig der
So daarten immer eine deilicate Operation ist, die we-
hlgGtens eiftige Üeiung erfordert, besonders wenn gicli
die Soda ini roTien Zustande-' -befindet. Schon die Art
«nd Weise, wie man die Anfhüuiig veranstaltet',' oh"
^ der KfiltB oder in dir Wli-me, nnd in mehr oder
minder langer Zeit, — oilc dinse Umstände haben auf
die Schi^znng ibres Werthes Einätirs.
Peni^ ^''^ roho Soda ist vorzüglich ein Getncnga
TOD S<:h.7tfel!^iillt , der «ehr wenig aullöslich ist, mit
Prüfung der Soda.
1^1
naanrem Nntron. Nimmt man die Auflösung ia
|iKäIte vor, eo löset sich nur sehr wenig. Schwe*
Luf: in der Hilze aber wird ivohl oller Schne-
ielhallc aiifgclöal, und dicecr wiil;l dann sWsctzUnd
auf das kublensaure Nalroii, wodurcli nun ScImefelDa-
troa and Itohlensaurer Kalli entsteht. GiebC man also
iem Schkvefelltalk Zeit oder Veranlassung i sit^h auf*-
zulöscn ; so wird man eine betrScIiÜiche Meii^e ron
Schwefelnalron hervorbringen. Man kann sitb Jaroa
leicht durch dea Versuch überzeugen. 1
Auch die Sättigung der SodaauJlöseng duvobxitie
Schwefelsäure bei der Prülung erfordert «inigc beson-
dere Vorsieh tsiDaafaregela; die wir hier augehen «vo.Uea.
Als Reagans, den Satligungspunct zu erhenncn,
nchen wir den Laltnius vor, weil dieser nicÜt alle!»
leicht zu erhalten, sondern auch besonders bi^quem
nnd eicher anzuwenden ist. Man bereitet davon cibeii
starken Aufgufs, und giefst von diesenl'eij viel in die
«B prüfende Sodaaiifiüsung, dafn diese clue' di;ullich
l)U\ic Farbe erhalt. Darauf schüllct maii die Schnc-
feUönre in sehr kleinen Porlioncii tiiiizu und rührt bc-
siftiidig um. Udo diese Opcrslion Lcijucm vöitielim'cii
SQ können, mufs man sich eines hinlan'glich-'weiten
OefaT^es bedienen, elwa eines Pokals, eujlolkjlic Auf-
>»UJig j;
• cl\ta 5 bis 4 Cer\(in
:_(ctwää ühei
^dÜ) hoch darin stchL I 'in ilit Farßcnv'tifinderungen
auscr beobacblen zu könneji, stuüt mau das .Gefäfa
Blatt weifses Papier, Die Kohjci^säur« > wcl-
lurch die Schwefelsäure aus der Siiö«: Uüi ge-
irird, entwicJieltsich nicht t;Ieich i'nfangft, weil
«Üifa %in Theil derselben mit dem Qbrigeii noch un-
fCnetjctea hohlejigatiren NalrdR verbiMlet j'^&d ctatait
jgö Welt er und Gay- Lussac
ein doppelt holdenetiurf« oJer vielmelir gesitt^ k^
Icnaaitree Sah darstellt.
lAiigenommeii, die zu prüfende Soda sey Llorgii
KoUleiiSBUrce Nalron, so tiann das Aufbraueea mcht
eher anfangen, als bis maa beinahe die Hälfte diese«
Salzes ipit Schwefelsäure gesättigt liat. Hierzu ist
«her nulhvrendig, dafa die Sodaauflöeting hinläiiglii^
verdünnt ist, eliva durch das Dreilaigfache des Soda-
Goivichts Wasser. W.ilircnd der Bildung des gesätlig.
ten kohlensauren Nalr'nis ändert Filch die blaue Lack-
nMiafarbe nicht, weil die Kohlensäure noch nicht frei
in die Flflseigheil Übergeht: sobald »her das kohleo-
■aure ^iatron völlig mil Kohlensäure gesättigt ist, und
anfangt, durch die Sclnvcfelaäure wieder zersetzt jiu
'werdeiij so schwenkt die blaue Farbe ins Böthliche
und das Aufbrausen beginnt. Nun mufs nsau sich wie-
der in Aelit nehmen, .den Funct der SSltigung nicht
an überschreiten, sondern sobald man die Annäherung
desselben bemerkt, so schütte man die Schwefcfsiiure
nur in Fünftel oder Zehntel des angewaudlcn Maarses
hinzu, und nach jedem ZusalE streiche, mau mit dem
t die Auflösung gctauehten Classtab auf Lackniuspa-
Ipier *)• Maq wiederholt dieses, bis zuletzt der Siricb
5 :,
..»)Da» beut Papiüi; lUi
ist Fein« geleimlej, wie äa, Brief-
' .papier, das nitlit ju
lark gefSrhl werilen darf, um auch
■" 'i;<: Ueiniw' Spur Sä
re BEzeigeh zu tfinnEii. Lackmut
?"' eiEnet .ich zu «üpje
Verauclien deshalb so TonÜKÜchi
' wnil die wcai^ geßxbte Auflösung- desaelben dunh -dl*
iKoUantÄurs garölhel wJid, wülirFiid dnseJbe suf Pt^er
li anraa •lirk auf^getrageB «eioo Farbe in Bard'irupg mit je.
iji^p^äiire nicht Ändert i iudcm die ncolge 3im« ^ v^UJiß
. V
Prüfung der Soda.' * »./ 191
muC dem liackmaspapier entschieden roth- adMoblf
dann ssieht mitn so viele Füiiflei od6r Zehntel- Maa£w
ab , ftb ;jn«n rothe Striche zahll, weniger, einen ^ und
#rh< . dadaroh den wahren Werth der' Soda. Um
diefa SU* aärateKen , «lafg man wissen , dafs schön dann
die'«8ch'weFeUäure Vorttrlierrschen anfangt, wenn* die
FlJUsigkcit dift^'FÖ^liche Zwiebelsch aalen färbe anniflamt,
welcfae'anf.viniiial schnell auf die von der Kohlensäu*
«a bewirkte Rodiw^iafarbe folgt. >
t 9 . m ' ^
Befolgt man genau das eben beschriebene Verfab-
ven, so wird man leicht auch die Mengen des ätzen-
den und des kohlensauren Natrons, oder des basi-
schen und des gesättigten kohlensauren Natrons , in ei-
ner Soda bestimmen können. Wenn nämlich die So-
da gänzlich ätzend ist, so wird die durch Lackmus
gefärbte Auflösung ders^lbea .erst dann und plötzlich
in dem Augenblicke die Farbe ändern, wo sie durch
die Schwefelsäure völlig gesättigt worden; «st die So-
da aber blofs kohlensauer und zwar im gesättigten
Zustande, so wird die Auflösung gleich beim ersten
Zusätze der Schwefelsäure ihre Farbe ändern^ und
dabei sogleich Kohlensäure entwickeln; hat man end-
lich eine blofs kphlensäuerllche Soda vor sich , so
kann die Farbenänderung durch die Kohlensäure und
das Aufbrausen erst nach dem Zusatz die Hälfte ^er
xor Sättigung nöthigen Schwefelsäure erfolgen.
Die Stärke der Probesäure ist ganz willkürlieh«
mit einem Glassta'bchen auf Lickmuspapier geafrichen
wird, nicht hinreichend isti das Alkali des Lakrnus za
fSttigen.
1^2 Welter u« cGay - Cnissac Prüfung d. Soda.
GeWdhblich- ( nach Decroizilles^ nimmt/ tnan tt
me oonoentrirte SohTrefelsättre , cmd ^veniOnat. diete
Menge so lanc^e mit Wasser, dafg man genau eiiieji i
Gentilitre voll (an Volum gleich lo Grammen rWai^
ser) erhfilt* Als Maafseinheit nimmt man rdern Kvlnh*
centimeter* Vortheilhafter wurde ee ^freiliob -aeynt
wenn sich in dem Ceutiliter der. Bauern, Flüaeigkeit
genau i Gramme wirkliche Sä^re befiind«,' und mm
sowohl die Probesänre als auch,. tie. 9rii. prüfende -alla^
li^che Flüssigheit in gleiche Decimaltheilung bijchte.
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Ueber
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Säure des S. c h w e f e 1 s *y
T o n
Weiter und Gay^Lussac^
An« den Annala of Philo«. 1819« ^^^*
f*t*^t^ m %*ti¥*0t*m v *M^0^*t/ttyvtitM^/»tt v\t^/*t
'XJiew Sfture steht am Saiierstoffgehalt zwischen der
'•chwefligeii'und der Schwefelsäure, aber nnterschei*
'det sich ron diesen beiden Säuren wesentijch in ih«
'^ Die Veranlissung zu der Entdedcung dieser Säure i«(
folgende*. AU 1fr, Wolter eine Bleicherei ' einriohtete»
nnd einst schweflige Säare auf scliwarzes Manganoxjd»
dsa er snr Bereitung des Chlorins anwandte» wiriea
liefsf so erhielt er gegen seine Erwartung ein neues
neutraleA doppeltschwefeUaures Sais (bisulfate)» worin
das Mangan als Perozyd eingegangen war. Diese Beo-
bachtung theilte mir derselbe mit» und ladete mich zur
Untersuchung des Produkt» ein s wir stellten diese nnd die
folgenden Versuche d^nn gemeinschaftlich in dem Labo-
rstorio def Pulyerdlrection an.
Cßj - LuußC.
Vergl. die^ Torläufige Anzeige dieser Saure in diesem
J- XXV. 366.
iC4. ■ Weiter und Gay-Lussac
ren Eigenschuften, wnd dtitirh rinc Art der Ät
mensctzung, die bei keiner andern Säure vorkommt,.
Wir wuJIcji sie Torluufig Unlci-aciifvcfeisäure (A. hy-
posulpliuriquc) nennen, analog der Un[er§c!nreflig»
Säure cA. liyposulpliureui ), uro anzuzeigen, daf« ei>
weniger Oiygen enLliäll als die eigentliche ScLwefel-
BHure , und mehr als die schweflige Säure.
Mian erhält diese Saure, wenn man »chweBigSW-
reg G«9 in Wasser treten lüfst, worin achwaiv-cs Man-
ganoxyd schwebt. Es gehl sogleich eijie Verl>indui]g
vor sieb , und CB entsteht eine rollkommen ueutrele
AiiUusujng eiuer Zusammensetzung ron BCbwefeleaurcin
und iinicrscliwefelsaurem Mangan. Da das unterScbw«-
felsaure Barytaalz »aflös^ich iat , to bann man Jens
Verl.ind,(rtg duvcli
■eerlegci». Treibt
aaunem Gas durch die
Ton Baryt zu sJitligef
GHure, wodurch etwi
heilten wird, aus de
den unterschwefciss
reinigen, läfst
Ucbermaois zugcsettl
1 Strom ron kohlefi-
i FtüssiglieJl, um das Uebemaai'i
und verjagt man die Kohlta-
8 kohlensaurer Baryt aufgelöst tr-
• Auflösung, Bo erhält man leiell
Uten Barit. Um dieses Salz lu
I es kryfttallisircn , nüdurcb s>g!i
sein Kalhgehalt ausscheidet, wovon selten der Brniin-
stein frey Ist. Durch Zersetzung dieses Saiies isr*
Tnittelst SchivefeUüure, erhält man die ünterscbwefel-
eäure im freien /.ustande.
Diese Säure zeigt nur dann einen Gerucbj wenn
ele sehr conc«iilrirl ist. Ihr GeschmaJi ist sehr sanw.
-Einen bleibend elastlschdfisaigcn Zuatand ei»ziigEl)eai
scheint sie nicht fähig zu seyn. In Vacuo eiaer Luh-
pumpe neben concenlrirtcr Schwefelsäure bei eiwr
Temperatur von 5o° C. stehend, wird sie concentrlH,
ohne sich merklich su rerllüchligen. Sobald sie aber
über eine neue Schwefels äiire
sie ftfi, ^^^
«la apec. Gewicht Ton 1,3/17 ci^^'>^^ti >*> ßngt
sich XU zersetzen: tie duiMlet ichweflige Säure aus
und ScbwereUäure bleilit zurttck- Wird sie im sehr
Terdünitlcn Zustaade crbibt , eo dunelet ttie anfauga
nur Wa^jcr aus: nach und nach ajjer entwickelt »icU
■Bcb schweflige Süure , tind als Buchstand zeigt sieh
wieder Schwefelsäure. Schon im Wosserbade geht
diese ZerBetzuiig vor sich. In der halte wii-d sie
durch Clilorin, durch couccutrirle Salpetersäure t'Jer
darch rothes SchweCclinangansalz nicht verBuderl. Sift<.
wttigt verschiedene Grundlagen und gtcbt mit Baryt«
StroDtian, Kalk, Bleioiyd utid wahrschelulich mit al-
len Salzgmndlagea aullöaUchc Salie. Das Zink löst
■ie tinter Wasserstoßentwickelung auf, ohne sich zu
zersetzen. Sie enthält zwei Proportionen ächiTefel and
fünf Oiygen , ausser einer bestimmten Menge Wasser,
das xa ihrem Bestehen wesentlich nöthig zu soya
scheint, sobald sie nicht au eine Grundlage gebunden
isL Zur Kcnntuifs der Zusamnienaetzung dieser Sau*
ze bat uns die Analyse ihres Barytsalzes geleilet.
Piesea Salz bildet glänzende vierseitige, durch
»iele Endflächen zugespitzte Prismen, Es verändert
gich weder an der Luft, noch auch wenn es im Va-
cuo durch Schwefelsäure getrnchnet wird. Hundert
Theile Wasser lösen bei 4*^" C. »on diesem Salze
23,94 Tb. auf. Die Aullüsung wird durch Chlarin
nicht xersetzt. Die Krystalle decrepitiren stark j sclion
In mafsiger Hitze zersetzen sie sich, und entwickeln
Waseer und schweflige Saure , worauf neutraler achwe*
felsaurer Baryt zurückbleibt. Hundert TheUe des an
der Lnft wohl getrocJuieten Salzes erleideu beim Glü-
hen 39,903 Verlust, und geben folglich einen R^ck-
•toad Too 70,097 schwefelsBurea Bvyt. Hundert mw
•
Weiter und Gay-Lus3ao
dere Theile desselben Saleea , mit oblorinsaurem und
knhltMisaa^em Kali vermengt und in ciiiem Platintiegel
zum Rotbgiülien erhilzt, gaben nach der Fällung rtr-
mittelst snlzsaurem Bar^t und nach dem AuBsüfsea
des NieJerschlnges eine Menge von 158,2 achwefeUBu-
ren finryt. Diese Zuitl ist nicht ganz das DoppellD
roa 70,097 ; da es nber sehr fichwcr ia[ , alten Veilusl
bei dem AussilTsen des Bchwerelsauren Barits zu ver-
hülfen, so nehmen wir das letzte Resultat genau sla
das doppelte des ersten au. In dieser Voransselsung
kann das Unterschivefelbarytsalz betrachtet werden all
zusammengeseUt aus 1 Prop. Baryterde, 1 Prop. Sehne.
feUUure und i Pr. achwellige Saure: und nehmen wir
als Verhältnifs dieser Elemente 5 für die Schwefd-
säurc, 4 fnr> die achwctiige Siiure und 3,7 für die
Baryterde an, so erhallen wir iu 100 Theilen d«
ante rsohwefel sauren Salzes 70,1^ schwefelsaiu'en Barjt,
•tatt der obigen 70,097 Tb.
Der Wassergehalt des krystallisirtea Salzes hinn
aus dem Unterschiede seines Gewichts und des Gs'
wichts des schwefelsauren Baryts nebst der daraos ge-
schiedenen schwefligen Siiure gefanden werden. Hier*
nach ist dieses Salz zuBainnieDgeset7.t aus
1 Prop. Baryterde gi/OO
j — Schwefelsäure 5,ooa
1 — . schwellige Säure 4:O0o
2 — Wasser 3,064
Oder
1 Prop. Baryterde 9,70a
,1 — UnterschwefelsHure 9,000
3 — Wasser a,26/(
Diesemnach ist die Mcyige der diterschwefels&iu«,
über eine neue Schwefelsäure« 197
weide X Proportion einer Salzgrandlo^e sättigt, zu«
sammeiigesetzt a^s - '.
';.., a .Prop« .SqWeM . I 4
5 — .Oxygen, . 5 , ■
■ ■
und ihre Verh&Itnillzahl ist 9
Nun haben wir also apch eine Säure, welche sich
mit Salzgrandlagen Tollstundig neutr&lisirt , und deren
Salze auch dann noch neutral bleiben (oder yielmehr
zu neutralen schwefelsauren Salzen sich umbilden),
^rean sie einen Theil ihrer Säure (^als schweflige Sau-
re) yerljeren. Diese Unterschwefelsäure enihäit eben
so 'yiel Schwefel als die unterscbweflige Säure, aber
^T Mal mehr Oxygen als diese. Diese beiden Sauren
trelea unter den Schwefelsauren als eine ]t>csondere
Abtiieilang auf, welcher die schweflige Säure und die
Sclivrefelsäure als eine zweite Abtheilu^g gegenüber
stehen. Diese Unterscheidung ist deshalb nolhwendig,
weil diese Säuren sich durch ihr Schwefelverhältnifs
nnterscheiden , so dafs man sie nicht füglich in eine
' einzige Reihe nach ihrer Zusammensetzung ordnen
Icaiiu. 'Auch die Salze jeder der beiden Abtheilungen
dieser Säuren haben unter sich mehr Analogie.
Die folgende Reihe giebt eine Ucbersicht der Zu-
sammensetzung dieser Säuren: ..
üiiterschwcflige Saure 2 Pr. Schwefel u. 2 Pr. Qxygen
Unterschwefelsäure « — — — — 5 — — —
Schweflige Säure i — — — «.2— — —
Schwefelsäure 1 — — — — 3 -«•
Bei gleichen Mengen von Schwefel aber stellen diese
S&urenN folgende Reihe ihres Oxygengehalts dar;
1 ; 2 ; 2,5 ; 3 ,
V
agS Welter und Gay-Lussao
Kehren wir jetzt zu den Btgenschaftcn der aaitr-
■«hireielBBUren Salze zurück.
Wird auf eins dieser Salze SckwefelAsure rem «ol-
cher Verdünnung, daf» sib nur wenig Hilae erregt,
gegossen, lo' bamerht ^man keine Veründeruiig: le*
bald aber die Misebung erbiut oder concentriiü
Schwefeliäure angewandt aird, so entbindet eicb b^
gleich schweflige ^iänre. Dieser Erfolg ist leicht tf
klärllcb. In nieJj-iger Temperatur bleibt die Uate^
schwefolsfiure auch für sich unxerselzt, aber, wil
«cboa vorhin bemerkt, durch Hitze zerfällt sie it
Bcbwefllge Säure und Schwefelsäure. Die Auflödungni
der unter schwefelsauren Salze Teräiidera sich nicht an
der Lufl, oder doch wenigstens nur sehr langsam.
Das Kalisalz dieser Säure krystaltisirt in c^lindi»-
trtigen frismen, die sich mit einer auf dereu Achn
Siolirechlen Fläche enden.
Das Kalksaii bildet regelmäTsige roseaftrmig t»
«unmengeliä Lifte sechsseilige Tafeln,
Die Hrystalle des Struiilioiisalzei sind selir klein: ,
«e acheinen uns sechsseitige Tafeln zu scyn , deren
Selten wechselweise in entgegengesetzter Richtung gt-
neigt sind , als wenn diese Tafeln aus einem Oclaedcr
cntstanderi wären, das seinen zwei entgegengesctziu
Flächen parallel abgeschnitten worden.
Das Mangansalz ist eehr aaflöiUch, und selbst zer*
Siefeiich. Diese Eigenschaft dient dazn, dasselbe roa
dem Bchwefeliauren Salze, das sich bei der Einwir-
kung der schwellljreu Säure auf Braunstein zugleioli
mit bildet, abzuscheiden. Auf diesem Wege gebt
weniger Barjt bei der Sättigung der Autlösuug
loreii. Doch kann man xu die«ein Zweck sidl,
anderer Bnsea bedienen.
über eine neue SchvefelaStiie, I94/4
'Sie Bildung äea achweMianren Mangans unisr
fiSsen UoiBtUnden scheint eine besor^ere Untersu-
sbung za rerdienen, wir konnten rorläufig nar weni-
1^ «nd nnTollkommene Versuche darüber anstelleD.
NbcIi 'der Zasammenaettung der UnterschwefelsSur«
and des Manganhyperoxyds BoUte man vermutben, d&fs
durch die Verbindung dieses Hyperoiydt mit schwef-
li^r Säure entweder neutrales unterschwefeltanres oddr
ichwe fei saures Mangan entstellen müfste. Das mit
Chlorin behandelte Manganoxyd giebt kaum eine Spar
des ersten Salzes. Vielleicht befand sich das von uni
angenandte Manganoxyd nicht im Moximo der Oiyda-
tion> so wie denn überhaupt di« Braun stein arten ia
dieser Hinsicht sich verschieden zu verhalteD scheinen.
Mit dem wasserhaltigen Baryumhyperoxyd und schwef-
liger Säure die unterschwellige Sänre zu erhalten, ge-
lang ans nicht, auch nicht mit dem braunen Bleioxyd,
obgleich diese -beiden Onyde in ihrer Zusammense-
tzung übrigens dem Mangaiibyperoiyd analog zu seyn
■fihelDen.
Wir schlicrscn diese Abhandlung mit der kurzen
Anieige der wesentliche» Kennteichen der neuen Sau-
re und ihrer tialze.
Die UiiterachwefelsHure unterscheidet sich von diB
•ndern Säuern des Schwefels durch Folgendes :
. t.'Sie versetzt sich in der Hitze xu schwefliger
SXnre und Schwefelsäure.
9. Sie bildet autlösliohe Salze mit Baryt, Stroa- '
tian , Kalk , Blei und Silber.
Die unter schwefelsauren Salze haben folgende wi-
lentliohe Eigenschaften -.
I
I
aoo Welter u. Gay • Lussac üb. e« n. Schwefek.
1. Sie sind sSmmtlich . auflöslich.
3. Sie entwickeltt in der Hitze oder mit Sinreii. ^
in der Wärme behandelt blofa schwefligsanres Gas.
3. Nach der Entwicklung der schwefligen S&nre
verwandeln sie sich in neutrale schwefelsaure Salze ^.
<<) BekaoBtiicli ttdUta schon der Torsf. F$g§i sa BaireuA
durch unmittelbare Verbinduug der wasserfrei ea (eiiföi«
migen) Schwefelsäure mit Schwefel eigenchümliolie Säurra
Jjir, die von ihm durch die üeDenaufigen hrmni9t glitt
'und' hlaui Schwefelsäure unterschieden wurden (t. dieses
J. IV. i33. vergl. mit Links Bemetkungen XI, ai9.}. Die
blaue Säure hat ganz die oben als charakterii lisch ange-
gebenen Eigenschaften der Uuterschwefelsäurei dem sie
entwickelt nach y§gQl in der flitze schwellige Säure und
verwandelt sich in Schwefelsäure » ohne Hückatand ■ von
Schwefel« Ihrem Verhalten nach ist sie blofs eine Ver«
bindung von schwefliger Säure mit Schwetelsä^^rct nnd
keine unmittelbare Zusammensetzung von Schwefel uud
Q^ygen. Man kann sie daher fii^lich achwefclsaure
schweflige Säure nennen« Die sogen, unterachweüi^e
Säure aber scheint dieselbe Substanz zu seyu» die mau
sonst Schwefeloxyd oder geschwefelt schweÜige SÄire
nannte, und deren Salze unter der Benennung geschwe-
felte schwefelsaure Salze bekannt sind, indem sie kick
durch die Verbindung von Schwefel mit einem schweCig-
sauien Salse darstellen lassen*
M9in9ck€^ ^ \
doi
.r /
lieber die
Bildung einer neuen Säure
durch die
Einwirkung
der Phosphorsäure auf den Alkohol,
Ton
LasBaigne.
Aus den Ann«, de Chimio et de Fliyaique« iSr^o« T^Iatz, im
Auszuge übersetzt von M§in§eh9^
fW«« w«»w^ww%^v»
1^ achdem bei der Aetherbildung^ durch Schwefelsaure
eine neue Säure , die dogenannte Schwefelweinsäure ^^^
dargestellt worden y ao konnte man yermuthen , dafs
auch die Phosphorsäure auf den Alkohol auf eine ahn-
liehe Weise wirkeu -würde. Dies zu untersuchen, stellte
'ich, Tori Vauquelin aufgefordert, folgende Versuche an»
1. Eine vermittelst Salpetersäure aus dem Phosphor
dargestellte Phosphorsäure hielt ich eine halbe Stundd
\\a.ng in einem Plalintiegel im Flufs, um alle Salpeter*
aäure auszutreiben, und liefs sie dann in hinlänglichem
Wasser zu einer Auflösung von i,5 spec. Gew. zergehen^
9, Diese Auflösung wurde in eine tubulirte Glasre-
torte', woran eine in kaltes Wasser getauchte Vorlage
befestigt war, gebracht, und bis nahe zur Siedehitze
^^3 Die aber nach Gay- Lmssmcm Versuchen nichts anders ist alt
. eine mit tty/As vegetabilischer Substanz versetzte Unter-
schwcfelaäure (A. hyposulphurique )• S« Ann» de Chimie
ef de rhyiiqae Xll)^ Ga, Dleintcki^
aos Lasiaigne
des WaiRCri erhittt ; dann rermittelst einer in die
berabrei eben den gekrümmten Rühre eine gleiche
ge Alitobol von 4o° Baume tropfenweise zageaetzt.
Nuchdem ich das Product der DeBtillation meh-
rere Male von neuem über die Pbosphorsänre ebgeto-
gen batte, so erhielt ich eine farteulose Flüssigkeit
TOQ ausgezeichneten) Geruch des Sehne feie thcre ; sw
war aber noch mit vielen unzerseUtem Alkohol rei*
aüscbt, wovon man sich leicht fiberzeugte, nenn min
die Flüssigkeit mit Wasser versetzte.
Der Rückstand in der Retorte war Kälte , etwu
bräunlich und von Aethergeruob. Ich Itiste denselben
in dem aohlfachen Volum Wasser auf, sättigte die
Auüosnng mit Kalkmilch, und filtrirte: es hatte sicli
ein reichlicher gallertübn lieber Niederschlag von phsi-
phorsaureni Ftalk abgeeetxt. Da die Flüssigkeit sich
alkalisch verhielt , s>* liefs ich KohIeiieiLUt-& hindurch'
Strömen, kochte die Aullösuag einige Zeit und schied
dann den kohlensauren HuUc durchs Filter ab; jettt
war die Flüssigkeit gesclimacklos geworden , und zeig-
te bei eiueni Zusatz von klresaureoi Ammoniak die
Anivesenbeit einer Kalkrerbinduiig an; denn die Hob*
lensüure bewirkte weiter keinen Niederschlag,!
Diese Flüssigkeit wurde zur Syrupdicke abge-
dampft und hingestellt: es bildete sich eine weise
weiche Masse, welche unter der Lupe aus kleinen aus-
einanderlaufenden Nadeln zasammengesetzt erschien,
pie salzige Substanz balle einen ettvas scharfen G^
■chmack, wie die Dopiielealze der lialkerde. Getrocknet
in gelinder Wärme zog sie einige Feuchtigkeit aus der
Lnft an; doch fand sich darin kein so zerfliefslicfaes Salz,
wie der Salpetersäure und der salxsaure lialk n-i, 1b
Wueer l<^te sich die Salzmasae Tollig wieder auf.
über die PhosphorweineSu«.
'Dm getrocitnete Sah gab beim Glühen in reiner'
Olaaröhre Wasser, ei'iCses WeinSl, ein nsoh EssigsSa-
re riechende* Cm, Hohle und neutralen phosphorstu-
ren Kslh.
Wurde die Anflfisun- des Salzes mit etvraa Salpe-
tersäure rereetzt and dann zur Trochne altgedampft,
so erhielt man einen weifsen in Wasser unauilü Blichen
Rflckstancl , der sich ganz wie phosphorsaurer Kalk
rerhielt. ,
Aus diesen Versuchen ersieht man:
1. Dafs die l'hosphorsäure auf den Alkohol au*^
•ine Shnliche Weise, wie die Schwefehadre, einwirkt.
9. Dafs sich dabei ein» e i gen ihüm liebe Säure bil-
det, die man, nach der Analogie der Schwefelweio-
•äare , Photphonveinsäuria nennen kann.
3. DaTs diese Säure, welche mit dem Kalk (and
«nch mit Baryt nach meinen spätem Versuchen} »ehr
aufioslicbe Salze bildet , als eine mit vege labil ig eher
Stibslanz ' versetzte hypophorphorige Säure betrachtet
werden kann, analog der Scbwefelweinsäure.
Es iet wahrscbeiniich, dafs auch die ArseniksSore,
die auf den Aether wie die Sehwefelsaure und die
fhosphorsäure wirkt, ebenfalls eine besondere aus
Arscnikoiyd und den Elementen des Alkohols i
meageiettte Süure darstellt.
so4 * P rei s au fg Alben
■«•■»■■■■■■■■^■»'«v
■. .1
Programme
de la
S^ociete Hollandoise des 'Slcieace5y<
(■* ■ '
k H a r 1 e m ,
pour i'annee 1820,
T ' .
•■-'a Söciete des Sciences a leim sa soixattlc scpliemc,
Assembice anjiiversairc, le 2:7 el 28 Mai, Lc I*rc»i-
deiit'Directeiir, Mr. y, P. van Wickevoprt Cromvielin^
invita Mr. la Secrclalre, a faire rapport des pieces,
Jiie la Socicle avoit regnes dcpuis sa derniere scaiice
u 2 iVIai liii^, concernant.
' Les Sciences PJiysiques
II parut pc-ir ce rapport :
I. 9ue Taulftur de la reponse Allemande siir la que-
slion ; ,, — (luelles sont Ics reglos gcneralcs . d'aprts
,,Ie8quelles on puissc juger d'avance , avec nrqb.iliilile,
„et suns cxpcriences directes , de qucllos planles cxo*
„tiques et uliles- la culture peut elre cssaye avcc avau-
„tage dans ce pays?-^ — reponse qu'on aroit recue
avant Tepoque du weis de Jaimcr 1817, sous la de-
vise : Meliora sunt ca , qnae natura quam quae arle
parala suni ; et a laquelle , apres qu eile eut elc corri-
gee par uji Supplement considerable , fut adjugc, en
1819, le prIx, a condilion aue Tautcur sc chargeroit
de refondre son memoire et Ic Supplement susdit dans
«n seul Corps d'ourrage, et qu'il satisferoit aux ob-
eervations , qui pour perfectionner le traile, lui seroi-
ent communiquees par le secrctaire, et que^ selou
Taris de la commlsslon, chargee de juger de ceci,
der Harlcmcr Sociötät. a45l
riDleur «yant mainlenant anliüiiut ä eeacondilions , I«
icdoille, i^ui lui etoit adjugec, lui devoll aclucUemeiit
tu» renuse , et son iiom -tTiTutjfuc par ce progrAinmc^
A l'ourcrture du billet il piii'uE que Tduteur de ue mer,
noire c«t Ju/iimn Carl Leuc/is a ^iirtmberg,
llJ. Que. 1^ aulcurs de ileuif iHcnMiii-CB eii AllemBiid'
^^a la questiun : — „Quelle eat la cause de la ter[iia>
„sore (eij Hullundois hei wier'i, que Ics vilres tubis-
fiSent, apr<>9 avoir ele e.iposess quelquc temuH a l'ttir
„et au floUil? Quels soiit Ica moyeni^ le» pma eilicar
«ees pour prcTenir cette alliJratioii dn veri-e?" —
qni Bont iuvitea par k- programme de i!Ji8, de corri-
ger Icur» itiemr>ires et. de lea rendre plua complels ,
«n obserrBiit Icb remarques fnlles par lua rapporteiirs
lur ces memoire^, ea 8vi>ienL envoye des Supplements'^
J syant obaerve les remarques, qnij a la prJf'rc de
chacaa d'euK , leur avuient ete cümniuiiii[ueea par le
Ou a jugeJe memoire ayant pour devise:
1
diffue quon j
.et n p
!&t le prix. A l'ourerture dabillet il parut, qne
ir de ce memoire est O. JV, Manche , Projesstur
m Physiqiif ä IIeidelberf(. On a resola «ussi de faire
imprimer le memoire ea AUemand, ayant pour devise:
ha Nalitre par ies ex/ierien*es , et doffiir ä l'Aoteur
une medaille d'argeut, quanck il lui plaira de se nom«
in er.
in. (|)uon avoit reru trois j-eponses an HoUandoia
nur la queslion: — „(^(ueU sont las lÄtreins encore
„ en i'riche daus les provinces Süptentrionales du
„Royaume, dcsqueU on puissu allendre , Buivant de*
„ ciperieiices foiles sur des lerres semblublea, qu'iU
,,soieDt propres ä f^trc defriuiu-d avco succe», sans des
„ depenses trop disproporttonticeE au produit ; et da
„quelle maniere pourrolt on oommcdcer ce defriclie-
„meat avec Tesperancc d'une rtussite farorable , !q
,>tout fondc sur des excmpics tiu sur des expcrlences
,,bien loiiuues? " Les reponaes n'eyant an i;uii erneut
nie latisfaisanles , 011 a resciu de prolouger le tfrmo
du cojicoui'S jusqu'au 1 Jnnvicr liiai.
IV. ipu'on avoit regu dcui reponsea sur )n qucstiuii
eoncernatit /e ilennifhement du •'ranil lac de J/arlrin ,
qii (ureoi jugces trop pcu salisioiBanles pour qu'uu y
j)äl ftdjuger ic prii.
346 Freisauf gaben
' Vv pu'on KToit aoBsi rfl^n denx »pontea rar It
question conceraaiit U dfntechemtm du fP'yker-tKttr ,
tK*\% qui ne niürtloienl |ias d'^tre couronnees. ht
tmue du concouiH po«r In premi^re de ce» deux qu»-
»tlf^ns iilt pi-olonge juscpt'au i Janvier iSas, et pour
la scconde ju^quau i Janvier iSst. Comme la aaln-
tion de ces deuz ([ucBlions demande plua de connoi»
ahiilCS locciles , qu'on ne pent raisonnablement aupp^
■er dans un ctranger on a jnge quo rinsertioa de cu
qnefltimis daas ce progratnme seroit inutüc.
VI. Qu'on avoil reen sur la qoeslion : — „^fb
„ moyaas artiticiela pourroit-en employer , ponr anJ*
„Uorer le» bros de mer au Texel, aoit en general, soU
„BDecialement pr^a le Sdudpen-gat , ei l«s rend/«
„plui prol'oiida?" — unc reponse en HoIIandoiti
ayant pour devise : Hoa opim , hie labar. On a jugä
ce memoirs trop peu aatiafaisani , pnifiqiis l'aniavr v
a pr.ipose un plan »! extranrdinaiteiiicot- couteux, gu'd
äoit ^tre re^arde comme iuexecBtsble, et on « reaoln
de repeler la quettion, pour qu'on y reponda aranl
le 1 Janvier 1832.
VII' Qu'on av-oit rc^n sur la qneatlon : — „Jasqa'k
„ quel point coRiioit-on Ix natnre des diävrentes espe<
„CBB d'üisectea, qui aoBt träa nuiaibles au> objett
„d'HUioire nalurelle, tefqnels oa desire de coßserrer,
„comme augsi k la conservalion des penux velues d'a*
„uinaui et des lainages : et qiieli lorit les moyisa» let
„plua elHcacea da les garantjr conlre ces inaeclM Od
„ de lea en deÜTrer?" — dem reponses, dont A Wt
Fron^oia a pour diifiae : T^'uxquam naiftra magis tle>
et B en Allemand: Co^nilio Nalurae etc. La aeen-
taire commiiniqua, qu'il aroit fait voir dam une atut-
ce precedeute, que cette piece est copiee en granda
parlie du toiae Becood d:Olivier »ur Im Coleoptert*,
et que toulea Jes ügures d'inseotea, qu'on y a )oialc
•oiit des copiei tree cxactes de Rclles , qiii ae Irontcst
d^iiB le meme ovivra^e. L'aseemblue entendit arte
beauoORp dindignatluii une lenlnlrvc aussi mepriaaiJc
four acqu^rir de celle raani^re le pri; d'honneur, aani
avuir meriie. La rcpi>iii>e B Tut )ugee n'avoir aucsn
meritei On a rcaolii de repüter la qiieslioa , poiu
Ou'on y repoudlt araut le i Janrier iSoa.
Vlllt Qit'on avoit regu anr la question: — n"^»
Ö
der Harlemer Societät. '*47cl
t ie r^cDnUmenl de la sive de quelques orbrea
^ou arbriaseai)« au prinlemps, comme p. ex. de U
„«igne, du pcuplier, de rorme , de lerahle et d'au-
„tre»; que peut on apprendre ä cet eg'ard pur de» oli'
„aervations uUerieure«; quellea conBpquenceB pem-on
„an dediiire, ooncernant la cauie, qui fait nionter Igt
^give dans les arbrcs et daoe les plantea; et quelles
„ iostmcliona vlilea ponrrait-on tirer du progrca de J«
„•cience, ä l'egard de ce sujet, pour la outliire de«'
^arbrel utile«?" — dcux reponsea, dont l'uno ei«
Franpoi« poor derise : La ^eve r^tieilli au rttour du..
prifUemps eic et Tautre en Hollandois : G*en ditr
voortvaar eic. Ces deux reponseg ayant etc jugees com-
ae nnllemeDt Batisfalnantea, on a rotiolu de repeter la
qneatiou, pour qu'ou y repunde avant le i Jaovier
189 s-
iX. pu'on avoit re^u sur la question : — „La ora-
„tique de l'Bgriculture ayant prouve, qi>e, penaaiit
„le |>remier tempa de la ve;>otation des £läe ei autret
^plaates dea cliamps, jusqu'ä la tloraison , la ten-e du
„oiminue presqiie poiut ea fertilite, taiidi§ que, aurts
„la frnctiücalion et pendant la maturation des grames,
„la meme terrs est conBidcrablement epuisee , et pri- ■
„ri« de aa iecoudit^, la Sociele demende, quelle est
„la cause de cc phciiDtneiie , et a quet point la eolu-
„tion de ce probltroe peut eile fouruir des rtglei kj
„auirre dang le perfectionnement de la culiurb de»
„ohampB?" — une rcpouse ea Fran^ois, ayant pour
je*ise: Praestnt nalurae i-oce iluceri On a juge cet™
ta piice' comnie n'ayant rlea de sattsfaisant, cl on a
rcsolu de repeter la question, -pour qu'on y repoiidit
d«iis un tenips illimitä.
X- Qu'on aVoJt rei;u sur la question: — ' i„ Quelles
„tont les causes piincipales de la degejieralitin de«
„plante«, qui fönt naitre Ics varietea. et quelle» in-
„airuclioiis peui-on en deduire pour l'am^lioratii'n dt
„la cullure des pluuiea utiles?'' — «ne rt-potise en
Fran^ois, ayant pour devise: Ftlix '/«* fwiiiif, eU: iJn
A jugä que ce memoire .est trnp peu -saiisfaigaui, et oit
a resolu de prolonger le term^ du concoura jnaqu'aa
■ ■ Jaov. 1833. On desire que les caiises, ä iudiqunr
£Br les auteurs, loicat fondiiea «or des experience« iia
es Abaerrftlioa». ^|
«48 Preisaufgabcu
XI. puon flvoit recu eur la qiieslion ; ■ ._
,,BorlP» de pninmes de terre cuilirc-ttoo princi}Mjnneiit
„daiH les diverses priivinces de ce Royaume; qvcH«
„ cn est 1a diflereiice, cti tfjard an {^enre et am prb-
„pri^les? comment dificrent elles siirloul ea fatre?
„y a-l-il queique raison, foitdt'e siir des esperlcn-
„ces, pour envisdger une de cca Borles comme plu«
y,ntilritiVe, ou piug aenntageuse pour la saute, que
%, I'aufre? et qaelles nnu'lioiiilions la connoif>9ance de
i, cesobicis penteile faire csperer pour Ja cuitare de»
inGS de teire d^ii
e rt-po«
9e en fran^oia , ayaiil pour devise; Nie labor, Ainc
lat.-a'er-i e/c. Uji des IJirei.teurs de la Societe flyftnt
rnv'i' depuis peu un ourrage en ^jieinand, pulrlie en
iSig B if'eimar, ayanl pour litre : Veisui-h einer Slltr
n^-^raphle der Ktinaf,U/,i eic. a fall voir qiie le plan
de lauteur cloit de trijuper la Sueiete.'en offrant ir
celle-ci, pour remporlcr le prii, un ecril, comme si
lui mfeme Tavoit fm'l, mais qui en partie, est la Ira-
ductioD de louvra^^e suadit. 11 parut aussi qae 33
figure*, qui reiiresenlEttt des pommes de lerre , com-
me ciiUiv-ics psr lauleur; sonl des copies irts exac-
tR» di-a iisiircFj, qiii se irouvenl dnnsic susdit 0iiTTas[e.
On 8 rcp'ilii de repeler la queslioii, pour y rcpondre
avanl le i'Janv. lösS.
XU. f lu'on''»7oit rPQ« sor la queslion: — Cotnme
l.t iii:>iivelie nianicre de diaiüler, que, dppiiis quelc^M
Hiiii:cs, on a praliqtipe premieremeiit k Muiilpellierj
et qui a cle eiisiiile amcliorcc dans la France mcridi-
onalc, procede d'npres lef{uel lea liqueurs spiviLueuiet
ue sont pa9 immediBlcmcnt cvposccs au feu, mais sout
e<:hauS'eea par la vopeur de l'enu Louill»itte, »'est pM
■cnlement plus ecnnooiique que la ina:iiere ordinaire,
niaisqu'clle a de plua cetavanlage, (Jueles üqueurs splri-
tueuscs sollt d'im goiU plus pur et plus sf^reuble, et qa'Ü
pül par consequent ä desirer. que cette uiauiLTe piti*M ,
e:re introduile dans noa fobriques, la Snciele deman*
de; „Quelle est le meilleur appartil pour tircr At
f.cclte manitre chez nous, avec le plus de proGt, An
--grain les liqueurs spiritueusca les plas plures, COl»-
„ine on les tiri du yin en France?"" — un memoir«
en HoUandois , ayant pur deviae : Onhet'ooroordttlJ *
üu a juge que cc mcniolie , uc contenant, CMWp**
ä
der Harleiner Societät. 94g
ee qai est'conno) qae *des corrections ideales, ^ qui
etoient nuUßment prouFees par des expericnceS) avoit,
par Gelle raison, trop peu de merite, pour etre cdu-
ronnesetc. on a resolu de repeter la question, ponr y
tepopdre avant le 1 Jauy. iÜ2s.
... Vloyoi Cbmffali smr Im distiil*t/on dis vim, Ann« de CIi.
^ lii^ iSopüetc a troure hon de repeter les six questions
euivanles, ^auxquelles on n'a point rebondu, et poui*
kaqu'elles ,1c terme du concours est fixe.
Au i Janpier 182a.
I* „Jusqu'a quel point est-il actuellement demontn!^,
,, que les fumigalions au moyen du gas rauriatique
„ oxye^ne , ä la maniere de Gnyion , ont servi a -ard-
,) Tenir la propagation des maladies contagieuses , dans
jilesqttelles Teffet de ce gas merile d'etre essaye, et
,,4iu'est ce qu'on doit principalcnient pbseryer danS
„Of^s experiences? Y-a-il quclque raison d'attendre
„ plas d'effet salutaire, pour prevenir la propagatiori
,,ae8 maladic^s contagieuses, de quclque autre xnoyeu
,, employ^ ou pröpose jusqu* ici ? ^^
Oa detire c^uet en repoiidant a crtte qiiestion» on donno
une ennmeralion succincto des cas » dans leaqnels les fumig«»-
lions suj^ites ont efficacement servi k emp^cher dificrentts
maladips contagieus.-s.
II. ,, Jusqu'a quel point . la Phj^siologie du corps
yyLumain donne-l eile des raisons bien fondees de po-
4,8er, ou rexperience a teile suiTisamment proifre, quc
^^le gas oxygt'ue est un des remcdes les plus eÜicace«
•,pour seconrir. les noyes el les sufloques ou asphyxicf,
.^et quels sont les moyens les plus conTenables pour
„remployer ä cet effet de la maniere la plus prompte
f,et la plus sürc?" ^
La iSoriclö desire qu'on expose auccinctcmant et examine»
d'aprcs Petat antiTel des connoiäsaaces d cet Cf^urd, ics moyeia
propns^s successiveinent poar »ccourlr les noycs, et (ju'uu
t^che d^c^claircir, autant que pos*ibIe) par des eiLpcricncei
eu des ohservations nouvelles, ce qui est cncore plus ou
tuoins drtuteux
111. _}, Qae peut-on regarder comme bien prouve a
' •' „Vesara du sug gastrique du corps liumain , et de son
„influence sur la digestion des aliments ? son existeuce
i,e8t'elle suifisamment prouvee par les experienses de
^ wSpallanzani et de Senehier, ou est-elle devenue dou'^
L ■ •
b5o
Freisaufgaben
f, teuse par Ics experiences de Sfamfgre? qu'eit f)t tp»
„l'snatomie comparaltFe et principateinent l'ourerturc
„de reatoniac dauimaui tue», soit ä jeiio xoii peu dt
„temps apres qu'ila ont pris de la nourrilure, onl tV
„le» demontr^ ou rendu Tmisembloble n cer enrd?
,. Et au cas qu'on püisse reg'Brder l'exislence oa sno
„gastrique dana le *orps bumain cniume bieii proa-
„vee, qucstce qu'on doit eviler slor«, pour iic pu
„en affoiblir I'eflet dana la digestiou?"
IV. „Jusqu'ä quci point connott-ön, par le» expe-
„rieiicea ohimiqueB de F'auqiietin j concüniant lea di«
„Terses especea du Quinquina, caiume aiiasi par lei
^eipcriences ou obBerraLiona fattes par d'autre«:
„(Quelle est la ditlerente nature et la quaritit6 de leon
„principea canstiluanta ? z) A quel principe la rertn
„lebrifuge du Quinquina doil-eUe Stre altribu^e? i)
„Ouela renseigneinents peuton en deduire pour di-
„ Stinguer ies meilleures especes; ou celles qui ont le
,,plus de vertus febHfugea, des autres, et des äiSi'
„rentes ecorces qu'on emploie ponr Ut falsüicarian ?
„4) Feul.or> en deduire des preccptea, pour conut-
„vor en entier, dan» Ies diÖcrenics preparations du
„ (^uiiiquiiia , ce principe, dans lequel consiate la ploi
„grande rerta febrifuge ("■
ViivM AanaUs de Chlmh , vol. 5t|. p. MJ.
V. Comme le ferment humide de bl^re , qui «toil
ct-devnnt un produil trßs important de nos brasseriet,
est actueltenient par difi'crentcs cauaes moina en nsagf
Jn'auparavant, et qu'on y a substilue le ferment HO
es fabriques de genievre: la socicte demaude : i)
„Une comparaison , fond^e sur dea analyäea chimiqoM,
„de la nature des fermenta humidcB et secs, et «a
„ eipose de leura qualilea relatives. 3) t^u'on indiqw
„Ies moyens, par lesquels le ferment humide pourroit
„ötre deliyre de ce goüt amer et desagreable, qni »
„Bon origine daiis le houblon, dont on se -eert daai
„Ies brasseries. 3> Ou'on iiidique Ies moyeus, ptf
„lesquels on pourroit conserver le ferment humide,
„du moins pendent quelqtie tempa, de maniL-re au'il
„no perdit paa la vertu d'exciter la ferment aiion dui
„ 1« p&te feite de farine ? '^
VI. „Comme on a ob'serve en pluatentrs endroits,
i,tt qa'on peut obierfer eocora, qoe dicaraea plante»,
der Harlemer Societ£t.
fi^t
, t l'McroiMement eat rspide, produi»cot nne e«pi-
.^cc de tourbe, on dcsire de voir raBsemble et espo-
;rt»i% Buccj'ictement et arec exaciitiid^, tout ce qiü a
I ,,£t£ d6crit ou ce <^ui peut ctre obserte ä ce au [et, et
ttqu'entuite on diauute; par de^ raUotmemeiita foodes
I (»aar i^en oliaemktiuns , ce qu'on pourroil praliquei;
nitaaa «juclques tourbiersa, puur en t'avoriaer l'acuroia>
I „Mment?"
! La Societ£ propaae lea neaf quMtlona euivantes,
! ponr qu'oo y reponde.
^Mnl /* I Jaapttr iSai.
I 1. ,tBiI-il Traii conima pluiipur* loDticnnenl. qiie lo ttt
t,\aAt%ete n'ail pai 1« bonl^ de atJul d« Suide on <1« qiielitus
i,au're p^ys, el dnni on ^D itrl 'iaiia iioi ruatitvtt' et que ta«>
'nine on ne pounaii p»» aVn itrtir er ptuiiauri cai i oü l'oa
11« muQtenaat U Cuiituoie rle t'dii
Hl'^tringcT? Au cai i|ue uaci
„faat-il atiriburc Ce ddl'ani? Ijut-il lea chsrcher dan
t,Ut£ da for indigine ou dm« la maiiiire de Je pri^patrr? ^up-
„poi< qae ce demler cai ait IJetii ce fei peuril i'ia poriri i
nan d«8>^ d« pcrfcciion , aoqiiel, bdi» inus lai rappurti, il
(legale iD boait le IW eirang», et •luelle aal la mauiir« d« 1«
(imttlre «a oeutre paur patienir a vb but?"
ou plua niuevAe <je la yacrlne atl
)ut, 'l'dpidemlB d< la p«tll( vex.le,'
cependBut da Qouveau, dfi|>ui) ijucl—
^aaa acuBBa. iti et ailleuri; et comme ■ depuii pru, il «'Bat
^■nifeate chex ceux, qiil avoient et« vaorir^g aupararani, una
tapiCB da puiluie* vari(ill<|uesi ddcrilca pitaii^ttniFiil pir tea
Adfloia sotta le noui da mtd-ficstti tmmllaai on demdiiile: ,, i. Üb
itqual geDte aout ca* pmiulea de t'auise petire rdiuls, et guet
.^BB eai la cours? l^u quoi di Heren t-el lea äe cellta de la ttri-
ntable petite v^rola et dei vtrittllill üai» le cas d'iuie ipidi~
. ttmiu chez dei iaitiildus uou Ticcim^i , r.ellei-ri iiroduiseut-el-
mIm la v^rilable pelils vcroJe? Ue|ienireat~ellFa de U iDUitilii-
hIHM porliculiire, da quctijue indiapoiriioQ, il« U m^ti^rd d«
' (iTaccinor ellu-mcEne, ou d'autrci caujett et luel ejt le siuyen'
,ida laa prdvenir7 a. Que peut-on loulenir, conccroaat la
tadnrtfe de la tatultri prejer»alive de h »aenne'' PourroJt-il
pitx» utile i|uei i chaque ^piJernie, l'aa Tacciaäl de nouveati?
ff&, IjGi iDoyenai erpplojdt ches nous Irndaali ä eacoursger
ulaa plua jjrsndsa vacciuaCiona , aoat-ili alilea et luSaiiili finite
^Jei progrit da la raccine , et pour faire di>paniiire eaiiire-
„saant la pelite veröle. Au ca> qu'on fül pour la nej;ii(ve,
(i^uelaaeriiient le* moyeui lei plui propre« pour pirveiiir i u«
„but «luii »laiaire?**
' Ca Ma aoui peiul dai uhsiaa ntBDaaai ni an traill a
11. QuoiquB I'ia
6it oeuer, prenjL
OClle jsaludic le r
aSa _ .Preis.aufgab<(ii
rutililtS de la taccine t qne Ton dei&ande , mais nno r^poii«' <
«9 succincte et «ati^falsante sur lc qut a ^töd^maolitf ci j
dessus , fondffe sur Texperience et sur deSsub^erralions. j
' in, »I Quelle est la cause par laquellei de temps -en tempfy \
), et particulieremetit l'anD^a pässce« Ics huilres sont devenuei^ !;
jynuisibles u la saniö; ceci Üsüil^ occasioni'ie par «juelque petit \
i»Ter qui se trouve dans^'Ph'nitre? Si cela est,' 4& quelle espkft i
91 est celui-ci, et oik pent-oii le mieiix TobserTer daua Thoitriil. [\
t^Les huilres ue sont elles sujettes 4 ceci que dsn^ quelques A
yytemp^B de l'anneei et y a-t-il des circon&tances qui prodoi«
9iseut cet inconvenieiit? Le yeoin des huitres a-t-il quelqua
,}aDalo|4ie avec celiii qui rend de tenips 'en tenips» lea mouies
„ venimcu^es ou nuisibles a la sante» et queli sont \t% carac-
,»tirea distictifs de cea deux espönes de vcnins? Quelles sont
9> les indispositlons» oocasionn^es par l'usage de ces huitres oa
yiinoul'.s veijimeuäcsf et quels sont les remödes les plus pro«
9» pres ü krrSter d&ns l'origine ia progr^s du mal 9 ou a la
I, gn^rir?**
IV« )>A quo! dpit-on attribuer la propriet^» -^uo les che-
,,vreties ont quelquefois d'dtro pernicieusfs a la sa&te? Aqnoi
9,(!iAlinjkiur<-t.on leit chevrcUes eiiveuinieeit? He quei genre «out
,^.leA iudi>po&iti(juSi ({ue l'usage de ce» chevre.ttes fait natre9 et
y qtiels sont \tn remedes propres a eu arrcter Iq& progres ou k
99 loa gucrir?*«
V, iiComme on chauffe actucllement en Au^lcterre let gran<«
99 dos serres d*one manicrc fort utile a la culture Aa^ planles9
^, au moyen de la vapeur d'eau bouillaiite» dirigdo par dcf
,;tuyaux» au linu de se scrvir de poÄIcS} ceci pouriait«iI £tre
,1 imite ntiiement chez iious daiis des serres rabins clendu&s,
,, et queU .seroiont rapp<>.reil tt la toiihtruciion ies plus con«
„ veuaMes? **
Ou desire qu'ou rcpnnde a cette qncslion, non if^ulemcnt
thcoriquttnent , mala d'une moniere fondcfe sur des e^ipä« '
riciiccs, en indiquant Täppareii et hi coustmction, qu'ou a
tronvcs 6tre les plus propres penddut tout l'hwcr; quirlest
]c dt i;rc de chaleur« qu*on a entretenu et quelle a etc Tiu« .
llucnce d(* ce genre de chduflTu^o sur les plaiues,
Vi* ))Qii(;!Ie est la connoissance acquiae coucernant la na-l
,iture, i'cconoiuie et la (Generation de ces petits inseclea» qui
^yfuut le plus de mal aux arbrcs et aux pjantcs, que l'oii cul-
,, tive dans les serres chaudos, et quels tnoycns peuc-oii lirer ou
yyiudiquer de cetie counai&sance, ^our pievenir ou pour dinii-
9, iiuer« autaut que ceci est pralicablet la propagation de ces
,,iiiHec(e» et pour ea deüvrer au plutdt les plaiites, qui en aout
„iofe^tees?**
Yll, ,,L'cxpcrience a-t-ellc suiTisamnient dcmontrc qu^'l y a
%^^ti especes d'arbres ou de plantes,' surtout de Celles qui sont
9, des plus utiles, qui ne peuveut pas bien vegeier9 lursqu't-Ues
^t%% (rouveut les uuet pres des autres? Ct9 ea ce cas-la, quel*
der H^rleiner Socieiät. 255
1 lei oxp^ricnces gu'on pourrail en citer? Csite aoli-*
Jufllbiii eiilre i|Ui.'!(jum espicei pput-ellsi es quelgue maniirei
h('i9 upiiqut'e par ce qu'on connoit du la naturu ds cm plan»
* Quelle« iiistruitioiii utile* peavem £lre titeci do cecii
' iipvi la Dutlure des arbrei ■! dei plaDlet olile*?"
Vlll. „Quell aout !«■ iiiieclM lea plua nuiiiblaa pour toi
lu>rl>''»«< lea arbriixaux daui lei foräls? Ell quoi coniisl«ii|
I nln dooiniJfici et los maus iju'il» fuat eprouver ä ce* »*ge^
Quell lons les rcm^de« lirei de la conaaiuaace da
noiDJe au .du ^aore de vis de ce« iasectea, aifondei en
B tempi lur l'eiperieiico i propiei ä ptL-ieuir le dommags
CM iusectes fönt »mk arbrea au a lei cd dälivrqr?"
„Jus^u'a quel puint coniioic-on i'icoiiomie ü« laupei^
(,«1 qneli moyena pL'Uvent en hlre äirivet ■.-ummc leji plus pro-
„fm i eo d^Iiirec le< lerriri, ai. ellca sooi nuiiibki? Li au
iiOnttalre , y-c-I-il (Im ubkcrvations gue les taup» , eu ddtrui-
hHBI ou dimiuuant queli^ue veriuiue > plui ou moins nuUiblei
^inient utilei dans quelques cai, et leiijuelleB ajeut indiqu^
„ea mÄmo tcmps ceiil, ni l'on doil eviler de prendro ou ds
iidcuuire le« laupej?"
Iia Societd a propoac dana lei ann^ea pr^cedenrei lei' qua-
tun« queiiions auivaulesi Juni Itt Seiincij Pbjti^titi , pour qVoit
uj faasa rapoose. ,
A9t»t h t Jtmitr i8ii.
1. „Quelt sTantigei la Chimie, rerormde et t'lvndue dspiiii
Is lempa de Ltvfiiitr et de «c» auccesscura . a-UeUe apporlei
1 la Medecine > en faiisiit mipui counolirc raeiinn cbimiqua
..de* medicimeBl) uauels , pour la ^iicriiOD de queJquei maia-
lidiea du'corpi bumain j et qu< h inoyeni j auroil-it 1 ppeadtCt
iipaur ac'qucrir une cunnoiisäuue fondee, et olile a U tnede-
(rviiiei de l'ai^tjou cbioiique juiqu'ici iniMDaue de ijuelijuea aitu-
iiiUcanicnti?"
I, Juaqu'il quel poiot peut.on prouver par dei obierralioiia
M, qiie les maUdiei > qui re^aent dam le» Pajs.ba^, onl
HCbange de nalure dcpuU ua cerlain laps de tempa, et quellca
■,aont lea oiises phytlquee de ce chan^eineul, am foul paf'rap-
»ipÄrl ä ll maiileic <Ib »irre et da se iioutiir dam co pajs',
„hqnallo Ml dillerente de eile d'aulrof.ni ?"
' 111. „QucI eal dam lo paj« l'etal dei prlsoni en gea^ral?
äucia (uat les (JefiiiU qu'nn exauteo phyjique pulirrojl y m-
iquer? «I quets (noyeiit pourruit-on emplo^eri pour ame-
biliarer le aort dea prltonniets -TelatiTemeat k U «aale de ces
IV- ■■ Qnela ^a^t lei moj'cna les plua lacilcs et lea plui con-
^iVenabelea ä employer p»r lea navigaleuii, ponr se preierrer
^le »In» lanstemp» p'^slibk du danger de pcrit. eo caa de
„WiLlViSe, el ponr auri'U'.''"" . par \k la poasibilüü d'elre »au-
r», f, a,t». n. ro«. as. Bi a. Uiji. { 5
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^r-i,laquHlB, !1 y «.'trente ai.s Gt an dM . » r.vafie plMrö
^~~^,tr*es eepttnlrioo»!« ot auiii nolro jutriB? Y «- t-il
, „jamaii lani Conta^ion (Um ce, Koiitrdri? fi'il «n »
,,Iei motcDi i.'nipiuy^) dana Ici l-U's vuieii» i poar |
„ l'inlrudu'rlioD el te pasiage de Lette conta^iun, soiHh
„laiili pour loumir ä cpl «garrl uap i-ntiEre lecuril^i.
„Teile encore <[uelijue craiiH» dp cunlapiofi poiir noi c
„qu-- pellt et (jue duit-ou cnnacillor (i*nj ce cai-lft, po
„venit, «uuni ijiir pnslible, loiit dmüer de cuulaßioa?
VI, „Jmqu'ä qitel point <oimoil-on, d'apr^i des f
„ de phjwqiie el de chimie , le» optrralioni uail^es pour
' „lerie d» diffneates bi'jire« , et iju'y a-lol ä dcduire )
„■clael de« connoiuanrei tur cc iitjet, pour l'anitflion
„biäres, ou pour Jea preparer aiec plni de profit?"
VIl. „yu'c»t-ce qu» reip^riance s pnteigö(i i l'tgn
„quon doil nbsBrver dms 1a rauitlplicaiion e( U ca
„ nauvellei »ariiie» d'arbre» ttalticn au nmjea de grailU
„pre-enir Is (limitiuüon des bunde. qualit^a det mbH
„riiitea, qu'oil » oblenuea, el \ear depriii^jement toul
Vlll. „En qiioi conaiüle la dllfereDce de Ii coa.tital
„nitcale de r^lmoaph^re ätai les parlivs dca Fatyi-Bif , '
„lei dKF^renl le jtlu) etilre dies, ea egurd a la «ilMl
, „ quali iotil lea niaux ou Iti miladiec qui e'prouv«m ul
„ence ulile ou naUible de celte di.poiiiion diflerente
„mo.phire?»
IX. „Peur-on inrenler quelque proceile , psr taqnel t
„te emplojer aTantageuiemeiil l'eclairage au rooyen
„pour.de» familtej parliculitre» el peu nombrousMi
, ,,pcii»enl |prj>o[ patliciper a dei entrapriiet jeoerüea
^^^H
^^^ X, „Quell isoyeni aiira et pralicables pent-on iü
^^B^ der Harlemer SocietUt. s&5 ^H
KS3i> eu <r^gittln, tuhicäent Aaat U comp»« Hon •{« leur*
ppwliei conalilauDteB. par rsclion dn feu{ et (quclles ceglec
ttpctl(-on ea <1c!iltiire puitr nodilier It pr^paritian- de »rtaiiii
«itinanti, tfia qui'ils aoioni le mieui sildt)"-! i l> plui ßrind*
MDmtriiiao e( i In contervaiio» äe U atnii de l'hamm«?" l^H
XII. „Jusqu'i <iuel p'iint conuail on la nilur« et lis pro- '^^H
hpritU» de ^celts cifice <lü ch^mpigaüDs, qiii naitBint (ou( ^^H
\jIm pUiichul« de boii. siirluiil iljni iJea appertemenia humide«, ^^H
tioni i'y muliiplirul iräi lubiiemiiU, Ft cuuient en peu ili ump*
Vft pnUtfUoiJan du hoi>. Peui-un ildduiVe do la uaiuro can-
'itBue de tKtte planter el de la inaiiicre dutii eile Bcct^t^r* It
,tputrrf(action du hois, d«i moyeus d'en prerenlr la naisiaäc^.
kiide l>tiitp«r eativremeiit oil eile a UaUi au d'eu diioinuer au ^^_
'nnolDs lea cffats permcirux ?" ^^H
Xlll. „ Da quelle nature e>t U mallere Verl* , ^ui «e noD- ^^H
„tro a la «urface de« oaui stagnantes, paudarit uQ tcnpi calme ^^H
,r*l chaud, surloul cn Juilld et Aiiit, et qui eit coiiuiin aaui ^^"
„l6 Hon de Bjini ß*i «fad7 Y-a-l-U d«> raison» de U regat-
ui|*r> tuivanl lopiniim |a:plas adoplcB.-.pour un vegeial ci-yp-
nlogame, ou eit-clle d'une natur« anJmale? Seralt-elle udi
Mpmducliou iuorganiciue , priQiDt son «riginB dam l'uaian chi>
«miquB tle quclquM prindpes , quand la doere de chalcur at
„d'autrea circonstaacoi »onl favorablea ? Qu'et(-ea qua l'aiialy-
„» chimiqiie pourra demontrer ä «t e'gard ? Y-a-t-il quelqu»
nltioyen de prevenir la productio« de celte nialiiJre Jans l'eau.
„ou de la f^irD dl.paroilre. en caa qu-elle füt nuisJbJe ä l'i».-
„gc qu'on *eul faire d« l'eau, «ur laqueUe eile ae trouve? Lea
„nUK Cnufertei du cetCc mali^re, qui donne une odeur ddia-
„itiihle, ont-ellei une influeace nuiiible lur la aaiit^ da
iil'hoiame. ei i'il en rsI aiuai : 9ue pourrolt- an faiie ou ob-
(jlervar poar i< gsrantir de certe iDilueneo?"
XIV, ., Ou demaade un «yafeiao complet et »uccinct dea rif.
„la., «Ulvaw lesqueUea K-a larbraa frulliera doivenl *tre tailea
H^aot lei Paya-ßai, alin d'en augmanler et amcliorer loa fruiU: ^^h
»Bl qtieta Boni lei prindpes pbj»iiues , sui- Ics^jubU cea riigl« ^^1
«aeal fonddag 7" ^^H
. {(f dmx gilaeiala, aCHiiaenli Jans et pnptmwi, sni dtannl te- ^^H
ntflK t la riltlvlitn qvt In Dincimri de U Si,cHi) ini frlit, gas, ^^^
bür U CM tu Ich rimdra ä diciuDtir far U in/», «n'unf rlpm-
», tur im« futstit» prcfiiii par la Stciili eil cipilt tu gimiA*
fftlü 4'ttu nevrogi imprlmi , laui gut ctt euvrtge itit eilit "i ai'
irlr» »tirt h Ullil, tl oh «Hmaeera daai Is fragrtman It «on it ^^
M/cf , i«l aura 4nv,ji •«> c-pi, i, c, genri. ^H
. To'ja iea Wbmbie« out la libeild de cancourir , ä conditioB ^^M
>iw leura mamoires, comme autti lei billeta qui ranfenneDt la ^H
IdriaB. soienl Diarques de la lettre L. ^^H
Lei ri!poniea peiiTeiit elrc Mit, en Utllt«d>ii , en FrmfU, ^^M
nUtin Uta AlhmcnJ, mall nnn en cararieres AUemaudt; ^^H
r^
^56. Frefis^ufg^ d^.Harlemer Sücietät.
•
litthne le nom ^^ Tadreite de Tauteur» et en?oyi$et 4 jr.-fMir
AUi^mi Sterifirt perfitMfi 4t U S^eiiti, ' . ^ . . . ,
Xi« prix deatine, 4 celul quf 9 ^u jugemant da la SoeiiSt/^t air
ra le mietix röpondu a ohacune 4m quettions fnaotioiin^e« fci*
deatat, eat una OiidsHh iOr^ frappäe au .coin ordipatre dt k
Sociäte, aji bord de Ifiqualle aera marqu^ le nom da rauteori
'^t Panade oik il a re^n la prix» ou ceni cinquante florins d'Ibl^
lande, au choix de autetir. II na tera pas permis capendti^
4 .ceux« qui auront remportö le frtx ou \xn .Atetsiitt de im$
imprimec. leurs mömoires > ' aoit en entier ou en par^ie« .seit ji ^
jpArt ou dan« quelque autre ouvrage» aana ou avoir obtenu ei» |
|i*re88^ment l'aveu j de la Societ«^. \
La Society a nomme Jftimbres: ... ,
■
Alexander t^on HUmböldi,
a Fans. <.
Jean Baptistß Joeefh de ^iMmbre ,^
6ecretaire dö i l'AcsadMiia Röjtla 4 Ptfiib
" Guillauine,0lber8, ' . , '',
, Aatronome 4 BremOftn-.- ^ \ ■
'■■ ■■ ■' .1
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A u s ^z u g
des
eteorplogisphen Tagebuches
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Professor H^ i n r i t h
in
Regentburg«
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Jüny 1810«
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Witterung.
f o/-ffitV(ag-«.iVocÄmiMn^- Nachts.
Heitere Tage
SohÖne Tage *
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S(um:
Verra. Wind.
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Trüb. Wind,
Hegen. Siuim.
Vermiächl,
Verm. Wind.
Trüh.
Tröb. Wind.
Trüb. Wind,
Heiler,
Schön.
Tr. Wd Reg.
Verm, Trüb.
Vern, Wind
Verrauchte Tagen
TrübB Tage U
Tage mit Wind .6
Tage mli Sturm j
Tage mit Nebel 2
Tage mit ft(«en lä
rage mit Gewitlera
Heitere Näehle 4
b\-hÖne Nächte B
Verm, Nachte io
Trübe Naohte ä
NHubtemil Winds
Nachte milSlurm
Nachte mit Nebel <
Nächte mit Re-
gen ,
Nächte mit Ge-
Herrschende Win-
de NW. und W.
Betras des Regani
l5t Linien,
Betrag der An.dün-
siungjoJLiniMi,
Zahl der Beohub-
tungen 3o5,
irÜb.
Trüb. Regen.
Tf. Wd. Reg.
Tc. WJ. Refi.
Fr. Wd. Reg.
Trübt Regen.
Trüb. W.nd.
Tr. Wd. Regen
Tr. Slüimi«h.
Regen.
Trüb. Wind.
Trüb.
Wd.Veraj.Tt.
Verm. Trüb.
Trüb, Wind.
Trüb.
Trüb.
Verniiicht.
Trüb.
Schön. Nebel.
Trüb.
Trüb.
Trüh. Regen.
Trüb. Rügen.
N=bel. Trüb,
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Trüb. Regen,
Trüb, Vorm.
Trüb, Regen.
Gewilter. Reg.
VermiKlit.
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Regen. Wind.
Trüb. Hegen.
Vermischt.
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Trüb. Regen.
Trüb. Wind.
Trüb,
Trüb.
Trüb, Wind.
Heiler.
Triib,
Verm, Wind.
Trüb. Ragen.
Reg, Tr. Verm,
Trüb. Regen.
Vermischt.
Heiter.
Verm. S.hön.
Verm. Trüb.
Trüb. Regen,
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Schön,
Schön.
Trüb, Verm.
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Schön.
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Heiler,
Heilcf. Verm.
Heiter.
ScJlöu. Trüb,
Trüb. Regen.
Tr.Wd.RrKea
Trüb.
Sehön.
Trüb. Verm.
liub. Wind.
HeiWr. Wind.
Schon. Winil.
Verm, Wind.
HeitHr,
Verm. Wind.
Schön,
Verm. Wind.
Sdioji. Wind.
Schön.
Vorschläge
pittgrun^sbeob^clitungjejä^
Professor W." W. Brandes
bc-r
JL/ie HoUeaclie nnluVroiflcliencle Gesellac'bnft hat Itflrzi
lieh in einer gcilrucktcn Aufforderung acn WutiBfalt
gcaufsert, ctats sieb eise grofse Anzahl von Beobach-
tern rereinigen möge, um die Wittei-Mngsi'E't-cigiiiMB
tibet-baupt, vorzüglich aber die Gfivitter zu beobach-
te i» '*). Diese Aufforderung reranlafst mich, ttieiU
Aber äle, Zwecke jener Ccaellacliaft, tbeils über aiide^
Ve lu »TÜnBchende Wit'lerungsbeobacbaingpn hier' ei.
"ifige Beoierltiingeii mitzutheilen,'und eugieich begannt
'iu machen, diifs ich, nach dem Wunsrhe der hdllfl^
'iclKn C^sellschaft, es mit ' Vergnfigeii i^li'erhehitie,'' die
in^chlcBten angeetellten BeobacMiirigen von den Be^
obachlci
kjtDnt ZI
1 in Finpfang ^
I Ucbertiicht zusatnmeh :
machen.
und'
steilen ,
' *J Ver^l. <(ie.ei Journ. XXVtl. 549;
und be-
t Brandes
aclir eiiifaL'h, und fmpfehlen •'ich ia dieser Hinsicht
allen, denen es an Zeit oder Gelegenheit fehlt, nm
Beo blich tun gen dieser Art yollatändi^' und ununterhro-.
che« fortau iticn. DicForderBnJten beschränken sich
fttat gaux durauf, daTg jedqr Beobachter, die Zeit des
Ausbruches der Getvitter, ihrer Dauer und den ^g>
deir sie nehmen, angebe; daf» man die -Oegewden»
welolie dabei von Regen uod Hagel betroFen werden,
und die Hichjung der Geniltere türme an jedem Ortft
bemerke. Ausserdem wünscht die Gesellschaft , daJs
msji auch das stille Wettcrleurfiten an Sommer ab endeifc
ond die Himmelsgegend, wo es ^^chcn wurde, an-
merke; und endlich im Allgemeinen angebe, wel^M
f)xiniiiQUgegetid|durch die Meinung des Volkes aIs.fo|-
fl^e, aus^'ezeichiiet werde , die vorzüglich durch ihrf
Au^eiierupg. oder Verdunkelung dos bevorsteheiidf
jy^^Jfer fmkündigc.
.^ , X)}e Gesellschaft hoS't durch solche ans gf,^
Deutsehland gu'sammelle Beobachtungen die Zügc>a/^
Gewitter kenne«, zu lernen, und dadurch manche Prif
gen, z. B ob der Zug des ersten Gewitters für alle
Torloedeulend sey , zu heantwürteii. Sie hofft im I^
fe mc'irerer .Tlbre die vorzüglich gewillcrreiohen G*>
eenden^ so wie die Gegenden, welche oft an Haget
^hlag leiden, konen zu lernen, und dadurch theil^
auf die Ursache der Erscheinungen geleitet eo wei^
den, theila zu. gemeinnützigen Pülgeruugen zu gelan-
gen. ,
Eine Sammlung solcher ganz einfacher Beobaob*
ttingen ist sehr wünscbenswerth und nützlich ; jedfr,
ancb geringe, Beitrag dazu., wenn er nur auf eigeaer
Ansicht oder ganz zuverUseigea Nachrichlea beruht,
^H WitterüngBbepbachtungen. sGSl
^^Hjl^-Dank aii£uoeItmea< Da sieb aber d9ch leicht
^^^^chter finden, »verdeu. die ilna») mehr ^u lpie>t>
^^tfßnben, so theile ich dazu hier einige Vcirschlä
^^ftr^uerst in Beziehung auf die Gewitter, dann iiocb
^^B|pes welohe andere GfgeiiBtände betreSTeu.
^^Hnchon die GntBlctmag der kleinen Wnllie, derci|
^^HQiarigCB Auwaclisen Gewilter bervorbriitgt, ve<v'
^^HK,;Aiilaierk!$aiiikeil. Weno von muhreren Beobttclv
^^K,4'^ Gegend, yfo sie suerst entstanden, und wa
^^Klph am BchnelUten ausbildeten, angegeben würde,
^^H^fae sich wubl entsubciden , ob sie sich am leich-
^^■na iiber Berggi^jfäln , ob sie sich (wie /'olia be*
^^■ntel bat) rorui^licb an den Stellen , welche den
^^■|pa Tag mit Gewillcr drohenden Wollten beladen
^^Hk i bilden, oder ob iv^«iid andere Orte sich als
^^HjMgUob geneigt, die erste Wölbe hervorzubringen,
^^^LsAnoh die reriinderlicben Winde , an den Tagen,
^^Hiich GewitterwoUteii bilden , würden Gelegenheit
^^HMl^li*^ben Beobachtungen geben, wenn eine hin-
^^HWn4e Ansidil von Beobauhtcni an nalie gelegenen
^^^■B thätig wäre, j Doch ist nur dann zu lioSen, dafs
^HKfntdeoke, in irtloher Verbindung diese Wind«;
^Ht^dej Wolkeubildung stehen, wenn auf wenigl^.
^^hlretmeilcn eich zithlreiche Beobachter vereinigt'
^^Bta, welche die Zeit der Aenderung dc^ Wind^
^^^KMine jedesmalige Richtung genau angäbei
^HftnWenn sieb die Wolken autzulhürmen und wirk"
lieh den Ausbruch eines Gewillera zu droben anfan-
Mii) Bo wird ea nun immer wichtiger, sie gen.
beobacbten. Ein Beobachter, der etwas recht brauch'
liMtea zu leisten wünscht und dem eine fiele Aussicht
^nh ttllen Himmelsgegenden e« moglieh, >iiai;ht, soUtl
I
I
isicht ^^H
J
204
Brandes
dann den Stand der Wolken und ihre *^*M^HBli
Veränderungen «orgfiltia anmerken; er miirste lu dem
Zwecke mit cimger Genauigkeit, entweder nach de*
tG Windslriclien (Kord, PfordRordwest , Nordweaf}
WeetnordwCBt ., Wejt w s. w.) oder nach den Oän[
.Über weichen ihm die Woljien erscheinen, zugleich
mit nngefal-rer Angabe der «cbembarcn Höhfe,' dtt
Ort der Wollte «nd die Zeh," watm er eie Bö sahl-h*
summen: nach einiger Zeit, mit fieinerkutig der nS'
terders »trflo^aenen Zeit diese Angabe wiederbolea
und niio die Zeit uud den Ort dir ersten Blitze bt-
Itimmen, Man hat zuweilen bemerken wallen , iliff
die Annäherung einer andern WoUce die ersten EliUB
bewirJte, (und ea liel'sen sich wohl theoretische Grüit-
de, "wie dieies bewirkt werde, angeben); es ist daher
wichtig, eine Bolch« AitnShernng anderer Wolken und
älinliclic Unisllinde zu beachten , und zu ^jEhen, ob
damit der AuBbrucii »on Blitzen in Verbindung stehe,
Indefs mufs man sich TOr allem hüten, nicht au »iel
gehen tu wollen. Es ist eo ieioht der Fall, dttfa man
durch eine Meinung vcHeiiet , eine Deutung in die
Beobachtung hineinbringt, und diese Deutung fUrfie
obachtung ansgiebt; — dieses ist im höchsten Gmda
Bch&dlich, und es ist daher dringend noihweudig, dafi
man die ganz einfache Darstellung dessen, was man
gesehen hat, getrennt von allen daran gclinüjsilen B«-
irachtungen vortrage ; miitheilen mag man allerdings
auch diese, aber man eollte immer genau nnterschei'
den, wo die Schlüsse und Vermulhungen anfangen,
und was man dagegen nOcb iüs genaue Beobachtni^
anseben darf.
Worauf man hier achten solle , das läfsl sich hti
der grofecn Verschiedenheit der ümslünde ia einkrit
— niititfiT — Tiirn
WiitewingEbeoijachtungcn. iCSl
Bt nicbt gut aUgemem ui^ebvn ; ilocb n
anstünde, wii; folgende, woiil immer Aufmerk-
üeiien. Wann man die ercten hihze aietit,
rfrolcitem Thetle der Wollte, in trelcliein PanXle des
I Korizan[9 und in weither Hohe O^ei- doin Hnmonte.
1 Durch mehrere Beobachlnngeii, die von verschiedenen
[ Orten aus ani^estelit, da^aethe Genitter zum Gegea-
•tonde haben, Jiönnle mau dann deu DtE, wo das Ge*
vntter zu dieser Zeit im Zetiith stand, finden » und
dieses künnle ivenigstejis dann, wann es GerenstÜade
■ «uf der Erde wären, welche den Ansbrucfi dea Ge-
j wilters hcgüoBtigen , von WicJttigkeit seyn. Wir te-
traohte» gewöbnliph das Gewitter als ein «choa *6l]!g
ausgebildet zu uns heranziehendes, und wundern uns,
f. wenn in einzelnen Fallen ein plötzüeher, heftiger
I, Donner und Blitz, ohne dufs wir entfernte Donner
gehört haben, uns überrascht ; aber vielleicht befinden
I wir una in solchen Füllen grade da, wo dos Gewitter
\ sich ausbUdcle , und halten Unrecht uns das Gewitter
I. als ein heranziehendes zu denken. Jene Bestimmung
des wahren Ortes, tvo das Gewitter sich befindet,
könnte selbst durch die Beobachtung eines Hiniebien,
wenn dieser nämlich auch den Donner hört, und bei
«iner uicfat zu schnellen Folge von Blitzen unteraehei-
den Itann, welcher Donner jedem Blitze zugehört,
i vohl statt finden. Zählt man nämlich von der Deob-
I achtung des Blitze« bis man den Donner hört, Seoua-
l dea, so entspiticht jede Secunde der Z^visohenieil un-
geluhc einer Eutlernuug von iioo Fufa, und es wäre
'also möglich, ziemlich ^enaa den Ort, "o jeder ßüt»
aatst&nd, anzugeben, wenn man den Punkt, wo man
iliü aalt, hinreichend genau bemerkte. — Auf Kleioig-
Jteitcn kömiBt es |a 'ihuehtii hier nicht an.
^
366 Brandes
Durch solcbe Beoh&ohtungcn, Torzftj
9ie ron niührern beuoähbarlen Orten au« angestellt
werden , liefse sich die Ausdehnung der gaui«» G»-
witternolltc, die Lage der ätellen , wo sie Blitze aus-
■endet, der Weg, den eie durchlauQ, — bestiffimea,
und sicher würden sich aus genauen Angaben ni«nche
Fragen, die wir jelit noch niühl einmal aufwerfän
dürfen, beantworlcn lassen. Denkt man sich »olcb«
Beobachtungen über bedeutend weite üegeiiden, fiber
gaii£ Deutschland Eum Beispiel, autigedeluit , so nrird
sich ans iiiueu fuet von selbst ergeben, in welchem
Zusammenhange die in verschiedenen Gegenden gleich-
zeitig eiilateheiiden Gewitter stehen, ob ihre Zöge «f
was Regchnafsiges haben u. s. w.
So lange die Wollte noch nicht zu nah« gekom-
men ist, huiiu auch die Beobachtung der iu di-r Wol-
ke Forgtheiideii Veränderungen nützlich seyn; weua
sie dagegen dem Zenilh sehr nahe ist, so wird ge-
^ wohnlich der Himmel durch einen, gu^-en dag Ganti
nur uubedeutendeii Tbeil der WolLe bcdeclu, mas
befindet sich entweder in einer alles verbergenden He-
genniH»se , oder kann wegen der tief herabbängeuden
Wolke nur die nächsten Theile deiselben übersehen;
daher dann die Be<jbaühtung über die Gestalt der Wol*
lie und ihre Verunderung voa wenigem Nutzen ist,
-Dagegen geben dann die Blitze und. Donner selbst in
mehreren BeobüuhLungen Gelegenheit. Manche BliliB
sieht mau wie Feuerstrahlen zuweilen in mehrere Ae-
ete zertbeilt aus der Wolke fuhren, und eotneder ge-
gen andere Theile der Wolke /,u, oder gegen dia
Erde zu Hchlagen; dagegen sieht man andere Blitze,
die, als ob sie hinter den Wolkenmanaen entständen,
flietie nur erleuchten, ohne dafs luan den eigentUcben
hL
Witte^ungsbeobaCliiiingen. aBy
Bliustraljl beu«r](en kann. Die Donner untenohaidrin
■icfa bald duruh einen kurzen Knall , bald durch ein
Knckltern , bald durch ein anhaltendes, mehrmalB mit
•rneuerter SUirke wicderdehrendps Rollen ; ja man hat
zoweilen bemerken wollen, dal's derselbe Donner an
rerscbiedenen Orlen ander« gehört wurde. Cm ru
entdechcn, worauf diese Veracbiedenhcilen beruhen,
können gleichzeitige Geobachtiingen dienen, und durcb
rie würden Behauptungen, wie die, dAfii man die ein-
«eblagenden Blitic an dem Schall des Donners erkeft>
neu könne, bald bef^ründet oder widerlogt seyn,
■ - Wenn da« Gcwilter vorbei gezogen ist, bo bieten -f
täeh Ähnliche Beobuchiungen , wie beim Anfange dar,
Mab hann dann zu bestimmen suchen , ob die Gewitr
•erwolken eich allmähüg auflösen, ob das Gewitter
inrlilich aufhört oder wohJu ea §ich zieht, und wo
I man zuletzt noch Blitze sieht; endlich auch, ob nian
!' noch Tielleicht ein Wetterleuchten am Horizonte be-
[ merkt, nachdem die Wolhen schon unsichtbar geiror*.
j' d^ sind.
' Das Wetterleuchten bei meistens faeiterm Hiuitnel
verdient auch dann, wann keine Gewitter Statt gefun«
den haben, Aufoierlfsamkeit ; bei einer voUetindigAi
I Kette von Beobachlungspunkten würde sich lehr bald
t «nUcheiden, ob in der Richtung, wo der eine Beob-
1 achter ein Wetterleuchten sah, wirklich Gewitter zum
t. AuebrucU kamen, und aus weli:ber Ferne die Blilce
«]s Wetterleuchten wahrgenommen wurden , _ oder
« ob Wetterleuchten ohne eigentliche Gewitter Statt üa-
^ den kann.
Bei den Gewittern sind nun ferner die Regen
I' und Hagelsohl^ge vorzüglich merkwürdig. Es würde,
wenn sieb jeder Beobachter in dbn ihm benaobbitrten
I
I
I
Gegenden um.. rfacKrichten Lcmühtet nicht ecliircr
•«y^, dep 'gai)Een Strich, welchen die Platzregen oder
Hagel betroßea hubeo , kennen zu lernen; und weniK
nftn dann damit die übrigen Beobachtungen verbändav
nameittlich auch die Beobachtung des Windes und.
der Wolkeniüge in den benachbarten Gegenden, 8«3
frürden sich ohue Zweifel Schlüsse ziehen laBsen , dl^
von Wi<;hligkeit wären. Herr Sciweigger führt ein ^
in Beiern augefcrtjgle HagelcbartQ oa, wo, nach vieÄ--
jührigeu El fiihrungcu , die Orte, welche rorzüglidi
ofl vom Hagcischiag leiden, angemerkt, und als saX-
che, denen man eine mindere Bosteuerung zalegaMi-
tollte, ausgezeichnet gind. Könnte man frühere Nact»-
richten von bedeutenden Hagelwettern zusumntcn briv-
gen, so liefee sich durch diese und damt durch j&h)r>
lieh fortgesetzte , gesarumelte Beobachtungen tiwfs
Aebnliches wohl auch für andre Gegenden ausfahre^;
denn gewifs ist es,'darB einige Gegenden dem Hagtl
pehr unterworfen sind, wülirend andre, z> E. die njf.
drigen Gegenden an der Nordsee höchst selten Tqn '
^aget z^ leiden haben. In Beziehung hierauf werden
.daher äitere Nachrichten von Hagelwettern auch für
die Zweelie der Halleschen Gesellschaft nicht unwiU-
liommen seyn Wie interessant die Zusammenetelluag
solcbcr iNachrichlen über Hagelwetter wird, -wenn
man im Stande ist, derselben einige Votlstäudiglieit
KU geben, zeigen die Nachrichten von dem grofsea
Hagelwetter am i5. Juli 1788 *^, An diesem Tage
waren z^ei grofse Hagelwetter neben finander bin
von der Garonne bis nach Holland über ganx Fraulf-
*} la der Main, de ItAcftdi its •ciencesi annee 1739. g
Witterun gEbeobachtungen.
nicli fortgezop;en. Zwiachen beiden war Überall «Ja
Emun von einigen Meilen breit vontiagd frei geblie-
htn, wöbreud zwei ciernJich parallel laufenden Strci-
&n, der eine etwa i, der andre a I.ieueB breit, auf
eine lÄnge von 1^70 Lieiiaes ganz verhagelt nareu.
*<- Die von diesen Hagelwettern mlihgatn geaammellen
^Bchrichleri würden nicht bloa Tollaländigcr, sondern
ftuch belelirender geworden seyn, neun eine verbun-
dene Gesellschaft von Beobachtern damttiB für diesen
Zwect vereinigt genesen wäre; denn, statt dafs jetzt
|u> mauclien Urlea die Beobnihtungen erst epät aas
^er Erinuerung hervorgerufen wurden, wäre dann oi-
les sogleich nach der Erscheinung selbst, mit Berück»
•iohtiguDg kleiner, nachher vergessener Pfebe nun) Hän-
de aufgezeichnet; es ist daher wohi za hofi'en, dofi
^rir woM eiiiniid duich gut verbundene Beob ach tan gen
pi Stand gesetzt tverden künnen , die Entstehung und
dea ganzen Fortgang solcher Hagelwelter, ihre Veiv-
tiindung' rait deq Gewiuerstürmeu u. 9. w. deatlicli.zu
Abersehen.
Ganz vorzügliche Aufmerksamkeit vordienen aucb
^ei Ge;nritlcrn die dabei oft jilöuUch entstehenden kal-
ten Winde, Wenn ein . einzelner Beobachter dieses
ftuf einiiaai ausbrechenden stürmischen Wind bemerkt^
imd, C^'B es oft zu geschehen pflegt), die Wolken
Bcbuell bis zu seinem Zeiiith eich ausbreiten eicht, aa
läfst sich über die eigentliche (Quelle des Windes
kattni jemals etwas bcsümnitcs sagen. Aber hätten
pebrere Beobachter au nahe liegenden Orten ange-
pieVltt, wann und aus welcher Bichtung bei ihnen die-
«(T kalte, Btüi-mische Wind eintrat, so würde sieb
gu wob] bestimmen lassen, ob er als ein einzelner
^trov «OB der Wolke hervorbr«:!» . odev (»b er sivli,
p«7°
B r a n d <
«rje Ton einem Mittelpunkte, nach allen Seite»
breitete; ob seyn EnUieJien mit einem schnellen A»
waobfiea der Wolken oder mit einem schnellen Fort-
rücken derscliieD verbunden war; ob er mit dem e^
sten Ausbruche d«r Blitze oder mit dem Entstehen
des Begcns und Hagels in Verbindung stand u. 6. W,
Wenn sich aber einmal Beobachter m' Mittbei-
lung von Witierungs- Beobachlungea TCreinigeo, »
würden sich unter ihnen auch wohl einige finden, dit
auf die Beantwortung anderer Fragen ihre Aufmeiktai»
keit EU riclilcn geneigt wären. Ich erwähne dabn
noch einige andere GegensIÄnde, die za gern ein ach si^
lieber Untereucfaung empfohlen zu werden verdieaten.
Die so oft. vertheidigte Meinung, dufs der Mood
Einßufs auf daa Wetter habe, liifst sich n\te durcb
solche rereinigte Bemühungen be§t3tigen, oder wider>
legen. Wenn, nie ett in diesem Sommer der Fall ijt,
•äaa Wetter anhaltend regnigt ist, so hgrt man dea
einen auf denNeumond, den andern auf den VoDmoad,
den dritten auf die Erdnähe des Mondes hoflTrn, null
Ions da eine Aeaderung des Wetters rersprot;hen ; reg*
net es nun an einem solchen Tage grode bei nn)
nicht, so bat der Mond (meint man), das bewirbt,
und es ist nicht schwer auf diese Weise oft ein»
scheinbare Bestätigung der Meinung vom KinflutK
den Mondes xu finden. Um aber darüber gründlich
EU entscheiden, sind Benbnchtungen von mehrern Or-
ten nölhig. Triili es sich nämlich auch znfiiltig, d«f»
es am Neumondstage an meinem Wohnorte elwas hei-
terer ist, 80 werde ich Iteinen Grund haben, diMtl
dem Monde zuzuBcbrciben , wenn in ao Meilen Ent-
fernung der Regen furtclanert^ und wenn andnrswo ^e
euföUig« Unterbrechung des Regens einige Tnge frv-
Wirteningsbeobachitungen. sj^i
faer odär spüler eintrat. Dafs dieses der gewülinliclii!
Pali Ist, lärst sich aus Vergleichong der Witlening
tn mehrern Orten dentlich beweisen; ob es aber den*
'ttoch' Fülle fiebt, wo eine allgeirieine Aenderung des
Weilers für ganze Länder mit dem Mondvrecliset zu.
lamm^ntrifTt," tntirs durch fortgesetzte Beobachtungea
noch erst boslimmt werden *),
£in andrer noch selir wenig untersuchter Gegen>
stand ist die'ürsacTie der tiefen Baromet erstände. Die
Beotachtunj^eri zeigen, dsfs die vorzüglich tiefen Bn-^
rOmeterstaiide immer nur auf kleine Gegenden be-
Bchrfinlit sind, dafs, indem man von dem Orte des
tiefsten BaromelersBlandes ausgehend die Beubaclitun-
gen an benachbarten Orten vergleicht, maji hier das
Barometer immer minder niedrig findet, so äafs zum
Beispiel am 9, Februar 1783 das Barometer an der
eoglischen Küste des HanaU i4 Linien unter dem
IKittel, dagegen in der Schweitz und ficlilesieo nur 6
Ijiaien, in Rom, Ofen, Petersburg und Toroeä nur
3 bis 4 Linien ttnier der MitlcUiohe stand **). Die-
fer Ort des tiefsten Baromeierslandes rückt auf der
Erde fort," so dafa wenn wir zuerst z. B. in Frank-
Teich einen vorzüglich tiefen Barometerstand finden ,
das Barometer hier schon wieder za steigen anfangt.
*J Mehrere ßeabachlungrn lind in dioier Hiniicht auaatiiaieni
geiiellt in ntlnca Beitiätiea lur Will«rui>e«kuudi>. S
*74-
I^J D« i'}i In meinen Beiträgen zur Witterangiluinde mchv
Tere aufTallende fjeitpiele der Art gesimmvlt, und toIU
ständig dargeitelU habe, la mufa iuli auf dieie ^z. B, r^i
98, loj, 211. MC'] vervrwtei),
^m
4
J
Styji Brandes'
wäbrend ea in Deutschland noch immer tiefer sinkt.
Mit dioeen tiefen fiarometereländea sind nun tneistenft
ieftige Stürme verbunden, von denen sich melirmids
hat naohivoieea lasBen, dafs sie mit einem Hinetür;ccp
der Luft nach der Gegend I« , wo der Druck d<!r
Luft am scWächsten, der Barometerstaud am niedrig-
iten war, sehr wohl übereinkommen.
Diese Resnlteite, die au» Vergleichong von Beo-
tachlungen in sehr vielen Gegenden von Europa bet-^
geleitet sind, scheinen mir die sichere Hoffnung za
gewähren , dafs wir bei fortgesetzten Beobachtungen
die Ursache dieser grofsenl WaturBrechclnungon wolU
entdecken könnten. Aber dazu werden Beobachtun-
gen voii recht Fielen Orten her erfordert, damit wir
genau den Funkt des tiefsten Barometers Landes und
genau die Gegenden, ^o das Barometer um j'enep
Ort herum i Linie, 9 Linien höber u. s. w> stand,
Rennen lernen, damit wir von Stunde zu' Stunde be-
stimmen können, wohin jener Punkt des tiefsten B^
iromctcrstandes fgrtrticke u, b. w. Dam gehört nu&.
freilich ersUich eine iSglich fortgesetzte Beobachtung
^ des Barometers an jedem Orte, erteheaa eine sehr oil
wiederlioblle Beobachtung an den Tagen, wo so merk-
würdige Ungleichheiten staLt iiuden. Beobachter also,
die ein gutes Barometer besitzen, sollten täglich xu
bestimmten Stunden die Höhe des Barometers wenig-
stens auf Vicrielliiiien genau angeben, um dadurch
im Laufe einiger Jahre den mittleren Baromeicrstand
ihres Wohnorts zu bestimmen. Dafs dieses zugleich
nQch in andrer Hinsicht wichtig ist, indem, wtjm
man zugleich auch das Thermometer beobachtet hat,
sich daraus eine Bestimmung Jcr litihe des Ortes er-
giebt, ilt bekannt; für den bier «rwithntea Zweck
es aber nptfawendi^ Ate mitllere B&foinel«rböIie
Sa wisdfo, weil bei Vfrgleiöhung deV ilvfi-n oder ho«
keil BoromeieritSnile nur die Rede davon «eya kann,
brie viel livfer unlfr oder hiilier aber dem miltleri^
btande « am einen Orte, als ntn (rndem- stand. Da-
■ut man aber ienf besonder« mei ktrürdigcn ?,eitpun](-
fte ▼ollstsndi^e UeohocMiingen einhalte, eutlle jedef
pBenbachter , sßbsld er das Bnrotneter 4 l>iii ^ .(^'iiiiea
huter der Milte!h?^lie findet, sorgfiihig Achtung ge^
^■B) ob^in TTciteres echxi^lles Fallen eintritt, und niii
tg;stiii Biirfiere' Dal« zn künftigen Vei-gleiciiangen " ztt
IneferB , entweder angdrüctlich bemei ten , dafa keinfi
Wffallende Wechiel in d<:n Zwischenzeiten xwiscliea
\,4^a gewöhnlichen Beobachtungen eingeireien sind,
!*der wenn diese statt fanden i stündlich die Hühe des
'^arometert und die Zeit, wann ea so stund, amner;
l.ken. Wenn dieses alle Beobachter oder doch viel«
Beobachter in ollen Theilen von Eurn^^a tliäcea, so
wOrde sich bald eine vollständige Kenninifs von dem
WM in Beziebang auf Aenderuog des Druckes zu sot-
Ucn Zeiian in der Atmosphäre vorgeht, ergeben, tinj
a» damit gleichzeitigen Beobachtungea des Windes
Würden uns' geWlTs zu einer' bessern Eitisicht tn diO
078acbe der Stürme leiten. Es i^ einleuchtend, daß
[diese Anfiti«rksenikeit auf nngevrohntiche Barometer*
tSnde nicht dann erst eintreten darf, wenn man m'ei-
;iieiD Wohnorte das Barometer stfit- niedrig steht , son-
dern jede Benbaohtnng die gleichzeitig nlU dem ticf^iC
Barometerstände an einem, vielleicht loo Meilen ciit-
feruten, One ist, erlangt durcb die Vergleichüiig Ä/
<nen bohen Grad von Wichtigkeit, daher tnara ' hiStf
lechOD, wenn das Barometer /| LinleA unt'er dcr'itftlt
i|elhöhe •teht, vorzüglich wenn dfts Wetter unruhig
I
I
374 Brandes, Wiiterungsbeobaehinngen,
\
aassiehl . dem 'Barometer tnelir als gewühnliche Anf-
merksamlieiL Hcheokeu. Wa» die hiemit lu verbinden^
de Seobacbtutig der Stürme betrifft, so würde jedet
Beubauhtiing die {ficiilung des WiniJes zu solcKe» I
Zeitea auch d^u» anmerken müssen^ wenn dw Wind
siebt sturniisck; eben so verdient die oft denn StüKr
men vorangehende Bchwüiile fil'Ue , die den WiHenwigit
beubavhtern als Sturm ankündigend woUl bekannt isti
ansdrücklich angemerkt lu werden , fiimal da sie
wukrecheinlich andre schon T(im Slurpi« J^Mr^S^H
Bind, Wird der Wind wirklich stäniiis|i)ht M fm^
die Bicittung des Sturmee , und die Zeit', wann fii.a'taH
erhob, und sich wieder legte, angemerkt, weiiden; dt^
auffullendsle Periode seiner {itürke, ob e( seine Rieh»
iung änderte, und wann dieses ig^ficksili,, ob er tüik
Pialzregen und Gewittern begleitet war, und 'ähi4toh4
Umstände müssen angeführt werden, dnmit men au
den einzelnen Bepbaqhtungen eine DarsLeiluag ,do*
ganzen Ereignisses zusammen flellen könne,
Wenn Beobachtungen, wie die hier vorgeschlagenen^
yop f/f^»Pcrioiien mglelch unternommen wcvdBa,LU«lA
yon Jedem auch nur Einzelnes dazu gelicfcFt w<ür4e,-fli
yvdi'de doch der Gcwiim im Ganzen sehrgrefs »ffä. .Jm
zahlreicher die Beobachter sind, desto leicfateii ' mnd sn9
färiedeunToUstüiidige ßeobaclitung, weuu^^e jiur kein«
Jrrlhünicr enthalt, eine Ergänzung von dei* i'enachbkrttn
^ef}baehlongBp«nkten aus ergeben, und so gar wirltlicHc
Jrrtkümer berichtigt werden. Jeder kleine Beitrag ist>
tiält, indem er sich einem gemeinschoitlifllisii, Wirken
isacWiefst, einen WertU, und jeder Beob»chler wird
bald die Ueberzeugung gewinnen , dafa seine Seoathun*
gen nicht ohne Wutzen aufgewandt sind. i v. -
Experiment!
circa effectam
Conflictus electrici in Acum
magneticam *).
jrtinui experiiäenta circa rem , qunm itlmtrare ii^grjt
dior, in schotiit de Elnctricitaie, GalvaniAmb et Mag-
oetismo proxime-supennri hiprne a me liaJtitia instituu
■unt. His expfriaienlis munstrari Tidebatiir, acuiQ
magneticam ope apparatns galvnnici e situ moveri: itt
(jae circiilo galvRiiico claueo , non aperlo, tit frutlrä
tentarerunt alii|iiet abhinc annis pTiyBici quidam cele-
berrimi. Cum autem haec expcrimenta b pp erat n min ub^ ,
cScaci tusliluta essent, ideix^ue phaenomena edita prq
rei graritate non satia luciilerita rideretftur, socium ad,*
•Gtri smicum' EamarcA^ regt R coiuUiis )aititMe , qt
I Der Abaicht iet Hrn. Verfsiiors gem'ift wird Sieti wicli'-
(ige Anieige in der Ursprtche abgedruRtl , Wftriii m t'ik
ininheiH. Ohnehin wäre zu iriinichen , dtTi »on der nif.
Ict dm Gclahnen aH-r Völter gullenden QnflrinftpfiiifiV
Öftni Gebraucli lemiclil wvfiU, tU ■* aeuerdiogi gi*
nhiehtf _. .^., luhi ., ... ,,, ^
iiyiiitUitMi niilit cbtfLJ fli ^i^f
\
fi'jd O e r 5 t e d über ein
flxperimenis cum magm apparatu galrantco, & fiSl
^Oajunctim instructo, repctereiitur et ou^erentur. Etiam -•
-rir egregius ff'lnugel , eques auratuB ord. Dan. et apad
nos pracfcctuB rei gubernatoriae , experimenüs iiiter-
fuit, nobis eociua et teslis. Praeterea tesLes fuerunt
harum eiperimentorutn' v!r excfell'tintlesiifaus et a rege i
tnmm!« honoribus decoi'atua Maniok., cujus ia rebus
nntiirulibuB ici^ntia jam diu Inclaruit, vir tkcutisfliimi^.
iÜinharSt, Hi«toriae oaturalis Pl-ofe9«>r,-^ir in etpe-
rimentis inatiluendis sag'ociesimua JitaoltMn , Medicinae
Professor, et Chemicua experienliiigimua Zrise, PhilO'
loaophiae Doctor. Saepiua equideon solua eiperimenta
circa maLeriam propositam Institui, quae auteui Jta
mihi ontigjt dcLegere pliaenomena, in^conventu ho-
rum Tirorum dooliB»im,oruili repetivi.
In eiperimentii rece^isendia omnia praeteribo.
ijuBC ad rationem rei inTenieiidam quidem conduxe^ '
runt,, hao autem inventa rem amplius iltustrare neqiie* \
unt : in eis igitur, quae rei rationcnt pcfapicue demoa'
Girant, acqu!eacaiau8>
Apparatus galraiiicus, quo us! surnua , conatat ri-
ginti receplnculia cuprcia reciangularibiis, quorum et
loneitsdo et alütudo duodeoiiu aequaliLcr est poUicum,
latitudo autem duos pollices et dimidium fix excediti
puödvis receptaculum duabua himiiiia cupreis instrod-
tum est jta inclinalia , ul baculunr oupr«««! , -qui Im»*-
nam zinceam in aqua receptaculi prosJDii, austendnt,
porLare poaainl, .Aqua receptaculorum Vc flui pondo
El« aoidi aulphurici et paritcr su ftcidi pilrioj conliaet.
Pars onjueque lamiuae ^ineeae in aqua nubmei'aa ^aa'
dratum est, cujua latua ciroiter longiudinem lo poUi-
cum habet. Etiam apparntua minores adliiberi poa-
•luit, H modo filum melaUlcum candetacrs vaitnnb
f elecMo - magnetisches Pbäiiom. 277;']
ig«iili>r. ternini appositi apparatus galvanioi'
ptr £Ium inelBlIicuin, ijudd brevitati» cauna in pofile-
niiu coaductorem coiijungünlem vel «tiain filuni cun-
faugena appellebirnua. l^ffectui atiteut, qiii in tioo con>
dnctore et iji «i'nlio circumjaceiile locum habet, con-
lictua elct'lrici uomen Lribiienius.
Poiialiii' pars rerliliuna hujus fili in situ hnri/.on^
Idi «uper acum niagneLicam riie euspcnsiini, piq.uepa-,
nUeia. S! opud fuerit, filum conjungeuB ila llecti po«
ut 'pars ejus idonea situni ad eipefimentiim ue^,
HWarium obtiiieaL Bis i'ta comparati», acus n^ague-;
lioa .tnovebitur, et quidem sub ca Uli con)uiigeiitia,
p*rte, quae electricitalpm proxime a tern.iuo tiegalivo
Rj>par&tua galranici accipit, occiduiilem «erBus decU-
Si dlsUnlia tili coaiungeijtis tkb eicu magnetica V
|M>llicea non excedit, declinalio acut^ angulum circiter
t^" efBcit. Si distantia augetvr, anguli de^K^Bcunt ^t
Icrescunt dislantiae. CfQterum declioatio. pro «iEcaciit
•ppttratus voria eel,
Filiim conjuiigens iQcum inulare polest vel orieof
.|pm vcl occidcnteiu versue , di,minodo qi'Hin acui pa-
rallelum teilest, sine alia elTecluti mutatiape, .quam rc
Bjtectu magniludinis ; iUqtte cfl'eclus uUraütiojii minime
bibni poteBt , nam ideui acus magneticae poIuB , qui
ad filtim GonjungenB sccedit, dum ei ad latus orienla-
Ib positum est , ab eadem recedere deberel , quando
locpm ad Inlus occidentale occupat, bi liae declijialio-
jws »k atlraclionibuB rel rcpulsiouibns pendcrcnt. Con-
^tictor GonjungenB e pluribus lilis aut laeniis meialU-
cis connexi» conBtare potest. Nutura metalli effertus
JQOu niptat, DiBi forte qunad rfuaatiletem. FUb ex pU-
ys»tn.f.Cbim.u.Php.-uj.ßi.i.Hffi. 16
I
I
O e r s t e d über ein
' tino, nuro, irgcnto, oricbalco, ftrro, tlt*nitkt
bo et Blanno, tatatam hydrargyri aequ^tli cum luocW-
5tt BdliibaimuB. Conductor aqtta iiilerrupla nou omni
effectu careC, niii inlerriiptio spftlium pluriura poIB-
etim Inngitudinis cemplectatur.
ESectua fili conjungentis in acnm magueticam per
rilrum, per metalla, per li^num, jjer aifuani, per re-
siiiatti, per vass figltna, per lapidea transeunl; nftiB
interjecia lahula vilrea metallica vel tis^ea miniiuf {ti\-
rnnlur, iiec tCkbulis e vitro , metallo et ligno sintul- ii»
terjectia eranesctint, imo rix dectt^cere ridentur. Wem
e«te«ntiis, ei interjtGitur discng eleutropbori , tnbnl«
ex porphyrita, vaa liglinuin , ai vel «oua replelout
Experintenla nostra eiittm docuerunt, effectns jai»
I jnoraloe non mutari, si acu§ magnetica pyzide ei Ofi-
ebaico aqua repleta includilur. KffeiHutihi trantiloni
I per omnes tinä materias in electricitate et galranit«
I (num aniea nunquam obeervatuiti faisse, monere hifoi
] npus est. Effectue igitur, qui loctim habent in con-
j fliclu eicctrico, ab effeclibu* imius vel alteiiua rii
I clectricae t^Ettn maiimc sont dJversi.
I Si fiium conjungeita in piano hanzontali sub an
I magnetica poniEur , omnes efTectua idem sunt ac in
piano BDper acum, ts&tummüdo in directionei invertlb
I Actis enim magneticae polus , sub qao ea est fili con*
'. jungends pars, t[uee eleotrioitatem proiime a termisS
negatiro apparatua galranici accipit, orieiilem vecnd
declinabit.
Ut facib'aa baec memoria retineantur, hac form»
la utamur : Folus super cpiem itttrat electricitaa negt-
tira ad occidentem , infra «juem ad orientem vertitur.
I Si filum conjnngens in piano horizontal! ila nr^
I t^r, uifcuai nieridiano magnetico angulum eensiia m^ ,
electro- magnetisches PliSnom. ^7^M
rinqtie crescentem formet, decUnatio acus magneliGa«
Jing6^r, si raotus liti tendit versus locuia acus detur-
baue; seil tniimitur, si filum ab boc loco discedit.
Fi'Ium conjan^ens iu piano horizonUli , in quo mo-
Vetar acus inagnetica, ope sacomatis sequilibrata , si-
klini, et acul paratlelum , eandem uec Orienten) nee oc<
cidenlem rerBus deturbat, sed tantumoiodo in piano
iocUnationis nutare facit, it« nt polus, pencs quem
ingreditur in filum vis negative electrica deprimatur,
^wtdo ad littus uccidemale, et eleTetur, quando ad^
Orientale altum est.
St filum conjungens perpendicutare ad planum
»eriduuii magnetici, rel aupra vel infra acum poni-
tnr, faaec in quiete permanet; eicepto si filum sit po-
Jo adniodum propiiiquum: tum eiiim elevatur polus
quando Jntruitua fit a parte occidentali fili, et depri-
■litur quando ab orieiitali fit.
puando filam conjuiigenB perpendiculare ponilur
e reginne polo acus magnelicae, ei extreuiitas supe-
not Ali eleutrici Latein a termino negativo spparatua
galranici accipit, polus onenlem versua movetur; po-
-«ilo aulem filo e regiooe puncto inter poluot et me-
dium acus sito, occideiitem versus agitur. I^utiudo,
. ■mtremitas fili superior eleclrioitutem a termino poaili-
..VO accipit, piiaeiiomeDa inversa occurruut.
Si filum conjungens ita flectitur, ut ad ambaa fle>
iXUrae partes sibi üat pmalleluni, aut duo formet crura
. pMraUela, poias magiieticos pro dlversie rei conditi'iui-
- Jiiia repellit aut attrahlt. Ponatur fitum e regione po-
-ilo «Iteriutri acus, ita ut planum crunim paraltelorutn
■ sit ad meridianum magneticum perpendiculare, et con-
wgntur crus Orientale ouoi termino oegativs, occiden-
tsle cum positiro apparatus golranici ; quibus iia in*
1
i
O e r s t e d über ein
«truclis, poluN proximus repellelar, vel *i oriciiMii
Tel ad occidentem pro situ plani crurum. Conjnncto
crure orientali cum termiim pogiilro et occiilentuli euxa
lermiüo negative , polus proiimufi altrahitur. Qusnds
pl^inum crurum ponitur perpendiculare ad looum initr
polum et medium acus,
occnrrunt pfTectui.
Acna t^ orichalco ,
suensa, eÜectu fiK conJL
iidem
tautummodo itiTersi',
Titro ,
<el
ad instnr acus roa^elieee vif-
ugecaie nOn moretur. EUbib
c dicLo t^uaimi lacra , gimifi
qiiiete maneiil.
meiita quacdam ad ralionem
eddendam afferre liceat.
parliculas magae-
eapevimenlo Bubientae in
Ex his omiiibus mo
borum phnenomenorum i
Contlictas clectricua
ticas materine agere ralet. Videulur omnia corpora
non-raogiielica per conftictum Eleciriciim pcoetrabilm
esse: niagiictica vero, aut potius parliculae eorxin
magneticae tiansitui tupis conflictus rcsistcre, quo fit,
ut jnipetu vii-ium ccrtantium niuveri possint.
Conftictum electricum in cotiductnre non inctntf,
sed, uC jam diiimus, sinaul in spatio eircumjacenie i^
que setis lale diepergi, ex obs^vatiouiJbus jara prope-
flitia satia patet.
Simlliter ei obaervatis colligcre licet, hunc oob-
fliclum gyros peragere, nam liaec esse videiur condt*
lio, sine qua fieri nequeat, ut eadem pars ßti conjni»
genlis, quae infra polum magneticum posita com orita^
lern versus ferat, supra posila euodem occidenlem »«r-
sus agat; haec enim gyri est natura, ut motua in p«.
libus opposjlis opposilam Labeant directioncra. Pne*
terea motu« per gyros com motu progressiro
longiludiuem couductoris, conjunctus, cochlei
liueom spiralem formare defaere vid^tur, qnod
fe.
1
polum 8e|>lenlr!onaleni eGTectus, hie €i_
iteiliguntiir, ponendo, vim vel materiatn
im spirtitein deslroreum tlexam percur-
) aeplentrinitalem propelleie, in meri-
I mluinic agerc. EOectus iii polum me'
liier explicanlur, si vi vel mKlcriac po-
! mitum contrarium et factulutem in po.
em noii aiitem in BeptenLricinalcm agen'
tlecii'O - magnetiEcLies Phänoi».
nisi fallor, aA pliaenorneoa hucuaqiie observata ex3>]i--'
candtt nihil confcrt.
Omiies in
poaiti, facile in
electricam Uaei
rere , et polun
ridlonalei» simi
sitive cleclricae
lum meridionali
ii tribuiinue. Hujus legis cum natura congruenüa me-
Uns repclilioiic eiperiinontorum ijuam loutja exptica-
ttone pcrspicitur. UijniltcatU) auiem *!?tpcrimento mm
■nultu ßet iacilior, si ciirsus ririum eleclnu.irum in filo
conjungente signia pictis rel incisis indtuatus fueril.
Dictia hoc tantum adjiciam: De mon Strasse me in
}ibro icplem abhinc annis edito, calorem et liicem esse
conflictum eleclricum. Ei obBervationibns nuper aJ-
JatiB jam concludere licet, inotns per gyros etiam iit
Ifis effecttbus occurrere: quod ad phaenomena, quae
jpolaritatem luois appellant, illustranda perquam facere .^
jnito. '
. Dabam Hafniae d. 21. Juüi 1Q20.
Johannes Christianus Oersted,
Equei auratui Ordinti Dannpbronicl > ia Univeral-
late Htfniemi Prof. Phymeoi Oril., Socrelariu«
Societaiia Regiae Sciaaliunai Hafaiesui.
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Beiträge
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isheniischen Kenntnifs
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s.
Y o n
Heinrich Ro.se*).
\jj% ^t unitreitig von grofsem Nutzen für die Kennt-
nifs der Zusammetisetzung der Mineralien, wenn die
▼erscbiedeiien Arten einer grofsen Familie, welche
alle dieselbe lussere KrystaUgestalt besitzen, dabei
aber von den yerschiedensten Fundorten herstammen,
Ton einem Chemiker mit gehöriger Genauigkeit ana«
lysirt werden. Diese Arbeit ist zwar bei den mahnig-
faltigen Schwierigkeiten, die mit den Analysen sehr
zusammengesetzter Fossilien verbunden sind, kein
leichtes Unternehmen, aber der Wissenschaft wird da«*
durch reeller Nutzen gebracht. Denn Y^t^^ ein Cher
Kniker bei den rerschiedenea Arten einer grofsen Fit«
^) Ich hatte das Glffrk diose Uiit«rtfiehHQgen In dem Laba«
ratorium dut U^rin Prgf« Jifs#//i/ in StocUiolm aoxu^
sl0Ueti2
'über die Glimmerarten,
milie denselbsit Weg zur Aoalyae eiaevUägt, «e «r--^
]«Rgt er eüie grof^e Ftirligheit darin, die PoBsUian
«OR gracle dieicr ZutammenseUang ^u untersuche«,
die ResuIUile werden genauer, und die mogllcliea Feh-
ler, die vorfaJIen sollten i üind bei ajleu Auolyiea di<>
•eti>e».
Um mioli einer aolchen Arbeit zu uaterBieben ,
wählte ich zuerst daxn die Familie des GlimmerB. Von
tbni besitzen wir nicht viil Analyte», und die, die
behariiit aiiid, freicben beträchtlich <roii einander ah.
Viele Arien indefs zu itnlersucbeu , hielt ich nicht Tur
rnihsara, da grade der Glimtner, wete» «einer nicht
völlig au Ige bildeten ItrystsIltniBcheii Gestalt, durch die
■nim ihn nicbl BcfaRrf genug eis eine selbEtatändige
Gattung unterscheiden hano , sich vreniger zu einer
•olchen Arbeit eignet, eis andere Familien, in wel-
chen die Arten durnb die gräfele Ideulilät ihrer prt-
mitivea und secundaren Formen deutlich dartbun, dafa
•ic durch die äussere Gestalt unläugbar zu derselben
Oattung geboren. Findet man bei den Analysen aol'
eher äusfierlich gleichen Fossilien oft andere Bestand-
theile, so iianu man mit Hecht schliefsen, dafa hier
«n Stoff durch die gleiche krystallinische Gestalt, die
•r mit einem andern besitzt, die Stelle dieaes vertritt
grade •(>, wie nach MiUcherlicfis Versuchen*) Eieen-
oxydui und Mangan oaydul sich mit Zink und Ku)»fer- _
0>yd, Kalk und Talkerde rertauscben könaen, ohnsfl
*) Sieho detien Abhaadluog in den Sehrirtea 4i!K AHiienia
der WiiiaiiBo haften la Berlin über die Kry*UtliaaiioD der
3, in deneu du Merall dar Jlait« oil * tro^riioQCa.a
LSioerttoS' reibunileit in.
Rose
dem rusammengexetzten Körper eine andere, KrystuBi-
Balio» zu geben, la dieser Büo)««iolit die veracbinfc-
nen Arien des G ran als , der Hornblende, de» Feld-
spalhj, des Angin, des Scliorh zu betrauhteo, >R
eine liüchsi intertissanle Aufgebe, duroii deren Löauiig
die Ctiem<e>wicdei'um unläiigbar die Fülireiiii in du
. KlaHiliculioi) der Mineralieu seyu murs.
Die Aualvse des Glimmers ist mit rieten Scbvria«
rigkeileu veriiundeu. Den gewonnliciien Weg xur Un-
tersuchung der FoBiiilien eitizuBeiilagen , rcrhindertfl
nioh die wnhrend der Analyse gcmacbte AulKndung
der FtuC^eJiure in allen Glimmerarten *). Auch die
Ton f'awjsieli't befutgte Aufscliliefsung durch Schwe-
felsüure wollte mir uicljt gelingen. IVachdem ich nooh
mehrere andere Methoden mit nicht glücklicbeia Cr-
folge versucht, fand ich endlich folgende sIs branob-
bar:
Der Glimmer wurde, da er nicht ungeglflht gB'
pulvert und gesdilämmt werden kann, durch mechc-
nische Theüung in möglichst recht d&nne BUttcfaen
gespalten, sodann schichtweise mit diei bis vier Thei-
Icn seines Gewichtes kohlensauren Natrums gemengt
unu Btavk geglüht. Die igescbraolzene Masse worde
mit Wasser digerirt, das Aufgelöste vom Unaufgeld-
alen abgegossen, und dieses mit neuem Wasser ia
Berünrung gebracht, worauf ich diese Uperation noch
•) Auf die Emdeflung der FlufssSur* wurde ich geleitet, in.
dem ich nschsuchie. Worin der Vttlu^t bEilchl , den der
Giimmer durcha Gliihea erJeiilet. Ich deilillirte dabei
Glimm« iu einer kleia<;n PorcelUnretorte . wobei ich
ticMlliaitijie f lufiaäure in der VofUj!« btkun.
cimiuJ wiederhoItA Dm UnmfgelÖsie wurde nun mit
eioer hinreichenden, aber nicbl, eu grofsen Menge
SalzsBDre übergoBsei), die es in {'elindei' WSnne gäiii-
Üoh BuHöBte. iJiese salisikurB Flüisigkeit wurde nun
nit der FUiasigkeit gemistht, womit die geschmolzene
Klause digerirt worden, und durch sie die Erden luid
das Eitenoxyd pri<ci|>ilirt. Um auch alles Mangan
md alle Magnesia nieder/.uschlBgen , wnroc die Flfts-
sigkeit rorsichtig geknclK, worauf ich dann den gan-
EBo Nieder«chiiig durch ein Filtrtim eohied and uus-
■üfste. Ich inuT^le diesen Weg einschlagen, da der
nit Natnim geschm'dzene Glimmer für sicli nach Tier-
wöchentlicher lleifeiger Anslaugung eret mit heifsem
m^asBer und zuletzt mit einer schwachen Auflösung
von kohlensaurem Ammonialc nicht auBzusüffien war.
Die durchges^hto FUUsigkeit mit dem AuBsüfsungs-
wasser wurden durch Ahdunipfen zu einem Ideiiierea
Volomen getiracht, wobei sich immer noch kleine An-
theile Erden in Flocken abschieden, die ich dem Nie- "
derschlag beifügte. Das Liquidum wurde sodann ia '
einem Getäfse von PlalJna mit Salzsäure etwas über-
ffUtigt, und an einem warmen Orte islt bis ^8 Stunde«
uicbt bedeckt hingestellt, damit alle Kohlensäure sich
«Umählig aus der Müstigkeit entferne, worauf )>odann
Ammoniak im Ueberschufs liinzugctban , das Ganze
todann in eine Flasche, die eine Salzsäure Kalkauä6-
suDf; enthielt, gegossen, und diese fest verslopft wur* j
de. Piachdem eich der entstanden.' FlufsspaLli am B<^ '
Jen gesammelt hatte, wurde das überstehende Wasser
abgegossen, i; <d dureh neues ersetzt, welches ich ei-
nigemal wiederholte, worauf sodann der flufssaore Kallt
iilinrt, qusgesüfst. getrocknet, geglüht und gewogen w
ie^ um aus ihm dea Gehalt der Flufssaure ^» beatimmeo» J
»6 R o f •
D«r Ton deir Flur8§Xure bsfreit» Niederacbbg wur-
de in Salziäure aufgelöst, und aus der Au^lÖ^ung dio
Kieselerd« euf die gewohnliclie Art durch l^tuLrocknen
geschieden. Das von ihr getrennte Liquidum wurde
mit den) Bikarbonat des Kali niedei'geiicliiagen, da>
Prücipiiat von der Flüsaigkeil getrennt uod ausgeBÜfst.
Diese mit dem AiiSBüraungswasser wurden nun ab-
gedamT^f^ eingetrocknet, wieder aufgelöat i'ud cinge-
trockneti mas lulau^e wiederholt wurde, bia sich Bl-
ies Bikarbonat in Larbonat verwandelt batte, worauf
lUesea aulgelöst und gckouiiL wurd«, um alles aufge-
löste Maugan und alle JMagneaia roUständig zu tchei-
den, die von der Flüssigkeit getrent, autgeHülst, ge-
glüht uud gewogen wurden, worauf mun sie in Sab-
eäuro auflöste, und das Msngau durch ächwefelwMh
seratoß'- Anunoiiiak niederschlug. Die von Mangan ge-
trennte Flüssigkeit wurde soilanu entweder kochend
durt^h kohlcnGRurcs Kali t^cfallt, oder auch, da iht%
f^uaiititüt imuier ao äusserst f^cnnge war, durch pboe-
^phorsaurea Natrum mit Ammoniiik vcrseti^t.
Das obige durch dos Bikarbonat des Kali erhak
lene i'räcipiiat wurde iu kaustischer Kalilauge aufge-
löst; das Eisenovyd getrennt, auBgesüfst, in einem of-
fenen Gefulse geglüht und jgewogen. Sodann wurde
aus der alkaliscbeu Flüssigkeit die l'honerde durch
balzsäurc niedergeschlagen, in derselben aufgelöst,
und dann durah Icohleneaures Ammoniak präeipilirt «
dai-Buf ausgesüfst , geglüht und gewogen.
pm den Alkaligehalt des Glimmers su bestimmen,
wurden feine Ülutlchen im Silbertiegel mit der seclia-
fecben Menge ealpetei-sauren Baryts geglüht, die zu-
«ammeugebackene Masse in Salzsäure aufgelöst, die
Auäötung eingedickt, di« Kieselerde ab^escbieden, |Ue
über die Glimm^rarten. ABy
JHfeit durch sobwerelsAurei Ammoniak prficipi-
t, der Niederschlag nbgesondert und armg^esüfst , Jie
i^9i*keit abgedampft, von der erhaltenen trocUnen
a«Be das «abwefelKiure Ammoniftk verjagt, dns scbtre-
IsBure Alhali, das sich immer als Kai! zeigte, g*-
öht, getvogen und ans ihm der Gehalt an Kali b*-
ebnet.
Der Wassergehalt wurde so gefunden , dafa la^
altener Glimmer in einer kleinen PorcellanretwrM
iglüht wurde, worauf sodann der Verlust der Retoi»
mit dem durch die überdeatillirte saure PlÜESigkett-
baltenea Zuwauha der Vorlage übereinstimmen muf»-
•; TOB diesem wurde der schon bekaunte Gehalt «h
Mnfiure, und so riel Kieselerde, als sieb im kiestl-
iltrgen flufsa&uren Gase befindet, abgezogen, vraronf
dlann der Rest für Wasser genommen wurde.
Auf diese Weise wurde quantitativ die Zustunrnsn-
txnng des Glimmers ron Utö bei Södermannlend ,
■oddbo bei Fahlun und Kimito in Finnland durch
ederholte Analysen bestimmt und folgendes Resultat .
lultea:
Glimmer von
VtS Broddbo Kimito
••elerde
47,5«
46,10
46,508
iMnosyd
3,ao
8,65
4>533
loiierde
57-'»
3.,6o
36,aoo
angan
agneua ,
0,90
1,40
o.no3
Spur
aU
9,60
8,39
9,230
ufsaäure
o,6S
1,13
0,765
Asser
i,C3
1,00
1,84»
loii^ 9S>b6 99)Bi<
r^BB
Rose
-Vergleichen wir diese Resulute , so finden wir, neb-
■nen wir deu Saueratoffgelialt des Halis als Eii(heit an,
und nehmen wir Wasser, FluTssäure, Mangan und
Magfiesia für unwesentliche Bestandtheile , dafs der-
telbe ri des.SauerstoJl^chalts der Kieselerde ist, da&
»ber der Sauerstoff der Thonerde und des Uisenosyds
einzeln genommen in den drei verecljiedenen Glimmeiv
arleit nicht dasselbe Multiplum von dem Sauerstoff de«
Kali ist, wohl aber wird der ijaueretoffgebalt beider
Kusammengenommen io allen dreien ein Zwölfl'achci
TOn dem des Kalis. Nun wissen wir aber durch MiC~
teherlkhs Entdeckungen , dafs Eisenoxyd Und Thon-
Cfde dieselbe Krystallgestalt haben, und dafs sie sich
gegenseitig in einem zusammengesetzten Körper vtv
tauschen können, ohne dadurch dessen Form zu äa-
dem, Nehmen wir daher den Säuerst ofl'geh&li des Ei«
•enosyds und den der Thonerdc zusajnmen aU ein
Mulliplunv von dem des Kalis, so linden wir folgeado
höchst einfache Formel für alle 5 Gliniinerarten :
KS. ■^ „ [^j s.
Um diese Ansicht zu rechtfertigen, mufste es für
mich TOn sehr grol'ser Wichtigkeit seyn , bestimmt zu
wisseii, ob das Eisen als Oxyd im Glimmer enthalten
sey. Ich habe sehr viele Versuche mit Broddhoglim-
mcr angestellt, um das beweisen zu können, sie ha-
ben mir aber alle keine genügende Resultate gegeben.
Ware das Eisen als Oiydul im Glimmer enthalten, so
würden wir für jene einfache Formel folgende
lehr zusammengesetzte bekommen.
Utöglimmer: (Fi' + a A3] + 3 (KS' + 9A8)
KJmitogiimmer: (FS' t 3 AS ) + 9 tK»* +
Brodibogllaimeri (F^' + ASj + (HS* + g ASt
über die>GUinmerarten. 2B9
'0^ei zu bemm-ken , dafa ausser dem TmiliUM' «a Ei*'
tnoxyduls noch elwits mechaniach TBrbuudBnea EiieA-
ti dinlmer vorkommt.
' Merkwürdig Bciieint mli- deT Gell alt der FluhsH-
[.- Er kann Tielleicht aufallig seyn, (VA hab^ lÄw /***'
ScA in aUen G/ünmerarten gtfitnJen., tlU ich dutatif
i^iüß. Klaprulh miA /uüy«-'//« haben Ttiii^^iM^
^«rsetieii. Nur eine Art Cliinnier fdnd ich, dierliBi-*
ifSpW Pliildsäure enthielt; es ist dies der vörr'J''(r/-
iu !a Dreüdeo tintersuclUe' säulenförmige Glimio'fc'v
tm Neustadt bei Stcilpen, der aber wohl mil Ü*itect_it i
mu Glimoier gezählt wird, da ihm alle Charakteristik
äe'KeiinzeicIien desselben fehlen.
Es findet indessen ein betriiVihll Icher ün'lersrbied
n der (Quantität der Flulssaure slult Einige tjlim'
nerarten ealhalten deren so nenig, dEtTs man eie'ge-
nfa nicht bei der Aoalyse finden würde, gienge man
licht besonders darauf ans , sie zu suchen. Diese 'un-
erscheiden sich indessen von denen, in welchen die
''lufssäure in weit bctraditl icher l^iiantitHt vorkur^mt
leSiiQtend, schon durch das Aeufscre. Diese nämlich
ind die charakteristischen Glimmer, die einen ße-
hndtheil des Granits ausmachen ^ jene hingegen sind
'(U andern Formationen, und es scheint, dafs dei^
3ebalt der Flufssäure in dem Grade Rbnlmmt, in wet
ibm der Glimmer dem Talke Ähnlicher wird.
Um dem Mineralogen eine bessere Uchersicht von
e& an FluXssfiure reichern und Srmern Glimmerarten
it geben, theile ich hier ein Verzeichnifa der Glint-
ler mil, die ich auf Flufssäure geprüft, ungefähr iit
er Ordnang, dafs die reichern zuerst genannt sind.
Glimmer yon BroUdbo bei J^ahlun in Se/uvtdtu^
aä*>
.f s 7' i f ^ ^ 1 -o s e
hiaitnOsaUifigj Von grauer Farbe, vorktmnttti
eaneia «ehr f^robküroigem Granite.
Ciimmer •■■on Ziiinwald in Böhmen , in Bechlfl
gftH Tafeln kryatalliairt , von grauer Parl;ie, in,
HJte T»rkumnieiid.
-* Glimmer ton jillenbiirg in Scidinen i eine
TOD Ziunwald, in lecbeaeitigeA Tafeln, von' graqcr
Farbe im Granite.
_ . Glimmer von Alursinsk int it<esllic/ien ■ Urai TQH
^auer Farbe, itn Granile Torkoromend.
Glimmer von Sibirien ron grauer Farbe , im Grit;
ollß vorkommend. i
Glimmer von Kimiio in Ftnniaitd, von goldgelbe^
Farbe im Granite vorkümmend.
Glimmer von BörstiU Sachen in Roslagen in Scbivem
den^ von goldgelber Farbe, im Granite.
Glimmer von Ülä bei Södermannland in &chmt~
den, goldgelb, im Granite.
Glimmer von Mafsachueeta in, X>lor damer iha von
'ötblich grauer Farbe, im Granite.
Glimmer, angeblich aus Rvfsland TOa grauer
ii:«rbB.
Glimmer- von Parpas hei Atio in Finnland von
ibeila sohwarzer, theils toinbackbrauuer Farbe, in et-
ner Formation ron Urkalk rarkoumead.
Glimmer von Sala in fVesimannland in Sehmedeu^
von grüner Farbe, gemein biegsam, und dadurch
Talke ähnlich, in einer Talkformetion.
In chemiecber Hinsicbt unterscheiden eich dies»
verschiedene Glimmerarten ebenfalls bedeutend. Die
mit mehr Plufsaäure , (die ersten 7 bia 8 Arten) ver-
lieren durchs Glühen ihren metallischen Glanz nnl
werden mftU; die mit Spuren rön FlufwaarB veräa-
7^
Ü
über die Glimmerarten,
lern JnrcliB Glfihen vrohl Ehre PArbe, beliklten -aber
die Slürhe de« Glanzes bei, uixl äitih in dem Grajtf
i» dem sie weniger Säure enlhullen. Dofa die VcrSa'
derong des Glanzes nur vom Verluste der Flureaäur»
und ntrht von andern Ursachen faerrülirt , zeigt 'sieb
dadurch, dafs Glimmerarten , die wenip; Säure enlW*
len den metallischen Glanz darchs Glühen nicht fflfw
lieren,' wenn sie anch Wasser enthalten, nie z. B4
icr Glimmer von Mafsachusets oder von RnlVIand,
TOD olenen der eratere 4,81 w>d letricrer 4,o6^W«ss»
2ieaitKt.
Der Gehalt am PlufüsSure röhrt iii9ht von zufäl-
lig damit T-erbundenen flufssäitr ehaltigen Fossilien wie
Flufrtspalh *;) und Topui her. Es ist zwar wahr, dafii
bei Broddbo beide Fossilien In Meni>e rorkommen,
hiogegen iindet man in Utö und in Itimita Iceine Spur
davon und wiederum trifft man in Farpas eine, so
grofie und weitverbreitete Menge Flufsspath , dafs er
aut vielen doi'tigen Fossilien verbunden ist, auch cnU
hÜt der Glimmer von dort so viele sichtbar meoba-
•iacli eiogesprenjte Theilchen von Kalk und andern
Fouilien, dafs er erat durch langes Digeviren mit
Esaigsäure etwas wenigstens davon gereinigt werden
Knfste, and doch enthält dieser Glimmer ntu" bScfitt
Wesig PlufssSuTe.
Es ist nun in der That ein gonderbares Phänomen,
Cafe die kleinen Antbt^ile FIufMHure in so veränderli-
eheo puantiiaten allen Glimmerarten eigen sind. Wir
-Coden indessen Beispiele ühnticher Art. Nach StrO'
M
4
•) AI* FIiirss|>itli fc«nn die Tlufn'ian im Glimmsr niclil ent>
halten leyn, weil ich keinen KUk fand.
tgi Rose über die Glimmerarten.
•ie geben milcliweiae Massen» Atif Platmablech nil
Soda bringen sie., selbst der ron Kimito^ ein scbÖDSi
Chamäleon berror« Borax löst sie leicht, das Glai
seigt das Farbenspiel des . Eisens ; Phospborsalz iiiii- ^
terläTu ein Skelett, und glebt eine vom Eisen gruss •
Kugel, die beim Erkalten weift und opak wird.
Ueber
das Iii.*(>.vt ,h ,T o h r.j
-. Auszug einer Abhandlung
f,\ -, Assessor Gähn in Fahlun.
'"" (Atu dem Engliichsn Ubertetit vom Prof, BttiMtr.^
Vorbemerkung des Ueberseizers,
^t leicht hat sich ein IVatnrforBcher so lange un2
^ mit dem Lüthrohre beschäftiget wie Gähn,
K^boa Bergman nnter die Wenigen gezaUt hat,
{ke die Erfindung und den Gebrauch dieses Jn-
tents für wlssenschaflliche Untersuchungen jvbr-
t verbessert hnben *), Es war mir daher sehr
^ch, als ich Tor beinahe' zwei Jahren in Tliom^
t'Aiuiflls of Pbilosophy, Vol. XI. I'ag. 40 — l^m
K Auszug eioer Abhandlung ron Gakn über den
Irlduiten Gegenstand fand ; denn man konnte mit
f Recht von ihm einen lehrreichen Beitrag Zar Kennt*
•^ Torb. BirgmiHi Opmcuh V. 11. p. 4S6. (Edil. UpiilJ,
J
'9^6 Büchners Bemerkungen
nifs de* Verhallens der Körper vor dem LSthrohn
erwarten , und ich würde damals schon den Aufsnti
für dieses Journal übersetzt liolicn , wenn ich Zeit da-
zu gehabt hatte.
Das Lothrohr tat gegcuwürtig dem Cheintlier mi
dem Mineralogen gleich unentbehrlich; denn in dea
meisten PfÜlen läfst sich durch dasHelbe die IS'atur ei-
nes Fossils ric(Äig bestimmen,' wenn die äussern Mc>f[-
male noch Zweifel übrig lasse» ; und sehr oft wirJ
der Chemiker durch das Lothrohr den besten Weg
zur genauen Analyse eine» Körpers schnell auBznout-
teln im Stande aeyn. Man liann daher dem Chenii-]
her wie dem Mineralogen den Gebrauch dieses In-
atrunvents' nicht nacJidrücklich , genug empfehlen, Dad
es wäre sehr zu wünschen, dal's es einmal einem Ch^
miher von gereiften Erfahrungen über diesen Gtgei>
hiititd gefallen möchte, alle bisherigen Erfahmaga
über dus Lüthrohr zu sammeln, zu berichtigen, und
mit seinen eigenen bereichert als ein geordueler^
atem des Verhaltena der Körper vor dem LüthrolM
herauszugeben.
An guten Vorarbeiten liierxu fehlt es hetnetWfegli
ich möchte in dieser Hinsicht beGonders an ' Torh, Betf'
mans Abhandlung „de Tubo fcrruminalorio , e)asd«Bf s'
qnc usu in eiplorandis Corpoiibus'^ COpasc. VoU A
Pag. 4lJ5), ferner an H. B. Ton Saussüres Abb
lungen, in CrtlU Beitragen z. d. ehem. Ann B. ft '•'
S. 3. und in Crelis ehem. Ann. \j(fi. B. I. S. 58, %
198, 3io, und 410; — auch nn hnusmaims AbhS!i6
lung über die Untcrsudiung des Verhaltens der Fos-
aillien vor dem lilas - od^r Lölhrohre
hards Taschenb. f. d. ges. Mineralogie , Jahrg. IV. 8.
17. erinnern. Doch mr wollen uns inzwiachen >üt
über das Löihrohr.
=97
Haea Beitrügen zu einem solclien Systeme b6gnil'<
en, und ich glaube, difa der nncliatchcnJe niclit zu
en unwicbligern gt-liüre. IcU liülte freilicU gewünscht,
ia/ins Abhandlung niciit ioi Auszuge, sondern güns
i»eu zn küiincn; allein Thomnon hat die Quelle nicht
«gegeben, woraus er Beinen Auszug geschöijft, auch
Leheu mir schwedische Schriften durchaus nicht zu
»böte.
d. L\her».
Ueber das Lothrohr.
Witl man eine Substanz vor dem Lothrohr pT&-
!iLj so legt man sie gewöhnlich auf ein Stück Kolile,
äer auf ein Platinlöffelcheii , oder man befestigt sie
ohl auch noch Saussure auf]Kyanit. Gut ausgeglüh-
1 «nd trockene Pichtenhol/- Hohle verdient den Vor-
ag.> Man nimmt die Seiten und nicht die Enden der
Iwera, weil sonst die zu prüfende Subst&nz verslreuet
'«rdeu könnte, ohne ein rundes Kügelchen ,zu bU-
eo. In die Kohle wird ein kleines Grübchen ge-
tBoht, wozu man sich am besten eines länglich gobo-
IMien (beut longitudinally ) Streifen Eisenblech bedte-
en kann. Von der zu prilfendcji Substanz legt man
(or eine sehr kleine (^uautität in das Grübchen; siä
ftrf die Gröfse eines halben Pfeli'erkömcheiis nicht
bertreS'en, wenn man anders eine starke Hitze dar-
uf will wirken lassen.
'Will man Substanzen, die vielleicht durch die Be-
Ihrung der Kohle eine Veränderung erleiden könn-
n, für sich vor dem Löthrohre prüfen, so bedient
aa sich des metallenen Lölfelcbena. In diesem Falle
I !eil
Gähn
leitet man cüe LSthrohrSamme »uf die Stelle ie» LSF^
fetcheai , worauf die zu prürende Substanz üegl , nicht
Bbtr unmittcIbAi- auf die Subatane selbst. Den ÜIibI
de» Ltiffelcbens kann man in ein Sldck Kohlo itecken.
Will man aber eine besonders intensive Hitze anitria*
gen , so steckt man aucb die Scliaale des LöfTelcben*
iu ein auf der Kohle gemachtes Grübchen ; kleine
Theilchen k.ann man mittelst eines Platin zängelchsni
in die LöthrohrQamme bringen. Salze und flücbtigs
Substanzen werdeu ,in einer Glasröhre , welche an ei-
nem Ende zugeschmolzen und nach Umstanden etirs)
aufgeblasen ist, so dafa sie ein kleines Kölbcfaeu bil-
det, erliilit.
Kachdem man die VerSnderung, welche die Snl^
•tanz für sieb in der Hitze erleidet, beobachtet fastt
■o mufs man auch prüfen, wie verschiedene Flufiinit
tel darauf wirken, und ob sie sich nicht zu
reducirea läftit.
Die gewübniichsten Flafsmittcl sind;
1. MikrokoiiaUchgs Salt, ans PhosphorsSura.
tron und Ammoniak bestehend,
f. Halb loh lensaures iValron, welches chemisch mo,
und vorzüglich frei von Schwefelsäure' sejn nwftr
weil diese sich »ersetzen und Schwefelnatron bil-
den würde, welches die Metalle, die man zn r**
docireo beabsichtigte, auilSsen und damit ein p-
farbtes Glaskügelchen bilden kannte, währet
ausserdem die nümliche äubstanz ein farbenloili
Glas gäbe.
I S- Borax, welcher yorhcr von seinem KrystaUwU-
är befreit seyn mufs. Derselbe wird als PuItu
in kleinen Fläschclien aufbewahrt, und beim G*-
brauche mit einer bef^uchtetea Messerspitze he^
über das Löthrohr,
»991
^^^BfMf^enontmeD ;. die Feuchtigkeit maclit, iali das
^^HC^ll^er einen Zusammenhang bekommt, und TOa
^^H^ KoMe nicht weggeblasen wird.
^^^Bb Flufs läfat man zuerst zu einem hlaren Kugeln
^^^Vachmelzen , legt dann die zu prüfende Substanz
^^^■C, und läfst hierauf anranglich die äussere dai
^^^Hnere Flamme wlrlten. Hierbei mafs man auf
^^^Hle Umstände genau Acht haben :
^^HDb die Substanz aufgelöst worden; und wann
^^ßars der Fall
^^^■pb mit , oder ohne Aufbrausen , welche« durch
^^^Büt Wickelung ron Kohlensäure, oder schweSigter
^^HUnre, oder SauerstofF, oder Kohlenoiydgaa fite,
^^^Etraolafst werden kann.
^^^nie Durchsichtigkeit und Farbe der GUsperl«
^^^nihrend des Erkaltens.
^^^R)Ie nämlichen Umstände nach dem Erkalten;
^^^DOie Beschaffenheit des Glases, welches in dtr
^^^■nssern Flamme gebildet worden ist, Und
^^Hbcs in der innem Flamme gebildeten Glases;
^^^HUe Verschiedenheit des Verhaltens zu jedem der
^^funannten Flüfse.
^^iBf ist zu bemerken, dafa das mit Natron gebil-
^^H^figelchen bei einem gewissen Grade der Hitze
B^n äer KoLJe eingesogen wird. Will man daher eine
[Sobstanz mit Natron schmelzen, so muTs man diesen
l^ufs in sehr kleinen Quantitäten nehmen, und aniäng-
lich nur eine sehr mäfsige Hitze , bei welcher eine
iVcrbindung erfolgt, anwenden, 90 wird das Natron
Sticht absorbirt werden. Hat man anfanglich za viel
Patron genommen, und ist es mithin absorbirt woi^
dtva , HO Haan mau es durt;h eine inteiiftiyere Hitze wie-
[ 8oo Gähn
der Buf (!io Oberflriche der Kohle twrCcIt ond mir"
an utitprsucl'cnden Subslnni in Verbindung; Lringen.
Einige Mineralien verbinden aich gerne nur in
•ehr kleiner Portion mit Natron , eclimelzcn aber
Schwerin grüraercr Menge, und s'mi endlich in nodf
gröfserer pusnliLüt durchaus unschmelzbar. Hut d»
Substanz keine Verwandlscliuft zu diesem FlufHiaitUl,
BD wird «lieses von der Kohle absorbirt, ohne daü
eine Verbindung erfolgt.
EnlhSlt das Mineral oder dns Nalron Schtreftl
oder Schwefelsäure, so bclionimt das Glas eine dB«-
lielgelbe Farbe, welche beim Lampenlicht so rolfa «■
scheint, als wenn sie Ton Kupfer herrührte.
Wird die Glasperle beim Erkalten uadurchiieli-
tig ohne eine bestimmte Farbe zu haben , so maTl
man sie zerbrechen, und einen Theil davon mit mehr
Fluf» BÜscben , bis die Farbe reiner und besiimoiter.
erscheint. Um ^ie Farbe besser zu erkennen, hau
man die Perle vor dem Erkalten znanrnmeudrüGltcii,
oder lu einrm Faden ausziehen.
Will man ein Mclalloxyd, welches in eincai riav
glasten Gemische euthallcn ist, mit einem von in
FliirsmlUcIi höher oxydiren, so erhitze mnu euent
dqi Clae bei einer starken Flamme, und xiehe ei,
• .nachdem es geschmolzen ist, nach und nacli aus def
Spitze der blauen Flamme zurück. Biese Opcrntioa
wiederhole man öfters, indem man das Glas bisneüu
erkalten Ufst, dabei wende man ein Lötbrohr mit «i-
Her weiten OefTnung an.
■■ Pic Rcduction der Metalle bewirkt man auf fbl*
gende Weise: die Glasperle, welche, wie bereits an-
gefflhrf, gebildet worden ist, lasse man auf der Koble
•ctuneUeo, so lange als sie Stehen bleibt, uod nteht
ii.
über das Löthrolir.
SoK.I
irt ist, daax'i'
die Metalllbeilc
imcn ]jcg;elicn. Hiev:
n QuanlilBt Na
hen gicli i
■ Kolile absorbirl ist, glühe man die
I §tarlt, wo die Absuriition geacbehen, mit einem
feiner Ot-ffiiiuig. ßurcli diesea fortge-
t Glühen wird derjenige Aiitheil vom Mptall, wcl-
t:zuerBt nicht reducirt worden war, in den Met.dl-
md zu rüdi gebracht. Der Proccfs Iiunn nocii raolir
ntülzt werden, wenn man die Perle in eine ran-,
Flamme bringt, damit sie sich mit Rufs be-'
der nicht leicht weggeblasen wird.
per grdTste Tbcil tod Kügclchen, welche melall-
[ sind, bedeckt sich leicht mit einem metHllischen
, der sehr leicht durch eine gelinde, flatleinde,
nde Flamme hervorgebracht werden Itann, nach-
ie intensivere Hitze zu wirkeu aufgehört hat.
I eiiier mürsigen Hitze bleibt die metalliäche Ober'
ihe, und bei einiger Uetiiiog wird man im Atlge>
meinen leicht erkennen, ob die untersuchte tiubstanx
metallhaltig ist oder nicht; zu bcmerhcn ist, dufs selbst
3ai Boraxglaa bisweiten äusserlich eiueu Mciallglanz
annimmt.
Nach dem Erkalten der Knhle wird derjenige
Thcil derselben, welcher mit der geschmolzenen Has-
8« durchdrungen ist, miilülst eines Messers wegge*
nommen und in einem Cl.ismöräer , oder noch besser
nem Achatmürser , mit destitlirtem Wasser £errie>
Jben. Auf diese Weise wird das Nalroi» aul^ülöst, dl«
Kohle durchs Abgicfsen der Flossigheit weggesnhlämrat,
ttnil die Mctalllhcilchen bleiben im Mörser und höa-
, jien nnchher weiter untersucht werden. Auf dieie
' 'Weise kaun man die meisten Metalle reducireu.
I
^B Vcrli
Gähn
Verhalten der Erden und
(1cm Ijöthrolir.
I. Die Erden.
Baryli-erbindungen fHarytes), wenn aie
ballig sind, Bcfimelzen, und breiten »ich. auf der Koh-
le aus. Befindet sich der Baryt in Verbindung mil
SchwefeUätire, so enlstebt ia der innem Fli
Sctiwei'üUiaryt , welcher von der Kohle nnter Aufl)na-
sen, du soltuigc andauert, ata das LSUurobr eintrirk,
eingesogen wird.
Slrunlianuerbindungen (Slrontites ). Befindet llA
der Stronlisn an Kohleusäure gebimdeu , so wird di(:
Se aasgetrieben. Wenn maa einen dünnen SpUtUr
des Fossils mittelät des Flatinzangclchetis in die innt-
re Flamme hält, so sieht msn von dem Fossile «•{
am äusseren TLeile eine rolbe Flamme, bisweilen mit grt*
nerEirfaBsung, welche oÜerbei der Flamme eiuei'Lanj]«
Iiaum beiuerhbar ist, Ter schwefelsaore Strontian wird
in der innern Flamme ii> Scbwefelstrooliuii verwandelt
Diesen löse man iu einem Tropfen Salzsüure auf, fägt
einen Tropfen Alltobol binzu und tauche ein Stäbchen
ia die AuHösung; aie wird angezündet mit einer icU-
uea reihen Flamme brennen.
Üail:, I^er hohlensaure Kalk wird in der Hitii
leicUl utzcnd, wird er nachher befeuchtet, so erhlUt
er aich von selbst; er ist dann unschmelzbar vordem
Lütbrohre. Der schwefelsaure Kalk reduoirt sich leiohl
»u SchwefcihalL, und besitzt ausserdem die Eigeo-
Bchalt mit Flufs, bei einer mäfsigen Hitze gescWat
»en, gin klares Glas zu bilden, flierbei soll man vom
Flufs lieber zu viel als zu wenig nehmen.
MiignQsia giebt, lue der Slrontian, dcrLothrokr-
J
über das Löthrohr. 3o5 ]
l einen Btarhen ^Glanz. Wird eiß Tropfen Ko-
(fläaiuig beigefügt, ijnd hierauf aach dem Trock-
Rtark geglüht, so enCsteht eine matti'ülhliclic, in's
ahrothe getiende Farbe, welche aber bei der Flain-
EÜner Iianipe kaum gesebea werden kann. Auf
Weise lüfat sich die Magnesia in zusammenge"
letzten Itjjrperu entdecken, iiisoferne diese nicht son-
derlich metallhaUig siud, oder eine (puanlilät Tlion-
erde entboiten, welche die Magnesia an Menge über-
ttiQu Au9 der Intensität der erzeugten Farbe l&fat
tieh einigermassen auf die puantilät der MogaesiA
scbliefsen.
Alle diese alkaüacheit Erden lassen eich, wenn s!»
rein sind, mit dui Flufsmincln leicht und ohne Au&
brausen ^u einem Maren fiirhclosea Glase schmeUen,'
fügt man aber eine r.oue Quaulitat Erde hinzu, sa
wird das Claa undurchsichtig.
TTionerd* verbindet sich langsamer als die vorher
geoanatea Erden mit den FlufsmiLteln, und bildet ein
helles Glas, trelchea nie undurchsichtig wird. Allein
der auffallendste Harakter der Thonerde ist der , d«ra
sie eine schüue blaue Farbe bildet, wenn sie mit et- ^^_
nem Tropfen salbte tersauren Kobalt rersetzt, und nacl^'^^^l
dem Trocknen einige Zeit lang, geglüht wird. ■'^^^I^^l
diese Weise läfst sich die Gegenwart der Thonerdo~
Iin snsammengeseLzten Fossilien entdecken, wenn iin>
den das Verhältnifs der metallischen BcstandlJicilQ
nicht zu grofs, oder die Quantität der Maguesia nich^^^^H
iiberwiegend ist. So läTat sicli im Agalmatolit die^^^^|
I Tboaerde entdecken, L'^^l
I
4 C a h n
H. Die Metalloxyde.
jirsenih verfliegt mit einem eigen thilmliolien Ge«
rnche, der dem Knoblauche nimlirli ist. Wird ein
gröfseres Stück" weifäur Areenilt auf einer glühendca
KoKIe erliiExt , so bemerlit man Itelne» Geruch. Um
diesen wahrnehmbar zu machen: mufs maa das weiTtt
OxyA mit Kokleagtatib vermengen, um es zu rednd,
ren. Befindet sich der Arsenik in AuHosung, 60 lifil
Btch dersclhe dadurch cnldecken, dafs man ia die AnE-
lösun^ ein Stück rcider woldauBgeglühter Kohle tauuhli
und dasselbe nachher trocknet und anzündet.
Chrom. Das grüne Oxyi, als welches das Cbron
am ' gewühnlichstcn vorkommt , und in weiches ci
durchs Crhitzen in atmosphärischer Lnft leicht ver-
wandelt vrird, besitzt folgende KigenschaAen. Es
BcIimilKt mit dem miL-iahosnusc/teii Salze in der inntra
Flamme zu einem Glase, welches im Augenblicke U»i
IZnlfcrtiung von der Flamme eine ins Violette spielen-
de, dem Dunkelblauen oder Rothen sich iiühernda
Ftirbe hat, je nachdem das Chrom in gröfserer oder
geringerer Menge vorhanden ist. Wach dem Erkalten
ist das Glas bläulich grün , jedoch weniger blau als
das Kupferglaa. In der äiiisern Flamme wird die Par^
be heller, und weniger blau, als in der innern. Mit
Eorax giebt das Chrom in der äussern, Flamme ein
hellgelbes oder gelblichrolhes Gins; und in der innen
Flamme wird dieses dunkler und grüner, oder bläa«
liphgrütt. Die Rcductioa mit Natron wurde uichl vcr-
«acht.
Molybdän^Sure schmilzt schon für sich auf der
Kcble mit Aufbrausen, und wird absorbirt. Anf ei-
nem tlatinläffelchen stöfsE es wcifse Dämpfe aU8> viA
über das Lothrohr. 3o5 '
idelt sicli in der Innern. FJamme in raol^bdänigs
welche blau ist; in (Her äussern PlnannB über
Hrird es wieder oiydiit aii4 weifs. M.\\. Aem mikrckus-
^Hiecherf Sdhr giebt eine Weine Porlion Molybdüiiaäure
Hi» der ä/isaera Flnmmeein griines GIrs, weiches bei
I «Infenweiser Vermehrung der SSure durch's Gelblicfa-
FgrBne iiia Röt1)licbe, BraunKohc und Hyacinthbraune
nnJt einem si:hwaciien Stich ina Grüne übergebt. In
■«1er. Innern Fbimme gobl die Tarbe vom Geiblicligrü-
f ften durchs GeJbücbbrnunc Und Braunrotbe ine Scbwar-
' se wbcr; und die SSure, wenn ele in reichlicher iVIea-
l'ge' angewandt wird, bekommt ein metallisches Anae-
1 Jien, wie Schwefelmolybdtui , welches bisweilen nach
I dem Erbalten des Glaaoe zurüokblcibl. Vom Borax
I wird die Molybdiinsäure nur in geringer Menge auf-
I .gelöei. In der äussern Flamme beliommt daa Glaa eine
granlicbgelbe Fiirbc, In der Innern Flamme acblagen
.sicjl aus den^, bellen, Glase einige schwarze Theilchen
nieder, und lassen das Glaa fast ftirbenlos zurück,
wenn die Quantität von Molybdän gering iat; war die
Proportion gröfaer, so erauheiiil das Glas achwürzlich.
'\Pird zu einem Glase, welches aus Molybdän säure und
mikrokoami Sehern Salze gebildet worden ist , etwas Bo-
■ rai hinzugefiigt, und Jas 'Gemiach in der äussern
Flamme geschmolzen, so wird die Farbe augenblick-'
lieh rölbbchbrann; in der tnnern Flamme aber wer-
den wieder die schwarzen Tbeikhen ausgeschieden,
jedocb in geringerer Menge. Bei lange anballender
Hitze Termiiiderl sieh die Farbe des Glases, und aie
erscheint beim Lampenlichte gelber ah im Tageslichte.
Die Molybdänsüure wird durch 2\'a!ion in der inncrn
Flamme nicht redncirt.
WvlfiamsHurK (Tung;elic Acid) wijd BwfderKohia
I
fZo6
Q ali.D-,
:a durcIlF
[ »aerft briunllcbgelb, rerwandeU eich hieriuf,
Vftunee , Oxyd , und wird zuleUt schi^arz ohne it^
Äobmelzen oder zu :dainpfeu. Mit miJtrolosmisciua
Sähe bildet sie in der iitnern Flamme ein bbtues Glu,
welches nicht ina VioleUe geht: in der äussern Fla»
-me yerschwindel diese Farbe, luid bomrat in. der in-
nern wieder zum Vorschein. Mit Borax giebl ue is
lüeiner Portion in die innera Flamme gebracht m
farbeloees Gla», welches bei Vermehrung des Oiydu
scbmulziggrau und denn r.ölhlich wird. Setzt mftn M
ktBgc Zeit der äussern Flamme aus, so wird es durcIlF
sichtig, trübt sieb aber wieder beim Erkalfeo
lieh, und verwandelt eich, beim TagGslicbte gi
ins Rothe. Das WoUram wird nicht reducirt.
Ta'itoloxyd erleidet für sich I: eine Veras dei
scbniiht aber mit mitroiosmlsc/ient Salze und mit 3a-
rax In ein tlares uhgcrdrbles Glas, woraus man dnreli
wiederholtes abwechselndes Schmelzen dnd Ablcfiblca
dos Oiyd niederschlagen kann. So wird das Glas V»
durchsichlig, das Oijd redncirl sich aber nicht.
TUanoxyd im Platin löffelchen geglüht wird gelb-
lich, auf der Kohle aber dunkelbraun. Mit miiroto».
misvJiem Sähe giebt es in der innern. Flamme ein
schönes violettes Glas , mit mehr Blau als das rOD
Manganoxyd. In der ausaern Flamme verschwindet
diese Farbe wieder. Mit ^orax giebt es ein schmnui-
gea Hyacinllirolh. Mit JValron ist kein Versuch ge-
macht.
Ceriumoxyd wird beim Glühen rothbraun. In g».
ringev Portion mit einem Flufs geschmolzen giebt e«
ein klares farbenloses Glas; vermehrt man aber dia
Menge des Oxydes, so wird das Glas gelhliuhgrün ,
über das Löthrohr.
es heifs ist. Wird das Ceriumoxyd mit tnU
tcfitm Saljtt lange Zeit in der Innern t'lomma
so giebt es ein klares farteiiloses Glas. Mit
•ax giebt es unter Slinlichen UmslÖnderi ein Glas,,
welches, so lange es warm ist, eine blafa gelbÜch-
grüne Farbe besitzt, nach dem Erkalten aber farben-
loi erscheint. Wird es nachher nieder eine Zciüani^
der äussern Flamme ausgesetEt, so erscheint es mit
rötblicfa gelber Farbe, welche es beim Erhalten auch
EUIQ Theil behält. Werden zwei durchsichtige Kügel-
chen , wDTon das eine tbit mikrokosmischcm Salze und
das Bindere mit Borax gebildet worden, zusammer-
gescbmolzen, ao nird die dreifache Verbindung un-
darchsichtig und weifs. Dos Cerium verflüchtiget sieb
bei der Reduction (?J.
Vranoxyd, Da8 gelbe Oxyd wird beim Olill'en
grfln oder grünHchbraun. Mit mihrokosmisrhen SaUi
bildet es in der innern. Flamme ein klares gelbes
Glas, welches beim Erhallen eine inteniircre Farbe
annimmt. Wird es lange Zeit der äussern Flaranie
ausgesetzt und öfters abgekühlt, so giebt es ein blo-
fte«, gelbliches, rothbraunes Glos, welches beim Er-
fedten grünlich wird. Mit Bcrirx bildet es in der in-i
ntm Flamme ein klares nngcfiirbtes , oder blos grfi-
■fls Glas, welches schwarze Theilchen enthält. Tiet-
leioht das Metall auf der niedrigsten Oxydalionsstufel
bt. diese schwarze Subslanx nicht in zu grofser Men-
ge vorhanden, so wird sie in der äussern Flamin.^
aafgelöst, und das Glas bekommt dadurch eine a-Jh:''-
ne gelblichgrüne, und nach weilerer Osydatiop, qell,-
Hohbraune Farbe. Wird die I'erle wieder in die yil
MM Flamme gebracht, so verwandelt sigh die TPavb't
i
J
k>8
Gähn
W
nach und nach int OriiDc, und <li« schwtdr!
wird wieder atisgcschieden, eine weitere Redulitios
iadel aber nicht statt.
Manganosyd giebt mSt mihrokusmincheni Salze la
'4er äussern riuninle eine »chüne Anielhysl -Fai-le,
welche in der iimern Flamme verachwiiidet. Mit flo«
^ax giebt es ein gelblich hyazintbrothes Gla*. Im
Folie das Mangan wegen Verbindung mit Eisen oilef
[derer Ursache Iieitie hinreichend intensive Y*f
|)e des Cliilieiis hervorbringen sollte, so darf man oar
Jler Masse während dea Schinelzens ■ etwas wenig«
^Salpeter beifügen, wodurch d-imi ilfts Glas, so lang»
heir» ist, eine duiikelTiolcttc, nachdem Ethellea
■bcr eine rölhlichviolctle Farbe annimmt. Das Man-
gan wird nicht reducirt.
TelUiruxyd wird bei mäfsigem Erhitzen ntCHl
gelb , dunii heilroth , und zutctxt schwarz. Es scfainilc^
und wird von der Hohlp absorbirt, und rediicin »ich
mit einer schwachen Detonation einer grünlichen PIbbi»
me und einen Geruch nach Retlig. Dae mihrokosmi'
tche Salz löst es auf ohne sich zu furben.
Sjiitjifglansoxyd wbd in der äussern Plunme tf
ducirt und verbreitet auf der Kohle einen weilnii
Jtauch. In der iniiem FUiume reduoirt es sich Irieht
TOo selbst, anoh mit NaXron. Mit mihoiaamCsehtm
Salze und ikiI Borax, bildet es ein hyazinlbrotbei
GIab. Metallisches S^ticfsglauzt wenn es auf der Hob»
le geschmolzen, und hierauf 'Unberührt sich lelbM
überlassen wird, bedeckt sich mit spiefsigen strablea«
förmig auseinander laufenden Krystallen von weifaeo
Oiyd. Schwefelspiefsglanz schmilzt auf der Kohli
vnd wird ablorbirt.
über das LÖihrohr
I ' IFUmulftoxyd Bchmiht im Loffelclien leicht zu ei-
••in brauiMtD. Glase, welches beim Erhallen hellär
wivd. Mit mürolotmisc/iem Salze bildet es ein grau-
gelbes GlaSj welches beim Erkalten seine Durcbsich-
ligheit verliert «nd blafs wird. Wird eine neue Por.
tion Oiyd beigefügt, eo wird es nodurch sichtig. Mit
Borax giebt es ein graues Glas, welches ia der ia-
nem Jlamme verknislert, während sich das Mclall re-
ducirt und Tcrfliichtigct. Es reducirt sich auf der
Kohle sehr leicht von selbst.
Zinkoxyd wird beim Erhitzen gelb , beim Erkal-
ten aber wieder weifs. In geringer Proportion bildet
«B mit mikroiosmUvhem Salze und mit Borax ein kla-
res Glas, welches bei vermehrter Menge des Oxyd»
trübe wird, «elzt man einen Tropfen satpeterssarep
Kobalt zum Oxyd und trocknet und glüht es, so wird
ea grün. Mit Natron reducirt es steh in der innem
Flamme, Terbrcnnl mit der dem Zink eigenthümÜcfaen
Flamme, und setxl auf der Kohle Oxyd ab. Durch
diesen Prozefs kann man selbst im Automolit das
Zinh leicht entdeck^. Vermischt man es mit Kupfer-
Axyd, so wird das Zink hxlrt, und man erhält Mes-
sing. Doch eines der unzweideutigsten Kennzeichen
llee Zinkoxydes ist dieees, dafs es sich in EBsigi,&>i^D
aatlöst, bnd nachdem die Auflösung zur Trockne t^-
gedunpft ist, ein Salz giebt, wclclies, in die Flamme
einer Lampe gebracht, mit der dem Zink eigentbüm-
lichen Flamme brennt.
Eisenoxyd giebt mit miiroloi/nischim Sähe od^r
Borax in der äussern Flamme ein Glas , welches , so
'luge es heiTs ist, blutroth erscheint, beim Erjialtea
I
atcr gelblich •mrA. Das Protoiyd des Eisens bildet
mit dieaen Fiufsniilleln ein grünes Glas, netohee- ijb^
vermehrtem Verbäliaiasc des IV^t^alls durch dos So»
leillengrüne ins Schwarze niid Dunkle übergeht. Da».
Glas viim Oxyd wird in der innem rlaniine grün, in-
dem es siüb ZI» Pi-otoxyd reducirt, so zwar, dafa es
Toni Mnainet angezogen wird. Wirft man es auf den
Sacht einer brennenden Kerze, so verbrennt es mit
einem knisternden Geräusche, welches dem Elsen «!•
genUiümlich ist.
Kohalioxyd wird in der äussern Flamme schwarz,
und in der innern gl-au. Eine geringe Portion des-
flelhcii bildet mit miiroiosmiscAeiii SaUe und mit Bo-
rax ein blaues Glas; das mit Borax ist duulder. Im
durchfallenden Lichte erscheint dos Glas riiihlich.
Durch Vermehrung des Oxyds geht das Glas dnrcbs
Dunhelbtaue Ins Schwarze über Aus dem dunkel-
blauen Glase kann man das Metall präcipitircn , wenn
man in die schmelzende Masse einen Slahldraht stecht.
War das Kobalt arsenikfrei , so ist das Metall dehn-
bar , und es kann durch einen Magnet gesammelt
werden. Vom Eisen lafst es sich leicht unterschei-
den, indem es auf den Dacht einer brennenden Ke^- '
ze gesircuet, nicht das knisternde Geräusch, wclchea
dem Eisen eigen ist, hören läfst.
Nick'eloxyd wird an der .Spitze der äussern Flam-
me schwarz , und in der innern grünlichg'rau. Bs
wird TOm milriihosmisc/wm SaLe leicht und schnell
aufgelöst. Das Glas besitzt, so lauge es hcifs ist, ei-
ne schmutzig dunkelrothe Farbe, welche beim Erkal-
ten blälser und gelblich wird. iVaclt dem Erkalten
erfordert das Glas einen reichlichen ZusAtz von Oxyd
über das' liöthrohr, 3ri
le aasrldfcht FarbenTerSnclerung ZU zeigen. Die
5st fibrigens BO ziemlich dtesell c sowohl in der
iiinern Flamme; in letzter ist sie nur
:h rülhliüh, SeUt man Salpeter zur Glasperle,
cI sie schaumig , zuenst rothbrauu und dann
Mit Borax ist das Nickeloiyd leicht schmelz- ,
iMv^sn Farbe ist dafs Glas dem rorhergehendf^n ähn-
liehi StUl man es lange Zeit einem hohen Hilzegra-
de in der innem Flamme aus, so geht es vom Rölh-
lichen, ins SchwSrzliche und Dunkle über; dann wird
es fchwärzlluhgrau und durchscheinend, hierauf blSfser,
röthlichgrau und Klarer, und zuletzt dirrchsiclitig. das
Metall schlagt sich hierbei als Itleiive tveirne Melall-
hflgelchen nieder. Die rothe Farbe' scheint hii-r her-r
surfihren ron einer vollkommenen ichmelzung oder
AuAüiiing des Oxydes , die schwarze von einer an-
fi^ngenden Reduction, und die graue von den kleinen
metallischen Theilchen, ehe sie sich zuBammen bege-
ben und Kügcichen bilden. Setzt man dem mit Bo-
rax gebildelcn Glase etvvaa Natron zu, so erfolgt dis
JteduhLion leichler, und das Metall eammelt sich in
ein eiuzi;<es Hügelchen. Enthalt das ISickeloxyd Ei-
gen, so behalt zwar das Glas seine besondere Farbe
BO l^Qge CS heifs ist, beim Erkalten konunt aber dil
Eiseufarbe zum Vorschein. <
Zinnoxyd als Hydrat, und im höchsten Grad der
neinheit, wird beim Erhitzen gelb, dann rolh und,
jrrernt es dem Glühen nahe ist, schwarz, befindet sich
Eisen oder Blei im Zinn, so nird die Farbe dunkel-
braun beim Erhitzen. Diese Farbeti werden beim
Abkahlen gelblich. Auf Kohle in der inrwrn flamme
wird und bleibt das Oxyd neifi , und Vrenn es schon
k
Zu Ga'hA
ehror rrtiC» an<I wasger&ei war, so erleidet M
Erfaitxea Iceine Färb cb Veränderung. Uebrigena rtit*
cirt e« sich Bchaa für sich «ehr leicht; durch Zniati
eines Tropt'ena Natron - odErKali-Aufiöamig nird ilitf
die Recljilion uocJi muiir hefürdert. '
Bl-k:-yd »'^hmilzt und rtdncirt »ch sehr leicbt
eawobl für sich, als auch mit mikrolioamiaclieiii Salu
oder Borax. Paa üichl reducirtc Glas ist echtran.
Kiipproxyd vird in der äussern Flamme nicU
rerändert, in £er innem aber verwandelt es alch ia
Protoxyd. Sowohl mit mikroltas mische na Salze all
mit Eorax giebt ea eia gelblich grünes Glas so langa
ea beirs ist, was abe" beim Erhalten Mäulichgrüa
^Tti'd. Wenn mau ea in der innern Flamme strengB
erhitzt so rerliert es seine Faibe, nnd das Metall wird
reduoirt. lat die Quar.tilfi^ des Oxyds so klein, daü
die grüne Farbe ninht wahrgenommen werden kaao,
■a wird sich die Gegenwart desselben durch cinea
]cJeinen Zucali von eiv.as wenigem Zinn entdeckca
lassen, iiidem dadurch das Hupferoiyd auf die erals
Oxydationsstafe zurücl: geführt wird, und so ein ob-
durchsiehliges ro,"ijea Gtaa bildet. Wurde das OijJ
jnit Borax geschinolzeu, so erhält sich diese Fari««
längere Zeit; allein mit mikroliosmischem Salie m*
scliwindet sii^ bei fortgesetztem Erhitzen bald.
Das Hupfer kann oinn auch auf Eisen niederschla-
gen, aber das Glas mufs zuerst mit Eisen gesälti^
«cyn. Alkalien oder Kalk befördern diese Fällong.
Venn man ein kupfer haltig es Glas einer rauchende^
Flamme aussetzt, so wird das Kupfer oberflächlich re*
ducirt, und das Glas erscheint, so lange es beÜs ist
mit einem irisirendea (iridescent) Häutchen, welcbet
BtcRt immer permanent ist nach dem Erkalten. Du
über das Löthrohr«
3i5
ICnpierbzyd wird'üit Natrdn sehr ^eic&l ' rediicirt.
^lU^fersalze, wenn 6ie vor dem Löthrohre erhitzl wer-
den, färben die Flamqae schön grQa« .
Quecksilberoxyd wird vor dem L5throhre echwars
ud gänzlidh yerflüchtiget Darch dieses Ttfittel kann
«lan eine VerfUschung desselben leiohf entdecken.
Die übrigen Metalle werden für sich reducirty
«nd sind an ihren Merkmalen leicht zu erkennen.
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V o.p eis
Chemische Zevleguog
de« "
■i'^:-» •■ ■ ^- ,u..tit an.
*H e 1 V i tl'
Dr. A. Vogel in München/
tlcrr Inapector Breiihaiipi in Freyberg Iiatle
Güie, mir eine kleine Quitniität HeMn aus der G(
gend ron Schirarzeiiberg zu fibersendea, und erBDcll-l(
te mich , eine Zergliederung damit vorzunehmeD.
Er bemerlcte dabei in seinem Schreiben Folgei-
' des: „Der Helvin bildet, fvie ich micb nun genug
r ftberzeiigt habe, mit dem Spben Co<Ier Gelbmcnakm
Von Saliburg, aus der Schneiz, aus Daiipliine) m,
Geschlecht, und es wäre voa beiden das gemeinscbail'
liehe Innere darzulhun, ivcnn aucfi schon der Helm
noch gar niuht zergliedert ist. Freilieb erkldreo ül
bis jetzt aufgefundenen Mischungstheile des Sphen't
•elbst nnch nicht dessen äussere tieschaffenheil , nnd
, 80 vermuthe ich nameullich eben auch die DoraisSort
als ersten wesentlichen MischungsLiieil filr die KrysUÜ*
lisalion, weil ich hier für diese nur Boraisäure alt ü^
nern Grund gefunden habe." Bis dahin das Scluti-
bea des Hrn. Breilhaupt.
i.
Zerlegung des Helviab^^^^^lHI
Den Vermulhungen des Hm, Breilkaiipt m Folgt
^ufBle der.Helvin also eine sikalieclie Erde Tiluioiyd
^Xieselerde und Büros,saure ,enlhnlteu.
Bevor ich die Reeultale meiuer Untersuchung üi'
^bre, ,wird ea nicht unnülz se^n, noch elwas fiJoei
das Gescliichtliche dieses Fossils miuutheilen. ^
. Freie tiebr/i. ip teiueo 7 geogDOStf BC^en Arbeiten B^
5. S. 126. drücU sich iiierüber «is wie folgt: . .,'4
„Mit der Benennung, Hclvin hat Hr.BergralI*-/f>r.
ner ein I'osail belegt, das nur erst «eil einSgti
Zeit in den IVIineralhnndel gekommen ist und wai
unter dem I^amen Aplouigrauat rerhauft wurdet'"
Hr. Professor Mo/ts in seiner Beschreiimng Ata
Toa der IVuII'scbi>n MineralienkaljinetB (Abtb. 1: S. 99]
SBgt, dafa der Helvio ein Fossil sey, welches vlfel
Aehnlichkeit mit dem Granat habe, aber doch nicTit
Granat Za seyn' sCfceine , er setre es nnr einstweilen
hieher und bemerke , dafs es zu Annaberg im sächsi-
sehen Erzgebirge nicht mehr als einmal rorgckommen
Objr, *-* ' " ■' ' ■ ■ - II - .. -1 .
-" ' Nach Freies/eben iil d«r Helvin gewßhnliiA schwfe-
l^lgblb, das sich zuweilen dem lichte gelblichbcaitnen
'ftahert. Diä schwefelgelben KryeiaUa sind in d«n
"Eclren bisweilen dunkel honiggelb gefärbt. Dieflry-
stalle sind kleine Octaeder, theils ▼eilkommen/ theils
4ftit Abgestumpften Ecken.
''■ Der äussere Glanz ist Glasgiahz, dti- innere neigt
slcfa'eln'as zuih Fetlglanz. Sie sintl- ^olfebart und sprtf-
■Je.''-Cor(/Jt7-"glaübtj daft der Helvin dem Craitonit
gleich komme. ■ ■!■
So weit das Geschioblltche, was ich über den
{felrin mitzutheüeit iüx nöthjg gifilndea hab«. ^-
"3i6 Tegels
Versuch^
tlie KrysUUe im Plalintiegel eine bal}>e StunJi
gegläht ) werden grünlich und undui'cbsii:l)tig , obai
d(jB sie dadurcTi etwas von ihrem Gewicht verlieren;
es war hiehei kein Anfang des Schmelzen* zu beme^
ken.
Der HelWn in ganz Itleinen Stücken auf eioit
Kohle Tor daa Löttwohr gebraolit , echiselzt nach «O-
• haltendem Blasen mit Fuokensprühe» »u 'einer echwan*
ln-äunliclien FriLte.
' Mit oalcinirteMi Boras ror dem Löthrohr befaia*
-daitverhSlt mnn ein gelbliche« Glas, was durch ciafil
,2^»atz TOa Salpeter auaethielroth wird.
, Der HeUin ist leicht zerreiblich und gieltt eia
rgetbliches fulver; er ritzt das Glas, aber den Quv>
. nur sehr schwach, . , , ,
,,.,!,.. £«in specitiacbea Gewicht it\ nach Hrn. Brtiikaufi
*^. .. .^:....uA ^^ uA '..
.'..-..., . 1m..u1,/. A.-.M,;,, .,5_. r
Ein Gramme fein geriebener Helrin wurde mit ä-
<ierLa«ge, welch« 3 Grammeu haustiechea Kah' eat-
hielt.t eingediclit und eiite halbe stunde im Flaliali*-
i^al BcharfugegliUit.. £a blieb eiae.grane poröse zub
TheU geeclimolzene Masse, welche iiin und wüte
,J>Eaune .Funkte »zeigte , zurück.
Mit kaltem Wasser gab sie eine grüae and mil
jkochendem, Wasser «ine rothe Auflösung. Durch eU
.»ea Zusati; ,YOti SaJsaäui-e vcurde die Flüssigkeit tonte-
-foth, wobei. .sieJi ein surker Geruch nach oxjdüljw
Salzsäure wahrnehmen liefs.
,..! :©.
^ubdem dib flüfeigkeit mit. Salzsäure ubenKttigl
^
Zerlegung des Relvins, 5 17
l'£einabe :lns.stcr Troclttie ttbgeraucht wxt, 4rur^
der Rückstnnd mit Alkohol erwSrmt: nnd dieser in «•
icn duoklen Ziomler abgebrannt^ wobei aber diii'a&-
^WM Jceine gvttne Fl«mme xa btmerUea war. Durcb
diesen V«r»uch wird auf das cteutlichelt dargeüia» ,
itfa .der Helvin keine Bsraigäure enthält, wie Herr
Ureilhitupt rermulliet hatte. Da aiqh beim Abrauch«)
der Auflösung kein gelbliches Pulver absetzt, so gebt
hieraus zu gleicher Zeit tierror , dafs kein Titan vor-
-fccndeq war.
Beim r&ttlg^n Avtetrtickuen Hieb eine gelbe ShIiI'
»e aurüok, welcbfr mit heissem Wasser tind' etlrm
S«l2SÄure ül>ergos8en irurde; ea blieb ein neifses Pul-
ver zurück , 'welches sich nach dem AasSüfi^a und
Statten w« 3f),öo Kieselerde verhielr. " ' ■■ ' '■
/'■ c. ' ■ ,;;,'' ''!j2;
Die Ton der Kieselerde abgeschiedene iSuerliohcL
Flüssigkeit wurde mit Ammoniak vermengt, wodurch
^a brauner Niederschlag aentbUnd.
■D,—- . >
Die Ton diesem .Fi'iederscblage durchs FHltruai ab-
gMchiedcneFl&Migfkeit wurde m'it kleeSBurem Aväta^
aiak versetzt, wodurch nur eine schwache Trübung
fpo kleesaurem KaUi entstand. JNachdem dieser. abge-
foliieden und geglüht war, blioben o,5ft Kalk zurück;
■Ev
■*' Di« filtrii-te FHirtigkeit Vriirfle mit Kadi versetzt}
« legte sich ein weifses Pulver nieder, wefches nach
IMid nach braun Wurde; ee.be«and aach.dem Aueirock-
Itea in 2,75 Manganoxyd.
F.
Der im s.'C. «i^-fthnte braun« Nitdenehlag a ward«
I
.S>6
'' ■V*^6)5rii»Mi«.t
Aiil -KälUaoge' flbergafiien, ' dsafit -.ifagcnkiieHt
■fUian mit liciracio Wasser widiec Aufgeweicht. Dm
Gajizc wurde, aoi (Im ttllrum ^ebrschi ,< die äluwtl
FiüMtt^kait i eiiitlwoileii bei Seite getteUt,' obdiA*
.auf UciD Filter bleibeudu lirsuiie NiedersobUg wurdw,
attcbileiD er g^etuirigi^ewascben.wftr; au«geglal]t
■hn 311,73 EdwAoiyi bttehcn.
Da das Eisenovyd iiacli eluas M^nganoxyd I
btJtcn konnte, swgjiSliete ich es ,nocb eiumal mit kau- 1
^tUch^ üitiii y^f^ii den Rüclulajid joitkaUeu W» 1
■eri .iÄlt^irte ,4ie granc, flQssigjbCit und liefB sie eiuigc I
n^age,.^ deEjLvXl Bteben, wodurch «ie eicb ei^dlicii 1
gnns enlfürbte, >^)4S!fi^^^ eia.,lu1innUcIies Pulvf
derfallen liefa ; welches sieb nach dem Glühen i
Maneanoxyd YCibielt.
.-,.„,... ., ..... .■■H- .., , .
Die forfiin bbi ■Rl^Terlawene aihatieohe PlflaÜg^
Iielt, b wurde mit sfllManrem Ammonink versem, wo«
dpfclt eiil'weilse», Pjiederschlag 'geJ)i]del trurde, wel-
cbeFi.*'(^'i pc^ti dem A,bw4L9cIien uild Glüht a wie Alanv
erde. , »erhielt _«nd i5,ö5 wog. /■ '•
Nacb den oben ongeführten Vermchett stimmt def
Helvin in^seiner EUjaoimeiigeselzten IVatur un'Dieialtd
mit einigen Grnnalen überein , und ich iweifle dsher^
dafs die iVIineralogen, i^ ferner «li eitt.eigcnthGnil)-
^es FcssU betrachten .irerden. . , .; ,
, -. .Pa, mein ',^nnger Vorratfa von Helvin fiisl gimi
erschöpft ist, so mufg ich vor der Hand unenlschi^
den lasien, ob er eine Spur von Flnfssaurc enthili,
. dfnu das FaaheaBprühco , was nftn Jaein SchmeUeB
-' ' . /
ZerleguTtg . dfis i Ekl vins. 8KC9
ir d em ' Lflt t i i e h t» w aMghüJ fl rt KrH^abrihffaat^datt^
ideuten.
' Die Zerlegung des Helyins hat als Resultat fbl«
mde Besiftndtheile gegeben;
Kieselerde _ 1 .3q,5o
Alaunerde ' i5,65
Kalkerde ^' o,5o
Mangan ozyd Cnacn C. ' ■
und G.)' 3,75
Sumina ff/ji5i
.4: '.f. .'.l Ii.' 'ivi. -^ * ■-. *♦.
V- ^ t^ ff ■ ■ . • ■ • ^ #rf J*
V ■ . -
h * ^% m
> is. V<k
■ .j. ■ • r . . .
' ■ ► ".? '. , : ' v ■'.' 'i. .. .^i^.afji.^-. ».: .,
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.j- i ./ji-t... ,' ..,,.. ..; .:yi. .,;.":, i*| ^iilf .'^i'.i:!« .t- ■ j....,
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F i e i A u «
Z erlegung's
des
Kieselspaths o(jer Albits aus SachscnJ
Dr» H e i n s.i c h F i c i n u s * ]
D»
/ie GraaUe bei Penig in Sachsen bestehen aas
nem Gemenge roa j:i>LU£ia. Feldipathe , röthlichcm
Glimmer, vreÜBem, bisTreilea kryatallisirtem Teldspadlft
echwarzem Schorle, einzelnen Apalitkiyetallen , grün-
lichem Talhe, au9 Amblygonit iBreiihaupi'), und atf
einem röthlichcn, glänzenden, hrummblättrigea G^
nengtheile, der bisher für FeMspath ^-alt, nach uro.
BreUhuiipta Beobachtung aber mit de» Kiescispadil
Jlfiismanus oder dem Albile Iledenberg's und Eggeru't
dbereiuliommt. Dteeer Kieselspath ron Penig ist von
Farbe gewöhnlich lichte fleischrotb und rotblicli*
freirs. Er bildet, ohne selbst äussere Kryslalirorm n
zeigen , einen grobkärnigen Gemengtheil des GraüU
und ist häufig mit krystallitirtem auch körnigem pniv
ze durchwachsen. Innen ist er krummblältrig , mit
dreifachem Durchgange derQlättrr, die sich von iwej
Seilen in einem spitzen Winkel schneiden und dadurch
koilförmige , breite, Afibarlkantige Bruchstücke bilden,
k.
Zerlegung des .Kteselspaths.
' den Kanten du rchicti einend aintf. Cr Cibi
trifi't ia der Härte den Kalhspath, den er riut, fri-
«chea Fddspalh litit er nicht, rom pasrze wird er
geritzt. Sein Glatte !*t stark, zwisclien Glas und Perl-
malterg!anz. Er ist leicht «rapringbar , giebt einen
weifGen Stricli , bat ein eigenlhömlichee Gewicht roa
SfSo bei-ao* Reaumür.
Vor dem LÜthrohr konnte ich ihn ftr sich nicht
tn Plufs bringen, doch brennt er sich 'tveifsifr Und'
mürbe. Ein kleines Broobttück üofa weder nut PhoS'
pfaorsalz nOr.h mit Boras zDcaramen, Mit Notnim Ter'
einigt es sich langsam zu einer undurchsichtigen Perle.
rrieboii liefert er ein weifses, etwas röllilicbea
Pulver, vretcbes durch starkes Boltiglühen keinen Ge-
■vichttverhist noch sonstige Aenderung erlill.
Zelm Grammen dieses feinsten PiiWcrs n-urdCn Init
der achtfachen Menge rerwitterten kohlensauren Na-
trnins gescbmelzen. Durch Auflüsbn , Sättigung mit
Salzsäure, Eintrocknen u. s. ir. schied sich Kieselerdd
nach dem Glühen 6,773 Grammen schwer.
Die übriggebliebene Flüssigkeit verlor durch Ein-
tcookoen und Wiedernuflüsen ihre freie Saure. Rei-
nes Ammoniak trennte daraus in einer wohlverstDpftea
Flasche einen aufgequollenen Kiederschlag. Der tlüs-
f MgB Best nebst dem Absüfsewasser kryslalliairte beink
Eintrocknen in rcgelmüJVigen Würfeln, seine Mutter-
lange gerann zu einer uafürmlichen Salzmasse. Beide
edefsen im Glühen viele Dämpfe von Salmiak aus,
»ach deren Entweichen die Masse leicht InFlufahani.
Erstarrt war sie zicgelrolh und setzte während ilrr
Auflösung im Wasser ein braunrothes PuUer, die IJr-
I ihrer Pärbnng, ab, dn» geglüht 0,0a Gi
wog und sich wie Eiaenoiydul mit Osyd verhielt
3a2 F i<io:i n u s
On in <]er abgeheilten AdHubuti^ vieict-
atißöaung, n«eh' ItinUIciisanrds Ammoinnlt ,' nocb Iilee«
uiurcR,.n0fb endlich kohleinnarcs K?li. auchi nicht
>räbrfiiil tlaai^ieiieiiB. «ine Trübung erregte, bo koiin«
te itt, ihn, ftglioh. kein ßeslftnclthcil de» Albits melir,
aoa»ei Ptaliuioi, emhalten s^yn.
Ana jenem aufgequollenen NietlCTBtililage löset«-
Stzeitiie Kftlilauge die Thondrde auf, 'welche nsch
ItuABtuMiraiger Darstellung und Rcitiip^un^ i,S65 Gram' -
fo^. Der Rest ^ab mit Salzsäure eine eisenfsr-
tene Auflösung, welche mitreist hemsauern Ammoniftkft
lOjOyS Gr. KiseiiOicyd , tniltelat hallcm itohlcnsauent'
.02^ Gr. Braunstein unj während des Siedcna
'tind Biiilrucknens nuch o,dö4 Gr. , in ächwefeUäure
lOo).! ;:'ic, Talherde lieferte. Diese Zerlegung zeigt
demnach
Hie sei erde 6)770 Gr.
Thonerde i,B65 —
Ciaenoxyd
r 0,075
[ OgOao
Braunstein c,oa5
Talk erde OjOSi
Natrum? als Verlust 1,206
BtP«^^
^
Um die Gegenwart dieses vermutheten NatM
KU liestütigen, schlüfa ich 5 anderer Grammen des
IliescUpalhes von Penig mit kolitcnsaurem Brayt auf^
trennte die Kieselerde (S^yÖ Gr.), schied den Baryt
mitlelst Schwefelsäure, ncutralii^irle die Flüssigkeit
durch vollständiges Eintrochhen, schied durch Wie-
deraiiflöseii im Wasser erst jenes braune Eisenosyd
nU freivritligen Reit derAuflösuug, hierauf durch koli-.
Zerlegung des. Kieselipaths.
res Ammoniak alles absolieklbar« erdige fzctam*
men am GewicLt 1,040 Gr.) trochneLe und glühelei
den Rückstand und erhielt Mxa. ihm eine SalsauHöeung,
irelcbp mit Plntlna hell blieb, in grafseii Krystalleii
anschofB, wetcbe in gelinder Wärme eohnell zerliefen,
leicht »ej-witlerlen und alle EigenecHarion des Glau-
bersalzes, selbst den Geschmack bcsarsen. Geglüht
II wOg diefa Sula i,iä Gr. und ist ffl eich zu setzen einer
Menge Natron von o,5o3 Gr., dcseen Doscyn in uii-
aerm Steine hierdurch, so wie seine Menge dargethan
ist. Das doppelle des Gehaltes von 5 Gr. oder 1,006
kommt dem Verlugte jener Zerlegung 10 Granimen
»ehr nahe,
Was das Verh<nils unsers Ilieselspathes . ron
Penig gegen die aordischeo IietiüFt, eo .sieht er im
Vorkommen und Aeufsern dem von J/afsacbusets ohno
Zweifel näher als den schwedischen Arten. Uer ame-
rikanische bildet ebenfalls den Gcmenglheil eines mit
£cbörl und Granat vermengLcii Grajiites und lallt im
Buthliohe; der struhlige Aihh von Finbo aLer ßndet
■ich in gröfseni Massen, ist weifs, selten nur durch
Körner von Ytlertanlal geräibt, soll nach ßerzelUtt
bärtAT seyn als (^uarz und hat ein vom Milelpunkt
nach '^ ■ Umkreise laufendes, strahligblaltriges Ge-
filff- t dem körnigen ron Uroddbo (Zuckerstein)
. läfst sich der von Penig gar nicht vergleichen.
Die chemische Zusammensetzung zeist ähnliche
Abweichungen. Der schwedische ist frei von färben-
den raetallischen Theilen, der amerikanische hat davon
wenig, der von Peiiig schon eine bedeulendere Men-
ge, sa dafs man dieselben kaum mehr als zufällig an-^
«eben kaao. lene beiden erstera halten halk , «a
i
4
b4' F i in US, Zeiieguag. d^s . Kieseispaths.
I Statt in dem lüofasi gehen die Talkerde vilim^ 1
NSmUch es ist ziisn mm enge setzt in Hundert
der ecbiredische der amerikanische der säcbsiM
Kieselerde
70,48
70,68
b'T.'lB
Tbon erde
18,45
.q,80
ifi.<^H
Hairon
io,5o — 10,9
9,o5
10.06 — i<>.d^|
Kalk
0,55
0,35
—^M
Eisenoiyd
— —
—
ni^H
Braunstein
Spur
0,^1
,. TaUiud«
-
oZ^
99198 99-76 ioo,go
Diese Abweichungen eind jedoch immer nochf
unbedeutend, um eine specielle Trennung veranlasse
XU künnen; alle drei sind viehnehr nur VarietStgn,
Ton welchem sich der sächsische eben sv wie die «n*
dern ansehen lätst , als eine Vereinigung' voa i
dreirach mit Kieselerde ühersKtttgten Thonsi]Ll<at oA
einem eben eo bescbaäenen Natrnmsilihal ; indem dt-
bei das Eisen , oder Braunstein und die Talherde tb
snisse wesentlich betrachtet werden, bezeichnet 1
diese Zusammensetzung- durch 3 AS* -)> NS'- [Siebl
f!ggerlz in IHsingei^s mineralogischen Geographie P
Schweden, übersetzt von G, i'. Ji. ßlödt. PreyhtqV
bei Gerlach 181g. pag. 4g4-l
Chemische Untersuchung
des
Molybdankieses aus England.
Vom ,
Dr. Hudolpli Brandes.
Uer Wunacb, eine Reihe molybdaiisaurer Salze ge«
UBuer zu uateriucben , betttimmle mich zur Oar°tclliiiig
der MölybdünsSure. Bei der Zerlegung der daiu ver-
Weadeten MulybdÜukiese konnte icli die Gelegenheit
sieht rorbei^ehen laaaen, die Verbättnisse der Bil-
iuQgseleinenlc dieeca Minereda zugleich aufa neue ea
prüfen. Der reiebruiigawürdlge Jim-hols hat in «tiner
lebrteicben Abbandlmig über .dnB Molybdän {Cehien's
Journal f. Chemie und Physik. IV. 6oj} auch da>
'Sohwefclmolybdä'n zerlegt und das Piesultat seiner ge-
nauen Veraucbe hierüber war, dafa im Molybdiiiithio-
nide Co Theile Molybijün ko Tbcile Schivelei äufnch-
mea. Es ist ausser dieser LnLcrsuchung mir Steine
andere (Uier diesen Gegenstand bekannt; und auch ich
tfOfde sie nicht wiederholt haJbeu , wcnii sie mir nieht
BO nahe gelegen halle. Ich theile meine Untersuchunff
indesaen um so lieber mit, je mehr sie einen neuen
Beleg der genauen und achöuen Arbeiten mein
ewigten Lehrers ui<d Freundes giebt.
1
I
3a6 B' r 'a II d e s
Der iiutersuclite Molylxlänities war aus
und in eine sehr quarii,,e jedocli ii*clit genau lestimm-
baie, wahjscheinliuh granttiache Gebirgsoiasse einge-
wauheen und einge sprengt, t'bglcicli demllche Lagen
des blättrigen HJeses isolirt waren , so war doch , selltst
bei dem genauesten AuBsncben, es nicht müj^lich, al-
les Freoidat'lige von denselben 2u trenne», wie dicfcf
die Resultate der Unteraucfiung ergeben werden.
Unlersuchwig des Molybdünkleses.
A.
100 Gran des nur grublich gepulverten, möglicbat
von ellem Fremdartigen getrennten Mol^rbdänkiesei
wurden in einem gerünmigen CeecliBzefaauRKigenj Ar<-
neyglase mit vier {Jur.tu reinster Asotsäure und eiMv
Unze HydrochlorsSure überguBsen. In der Kälte Ww
die Reaction der SauremasGe fifBt unbeträchtlich, kIp
ich aber dae Glas auf ein mlifalg erwärmtes Saadbad
setzte, so ivurde sie alsbald bemerldicker und stärkeC'
und das Glas füllte sich mit rothen Dämpfen, ledocti
stieg die Action nie zu dem heftigem Grade der
schnellen Zersetzung der Säure, wie dieses beim £ii>
senkiese unter j^leichen ümsländen der Fall ist Schon
nach seclia Stunden war sie bemerklich schwacher ge>
worden, und die Temperatur des Sandbiides wurde
wiederholt bis zum Sieden der Säure erbäbt. Am an-
deren Morgen fand sieb eine reichliche Menge eine*
weifsen Bodensatzes im Glase, welches in gebildeter
Molybdänsäure bestand. Das Glas wurde niit Beioena
Inhalte noch den ganzen Tage einer erhöhten T«inp*>
ratur ausgesetzt. In der Siedhitze der SSure löste sich-
fast alle Molybdänsäure wieder auf. Am Abende die-
Analyse des engl. Molybdänkieses, ^^f^l
lea zweiten Tages schien die Säure fa§l gSazIicii tep«
setzt zu Bcyn , wenigstens war die Reaction nur noch
eehr schwach. Dafs aber noch nicht aller Molybdän-
hies zersetzt sey, zeigten die noch am Boden befind-
lichen «nongegriiTcncn ßlättchen desselben. Am drit-
leb, Morgen wurd« daher die Flüssigkeit abgegOBSca
find der leichtere Bodensalz der ausgeschiedenen wel-
fsen Molybdänsäure von dem unzersetzten Kiese mit
abgespält, und letzterer aufs neue mit einer Unz«
Azot- und zwei Drachmen Mydrpchlprsäure übergos*
aen , Und erhitzt. Nach obngefiihr acht Stunden war
■llea noch rückständige Erz zersetzt, und das noch
im Glase befindliche Unaufgelüate bestaDd in reinea
Qnarzstückcben.
Die aämmtlichen sauren Flüssigkeiten wurden jeUt
mit einer reichlichen Menge Wasser verdünnt, alidanii
TOD der Molybdausäure und dem quarzigen RjlbketaiW
de dnrch ein Filier gelrennt, das auf dem Filier Vet^
blrebeoe noch dreimal ausgelairglf, 'nnd au<i letuterenl
durch Untertauchen unfet destillirlcs Wasser, alle dw*-
ia noch befindliche eiugesogeee Säure entiemt,
B.
Die vereihigten sauren Flüssigkeiten ans Ä wur-
den nun noch mit einer Unze SaUsäurc versetzf^iBl
dann denselben so lange eine Lösung des hydrtTcbtoi^-
flauren-Bariumoxydes hinzugefügt, als auf einen tieueh
Zusatz derselben noch ein Niederschlag erfolgte. Es
schlug sich auch eine reichliche Menge Schwerspalh
nieder. (Dafa sich unter diesen VcrhältJiissen kein mo
IjKdUnsaures Bariumoxyd ausscheidet, geht ans Bu-
'ehoh Versuchen C»- a- O- 6oi-) deutlich herror, Iii'
desseo mufs ich hierbei bemerken, dafs man eralenfl
i
Brandes
die Flllssigkelt sehr verJünne und zweitens 'mit du
Absouderuiig des auagescliiedeneji Suliwerspallis niolil
zu lange zögere ; denn als ich die zuerst von dem Hie-
derscUlftge abtiUrirte saure Flüssigkeit , gelrenut loa
den Abwascbvrasscra, eiuigc Tn^e steheo gelaasen liat*
te; 80 aetztea sieb am Boden des Glases und an den
Wänden desselben eine ziemliche Menge sehr Ueiiiu
«piefsiger in \Va»Mr iinluslicher Hiystalle ab, welche
m« molybdniigsureni Bariuniuiyde beslanden. Als kh
die darüber Stehende anure Flüssighelt abgegossen ul-
te, uud die auigeschiedene tjülzmasse mit Waaser
Kbütlelte, veilohr sie ihre Krystollgestalt und zerfiel
zu einem feinen vreirsen l^ulver). Uer ausgcschiedeof
Schnersjtatb wurde, nachdem die überstehende Flui-
eigbeit bell abgegossen und der Kiederschlag aoch m
drei . rerscliiedwiicn Mulcn mil' Wasser ausgewaicIteB
worden war, auf einem 17,5 Grau schwerem Filter ye-
»dmudet, dieser gehörig ausgelaugt, gelrotltnel und
um %g3 Gran sctiwerer gefunden, welche gcglühet »3"
Gran äcbweidpath biotcrlieJaßjt^ und daniil jb,lja Sti
J'ri anzeigte.'i.
ii
Der ja A durch die Süuren unaufgelost gebl!
Kückslaud wurde, jetzt vom Filter in ein Glas gegelxa
und so lange mit Ammoniahlüsuug geschültelt, bi>
Jteiue Absorption des Alha)is mehr bemerklich war,
sonder« dasselbe in reichliclicni Uelicrscbusse hervor,
etacb. Die gebildete Molybdänsüure wurde dadurch
gänzlich zum Salze aufgelöst, uud eine geringe Men-
ge Quar%aiuctchen blieben zurück, welche ausgc
•eben, gesammlet und geglühet nahe 5 Gran bei
ausgeufc ,
letnHH
\
/
Analyse des engl. Molybdänfcieses. 829
. ' ■ -D. - ■
Als icfai nun einen geringen Theil der ron dem
.'Schweripathe in B gesonderten. Flüssigkeit noch mit
^ Ammoniakauflösung . übersättigte um zu sehen, ob sich
3 jladurch noch etfvas Fremdartiges ausschied ; so. be«
- merkte ich dadurch noch die Entstehung geringer
?. bräunlicher Flocken, welche 9sx% Eisin und Alauner^
de bestanden, und wahrscheinlich von der Bergart
^ 'I|ftrrührten, aus welcher durch die lange Einwirkung
.«.der" Säuren diese mit aufgelöst worden waren. Sie be-
^ tragen ausgelaugt, gesammlet und geglühet und auf'
ganze Flüssigkeit iierechnet i,5 Gran.
■ E. -
Ziehen wir nun die Menge des Schwefels und der
Bergart 38,62 •(- 4)5 ^on 100 ab, so erhalten wir
&6,88 Molyhdänmetaü als Gehalt des untersuchten Mo-
Ijbdänkieses.
Resultate.
1) 100 Theile des hier untersuchten Schwefelmo-
lybdäns enthalten. - .
-^ ■ Molybdän 56,88
Schwefel 38,63
Bergart 4,&ö '
lOO.
9) Das Molybdänthionid ist hiemach zusammen-
'gesetzt aus
Molybdän 59,6 100 i47
Schwefel 40,4 671^ ,100
100
V
\ V.
. 33o ^
I I
B i^ a n d 6 s
'Bucholi erhielt aus loo äehwefelmolybd&n 990 Gran
Schwerspath, welche nach seiner zum Grande geleg-
ten Berechnung 4oT!ir Schwefel, nach der hier befolg-
ten aber 40,008 Schwefel entsprechen würden. J^er»
%eliu8 und Lagerhjelm haben in ihren Tafeln (dieses
Journal XX VII. 178.) unter den Sulphureten das des
Molybdfins nicht mit aufgeführt; in Bischofs Lehr,
buch^ der Stöcniometrie (S. 369) aber ist das Molyb-
dänthionid als MoS*' zu 59,8o3 Metall -^ 40,197 Schwe-
fel berechnet, welches sehr nahe mit Bucholz und
meiner Analyse üBereinstimn^t und fast das Mittel des«
falben if t»
KeDütnifa der
raolybdänsauren Salze*!
Dr. Rudolph Brande e.
Oo vi«le wichtige Anflilürangen wir aucH in dni
Henntnifs der molybdänsauren Salse durch die TOr« ^
trcSlichen Arbeiten von Schede, Biithoh , Heyer,
Hichter, Klajiroih und Ber:^eUus erhallen haben; bo ist
doch nicht zu }äugnen ; dafs in diesem Tbeüe der
Chemie noch TJel zu thiin ist, ehe der Gegenstand
als Totlkoni(neii erscliöpft betrachtet werden kann.
Um ein Geringes dazu beizutragen, wenn auch nur
einige dieser Lücken auszufüllen, habe ich die fol-
genden Versuche angestellt, welche indessen auch in
dem bei denselben beiüchsichtlglen Funkten auf eine
vollkommene Erschöpfung ihres Gegenstandes keineS'
weges Anspruch machen sollen; wenn sie auch nicht
gerade etwas Neues geben, sind sie doch dazu be-
Etimmt die früheren schatzenswerthen Erfahrungen zu
ergänzen, zu berichtigen durch diese neue Prüfung'.
— Die an den folgenden Versuchen verwendete Mo-
lybdäasäure wurde aus dem lUolybdÜnkiese gewonnen.
S32
Brandes
indcni letzleres gepalten In einem gci
Üegel fasi Bw51f Stiuiden lang geröstet ^vu^do. Di«
rüt'kätändige gelblichbvnun gewoiJene Mnasc wurde
nun iii eiü Gl:is gegeben, die gebildete Sänrn durch
Animoiii»l^Iii6iuig ausgezogen und hierauf die amniO-
nijÜscbe Flüssigkeit mit verdiimiler Sc! itTefcl säure ver-
sel/l, wodurcb eicb ein weiTscr feiner Bodeiisalf jatl-
dete, welcher gesammelt nnd gelrocltnct wurde. Ei
zeigte sich bald, dafe dieEc Säure noch nlisht guu
rein, sondern rielnicbr noch saures m oly b da n saure!
Aoimoriiak sey , da f'ii-.li bei der Pi-iifung dpr Heinlieil
der Sä ice mil kuiiuiur>Kydlsisuiig allerdings nncb An-
m^niakduubt cntnickell^, Dieser Antheil an Ammv
niak wurUe indessen theils durch starkes Evlitlzen in
sauren Pulvers uud nachheiige Behandlung mit Salpe-
tersäure um die (liircli die ErbitKung entstandene Dei-
oiydnlion der Säure wieder auficuheben, iheils dnrdi
Digestion mit »erdiinuter Schwefelsäure Tollkonioicn
euifernt.
Die Eigenschaften der MoIybdÜnaäure , wenigstem
ihre physikoijschen , 'sind bekannt genug; daher icb'
mich bei Aufzählung derselben nicht weiter aufliallcl
sondern zu '!en Versuchen übergehe, welche itb nril
dieser Ijäure und einigen Basen anstellte, um die dar-
aus herrorgebende Salze und TOriüglicb ilire chemi-
sche Consliiution genauer kennen zu lernen, da be-
sonders die Analysen dieser Sah-- mancherlei Schwlr-
rigkeilen mit sich führen. Diejeiiigen, welche maa
als Niederschläge erhälf aus den AnßöBungcn einiger
Basen, sind nicht ao unlüslich in Wasser, als es «uE
den ersten Blick scheint, und viele desselben werden
beim Erhitzen znr Wasserentfernung blau un-l zeigen
dadurcli au, dafa lie in- einen schon dcsoxydiricn Zu-
ik.
' / über die Molybdänsäure, 333
Bland über^e^iangen sind, }a manche dieser Satze wer-
den schon blau gefärbt, wenigstens an ihren äusseren
Schichlen, wenn matx sie als Niederschläge zu lange
auf dem' Filter läfüt, wi«i afese's bei dem molybdansau-
ren Uranoxyde der Fall ist , bei anderen wird auch
0chon die Säure desozydlrt, wenn man diesem 8alze,
. um die Molybdänsäure auszuscheiden, Hydro Chlorsäu-
re hinzufügt. ,
Im XXVII. Bande S. i4!> dieses Journals sind in
der Ta]3elle über die Zusammensetzung chemischer
Verbindungen von Berzellus auch die molybdänsauren
Salze. bezeichnet. Wenn die^e Berechnungen sich in-
dessen auch auf die gründlichen Normalanalysen des
molybdänsauren Blei's von Berzelius stützen : so kann
es doch nicht für überflüssig gehallen werden , auch '
hierüber die Erfahrung in Anspruch zu nehmen , wenn
sie auch jene Rechnungen nur bestätigen könnte.
I. Molybdänsaures Ammoniak.
In SiQXi chemischen Handbüchern wird gewöhnlich
angegeben, dafs das molybdäusauve Ammoniak keine
. Krystalle, sondern die Auflösung desselben beim Ver-
dunsten nur eine krystnliinisrhe Masse ^ bilde. Das
neutrale molybdänsaure Ammoniak aber erscheint,
- wenn man die Auflösung desselben beständig mit einem
Ueberschufs ron Ammoniak: versieht , beim fr(ji willi-
gen Verdunsten in selir schönen vierseitigen sternför-
.'- ionxg znsammengehäuflen Prismen, welche oft einen
]>etr&chtlichen Durchmesser haben, und an dem üusse-
reu Ende stark abgestumpft sind, die heinesweges
eine blofs slrahlicre Masse bilden , sondern ausser ih*
rer gemeinschaftlichen Verbindung frei und ohne wei< ,
B ]
indes
''tftren Zvtunmtahtaig erscheinen. Aaaser dicMu zu-
aammeugehauften Hryaiallen fandea sicli am Boden <ier
All dam [ifLuig« seil aale «ucli nocb g&az einzelne ncbl-
wiiikliclite vierseitige KrystuUe mit zwei breiteren und
zYTpi stiimaleii Scilenllächcn, uad nm oberen Ende dei
Gefälle« fnuiieii sich kluinenUohlalinliche uDionnlicbe
BUS feinCD ijpielschea zuGamoiengeselzle IVTasaen.
Dieses Sali hailzt einen au^iigs schwach billeiv
lieh aulzigen, etwas scharfen, nachher stark zueanunen-
schriin);>reudcn metallischen Geschmack, und löst lieh
ia znci bi§ drei Theilcn Wasser auf,
10 Gran dieses Salzes wurden eine Iialbc Slvdb
lang mäfsig roth geglühet. Sic hatten dadurch ai Grin
an Gewicht verloren. Das Salz erschien jeut gelb ge
färbt stellenweise bläulich und schwrirzlicli, und an ei*
nigen jjlellen cißcnlierlen sich fast metallisch glänzen-
de Fonkte. Beim Uebergiefsen mit Kattlö^ung coi-
stand eine blauliche Flüasigkeit und es enlwickeliea
aich noch bemerkliche Spuren Animoniak, so daTs leM-
teres, obgleich ein sehr bemerkiichcr Thcit desoxj'dirt
zn BCyn schien, doch durch das halbstündige Rolhglü-
hen noch nicht vollkommen eutferat worden war.
s5 Gran dieses Salzes wurden eine baibe Sluadt
jang nur mrifsig erwärmt, das Salz halte jetzt nach
seine vollkommene weifse Farbe behalten, und hatte
auch nur i^ Gran an Gewicht verloren. Dafs «her
dennoch schon ein Tbeü desselben zersetzt, oder du
neutrale Salz vielleicht zum sauren Salze entbasirl
worden sey, zeigte das Verliallen des -ftücItstaRdei
gegen Wasser, in welchem es sich längst nicht mehr
so teichtliislich zeigte, denn zuvor* Die AuHösuog
dieses Rückalandes in Wasser erfolgte aber bald, il»
der Flüssigkeil einige Troffen KalUoeung hinzugegeLit
über die MolybdÜnsänre.
trnrtten , be! gröfserem Znsalzo erfolgle eilte reU^ili-
che Amiuoulakentwickelung. Dieser V'craucli zeigt
nnach, dafs die partielle Hnlbasiruag des niolybd^n-
Murea AmmooialB schoa iu geringer Wärme äuu
finde.
sÜ Grsn der reinen Kryslalle dieses Salzes , vrel-
theila an der Luft, theils bei nur sehr geringer Wär-
me getrocknet worden waren, wurden in einem sau-
beren Clüacben mit sehr verdünnter Hydro cliiorsäure
übergössen, ti^ die Säure abzuscheiden, luid so die
quantitative Constitution dieses Salxes zu priiTen,' da
sieb auf einem weniger umstandlichon Wege dje Men-
ge des Ammonialts nicbt gut finden Üefs. Die ganze
Ptassigkeit aber wurde bald sehr scliön blau gefärbt
1 ejne Ausscheidung von Molybdän saure war nicbt
wabrtuneiimen. Die Salzsäure hatte also ebenfalls hier
die MolybdSn säure zur molybdänigen Säure desoxydirt.
Die Fiflssigkcit vrurde daher jetzt mit Salpelersäuro
versetzt und gelinde gekocht. Sie cmfarble sioli bald
vnd es Hchieden sich weifelichc Flocken aus, welche
sieb beim Erkalten sehr vermehrlcit und als ein wei-
fses Pulver zu Boden selzlen. lis wurde nun alles in
ein sauberes Porcellanschälchen ausgegossen, vci-diiU-
■tet und durch stärkeres Erhitzen die überschussige
fremde Sä- e verjagt. Der trockne Rückstand parde
in wenig Wasser aufgclüsl , das UnUisliclie auf einem
Filter von feinem Josephpapier gesammelt und gehö-
rig ausgelaugt, hierauf alle Flüssigkeit nochmals wie->
der bis zwr Trockne vcrdunslet, um die aileufalls wie-
der aufgelöst gewordene Säure wieder zu gewinnen,
pnd diese trockne Sahmaese aufs ircue in einer noch
Uetnereq Menge Wasser aufi^elöst. Tis war ober eins
r lehr tuunerkÜcbe Menge v6a IVIolybdänfäure, wel->
I
836
Brandes
, cHc sich onf dicdem Wege r.och &nd; 'naeh^i
auKgcw
ichen 1
iiden \
■ rde eie dT crsterea hia^
mllicite Sä4i
«iigrfügl. Pic hierdiircli crhal£enc t
tuende betrug 20 Grnn.
Daa ntolybdiineaurc Ammont^tk wSre biernild
Ltamincngcsclzl in 100 Thcilcn aus
.AntmüliiHk so 100 35
MoiybdäiiBÄurc iSo 400 100
2) iAoh'bdünsaiires Nalroniumoxyd. *
19 Cran reiner MoIybdSnsiiure wurden io Wa«<tr
verbreitet, und darauf dem ÜüJ'tiigen Gemenge eins
sehr verdiiiinle Autlusvng von karbutiBaiiren ISalroniuiii-
ox^de hiiizugctügt, xuleut in groifien Zwisctienrauata
und nur tropfenweise um eine uiüglicbst genaue Tie»
Iraliatrung der ääure hervorzubringea. Als diesu
l'unJtt, ohne dal's ein Ueberscbuls der kaibonsBUfBa
Base vorhanden, genau erreicht worden vai-, ertichiea
die t'lüsgigkcit ganz helle und unget'ärbt. Sie vriuiU
iu ciQein l'lalinticgel verdunstet und geringe geglQJtei,
V üdurub eine echneetveise waöBcrlecre äuJz,iua«iie tr-
halten wurde, velcfae nicht die geringsten sparen tUA
DesuxydaEion der ääurc zu erkennen gab, Ueltr«
liaupt scheint dieeea tiaU im teuer nicht 00 leicltt
verändert zu werden, als die meisten anderen Mo!yi> i
dänsulac , womit auch liichtei-'s frühere Erfabruiigci
übereinstimmen. ,
Die erhaltene trockne Salzmasse wog jetzt gen»
ay Gran. 27 ->- 19 r= 8 zeigte demnach dafe dieM ^
Cran molybdfuisaures ^Natronitunoiyd ti Griui Kfttn*
k
über die MolybdÜnsäure. 357
tumoxyd enlhallen, mid folglich in lOO Tbeilen ile-
iB Sttl/e« gefunden worden sind.
Nalroiiiumoxyil ^Q.Gö loO jo^^
Molybdänsäure 70,37 sjj joo
'' Diesea Sn!i lirjelallisirc fast in denselben Formen
ie das neutrale mnlybdansaure Ammoniak und besitzt
ineD äbalidicn Cesclintaclf wie dieses.
S) Mol^hdünseures Baruimoxyd.
TJm die VerhiÜEnisse der Bestandtheile dieses Sal-
e* zu bestimmen, schien mir der synthetische Weg sm
e«ten zum Ziele zu führen. Zu dem Ende wurden s5
Jran reines kr^slallisirUD essigsauren BaritiinDxydes,
reiche »4ii75 reines Bariutnoxyd enthielten in Wasser
[dfist und dieser Lüsung go lange molybdänsaur?
ialiumosydlösung hinzugesetzt, bis ilns essigsaure Salz
(dlkonimen zersetzt war. Der erhaltene Niederschlag
rnrde geböiig ausgelaugt, gelroclniel nnd mSfsig g«*
liihet, wodurch 2750111« molybdÜiisauresBariuDiuxyd
rhalteil wurden.
27,5 — i/'i,t75 ^ iS-SaS giebt an, ^afs in den er-
«Ttenen 27,5 Gran molybdänsoiircn BariumosydeB
£,335 Gran MolybdänsSure enthalten scyn müs«eii
n^ folglich dieses Salz in 100 Tlicilen bestehe ans
Bariumoxyd 5i,&5 100 io6./f
Molybdänsäure /i8,45 iß.r^ lOo
Dieses Salz ist in Wasser Tollhommen vnroslich.
)iiroh Zusatz ron Säuren aber wird es bald aufgelöst.
<ä&t man ober diese Läsung sehr lange stehen, so
ehetdcii eich nn den Wänden des GlHses kryslaJüni-
338 Brandes
eclie Salzrindeir ab, und die Lösung trGbt «}(£ ■
der Zeit. Bei anhaltendem Erhiticn" wird dieses S«lr
«tw-ae Mau geförbl und partiell desoxydirt.
4^ Molybdänsaures Magnesiumoxyd.
Beines MagnesiumoKyd (BiUererde) wurde ia
Wasser rerbrcitet. und mit einer liinrcicWndeR Menge,
reiner Molybdänsäure gekoclit, Die Flüssigkeit irurde,
nach.' völligem Erkalten von dem aus noch unaufgelö'
Gtcm Magnesiumovyde bestehendem Ruckstande abfil-
tciri und darauf in einem flachem Porzellans chälcheo
4em freiwilligen Verdunsten überlassen. Es entstan-
den hierdurch Kleine blumenkohlähnliche Sulzmaasen
und, SaUrlnden, welche indessen aus vollkommen liry-
etsUisirteu kleinen vierseitigen Prismen ünsammengC'
seLtl waren, welche auch au den Salzrinden in freien
HryeiaÜen hervorragten; so dafs demnach dieses Sals
iteiiiesrtcgea wie früher Heyer behauptet hat, nnkry«
stallislrbar ist. An der Luft ist das molybdüDSauri^
Mignesiurnoxyd «nverandeilich. Es ist yollkommea
welfs, besitzt einen anfangs bitterlichen, nachher
schrumpfenden metallischen Geschmack und lüset Bich
in zwülf bis fünfzehn Theüen kalten Wassscr auf,
Gegliibet wird es gelb, ohne dafs mau eine bemerk-
liche Desoxydation der Saure wahrnehmen könnte.
sS Gran molybdänsauren Magtiesiutnoxydcs war-
den geglühet, sie verlohren dadurch 7,3 Gran, welche
ich als Wasser in Rechnung gebracht habe.
25 Gran des Salzes wurden in Wasser aufgelöet
und dipser Auflösung Aetzkalilauge hinzugefügt. Als
auf diese Weise alles Magnesiumoxyd" auagc schieden
worden wnr, betrug die Menge desselben 'nach roll*
Ifommenem Auslaugen und Ausglühen 3,8^5 Gran.
über die MolybdänsJiure. 5
'b bleiben demnach für die Molybdängfinre iS.SsS
Gmn übrig und loo Gran des Itrysielliairiea SkIm«
euthidten
Magnesiumosyd i6,£
JVInlybdfineüure 54)5
Wasser 3o,o
Oder im waescrleer
sn Zusta
nde ist dasselbe
•ammengesetzl aus
Mai^nesiumoxyd
Molybdänsäure
33,l5
77,83
100 3o
5biA im
5) Molybdiir.saures Uranoxyd.
sS Gran wasserlceres scbwefehaures Uranoxyd
trordea mit einer Losung des mulybdünaaurcii AmmOr
^al(s zcrseUt- Es entstand ei» fast scbwefelgelber,
Dor elvras blassei- IViederscIJag;, der aber nicht, wia
Sichter- es bemerkte , brüunliib wcifs erecbien. AI«
die Flüssigkeit auf neuen Zusatz der Lösung des
Mol^bdänsalzes nicht mehr getrübt wurde, erschien
0ie-.docb no«h etwas gelblich gefärbt. Der gesammel-
te Niederschlag beirüg getrocknet und gelin'de ge-
glübet 32 Gran. Dafs hierdurch nun kein richtige^,
sich der ^Vahrheit einigcrmässen nKherendes Resultat
erbaltext worden war zeigt sich leicht.
Um daher zu eiuem genügenderen Erfolge ZU
, gelangen, wurden lo Gran des trocknen Niederschla-
ges mit Salpetersäure übergössen erhitzt und durch
Verdunsten bis zur Tro>:kne die überschiifsige Sfiura
entfernt. Der' tröcluie Rückstanil wurde in wenig
Wasser anfgeiveicht , doa Unlüsllche auf einem Filter*
iQja
3io
B r a u d I
^esninniUt , aosgenaschen , gelüido (i;eglab«l,'
Cnin sdliT^er gefunden und -«1b reine Mol^bdiil
erluiiiiL
Uns ipolybdänsanrD Uranonyd enthalt boorco!
100 TheiUn.
Uranoyd 56,q5 loo 198,6
MolybdäfiaSiipe lt5.,j^ 77,8 loo
Durch langes "Eciülitn ivird daa nolybdäl
Uranoxyd blau pefärbt, dasselbe findet sclion «Utif
wenn nKHi den ?iiedersclilaß lange auf dem feuc)iUs
Filier ISfsl. Wird dftS-ntfllybdHiisuitre tlranoxyd nuh
gelindem Erhiuen mit IfydröchlorsSure übergosm)
EO findet keine Abscbeldjiig von IV1nlybdäaääuj-c eUlt:
sondern vs löüct sieb vielmehr alles zu einer blaiua
Flüssigkeit anf: setzt man aber alsdann nur etKU
Salpetersäure hinzu und erhitit die Flüssigkeit:
scheidet sich alsbald unter EnlfArbuiig der lel
weifse Molybdänsäiu-e aus.
6) Mol'jbdt'msaures Kadimutnoxvd.
5 Cron Bchnrcfelsaures Kadmiumosiyd wuri
Wasser gelost und durch molybd an saures Ai
zersetzt. Es entstand dadurch ein grauüchi
"^'iedtTscblag welcher gelinde geglühel eine braui
Farbe annahm. Der erhaltene IMederscldag wog ooi'
^^75 Gran, welches offenbar nicht hinreicht, denn ill
die ö Grau des schivcfelsauren Hadmiunio^ydes 5,i^ h.
Hadintumoiyd enthalten : so hätte das ntolybdänsaurS j
Kadmiumoi^d G,5 Gran betragen müssen. Das H»i t
uiiuu verhält sich daher in diesem Falle auf
liehe Weise wie das Urauoiyd.
ä
- **" " ^Vbet Jih 'Mölyfadfiiiiäorfe. 34r-
"■' if) Mölybilän'saures^inkoüvd: ""^'^
Das molybdinsaure Zinltoxyd I^elqt.bei der Mea«.
Bestimmung Beiner Elemento. d^cpeJJ^jen Schwierigr.
.keiteu dnr, wie das rgrige Salz: ,dciiu ;3ä Gran ge-
'^lüheles BfWeflelsaurds Zinkoxyd . iluiclt molybdiiiij;
|«au»e AoinaoiiiakftwiU)^ ^efiiltt gaben ei^sa^'i^derfelilag
you gelblichiTeilser l''aiJjc,- wclehar .(i^f^lnugt, ,gp-
■RDiiulet nnd gelinde geglühet nur 17,6 ^ira», Joelrug,
Die von diesem, ^Niederschlage abfiüjrirte Bal^bflajiBigheic
Mtzte nacli mehreren Tagen an den Wanden dfs Gla-
iCB dünne weifse Salirindeii ab. Dieses sclieint zu
lii^tüi däTa diesesf&lilz iri Wasser nioht gfinzlic tuhJÖ'sücli
ÄTf, welclies auch folgende Verauche di^uliich 'MWeisea:
i'%t'ik u'hMiUsUh^K ZU\\oTji wurde in einei'Üril/«
Wasser aufgelöac und darauf molytulHnsaore Amtiio*
ninkTSsiing hin^^tij^eaetzt , ohne data sich eine l'rübung
der FlüsaigUeit xn erkennen gab. Eben so Terhielt
CS sich wenn in einer gleichen Menge der Flüasiglfeit
9 nnd 3 Gran schwefelsaures Zinkuxyd aufgelüsl wor-
den w->ren. Bei 5 -Gran des Schwet'elzinksalzes fand
aber eine geringe Träbinr^ etstt.~
Um über die Zusammensetziing dieses Salzes in-
dessen durch Versuche nähere AuBkunft zu haben,
lerseUtc ich 10 Gran desselben nachdem sie vorher
♦on allem Wasser befreiet worden waren durch Schwe-
lelsStire, in einem I'Iaiiutiegcl und verjagte die über-
■ehüssige Schwefelsäare durch Erhitzen, und da ein
J<heU des Rückstandes blau gefärbt erschien, liefs ich
darüber etwas Salpetersliure verdampfen. Die trockne
Maaie wurde in Wasser aufgelöst , das Unlösliche auf
[,«iliein Filter gesammlet, die abGltrirLen Flüssigkeilen
■•>-'«- 1^-
Brande»: über 'die'Molfb<länsJiure.
warden aufs neflB- Verdnoal^t, der nückatsnd w!edc#)
in Waaser niifgelÖBet , uiid als tich dnliei abermnls et-
was Unlösliches' %U eHceiinen ^ab, dieses zSi dem er-
. ttercm auf dem Filter gesammlct und dieses Yerfatii
reu nochmals wiederhohlt; Hilf 'diese Weise erhidl
icli naich dem Anslsugen , und g<»l Indem Ausglüliea
dee Ptitrnts 6'37ä''OrBn MolykdiinKäure. Sonach «U-
halten loöTheile "des molytidansauren Zinkoxydes '
^ "Zinkwxya"' 56,25 j«o 66.8
■'^'" - MoIjrbdänsSnre 63,75 '7^9 tno
-t* :> K r ' — "
' '.. vih -.r ^ -"■ '"'»•
^- -Durch mehrere Umstünde bii^ f^tjh verhindert, die-
•P; Versuche für; jeut foitzusct;fe^. ., J^h w«^d?/ns
. 4(^er üu seiner Zeit yieder au£uel)ii(en|nn.(i| auf dk^^;
ieiea Mal]ibdmaJifUe,a.vitdeiip^a^ .,,
' ■ .i PwaH L] ■ ..i 1,
I
343
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1 .
>■'.•. ..'..'• f !■ f"**;« III.'«-.-.
-4 lieber die , . .
■ ■ ■ -^
Vterwandlurig animalischer Substanzen
,'Jn.neue; KÖrpei: yermittelst Schwe-
felsäurie/'- . ^-
/:'•:' r.j'j. ' Von
f?i*:, .r. H. B r a c o n o u
'Gelescä' in der k. Akademie dfer'Wissenichtfnen zu NanVy im
-'' * 3. Febriir i8ao. '■ '
Aas den Ann« de Cbimie et Phys. 1820« 'Ferr« Übersetzt
>4 i .
S^fachdem ich gefaädett'^hatte/'dafs sich^ahe Arten
4i6l2ffger Körper, als Hofefiifcr, Rinde , ]9troh , ' Hanf
n, 8. w. durch Schwefelbft'ire in Gummi und Zutker
verwandeln *"} lassen , so dehnte ich meine Untersu«
chungen »auch 'übei^VerscIii^deoe an^iteallsehe Subhtan-
leii aus. und i% ein ffrofseir Tbeil derselben, ivie die
•laat, das Zellgewebe ^ die Membranen . Sehnen , Bjän-
'ief und Knorpel sich £:änzlich in sieaendem Wasser
^.' ^ .'^ ■ i . . -^^ ." ■ i ■ ■ ■ ! '•7.1""^
auflösen und. sich in Gallerte Teryrandeln , sV zog die-
•e letzte wichtig'e Substanz zuerst meine Auunerksam^
iceit auf sich« ,
f,
/
344 Braconot über Zersetzung
Wirkung der Schwefelsäure auf Gallerte;
13 Graromen genühnlicher Tischlerleim Trurdcn ge-
palvert uad tuit 34 Or. concentrirtcr äch^^efelsäure
vermischt; nacb vier und zwanzig Stunden erschieik
die Flüssi(jl(eit nicht etarlicr geTiit-bt als eine LciiUMiC-
löiuDg m Wasser, Lianu rrardt dje Auüöaung aiJt
{inem Üeciliier Wasser versetzt und flinf Stuudeu lang
geliQcht, iiulcr irtederltoller Erneucruiig dea Wassera,
worauf sie hirJünglich ver4ü:mt« mit Kreide versetit,
üllrirC und abgedampft eiuen Syrup gab, worin nack
etwa einem Monate körnige Kry-aialle von deutlichem
' Zuckergeacfamaclt anschosbcu, und ncL febt an dem
Bodcu des Gef.itlieB anlegten. Nachdem die überste*
hende Syrupllüssigkeit abgegossen und die I'ryatalle
mit schwachem Alkohol guwascheu und dadurch .ton
Syrup befreiet worden, drückte man sie in Leinwand
aus und liel's sie von neuem krysCatlisiren. Die Kry-
itatle waren jetff ziemlich rein. [Die Eigenschaltea
dieses Zuckers , der geuau genommen eine neue Art
dAistclten könnte, .wenn ni^ft.^uicht türchlen müfMe,
dafs dadurch ■üe ^nlen zu sehr )^rvieifjltigt wurden^
-> noUqa wir jetzt näher untiCEsucliea.
,,.i!.i. 1 Ueier dea Z.uc6ei- aus Gallerte.
.,t ... . ,
" -Dieser Zucker Ttrystalllsirt' weit leicbter «lif
' Rohrzucker,; denn -sobald maii nur die AüilöBung d««-
selben durch Warme einengt, 80 bildet steh an der
Oberfläche ein krystallinisches Häutchen, das nach dem
Zerbrechen sich sogleich wieder erneuert. LüTst man
aber die Abdünstuag langsam vor sich gehen, so n>-
hält man körnige, ganz harte Krystatle,' die zwischen
dea Zähaen wie ^aadiizuclwr huiricben , und ticti ül
aniinaL Substanzen d. Scliwefelsanre, 345 ]
niedrigeu Prlamen oder Tafeln zuBamiuenbäufen. An
Goschmacli gleicht dieser Mucker dem Trsubenzucken
»11 Aniloslblikeit dem Miluhziicker. Mit etwas Hefen
vernuBcht xeigle die Aullösung desselben keine Spur
vott Gttbruiig, Er wird nicht aufgelöst von siedendem
^lk«iIiol, selbei nicht »on stark verdünntem. Er eobmilzt
«chivieriger als der Rohrzucker, und wicderstcht ISu-
cer als dieser der Zcreelzung in der Hitze. Deslillirt
giebt derselbe ein Iclclitca tvcifses äublimst und ein
ajuwoniakalixchea Produkt , woraus auf eiiteii SlicTi-
ftoOTgehalt zu schlieli>ea ist. Diese zuckerige Suhetunz
fclieiat sich beim ersten Anblick einigermaefaea dem
Milchzucker uhnlich /.u verhalten, nilein dieser ver.
, wandelt sich nach f'o^-'el Aarch Schwefelsaure lu einem
in Wasser und Alkohol leicht auflöslichen Zucker ; auch
eiebt der Callertzucker, mit SalpeterBÜure behandelt,
keiiic ächleimsäure, sondern eine neue eigen ih um liehe
^äure, die ich jetzt unter der Benennung Sa/,pefer£u~
^J(e/>sdure (A. nitrosacchuriijue] beschreibeu werde.
I I Von der Salpeterzuckersäitre.
Giefst man SalpeterEÜure auf den noch gefarllea
Gällertzuckec, so scheint sich derselbe nicht autzulö-
aen : er wird nur weifs , indem die Säure den füben-
dcn Theil aufnimmt. Wenn man aber das Gemisch
erhitzt, so erhält man eine Auflösung, aber es zeigt
»ich weder eine Entwicklung rother Dämpfe, noch ein
Atifbrauscii, wie man dies sonst bei der Behandltmg
vegetabilischer oder antmaliseiier Substanzen mit Sal-
prtersKure wahrnimmt. IVacii lan/rBamer Abdnnslung
Wieb ein Rückstand, der beim r rkalten zu einer Ury-
itslliniscbeo Masse auec' ofs. I iese Masse /wischen
l<Ü8clip»pier etarh ausgedrückt, und Ton ni
I
]
»
' Braconot über Zersetzung:
lUtliiatio» gebraclit, stellt die Satiietcrxuckenl
dar. Uer Gallertiucter liefuri derscllien mehrTl
sein Getviclit belrägt.
Diese Siiure ist sehr antlösticli, vod leicht h
litirbar «u sclifinen ungcrärblen niedrigen Vr.
vrdclie durchsichtig und etwas gestreift sind, t(
Glaobersalz. Au saurem, etwas zuckerigem GeBchmMt
gU-iciit sie beinahe der Wcinsteinsäure. Der Ilitu
•uagt^et/t bl^iel sie sieh «Inrlt auf, und
aber nicht vuiUläuili^, und verbreitet einei
de>. Dunst. lu Metall- u»d Erdej.auiläsungan bl
■Je heiiie Vcränderuug, Mit lloli »erbunde«
tilcse Saiite ein saures und ciu neutrales Satz ,
Beide in suhünen Nadeln hryslddlisiren. Sie ha!
neu frisuhen 8a1|>elerart]gen, nachher euckcj
BchiuAclt. Anf glühende Kohlen geworfen vi
diese äaUe wie Salpeter.
Der kohlensaure Kalk wird von der Salpeten«*
ctiersäure mit iebbaficm Aufbrausen aufgelösL In ge-
linder Wümie abgedampft Iirystallisirt die flilssiglieil
TCllig XU nadeltiirmigcn Prismen, die au der Luft kei-
ne Feuchtigkeit anziehen. Im conccntrirteu Alkohol
ist dieses SaU ein wenig auäüsUch. Auf glühende
Kohlea geworfen schmilzt es in seinem Krystalliw^
tionswasscr und rerpuSt dann wie Salpeter.
Auch mit Kupferoxyd bildet- diese Säure ein luy-
•uUi»irk«res , an der Luft uorerÄuderlichea SaIe; imI
Magnesia ein unknstallisirbarea, zcrlliefsUcfaea Sab.
welches iu der Hiuc »ich beträcbllicb aafbUiiei,
•chniUl, und eineA braunen, scbwammigen , ve^ett-
üousfitinUchea RacLititnd bUdel. Mit BUioird ^itbt
dÜ ä&wr« *m unkrytuUisvbare«, ober u der Luft tu-
^
animäl. Substanzen d.^SchweffelsJlure. Sd^l
pperlnderliches dvm Gummi ähalichlt» Sals, dus Bichin \
^-dfer Hitze mit einer Bxplbsiou zers^Ut.
r Eiacn «nd Zink werden von der Salpeterzuckcr- *
Mare mit Wassers tofl'entwicktung zu unUryslaJIiaipba- '
reA' Vorbin du» gen au%elü3t. '
NhcIi den angegebenen Versuchen «cbeint diese
%äure eine Verbindung von Gallert;cuctcr mit Sofpe.
tersSure zu eeyn. R'Jerlttrürdig isL'e, dafa dieser !£t,-
Vker in der Kälte der Eiirtvirkung ,der ;Sulf>eler8äure
widersteht: es müssen aleo die Elementfi-'d^oaeliieu. bc-
»ODcIers innig «erbundcn eeyn, iitdßijn ditt-jibri^t^^f
'panischen Substsnuen Bi^b iin AUgf meinen leti;^ uOct
■miti Entvrit^kluiig von Salpel^i^aS' iu (lecÜalfieiersSufe
.atütel^en. Inder« bilile.t sich aiicli der GklleiLcuc^ker
j^bler ganz beaandern (Jmstwä^Qf (Ulif^qi Arganisolkeh
.[^eb«a fremd «iadn-^ i '; ,,11«..;.* .m.,! ^i-l
.:
.;! .
Untersucitung. des vom_ GaUerlzucker a&geschie- .
,■ : dene(i Syrups» 1 y^. j, ,, .., - \
•*'* Dieser ganz sfifse -Syrup enthielt'noch etwas Oal-
Tkrtzucker, der §einc Conaislenz verloren zu hsbeb
'stitiieo durch eine eticksIöfl'haUig^t 'Sulistuji^. Diese
Titef» 'sich grofsleötheils durch cin'cii' Zusatz ron Oerb-
Stoff in Gestalt eines röthlicheii fein zerlheilendeh
Niedersclilngs absondern. Der gereinigte tiyrup, mit
.Wawer verdünnt ''uihI mit Hrfen rebniftfcbt lange V(ti
einen warmen Ort geslolU, gieng weder in die Wein-
bälirung noch in Fäiilnifa: über. '''iM-Vetier verbrannte
f -derstAbe mit Atlfblüben , aber' ohne den stinkenden
} Geruch verbrannter animalischer ■^uÜBümzea zu rer-
II breiten, und' *«■ blieb eine Kohle' zörfitk, dte liieÄ 1
I Mhr leickt ein^sobem licfsv Es botVe bIiSo die Gnl^ttl* j
Krystaliisatiou gebracht, stellt die SatpeieraackcnSun
dar. Der Gallerlzucker liefert derselben mehr, all
•ein Genicbt Lelrügt,
Diese Saure ist seW aullösliclt, uud leicht Itryitlt
lisi'rbur zu scliSnen ungcfiiiblen nicdiigen Vnatatti,
welche durchsichtig und et<vfts geatrcifl sind, ft«st tne
GUiibersiJz. Au saurem, elwas zuckerigem GeGchmack
gleicht sie beinahe der Wcinsteinsäur«. Der IliM
atisgcsct/.t hUliel sie eich iitttrk auf, und schoiilit,
al>er nicht vollstüudif^, und verbreitet einen siechen-
den DuuDt. In MctuII- uud ErJeiiaußÖsungcn bcwirU
sie kei>.e VerUndcrong. Mit Itoli verbunden bildet
diese Stiiiic ein snurcB und ein neutrales Salz , veliMe
beide in schönen JNadelu hiyslullisircn. Sic hüben ei-
aeu Irischeu ealpelerartigen, nachher zuckerigen 6c-
aohmitck. Anf glühende Kohle» geworfen vcrpulTea
diese SaUc me Salx>eler.
Der kohlensaure Kalk wird ron der Salpetenn*
ckersüure mit lebhaftem Aufbrausen aufgelöst, in gt-
linder VVäime abgedampft kryslallisirt die t'lQsgigkeit
Töllig zu nndelfürmigen l'rismeu, die an der Loi^ket
ne Feuchtigkeit anziehen. Im conccnlrirlen AlVq
ist dieses Salz ein tvcuig aullüalich. Auf gli
Kohlen geworfen schmilzt es in seinem Kryal
tionstvasser und verpuÖt daan wie Salpeter.
Auch mit Hupferoiyd bildet- diese Saure ein tny^'
Btallisirbares, an der Luft unveriiiiderlichca Salz; mit
Magnesia ein unkrystallisirbai-es, zcrüiefslicbes Salzi
welches in der Hitze sich beträchtlich aufblüheti
schmilzt, und eiocn bronuen, schwammigen, vegeia*
tionaähnlichcn Rückstand bildet. Mit lileioxyj ^iebt
die Sfiure e'm unkrystalliGirbares, nber andcrLaftua-
i.
j
aniiäat. Substanzen d. Schwefelsäure.
'^rerSiiderliches dsin tiumni) ähdlichev'Salz, das sii
der Hitze mit einer -BxplÖHion £ers<dtzt.
Eieen und Zi»k werden von der Salpetejzuckcr-
sätire mit Wassers! ofl'entwicMung zu uiikryslallisiFba-
- weA Verbindungen aufgelöst. ' ■" ■
Nach den angegebenen Versuchen «cheint dieaa
'%äure eine Verbindung tou Gallertznckcr mit Si^fe.
terB&ure zu seyn. Merkwürdig isl's, dafs dieaer Zh-
Uker ia der Kälte der ßiiiivirkuiig ,der^Sal4>e|erBäure
-«rideriteht ; es müssen also die ^lementfi.dtiuelbeu. be-
sonders innig verttundcii scyn , indpni div^^^bri^b.^r-
'g^DiscIien SubfitviiKen sieb im A)Ig«n]eir)en')e(ofi{ >u4d
ä Entfricidaiig von Salpet^rgasria der.SuJpe^ersäu^e
zecseleen. Itidefs bildet sich ajich der GbtlerlzuQlier
ituler ganz besondern Umsliuidqni'^t'ifk'P <'i'ganiB<ilw|i
.Li«bei> fremd siod^t - i '. ,iivJ><!.' miil ^.. ••)-|
' ■■.:'. ..„ ,..■ I : [ii; ..■■.n«;.yin .'1 nuim
Untersuchung des vom. GaUerlzuckef a&gefchie-
, ,, de'ngfi SyrupSk [ --n j, ,, ,,,
'Dieser gdnx sBfse'Syrup enthielt noch etwas Gfl-
"UinKitclter , der seine Conaiatenz verloren zu babcb
'i^fiicn ddrch eine stickstofflialtig^ "Subsiajir. Die«B
liiers i'slch gröfstentlieils durch eirieii'Zuaalz von Gerh-
eloff in Gestalt eines röthllchen fein zertheit«nd«b
, Nieilcrscliliigs absondern. Der gereinigte äyrup
, AKuffC'' vetdünnt "^and mit Hefen retinia^ht Ittnge Via
' einen warmen Ort geälelll, gieng weder in die W
bShmng noch in Fa^ilnifs übcr.'''liü-l'etler verbrannte
■ÄetiK^be mit Aüfblätien, aber' fthnO den stinkenden
G^ueli verbrannter animaliacher 'feüüstmizeii in re»^
hreiten, iind'^S' blieb eine Kohl'e' zurück,
nhr teiclU einäschern liers. Es hatlä tüto die GaUetl«
I
i
^Ihren fioimklikcben Cbanliter .>^rö&nalh«U« vi
und Bicb mehr den Tegetatti^uclicu Subslansen genl-
hert. Da während. der Einwirk.ung der SuhwertrlsSun
•nf die G«llerte sioli Iieio merltliches Slick^as entni-
cKelt hatte, so rermutheie icb lüsr eine AnmiDiiiat
hildung, und , wirklich iia,hni ich eine Gntw!cliluni;*aa
.A^mouiek wahr, iJ» icb den Syrup mit Kali zuBi»
^^enrieb. ,, , , , ,^(
Di<Mr SytHip ceigte -weni» Neigung «ich i« AI-
~1<ohol anftwlöeen: nur wenn ich den Alltotiol Mirfc
"Vcrd&ntt'^AÄ siedend anwandt«, löste »ich ein Tbnl
^tfn Syrujid'iiufi'tind-Jjeim Erkalten letite eich wieder
^■Cin'w«irte»'Sediment ah, wolcho« Bus Zucker uad (i-
'ner beaondehi weilveit Substanz iiestand, die wir nack
'her kennen ievnl!»'' worden. Die- «Ikoholische Flui
keit gal) beim Abdampfe
aelem Honiggeruch und
Der gröfsta Theil des Syrups , welcher von iA
'TCrdiinnten Alkohol' nicht Bul|fe^dminen wordeD wir,
.hatte noch einen etwas zuckrigen GescHraack , mit et'
jpcm. merHichcn Bcigeschniack foii Flei8chi.rühc. Di»
.animalische Substa/t^, die ioh daraus durch GerbsloS
flllete, 2Uf J^sjtalliaatioii £u.hnj|;eiiy gelaBg -nif
niefit. . , , -, . . , ,, ■ -,'.,.,,
Wirkung dar Schwefelsäure auf die Muskelfasü.
Ein Stück-, ^i«|lfl«iscb wurde fein zertiieilt, mit
.«ielem Wasse« yviifji^rholt gewasclMD r und danu aH-
JBähüg und ekdlich stark ausgedruckt,, um «lies Aui-
liulichc . aus dßr M>iskelfaser,zu entfetaea. -5o Grai»
»ea dieser Fafier, mit einer gleitsbCa Klenge Spbwi*
! Flüssit
) Sjrap'*qn duegezelaV
liger KryetallisirbarkeJt
ntiiiRl.£nbstaiizen d. Schwefelsäure. 349
dsSare Tcrtelzt. eriveiclileit «icb und lösten «ich faat
äostlich iu der Süure auf, ohne (tic«e. zu färben oder
ohweilige Saure zu eiilwiclielii. Die Misehung wurde
cbitzt, um die Aiiliösun^ cinjger surückgebHc/bene^
^belieben zu befarJcrn, und daan zum Erkalten hißr
«stellt, um die Schicht Feit absqndeni za büiiaeii,
ie siol) TD^fand, obgleich zu diesem Versuch« sehr
lagere« Fleiäcb gewählt worden. Die Auflösung rruf-
A.' nun mit clw«' einem Deciliter Wasser verdünnt*
»d beinahe neun Stunden lang gekocht, unter wi^
^riiolter Erneuerung des Wassere. INachdem die At^i-
ianng mit Kreide gesättigt und filtrirt wordeo, bo. e*f-
lielt man beim Abdampfen einei\ Estract, der nicht
lerklich xucitrig war, sondern vielmehr wie Oiiußxff-
nC Bchmeojit^ >, so dafs ich glaube , dieses Verfahren
ur Darstellung von Fleische^ tract vorschlagen zu ItÜa-
ea. Der Eitraut entnickelle heim Reiben mit KaU
Mmoii*!*- I'' <^C' Hitze verbrannte derselbe ,, und
jaJi» «iue leicht einzuäsoherndc Kohle. Die Auflösung
le^selben ging auch nach langer Zelt in mafsiger
Kirme nicht in iFaulnif» über. Der Eitraet wurdo
liederholt mit Alkohol von 3/i° £aum^,,gei(ocht , und
laun der alkoholische Auszug lum Erkalten Jiiii|;^
UUt, worauf sich etvra ein Gramm einer besondpig*
nifsen Substanz ausschied, die ich vorläufig Ltucin*
;^TOn AfUXof weifs ) nennen will. . -•,
Von der Leucine.
Diese Substanz erschien nach dem Trocknen weift
Ad i^ulverformig. Sie enthielt noch etwas ihieriscb»
ubBtana, die mit Gerbttofl' fiiUbor war; um sie aben*
indem , löste ich das Fulver in Wasser auf, schäMete
Braooiiort Über Z&s'eiti
ng
' voWchttg eine kleine Menge Gerbstoff ra der AuitS-
Bung, iiimI liltrlfte ilicsetbe nKcIi einige» Stunden, wo>
auf sie furblos wurde. Dictitlrirte FlfinHigkeit dampt
te ich ab,l)i» aur Erin^heinilin^ eines Häutcdeos , du
nach Tier «nd iwnmig Htviriden ahgenomnien trontt.
JetKt zeigten liClt'Miti BotlcndesGefnrses kleine vet-
tae körnige und ^arziii^c Hr^slnlle, die Ktiischen die
^Saline gebrftclit kniiscliten. LSI'at man die AuflätuD^
der Leaciiic in lauwarmem Wasser lattgsani rerdofr
•■leh, 8(1 bilden sich nri iJer ObeHlüche der Auil4isuDg
tiiit Me'ige einz^bier kleiner, niedriger, rmidJiekff
Kryttalle , welche wie HnopHormen auesebea, tndM
''lie am Bande eine Brbühung, nhd ia der Mitte äak
Vertiefung ieigen. ' " }:,'•■• '
' ' Die Lcucine bat den angenehmen G^schmabk in
Fteiscbbriihe. Sie scheint epecilisch leichler zu eefi
nis das Wasser, denn sie echwimml auf diesem, li
einer kleinen Glasretore terbitit, schinol^ dieLeuciliri
doch erst ift einer Weil Über' den Siedepunkt des AYWf
»era gesteigerten Hilze; dftbei Terbreitele sich eii
Geinch nach gor stetem Fleische^ und es sublimirlu
kleine weirBC-nWd nndurchsichlige kryKlatlinische KW
ner; Öer übergegftngcne fii
empyreu matis c b
tndent die bli
durch wieder I
Substanz ii> \
Aiitbeil eiubiell ein
Gel, und verhielt eich alkuliscb,
Farbe des gerülhetcn Lackmus d^
CElellt wurde, Die Auflösung dteKt
ier wird nicht getrübt durch ßlei<*
k
clicr, auch nicht durch' andere IVIetsUauliüsungen , am-
genommen dLirch salpetersaures (Quecksilber, wodurch
die I.eucine aus der Anllösung gänzlich abgesoadeit
wird in Gestalt eines weiften flockigen Niedcrschli
Einä-Bcbün roecnroih geCtirbte Fldssiglfeit bleil
niok. I
I
animal. Substanzen cl. SchwcFelJÖure. 35t
' Die I.eiicine iGst eich leicht in Salpetersäure auf.
liUtxt man diete AutlQsung;' um daraus einen Theil
er fjiiure zu enircrnen, 80 bemerkt maii kaum ein
iiuhtes AiiiVaHen und durcliaus keine röthlichen
)ljb))fe. Der Rückstand eriiurtete in cinera Sandhade
a einer kr^slallinisL-hen Masse, welche ..jsgedrückt
wiBcben Lcischpapier und wiederaufgelüst in Wasser
ieutUcherc Krystalle gab, in Geslalt tcinei* anscinan-
lerlEUifender fast farbloser Nadeln. Auch dieses itt
ps besondere der Salpeterzuchersäure analoge SHure,
pfer tOii weniger saurem Geschmack. Wir troliea
le jixotteuci'isäiiri! (a. nitrolcueiqu*) nennen.'
Die AzotleucinsHHrc glebt mit den saWliliigen Ea^
en Salze von einem ganz andern Aeitssern, als dip
lalpelcrzuckcrsid/e zeigen. Sie bildet mit der Kalk-
rde ein in kleinen rundlichen Zusammen hau fangen
naohiefsendes und an der Luft unTeräiiderllchei Salz,
las auf glühende Kahlen geworfen ia seinem Kryslal-
tsations Wasser schmilzt und zergeht , doch minder
chnell als der salpelerzuuliersaure Kalk, Mit der
AAgneeia verbindet sich die Säure zu einem .körnig-
Lr^Etnllinische», ebeniiills an der Luft niuht zerßiefsU. '
Sien Salze, wahrend die salpclerzucktrsaure Magnesia
inlirystallifiii'bar und iciilii zerniefsHch ist. Weiter
iä^e icli. meine Untersiieliuof^en nicht fortgefeelit; ieli
W^Rlt mich bbjfs vun der Ki gen ikümt ichkeil dieser
Mure überzeugen.
Vatersuchung der alhoholischen Avßvsiing des
durch Einwirhiing der Schwefelsaure aitj'
Muskelfaser geliildeCen Kxtrads.
Diese silkoIioLische AuQüsuDg setzte beim Erholten,
353 Braconot über Zericgung
nie gesagl, Lcucinc ab, aber eine bcUScIilIiche
gfl dieser Subatanx' blieb uoch darin aufgelöst. Bci^
iVbdaoipfca blieb eiit körniger Rücltätand, wuraua dunb
k^tisn Alkoliol sich ziemlich reine Leucioe , und zu-
gleich eine extraclaitige rölhlicbe äubslaiiz aiisziebn
licfs, Oie^ »Dg aus der Luft etwas l'cuchligkeit an,
und hatte Jen billerlicheii Geschmauk des stark gc
räslele» Flciscbca. Coacentrirte ächwefeisäure wirkt« I
nicht merklicb {darauf. ,Üic Auflösung der Snbsiant
ia Wasser -vriirde durch Bleizuckcr und durch Galliu^
tiitktur nur echveach gcfullet. Auch durch schwe&tr
Mures EUenosyd irurdc sie nicht veiäiidert.
Vntersuchung der im Alkohol unavßöslicheU
üulisianz, welche durch die Wirkung der
Schwefelsäure auf die Mutketfaser ent~
standen war. '
Diese Substanz machte den gröfBlen Tiieil der
Masse aus. Ich ,löslc sie von neuem in Wasser auf,
um den beigemischten schvcefetsoureu ftalk abzusclieir
den, und erhielt darauf nach dam Abdampfen der Anf-
lö^ung einen exlractäbulichen gelbbraunen B-ilckstaud,
der an der Luft etwas f'euchtigkett anzog und an Ge-
schmack der l-'leischbrühe gleich, wahrscheinlich yoa
der noch beigemischten Leucine. Bei der Erhitzung
verbrauute der liückatand mit Aufblähen nach Art we*
iiig ammalisitter äloSe , und gab eine schwammig«
leicht ein^iuescheriide Hohle. Die AuHösung desselben
in Wasser hatte auch einen deutlichen Geruch nadl
i'lcisolibrfihe. Mit Gallustinktur gab die Aiiirdsuj
neu röthlioheu Niederschlag vun fein zertbeiliei«
1
animal. Substanzen d. Schwefelsäiire. 353
lehen, wie ihn die Auilösungeu der wCnig Stickstoff
nJtigfn Sabstaiizen zu liefern pllegeii. '
Schwefelsauies Eisenoiyd bildete einen reichlichen
tocliigen röthlicheu Niederschlag', Balpetersaiirest Sil-
ier einen grauen, und Salpetersäure» Quecksilber ei-
teo geronnenen weifsan Niederschlss:. D« aitcli der
Hrizucker in dieser Auflösung einen sehr reicHficTi'itf
ireifsen Niederschlag herrurhriiigt, aber die Iicncinti'
tfeht föllt, »-J hoS'e ich hiera<jrcb die miitEi^af^it;(i
hwtesende Leiiciuc ebi^cheiden "eH ItännCn; fcR'fitll'etb'
9M> die AnllöBung durch das e^igsnor^ Blei,' undYr-'
fielt nach dem Fillriren eine fceJnjÄe farUtöse Flüs-'
iglteit. I^achdem ich darairt das UebenuaBFa an Blei
nreb kohlrnsaurea AmlnoniidT gcstMedcn liatle, blieii
eilte Abdiimpfen ein syrupartiger «ehr wenig gefärb-'
tr Eitract zurück, der an Geschmack sich wie dii' *
euciiie verhielt, wovon aber nur' wenig in reinfilft''
UVtKnde dargestellt werden konntet' • ' ' '"'+"»'
. .™,.. .,.....■' i>.ip>J(A itt
Wirkung der Scliwefehaüre auf Woltei^' "
■ '■ 1 5 Grammen weifses -woilenesi 'in kletnte Stfloka
Brachnittenes Twch wuiH^en- h^ieltt init 6o Gi^l'SötWe-
tfcSure, die rail dem Viertel ihres Gewicht'* Wasser
BrdOnnt war. Es enlwickelle «rch dabei ein wenig
phweflige Säure, und die Wolle nahtn eine rötblidüS'
^iirbe an, ohne jedoch merklictV zu erweichen. Nach'^
lem aber die Mischung in eiirem WaSBörbade' tf^r*
iMdehitze dea Wassera ausgesetzt und dabti' umge-
ühtX werden,' so verwandelte sie sich in eine gteich-
ntige schleimige Masse, üei forlgeseiitcr Erhfl^n^
QKkm die flüsäigkeit eine rothe Farbe an, verlor 'am
Mbleisüge Aaseben oad gÄb, üftchden idic EntmcK«-
I
b
1^ Braconbt üb/Zers. aürAiat. SuissU d. Schtr.
ü. Diese ITtAädJernn^ schfeiiit dorch eine Efaiiie'
hnng von Wasserstuff und Slickaloff im Verhältnün
des 'Ammoniaks, so wie auch durch eine AofiiShiM
toa Sauerdtoff aus der Schwelelsäcre zu eutfrlehen.
3. Man kann auch die Utillerte in einen eigeih
ßiünilichen Zucker, der w&krscIieiDlicb sonst aidu in
aei' Walur vorkoninil , Terwandeln.
■'■■"' 4. plöser Ziictter verbindet 8i<!Ii intiig mit Stdp»
^rKnre, chn<^ die^e merklich zn' xersetzen, «eUnt
liJÄt-^n dtr ' W;(rfa4e . liöd' Üüb dielser Vei*indunp enl-
s'fehV eilic eigenmiMiliehc Säiart, die hiee &'a/jielenil.
ciJrsdr«'j-e genannt Worden, ■"'
"''■5'. Dle'SciiweMiJbro Tei-ti-andcUdie Musk^ätii
ixjiS die Wolle in eine ^igtnllMmliclic freiTfiie SiiWli«;
iiV wirZe^i'cVne tieiinert. ■ ' .i.it - , ,4
' ''6.' Änch' diese ilöfcstanE zCi-Mtzt' tick' nicht iuerk^
lieb ihit eTMinclbi'S%eiei^aut-e\"Boadern bildet du^
toiäkryitällfsrrWfÄ STalrdVaie Nitrbleucinsäure.
.' ' V,' Endlich scheinen auch noch andat-e unltryetal&
'firbare den ve'gelatiilf sehen Subslanze'n ähnliche KM
p^r'^aa^ den^ aniindHachen Substanzen' dut-cli di^*ßÜ
iTu-1ftin^g''^r'Schv(«fela!lura hervorsug^ebäit. ~
8- Aif*
I
\
I
* ' • ^
»
357
Untertttchatig
einer besondern Säure ^ die sich durch die
Destillation der Harnsäure bildet ^^
von
Chei^ällier und Lßssalgnf.
m
(jSmü den Ann, de Ch« et Fh« 1820« Febraar« roii SUimcki.^
Sehs^ hat in seiner Abhandlung über die Harncpn-
iq^etionen zuerst bemerkt, dafs bei der Destillation.
i€v Harnsäure eine wf ifse crystallisirte Masse subli«
muri) frelche der Bemsteinsüure sehr ähnlich ist.
NacUier untersuchte der englische Chemiker
Pearson diese SubstaQ2 und erklärte sie für &hnliph der
Benzoesäure.
W. Henry hielt die sublimirte Snbstane f^ür eine
Verbindung einer besondern Säure fiMt AmWoniak«
Er beschreibt sie folgender Maa/sen : Sie ist gelb ^
bat aineii kühlenden bittem Geschmack , löst sich
leicht in Wasser und . alkalischen Flüssigkeiten auf,
und wird daraus durch Säuren nicht geföilt« ( dier-
durch unterscheidet sie sich besonders ron äer Ben-
soes&ure , womit Pearson sie vergleicht). In Alkohol
l&st sie si6h leicht auf« Sie ist flüchtig und läist .sich
. I r
358 Clievallier und Lassaigne
durch eine zirejie Sublimation in reinerer weifser
Farbe dar§ teilen. Durch Balpetersaures I^ilber und
Quecksilber und durch essigsaures ülei wird sie ge-
fiJIet.
Da hierdurch eine neue Säure zwar angezeigt, aber
nicht näher bestimml worden, so haben wie sie ebge-
Bondert dargcBlctlL, um ihre Cigeiidchaften keimen zn
lernen , ihre Verbindungen zu untersuchen , and Oii-'
lieh ihre Zusfniinentttt^ung, iin Vergleich mit dct
Harnsäure, zu erforschen.
Man eihält diese Säure durch DeBtillation dor
Harnsäure, oder auch der Hiniisteine, welche ani
Harnsäure ,oder barnsaurem Antmoniak bestehen; ^jf
Be Steine müssen vorher gcjiulvert und mit etwas sie«
denden Wasser gewaschen werden. Der zuletzt g«-
nannte Harnstein giebt indefs zugleich eine gro/M
Menge brenzlichcB Ocl und kohlensaures AmniomaK.
Wir erhielten bei der Destillation der Harnsäure und
d'er beiden genannten Harnsleine immer foIgende.Prd-
dukte;
I. Die eublimirte Saure in Glätlclien im Halse
der Retorte, versetzt mit etwas Ammoniak.
a. Säure mit mehr Ammojiiük in der Vorlage,
und aufgelöst in Wasser, woraus sie eich e^eofkUs
krysiallinisch darstellen läfst.
5. HohlunsBures Amnionialf,
4. ßUusaiires Ammoniak.
5. Freie Qlausdurc.
6. Endlich, stark gefurbles breniUches O'el, . 'V
* Um die neue Säure rein darzustellen , setzten Vir
geirtJcImete Harnsäure in einer Retorte, die piit einem'
Vo'rstols und einer Vorlage _ verbunden war, der Ein-
wirkung des Feuers aus. Wir beiuerktea in kante
M
-•über die brenüliche Harnsmir«. '35g .
"Vitit selir reichUctie wcifse DSmpre , die sich zum Theil
'fh rftm-Vorstfifse verdithiften und ein Salz AliBelzteb
if) G»iall Von Farreiikranl blättern lini in einBtider
geechlungcriea Prismen. Als wir den A))[mrBt sogleich
'kufieiifänder ' nahmen, and das Haie untersochlen, so
'fanden wir es ziisamtupii^eseLEt aus MaiiBanrem Ammo-
»iftlt mit einem Uel>erniaars an Blausäure, und Te'lf-
miacLt mit etwas kulileusaurera Ammoniak.
' " '!Vachdem die Operation Wieder in Gang gebracht
irorden, so bildeten sich noch eine Zeitlang die ere-
nanilteD Salz6, dann gieng eine ilibke brenzliche Flüs-
sigkeil über, die sogleich erhäiplett. ' Endlich überzog
>icH die obere Wand der Retorte mit schönen glän-
Sendeii ailberweifaen Distichen. IVahm man diese sa-
'IgTftich heraus , so behielten sie ihr schönes Ansehen,
äbföfc'rdem aber wurden sie bald ächmutsig- gelblich
und rerschwanden endlich ganz diirt^h den Zirtrilt
"dfefl rtft brenilichcm Oeie verbundenen Wngsec», wo-
'dUrch' sie anfangs reriinreinigi und zuletzt aufgelöst
*'wür4en,
TTaa reine Sak hat * fitigende Eigenscheften : Ea
"Irtiitterlich ; löset sich sehr gut in heireem Wasser
' am dnd röthet dann das LackmuHpspier. Durch sol-
"^eteriBÖrCa Silber und pueck'Silbw weiden aus der
A'uilßsyng weifse Flocken niedergeschtVigen , die sieh
'^^^ durch cirf Uebermaar» «von SnIpMei-säure wieder
"iAilGeen.
Durch essigsaures Blei wird die Anfl&snng nicht
'^trßÜlj^bpr dsa basische essigsaure Blei bewirkt
'einen ifeichlichen weifsen Niederschlag. Kalk - und
''ß^ryhrasser fällen nichts; Aetzkali entwickelt einen
merklichen Ammoniakgeruch, wonach *Aiif» Hiia en
'«mmoniakhalti^eS saures Sek »eyn mwft." ' ■ - >
36o Chevallier und Liassai
Um daraus die SSure anszHscIieiden , löftten wir
dia Hi-ystalle in »iedendein Wcueer auf und fiyUetfn
die Aullüsung mit basischem eesigsaurem Blei. Der
erhaliene neir^ie JNiedertcLIag wurde mit heifsem Wai-
Her ausgeaülst uud dann duruli eiue Aufiöaung tod
ÜchwerelWasserstoff zerselzt. IVacli der Concetitratioa
itr riiisaiglieit erhielten wJr die reine Sfiure , in Gl-
slutt kleiner weifser P^adeln.
Ehe wir ihre Keunzeichea beschreiben, woDea
wir nocb das Vertaliren angeben , wodurch wir die
Sä'ure auch aus der in dem Vorstofs« uwd der Vorll-
ge Ließncllichen Mü^gigheit erhielten.
Diese Müxsigtieit halte eich zu einer festen Masse
verdichtet. Sie wurde inil siedendem Wasser bebas-
deli. - Vor dem Siedca schied sich schon eine geringe
Meivge Blausäure und etwas blausaurea Amnnmiok
aus. Hin blaues Papier wurde dadurch gcrutbet; eia
anderes in ein» Aullösung von Eisenvitriol getitachtcs
Paj'icr erhielt dadurch eine blaue Farbe. Die PlAl-
sigKcit liefs auf dem Filter eine dunkelbraune. M.as.fS
zu'ück, die sieh im Feuer wie eine harzige üubatana
verhielt. ISachdem die Flüssigkeit mit etwas ^Unnt-
niak gesättigt und durauf abgedampft worden, fiO VH'
deteri sich kJeio» bilscbelfürmig Eusammeogeh&vft*
Hryntalle, die, noch vorwaltende Säure zcigLen iu)d
mit etwas durch das Filter gegangenes Oel veronit)-
nigt waren. Diese Krystalle waren das saure anyB|»>
oiakaliscbe Salz der euhlimirteu Säure. j
Wir lösten sie von neuem auf und seilten, der
Aullösung vegetabischc Kohle zu, um dos Sa\^ v0d
Oel zu bcfreiea: allein die darouf erhaltenen Kjjrslal*
le hatten «ine gelbe Farbe. Endlich zersetzten wir
die AuüÖsung der Kxyetalle mit basiackent essigsattrea
aber die brenzliclie Harnsäure.
'S es Sa1< ^^1
filei Fobne Üebermaftra en Basis bewirkt clieseB
Iteine Fällung), und sammeUen aaf einem Filier den
Niederschlag, der gut gewaschen, vertheilt in Wasser
und bebandelt mit einem Strome- Schwcfelwassersloff-
gai das Blei wieder augscliied, womit auch ein Theil
der färbenden Subatane abgesondert wurde. Doch be>
bielten dib nun wieder gcvronnenen Krystalle noch
immer eine im Citrongelbe sich ziehende Farbe. Durch
wiederholtes Auflösen und Crystalliairen kann ninn nß
reinigen: schneller noch mit Hülfe ihierischer Kohle,
der man man vorher den Itohlensauren Kalk durch'
Sal^saTirfl entzagen hat.
Die neue Säure bezeichnen wir mit dem Namen
brensiiche /Harnsäure ( A. pyro - urique ) , indem sie
durch die Einwirkung der Hitze aus HarnsÜ
auf ahnliche Weise bildet, wie die brenzlichen Abän.
d£rtingea der Weins teJusaure , Schleimsäure und AepfelV
'Eigenschaften der brenzUchen Harnsäur€i,i-it\
Diese SSure ist weifs. Sie Iryslallisirt in kteineik
Nadeln, die zwischen den Zähnen knirschen. Sie
schmilzt in der Hitze und sublimirt gSnzIich in wei-
fscn Nadeln. Treibt man sie durch eine rolhglühend«
Glasröhre, so zersetzt sie sich zu Kohle, Gel, fCohlen-
yrasseritofigas undhohlcnsaures Ammorllal:. Haltes Was«
«er löst iD der S&nre auf. Diese Auflösung röthet den
LakmuB. Durch siedenden Alkohol tuu 56" Baume
vrird sie ebenfalls oufgenommen, aber beim Erli..al-
Kn wieder ausgeschieden in Gestalt kleiner neifseüf
Körner.
Von concentrirter Salpetersäure wird äie' aufg»-
Idat; «US dieser Auflösuug erhält man sie beim Ab-'
i
L
^^
56« Chevallier und Lass-»ign«v '
dampfen, ohne alle Umänderung wieder; sie ztigt üt^
SelbL-n KigeuHchaften wie TOrher^ und unlerBcheidel
«icU dadurch wesentlich von der, Harnsäu«, weich«
dQdurijL ia Puiporftäitce vervriuideit wird. , ,
'"■'■'.", merizlic^-fiärnsaure Salre:;' , \ '"■
,-,, Die KaikBvdc bildet mit der br^nzlichcD Hararfn-
W ein auöoslichei ww*ciiforniig krygiallUirleB-Sali,
yaa hitlern» elWM sihnfen Gpschmacli. Ib geliuder
Wärme Bcbmil/t dieses Sal», und erhftlt beim Erlallen
das. Ansehen uud die Cguaisleuz des gelben WscIims.
In einem Flaliiitie^el verbrannt Uefa dasstiUjo 8,ti Pc
l^alk zurück: es besieht also aus
Kalkerde 8,6
Säure <ii4
Mit der Barjlerde »erbindet sich die Süure lu
einem weifüe» pulverförmigen, lu kaUem Wasser we-
nig auflüslichen Sähe. Die brentlich- harnsaure Hall-,
Ammooink - und Piatrnnsalze sind autlöGÜrh und die
beiden erste» zugleich krysiaHisirbar. AuB den cdd-
centrirteu ^uflciEungen diexer Salze wird durch, Sal-
petersäure die Säure als ein weifses Pul?er geftUet.
Unter allen Melailauttüsungen werden blofs die
^ea höchsten Eisenoiyds , dea zweiten Kupferosyds,
des Silbers, Quecksilbers und das basische essigBaure
£lei durch brenzlich - faaiiisaures Kali niedcrgeschli^
gen, woraus fulgt, dafs die ihidurch gebildeten breui- i
lich'harneauren Salze jeuer Metalle unauflöslich sind.
Das brejiglich-harneaui-e Salz des Eiaenoiyds iat
gelblichgrau, das des Kupleroxyds blaiilichweirs; dii
brenzlich - harnsauren Salze des Silbers, Quecksilben
nnd def ijleis sind volllcommeD weifs.
Das basische brenzlich-harnsaure Blei, d&s man
A. * J.V^^'^tII
über die brenzliche Harnsaure. 3G3
(durch die ZersetzuDg d^s baii^chen essigsauren Blejrs
Terniittelst Jbrenzlich - harnsauren Natrons erhält, ist
zusammengesetzt aus
Bleioxydol 71,5
' ^ Säure a8,5
Elemente, der brenzlichen Harnsaure. -
Wenn das zuletzt genannte Salz getrocknet , nnd
in einer Glasröhre mit dem zwanzigfachcn Gewichte
Kupferoxyd verbrannt wird, so erhält man eine GfL^
mischung, die aus 4 Volum Kohlensäure und 1 VoL
Stickgas zuAmmengesetzt ist.
Aus einer Analyse der Säure ergaben sich (ilr
dieselbe folgende Bestandtheile nach Gewicht:
Sauerstoff 44)32
Kohlenstoff 28,29
Sickstoff 16,84
V ' *> Wasserstoff 10,00 ^
-I
99»46.
Hiernach ist das Verhällnifs des Kohlenstoffs zum
Stickstoff in dieser Siyure doppelt so grofs als in deir
Harnsäure, indem letztere, nach Gay^Lussac^ nur 2
Volum Kohlenstoff gegen 1 Vol» Stickstoff enthält
/ <
,. "SSi .'■' " •■■ ""'iJ e r s t c d' s
'Neuere
. electro - magnetische Versuche"'
e r s t e d
Seit der Bekannlmacbung 'meiner ersten VomsBp
Aber die magnetiBche Wirkung des galraniBcben Ap-
parats ^J biibe ich meine UittorBuchungeo über diein
*J Vergl. Aia Iileln. Ahhxndl. S. i?S. diiMi H»n>. £■ ^
dieft eine der bedentenditcn «nlei dui nsnern pbjukib ,
■chen £Dldei'kiin£eii , die flir die Wiuaaicliart tob p^
{mu Folgen Mjrn wird. Durcb gügenwirtigs niUign Biu
lüateinag«!! worden di« Leter in dsi^Sluid gatetat, di*
VariDcha auf eine einfaclie W«!m iu wiedsrholBD ud
•ich von der WicIiIigLeit der Öintediciien Entdecka^
•elbit zu iiberaoDgen, Seit Cm/wni"! enten Veriutb itl
vielUiciit Lein iricIilij[8Tcr Tür die Lehre der Eleeukidt
und doi Chemiimat angeiielll worden) itia der Otrtmt*
(übe.
».Red.
uere ektitro- magnetische VerBUche. 365
K
^^^Brenslend renielfiiltigt, ao Tiel difs mein« äbHgM
^^^MhSftigungen erlaubten.
^^|r Die electro- magnetifchen Wirkungen scli»n«a
^^nfit von der luteiiGitat der Electricität abxDiiangcot
•ondera bloB von ihrer Quantität. Wird eine starke
electrieche Batterie durch einen Mctalldrath auf ein«
JUagnetnadel entUden, 80 erhalt lelitere Iieine Bewe-
{^ng. Eine ununterbrochene Reihe von eleclriüchen
Fanken nirht auf die Nadel durch gewöhtitiche elec-
trische Anziehung und Ahstofgung, aber bringt keitie
eigentlich magnetiacb - electrieche Wirkung hervor,,
£iiie galvanische Süule, die aus hundert zwei rn zfiUi-
gen Plauen roa Jedem der beiden Metalle susamnien-
geaeUt ist, und als flüssigen Leiter i'a^ier mit .Sslx-
waBser angefeuchtet enlhalt, wirkt auch nicht merklich
auf die Magnetnadel. Dagegen aber erhält man ein!
Wirkung durch einen einzigen galvaniKchen BogBS
TOD Zink und Kupfer, der mit einem Leiter vnn einer
Stark leitenden FlSssigkeit, wie von einer MiBchung
von gleichen Theilen Schwefelsäure und Salpeters&ure
und sechazig Theile Wasser, versehen ist, Mnu kann
ancb die doppelte Menge Wasser nehmen, ahne die
Wirkung bedenlend zu vermindcra. Ist die Obertli-
cbe der beiden Metalle gering, so ist es auch di«
Wirkung, und diese vermehrt sich nieder in dem
Maafee de'r vergröfserten Oberflächen. Eine Ziiikplat-
te von Gechs r)uadrat£oll , getaucht in eiueiT^up fernen
Kasten, worin giuh der erwähnte flüssige Leiter b*-
findet) bringt schon eine beträchtliche Wirkung ber-
»or. Aber, ein ähnlicher Apparat mit einer Zjnkplalltt
von hundert puadratzoll wirkt auf die Magnetnadel
mit solcher KraA, dafs man die Anziehung iiauh ia
einer Entfernung ron drei FoTs deutlicli b^aMrlt'
1
366 O e r s t e d'
mth wenn die Nadel nioht sehr •np6ndl!c!i i»t. Mk
einem Apparat von vierzi» gleiciftn Klemcnien liabt
ieh Keine grofBcte Wirkung hervorgebracht, Tielmehr
^cbie» wir die Wirlciing geringer ku seyn. Wmi>
> llfloLiaQhl'iiig, diit ioli jedoch nicht ausdrückü^
rietlcrholl halte, richtig ist, ao möchte ich tuinehineiii
daf» eine, wenn auch geringe, Verminderung derlei-
tendeii Kraft, welche der Vermehrung der Eleotentt
des Apparats zuzuschreiben ist, auch die electro- nitj-
neiiD'lie Wirkung vermiDcleru oiüchle.
Um die Wirhung eines einzigen galvaniKlicp
Bogen» (Dit der eiues aus mehreren Bogen oder El^
meiiien zusaipmengcbetzten Aj)parats zu rergleicheot
ist zuTÖrdersL iiilgendes zu ^bemerken. Es sey Fig. 1.
«in galrnnischer Bogen, zuaammengeseut aus einem
ßiackZiukz, einem Stiiuk Kupfer c , einem MetsU-
drath aZ>, und einem. Iic[uiden Leiter l. Das Zio|i
theilc immer eine Menge von seiner poäiliren Electri-
cität, so wie das Kupfer TOn seiner negaliren Eleciri-
cität mit, woduri;h also eine Anhäufung von negativer
Electricilät in dem obern Theile des Zinks, und voa
positiyer Klektricilät in dem obern Theile des Kupfen
entstehen würde, wenn die Communication durch abj
«Us Gleichgewicht nicht wieder herstellte, indem sis
einen freien Ueberlritt der negativen Electricilät fop
S zu c, und der positiven Electricilät von c z« a »er-
stattet. Man sieht also, dafs der Drath ab die atffr
tirc Eleciricitit vom Zink und die positive vom Ko-
ffer empfängt, Blatt dafs ein Dralh, der die beiden
l'ole 6tii«r Säule oder eines andern zusammeugesetitM
galvanischen Apparats ferbiiidet , die positive Electricilil
des Ziiikpols nud dicneg.-ilive des Kupferpots empiäng[(.
Richtet man auf diese Verschiedenheit seilte AuC-
lere elcctro-inggiietiscIlQ yersuche. 56?,
in^itT
1 einzigen galr%-.
Usohen Bogen, der wie vorhiu. beschrieben , gcorinef >
isti alle die Versuche, die ich Anfangs mit einen
] MMmengeselzlen golvanischej? Apparat anslellle,
ii ^rholen. Die Anwendung eines solchen einfaoheif '
liBogens gewülirt echoo dadurch einen grofsen Vortheili
I dafa man damit die Verauclie mit wenig Vorbereitung
tifid' Aufwand wiederholen kann ; aber ein gröfserer
Vortheil ist noch der, dafs man den Bogen «Isrk ge-
j yqg für die elitctro-magne tischen Versuche, und dennoch
Ij^icbt genug einteilten hann, um denselben au cittendün-
ven Metall drath aufzuhängen, so d^fs derselbe sich dreht
nach der verlängerten Achse des Dralhs. Auf diese
^VTeise lutnn man umgekehlt auch die EinwUrkung
eines Magiicies auf den galvaniacben Bogen beobach-
ten. Da ein Kiirper eJjjen aJidern nicht in Bewegung
^eteen kann, ohne selbst bewegt zu werden, wenn er
beweglich ist^ SD konnte man leicht voraus sehen,
dafs auch dem galvanischen Bogen von dem Magnet ei-
se Bewegung ^rlheilt werden müfstc.
ich habe den einfachen galvanischen Apparat ver-
*(;hieden abgeändert, um die Bewegung, welche ihm
ron den Magneten erlheüt wird, zu untersnchen. Eine
^eier Vorrichtungen sieht man flg. 9., wo der «c'nk-
tvechte Durchschnitt in der Breite dargestellt ist. ccco
ist ein Kasten von Kupfer, von 5 Zoll Hohe,. 4. Zoll
Jjinge und \ Zoll Qreiie. ' Djeee Dimensionen kann
^anan ohne Zweifel auf mannigfaltige Weise ändera ,
doch mufa man dahin sehen, dafs die Breite niciit zu
grofs werde, und dafs die Wände des Gefiifses so
dünn als möglich gearbeitet sind, zz ist eine Zink-
platte, li sind die beiden Stücke Kork, .wodurch ..diese ,
Platte in ihrer Richtung erholten wird. '^fJXfr *"
Es€8 O er s t e d' s
V'prMh ron MtMing, fron wenigBlens \ Linie Dtucb-
■ messer. ab ist ebenfalls ein Mesaiagdrath, aber nnr
■ 10 dfiaii, dafs derselbe blof« stark genug ist, den A[>-
E parat zu tragen, cac ist ein Faden von Hsnr, womit
I der MeUltdrath rerbunden ist. Das Gefafs cntkättden
I liquiden Leiter. Der leitende Drall) dieses A^parati
k wird den Nordpol der Magnetnadel anziehen , weaa
I diese sich zur Linken der Ebene cffffz, in der Rieh-
B toni; fi betracLtet, beßndet. Auf derselben Seite irirJ
W Aer SQdpol Kurückgcstursen werden. Auf der andcn
E Seile dieser Ebene wird der Mordpol abgestofsen , und
K'der Südpol angezogen. fJm diese Wirkung herror-
f snbringeu, niufa sieb die Nadel nicht über /t wi
i nicht unter yc oder fa befinden. Wenn man siatt «i-
I aer beneglicben Nadel einem der Enden ff einen der
I Po'e eines starken Magnet cntgegeohält , Bo wird sich
% der galraiiiscbc Apparat in Bewegung setzen , und sich
nm die rerlangeiLe Acb&e des Drallis a6 drelwn, ga>
Ȋfs dem angebrachten Pole.
Nimmt man statt des leitenden Dratbs einen brei-
ten Streifen von Kupfer, von der Breite der Zinkplatle,
so unterscheidet sich die Wirkung von der eben be-
schriebenen nur dadurch, dafs sie weit schwächer -ist.
Dagegen verstärkt man dieselbe ein wenig , wenn msa
den Leiter sehr verkflrzL Fig. 3. siellt den aenkreclh
ten Durchschnitt dieser Verrichtung dar, !n der Drei-
te de« Gef^fses. Fig. 4- ia- dieselbe Vorrichtung per-
gpeclivisch gezeichnet. Man seht leicht, dafs aebdcf
die leitende Platte darstellt und czif die Zinkplatte.
Bei dieser Vorrichtung wird der Nordpol der Nadel
nach der Ebene abc angezogen und der Südpol ab-
gestofsen und daron entfernt werden, eny bringt die
••ntgegengewtaten Wirkungen herror. Hier bat diu
neuere electro • magnetische Veisuche« 369
alao einen Appiuraft,' d^ttep. ^den wie d}^ Pde einet
Magnets wirken. Man mufs indefs nicht rei^eisen,
daTs hier blofs die beiden Enden und nicht die Tfaei«
le zwischen denselben diese Analogie darbieten«
Man kann auqh einen ■ beweglichen Apparat roa
Bwei Platten , ron Kupfer .'oad ZinH i die in Spiralen
Mbogen , und in den li<{uiden Leiter aufgehangen sind,
einrichten. Dieser ist leichter beweglich, aber erfor-
dert kaehr Vorsicht , um sich nicht m irrey l^i dien
damit angestellten Versuchen.
Bis jetzt ist es mir noch nicdt gelangen einen
gsdranischen Apparat, di^r sich nach den Polen der
Erde richtet, hersusteUeii Dazu «mis die Verrieb*
fang unstreitig eine ungemein gröfsere Bf irtgliohkeil
bsiben«
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Cr lcul«te dieser Aufforderung (
^ugleicli Rchrirtliuli se!n Verfahren luit. Dit% i
g^'-Jf* = ,
j, Nimm ein Viertel Pfund Pergamentschttitzel (vm
gutem i'cr<;ament) und lege sie ia eine Pfu
8tnu KW ei Quart hÄlt ( ttvo quart *) - p^n), und fülle
fie Obdii mit Wasser. Lafs ea Un^Bam rier bis ßnf
Stumicii kochen, und gief&e immer Wasser nach, daDi
die.l'fanne vul| bleilit. Dann seihe die Flussiglieit
durch Leinewiuid, um den diuken Bodensatz abzusoi»
dem. Diese Auflösung giebl, wenn m«n sie ItaU wer
4tw JM>l^i .C'oe Gallerte, die wir den Leim Nr. i.
»cnneti wollen.
Den i;urückgebiJebcn(|n Bodensatz las«e nocli «ooil
Itenkea in derselben Pfanne rier big fünf Stunden .Uogt
filtrlre die Außöaung wieder durch Leiiienand, uu
du hast den Leim Nr. 2.
?JU> nimm drei Foliublatt Schreibpapier, üheh
gtreiiibe sie mit einem feinen feuchten Schwamm, nnl
leime sie »uBauimen mit Nr. 2. Breite sie noch feucht
■uf einem Tiochc rmS und lege darauf eine Schiefert»-
fei, die etwas Iclciner ist, als das Papier: biege die
Bänder des Papiers um, leime sie an die ScblefertaTiI
Und lafs das Papier langsam trocknen. Dann feurhl«
wieder drei eben >o grofse PapierblStter an, leime ft<
auf die vorigen: die Ränder, die über die Scbieferlv
fei hinausreichen, schneide mit einem Federmesser ah
Wena alles trochen ist , so wickle eins lUciui ScbiO'
• ),U«. etigliwhe.QiWrt.O'iortBl einei Gallo
Her all aiu Bertinei Quirl, wsicbci I
1) iil etn» ilcl-
S P*r, KubikioU I
^^r ,£tfenbeinpapier.
fifCtttfel in grobei Papier und roibe damit die Blnller '|
auf der grorücii Tafef, hi« die OberOäclie vejch und •
flalt geworden ial : dann leime nocli lin GUtt ieiiief '
(chänes Papier darauf. Mit einem Federüiesser scJinei. *
de die überflüssigen Ränder ab, und reibe die '"
fluche noch einmal, aber dieses Mal mit gejiz feinem
Ratten Papier (tine-glafs- paper J , dafa sie ganz fjlatt
wird. Wenn das geschehen, so nimm ein halbes Quart
TOD dem Leim Nr. i., lafs Ihn ili gelinder Wärme
«obmelzen, und rühre drei Efslüffel roll feinen Gypa
hinein, Ist die Mischung ferlig und gut, so trage sie
attfa Papier mit einem weichen feuchten Schwemm so
gleicliütirmig und eben als mügliuh. Dann Infs lang-
■am trocknen und reibe wieder die Ohefflücbo mit
ieiifem Papier. Endlich nimm wieder einige Lüffel
voll von dem Leim Mr i., gter«e dazu drei Quart
reines Wasser, rühre dip Mischung um in gelinder
Wärme, and lafa sie wieder erkaltoii Ist nun die
Gallerle halb flussig geworden, ao glefse diivon Jea
dritten Thnü auf das Papier und breite sie mit einem
Schwämme darauf aus; wenn dies trucken geworden,
S» giefse das zweiie Drillel auf uud endlich das lelzte,
Ist auch dieses getroclinet, so reibe die Oberilacha ,
mit einem Ulatt feinem Papier. Jetit ist das Elf^n-
beinpapier fertig: man kann es von der Scliiefertafet
abnebmen und sogleich gebrauchen.
Ulil der angegebengii Menge dcjr Jpgredieoüien
läfst sich ein Blatt Elfeuboinijapier von iji Zoll Län-
ge, und i51 Zoll Breite verfertigen,
Nimmt man Cyps (feinsten Alabastergyps, Böge,
nannten Pariser Gyps), so erhält man ein ganz wei-
fspB Elfenbcinpapier. Vermischt man drei Theile Gyp»
y.iir»./, ri.B.H.l'ij.. jg.Erf. 3.//(/t, 22
374
T h m s o n
mit vier Theilen Zinhblumen , so betiommt es d!« b£ |
(Qrlicbe Elfeiibeinfarbe. Will miui aber eine i\tii(cl- J
färbe haben , so murs man statt 0;pa ond Zinkblunn I
koUlenBaareu Baryt anwenden, "
Thomson
über die Fersisclie Naphthfl
Vori der Flücbligkeit und leichten BreunI
der Napbtba in Persicn erzählt man bekanatlicb
Wunderbares : ich wünschte sie daher genau keanei
XU lernen. Ein reisender, der sieb eiitlge Jabre ia
Fersien aufgehalten hat, verschaffte mir Nttphtbeiv
ihrem reinbteii ZuMande. Sie ist farblos wie Watseri
und bat ein spec. Gewicht von 0,755. An Geruch niil
Ceechmack gleicht sie völlig' der aus der Destillatist
der Stei[ikohIe zu erhaltenden naphtbaartigen F1a8li0>
keit; auch in ihren übrigen cUemisohen Eigenscblt
len scheinen eich die künstliche und die naiOrlicIia
Kaphtha sehr ähnlich zn scyn , doch kann man tnlf
re niemals von so geringem specißschen Getvicht iu*
■ die leichteste war noch ^r 0,817. ^"ck
1
■teilen
hätte ich sie vielleicht durch mehrmalige Rectilicatioi
anch bierin der persisci. 'n ähnlich machen können.
Die Angaben über die ausnehmende Flüchtigkeit
der Persischen f^aphtha bestätigten sicfc nicht atA
meinen Versuchen. Sie bedarf zum Sieden einer Tem-
peratur von üso" F. Bei fortgesetzter Erhitzung
über die PerstBche Naphtha, 3/5
■üe dniiMer, und liedel danu erst bei 338° F., auch .,
«p&ler. In einem ailbernen Gefafse trieb icK ihren |
iSiedepunkt« bia zu 5I>3°. Dieselbe Erhöhung des Sie-
I depnnkts zeigt auch das Terpenthinöl bei gleiclier
k Behandlung. Hieraus mofs man entweder schliefsen,
dafs Naphtha und Terpenthinöl aua xwey an Ftücfatig- -
keit versohiedcnen Oelcn bestehen, oder dafa sie zun
Tbeil in der Siedehitze zersetzt vrerden. Letzteres ist
das Wahrscheinlichste nach der Farben Veränderung,
diCdie IVaphtlia beim Sieden erleidet.
Als ich 1 Ctaan P«rsieche Naphtha durch Kupfer-
Oxyd auf die bekannte Weise zersetzte, so erhielt
ieü- t,35 Gr. Wasser und C,5 KubikzoU kohlensaures
Gas. Nun ist die in »,55 Gr. Wasser enthaltene Men-
ge Hydrogen an Volum nahe gleich y KobikzoH, unä
6} K. Z. Kolilensäure entsprechen einem gleichen Vo-
Jupi KohUnstoS': es ist also die IS'aphlha hiernach zu-
fanuuen gesetzt aus
6V Volumen Kohienstoff, und
7 Wasserstofi".
Verwnndeln wir diese Volume in Anlheile, und
S«ar in ganzen Zablen ausgedrüakt, was wir in dte-
«an Falle ohne fehler thun könne n , so erhalten
wir
i3 Anth. Kohlenstoff ^ g,^5
14 Anth. Wasserstoff — 1,76
II, 5o
Und da das speo. Gewicht des Kohlendunaies o,ln6
«nd das des Hydrogengases 0,069/^ beträgt, sa sind
^6\ Vol. Kohlendunst =: 0,823 Gr.
7 .— Hydrogen ^ 0,148 —
i
376
übet die naiürtiche
Uiernaob fehlen bei der Analyse drei Procel
Die»e geringe Mens« möchte SücliBtoEE seyn , der auch
in der Nfi|jLtha wie in den Steinkohlen enthalten eu
»tya BeheinL Doch konnte ich dessen nicht ganzgf
wiTi werden.
Ann. of Philoi. i8ao. April.
natürliche B<
Häftr entdeckte und beschrieb 177S die 1
che Boraxsäure von Toskana, ihren bis jetzt *) einzi'
gen Fundorte. Klaproili analysirte sie (Beiträge III.
99), und fand darin aufeer 86 BoraxsSure 11 schwefel-
•anres eisenhaltiges Mangan and drei Cyps. Diesel
BOnit seltne Produkt ist jetzt in den Handel gekon-
men, nachdem Dubrouzet , Besitzer eines BoraxseM
zu Cherkajo , darauf aufmerksam geworden. Das Wu*
*) Nüalich bi* auch der verst. Smition-Tenliuit *\ii d«r In»
■el Vulcano dieae Säure .«uideekte, di« lich aber Dick
Sirtmiyiri Analyse (Vergl. dieses J. XXV, aä?. ) MB
der zu Sisio TorkommeiideD Boraiisure (Saisalln) duicb
ein» gröriere Reinheit nntersoheidet, loden ihr blofa rin»
guius* Menge Schwefel einfiemenit itl.
k^
i Abdunsten xwei Prooent'Siure. Si»
liir 3 Franliea das Kilogramm auago-
xtbiqaet hat .diese natürliche ßoraisäure
ae Farbe .und ein 8chuj>pig;ee Ansehen. Sie
seht etwas bitler. Ihre' Anflöson^ rJiihet den
BsBy' sie wird nicht gerallt. durch SBl|icterflBuree
- oder durch kleesaurcs Ammoniak, aber stark
..salzsauren 3aryt, Es ist also ein atkaliscbes
ifelsaures Salz beigemischt. Bei der Auflösung
aaser bleibt ein Rückstand, der von IMinenalsäu-
icht angegrifien wird: derselbe besteht au» rer-
[enen erdigen Substanzen , und «ntfaÜit etwu
'r«9-'
■d.
Journal de Pharmacie 1819- p- 261,
U e b e r d 1 e
fc^^ttp^"'iin Innern der ^rden,
lg tu Oäj-LaiMt nod Arrtg* Aaaalei XIII. )89 — ' AhTi
;» iBt-eine merkwürdige Thatsaohe, dafs in dor
bei beträchlliobcTi Tielen die Temperatur Meigt,
war beinahe im Verhällnifs der Tiefen, -wen«
I -nicht in ollen Gegenden in demselben Grade.
1 eiuem Sohaoltte zu Bex in der Schweiz steigt
Smamr» bei 108 ; i83 und 99o Meter Tiefe die
enttuT ♦on i4°/i z« »5°,6 imd >7%4 P* ,
5,8
Ucber die Wünnö
Z« Gironagii^ bei Sefort fanfl Cmsoiinkirei'
to6 ; 5oS und /|j3 IMel. diu reap. Temperaturen il*^;
i5»,i ; 19» «na sa^y C.
In der nretagne beobachtete Daubu.iMan zn Ponl-
laonen bei eiiipin Unierschiedc von loo Met. Tiefe »
HC Temperatorerhöhung TOn a,ä Cent. Graden
Huelgoat bei «itna aoo , Meter «inen Teinpenil
•chied von 6,6 C. Graden. '.
Jn den Gruben bei Comvrtll herrschen ni
Pos folgende Temperaturen;
Bei MO ; 319 ; 329 ; 348 Met.: i9°t4i 3o,5
— 110 ; 027 ;.3ag ; 366 — ,: J7 " ; Sl ; 23j3
■~ J19 ; 9^7 ; 3o3 ; _ ; ao '; ii j 22,8
— ia8 ; a95;557i42» — : 16,9 ; ai "; ^3,5 ; a6,6 ■
— 101 ; 934 — ; ilji; i 16^
— ia8 ; 334; 34a — : 13,9 ; 17,*; so,5
Hier zeigt §ioh weniger-GtMetsmarsiglieit , weil ia
einigea diesen Schachten durch Grubenwaeeer dif
Wärme mehr oder weniger milgetheill wird.
In verschiedenen Steinkohlengrubcn deq nOrdU-
eben Englands steigen ' nach R. BalU die Tempetiitif
-reo
C. Grads
146 Met. Tiefe um 6,1
-
i54
-
-
-
"6,7
-
.'S^>-
170
_ ,
,
lt^ä
_
s6,
—
..^,.
—
10,6
—
' '-
.36«,.
_
—
-^
»3<,
—
■>-!
In Sfidamelrika Fand Hr. pon tiamholttt b«! b«.'
trSchtlichen Erhöhungen über die Meeresfilcfa« ■!>«••
falls in den Bergwerken eine mit den Tief«n >^nw&>
im. Inäem dar Erde.
379
Ic Wirm«. . Bsi iBoo läK^liöo Toius Hftli«j ■wx»,
er 'Atmosphime die tmttlet« Tompeiritar 7*,8'(«, '
ictte , BMgte BJch in den Groben bei glcitiher H5;
in^ WSam' <roa 11«,»^' welche bei gr6Aer«n T««*
rtm 35a bis 5oo Toiaen «nf ih-'^ b>* i9^6'ttieg^»
lä den Graben bei Freiberg fikod Daubititaon ht^
«lebenden Teufen folgende reBjf. Temperatttrea : - - .
|- M' K gJ
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m-
» 0»
Saßh 'nenern Beobachtnagea, vodfr^ die ros
«er
i
SSo lieber die Wärme im Innern der Brde.
der GruKe 'Beacbeertglüok bei d«B Jeufen von iSs
b6o M. d>i Thermomeler Tön 10°, 9 zb i&* ; nnl
Alle Hoffnung Gollei finden sich bei 75 5 170;
and 3So Met., die unveränderlicben Tempenti>
^ ; ia,8 ; i5 ^ 18,7 C Die (lebirgaart Ut Goeifk
nach diesen' Üeobacbtungeo ist die WärmezTmah-
metwt Inoeru -der Erde nicht gleichförinig an ttUea
Panltlen und in den verschiedenen Gebirgen, slltb
«ie zeigt doch, daCf ea in der E^rdltugel eine von im
äussern Wärmezuflufs unabhängige WärmeqTielle giebl,
die nicht blofs in einzelnen clicmisclien Procesun,
wie in Schvrefelkieszersetzungen u. s. w. gesucht
den kann *}.
^^^^ •) Es würde angemein wichrie «eyn, wenn es möglich
^^^B~ im Innern der ^rdrisde aolcbe iiotherroiiche Linl
^^m »iohen . wie die«! Hr. „. ü„mh,Ii, filr die Erdober
^^^B, ID ichöa auae«riihrl hal; allein itxa sind die Liahi
^^K Beobachtuiigeii nifcht.iiiiilgnglioh ,. — eine Auirnidenaf
^^g lu oinar inlertaiOnltn Albcit für »iiienächafiliche Berj-
^^K müiaer. Schon JÄubichlungen über die Temperatar Am
^p' Inner» eine» "tleiaeo „nd iiollrlen Gtliirge., und iwir
hier vorzüglich, wie io dem gruhflnreiclien Harz, IeSb»
ten xa ■Fhideatwerihea ResulCatea Tuhreo. Hr. *, pH^
Jt/H hat dafür vorgearbeitet.
/ ^
Oay-IiUssac flb. die Wärnf^ d. Vaciium0./38f
^ /■ - ■--
t «
1 ki
Uebcr
die Wärme des leeren Raums
G a y ' L u s s a e. *
Ans tl«n Anti»l. c^e.CU. et dp Pl^ys, i8ao,^M|ri^
.■■••• • ■ . .. . t. ■ . ■
•i«i
. .Durch sehr eenaue Versuche \Mlir. Gay » Lusshe
.gezeigt , dafs bei der Ausdehnung und. Zusamniehzie«
hunfi[ eines leeren Raums die Temperatur 'desselbe^
,sick nicht lindert, irährend in einem mit 'Luft aii'fi'e-
füUt^n Rauipe durcli eine Verdünnung oder Verdich-
tong der Luft sehr merkliche Thermometerreränderun-
~£:en entstehen.. Hieraus schliefst Hr. Gar-^ZmsäoK
dafs eini^ leeren. Räume J^ein eigenthänuicher Wif-
megehäU ^^hommen Iconne,* un'd.d'aTs die WärVneei«-
^cneinun£^ea um Vacuo CErkaltunfi:, u. 9. w. ) rnuT aaJA
maiütat der durchstranleiid^^' Warme smd«
( -a
aultat dw durchstrc
i*
. j • . .
i s ■'» .; : :..
gta
li f f.
ITeLcr
aie Versiäi-kung des Tons in der ^aolu,
A. von Humboldt.
t>er Ton schallt bekanntlich des Nschti atärli«
ond weiter als bei -Toge. Hr. r. HumliolJl hörte du
GerauBch der WaBserrallo und der Vulkane in der
Nacht aiicli dajin deutlicher und heller, wenn, nie io
den Südanierikanisclien Einöden , die belebte W«ll
jfluter iet aU bei Taige. Die gröfsere Ruhe bei Nacht
kann demnach nicht die Ursache des starkem vnd
heilern Tonens zu derselben Zeit eeyn. Hr. r. /lunt-
holdt schreibt diese Erscbeinang vielmehr der Lächt-
abnesenbeil; zu, wodurch ■ die Elaslicität der Lufi
gleichförmiger wird, während bei Tage durch du
Licht die ScLallwellen unterbrochen und geatört wer-
ben, — eine ErhlSrung , die sieb auf die neuerlich
von Chladni und Biot gezeigte Analogie ' der Lichl-
und Schallacbwingnngen gründet.
Aon. de Cbtmie et Phya. 1820. Febr.
iSM
> ■ . ■ -.
..-: 3 j'i»* •«•'»^ ^-»^» '" fTDfOii
■ ; , il ■ i i f .1 .••...* -— . -
-iÄiis einem Briefe ' iäW"lEirn/ rrof. ^'^
v,'>-i in Kiel.
Meine Tantaline *) hat . sich in Kieselerde \ aufga*
löst. Da ich nicht ganz traute, so habe ich die Ver*
iache vielfach yariirt , und nun eefunden , dafs^ die
'Kieselerde, wenn sie nicht auf das stärkste geglüht
ist, die Eigenschaft hat, die so viel ich weifs, noch
unbekannt war, durch Hülfe der Wärme sich im
. hohUneäuerUchen Natron und Kali yollkommen und sehr
f r%ichlich aufzulösen, und beim Erkalten sich so gut
\ \f}f Yollständig in sehr lockerer und zum Theil gaU
f Intartiger Gestalt daraus abzuscheiden. Ich habe ab-
•ichtlich zu diesem Behufe den reinsten Berg-Krystall
gew&hk und diese Eigenschaft an der Kieselerd<i
^ S. dieses Journal. Band>28* S. 97. — wobei die Bruci-
rersetiang xwejer» hier in Bezug stehenden y Abhandlun«
gvsL des Verf. nochmals entschuldiget» nnd bemerkt wird;
[. ^dafs die Analyse des Eniyalithi Band 39. 8. I. der Un-
\ tersnchung der T^UUne im Druck vorstehen soll.
d. Red/
/ ..
384 Pfaff Nachtrag z. Anal, d. Eud jaliüu.
desselben erkannt. Vm. *da» • H i t cl ar dehy drat ron al*
lein Wasser sn befreyen ist eine sehr heftige Roth*
glühhitze nötliig. Stark geglüht und im Glühen fett
sußammengesintert Terliehrt die Kieselerde diese Ei-
gtnbchaft gänzlich. — Ich theile diese kleine Notis
zur yorläuiigen Bekanntmachung und . Beriohtigiin|;
meiner Angabe mit. — Doch habe ich nait der .Iliefd-
erde'des Sei^kryetaOa nfo eine so PoMomnuAe öilkrU
frhaltea kimn^n, wie mit 4^r lUeselcrde dea Eudyy-
Bihs.^^ • "^ '^ -
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dsi;
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NVV. 1. s
o 6.8
;?;^5,Fo|a§
736,4
NW. 3. 3
«W. 1. 3
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Tfkib, Win ■.
V erm. Fr. Wd
Wiud. Heiler
Tcuba T«ge
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V<:[iDi<.i:llt,
liul.. ViDcl.
Tiiih. Regeu.
Trüb. Regea.
Trüb. Regen.
Sohön, T.U..
Tage mit Wu
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irub. Wind.
V«rnii.ch..
Schon,
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Srhön. WlMd.
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Schon.
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Tage mit Gew
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Regen. Trüb.
Rogeo. achöo.
BfLir.
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S'bpn.
VermiKhl,
Heiler.
Tage ntil Rtg
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Venu. WinJ,
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l.ilb. UegBi..
Vermiiebr.
Scbou.
Sehe,..
bogen
ij-
Saiön.
Verra. Wind.
Trüb, äthön.
V-niiitcliI,
Vermischt.
Heiler.
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N-hfi. l.üb.
EnU. Oewitler
Trüb. Verm.
Schöne Nick
iöl
Truk.
Vorm. Nichl»
Triibe Nacht«
Scliuu.
Vermiicbl.
Scbü...
SchÜa.
Vermis.bi.
Bali'. Oowili,
Keßen, Trüb.
Nachte milvV
iK.
Trüb,
Trüb. Regen.
Rogen bogen.
Trüb,
iNächieuiiSiii
Nikhie mU N.
19'
T.öh. ReRBn
Verm. R.genb.
Trüb.
i^ächie mit S
311.
T.iih.^
Trüb. Regenb.
ScbÜn,
gen
3!^
Vorm. Wind.
T.ub. Wind.
Heiler.
Nächte mit (
S^bÖn.
Veridiicht.
Schön.
Tr. Wd. Reg.
Tr. Wd. Regen.
Trüb, Wind.
34.
Trüb.
Vermi.cli..
T.iib. Regen.
Weiterleucht«
Tr. RfK. W.I.
Tr. Refiei. Wd,
Tr, Res. Wd,
llerrschenüe 1
de NNW.
■L-Eüb ßeaeu.
Ti tib. «'.ml.
Trnb. Verm.
Stum.
enii; G-wiiter.
^7-
Trüb
Tr. Reg W.nd.
Trüb, Regen,
Beerag des Ri
lieg. It. Wd.
Verm. Wind
Trüb.
19 Linien.
jg.
T.üfa.
Trüb, Verm.
Heiler.
3o.
Heiler.
Heiter.
Heiler,
Betrag der Ad9
3i.
Heiler.
H=iter.
Heiter.
atung 99 Lin
Zahl der Beot
Den i8, lg. 3o, Abends 7a, 7J, 7 Ulir
Facben, das iKiziemal ichün, uad doppoUi
tungen 3 11,
bei Ulis keiu Ktgen.
1.
i^hkdM
289
r
i-
MineralogUch • clieitiisclie
vUntersuchungen
übet ein
neues f o s s M e s'S^a 1 2*)
J^ Hofrath Sttomeyer^
_ < ^ Profetaor la Göttingen«
CVVi® selir die Süssem Itenn^eiclien eines Minerals,
g^nn man darauf allein achtet, trügerisch seyn kön«
rjjfenr dies zeigt Torzüglich der Polyhalit, ein neues
Voasil aus der Classe der ßaliee , Hessen chemisch • mi^
■berälogische Untersuchung hier folgt*
Ul . £)ieses Fossil findet, sich bei Iscliel, einer Stadt ia
HE)berdstreich lui der Salxburgischen Gränze, und konunt
^Vorin Lagern^ zwischen Steinsais. Anfangs wurde daa-
leUHi f&r eine Varietät des frasrigen Gjrpses gehalten«
mg «
L Ü»i n 1» • - i> - ■■■' ■ j -j ,*
[/ ^) k« Conim6Qt« ä6 Pojylitlitti > iioirä 6 iaÜafai classe f osai«
liuni fpecie » in den Coniin. Soc. reg. tcientiariim Qoet*
lingensis« Ynli lY.. i&ao«
Strom eyer
Dana sielllc es unser beriibmte Werner unter Ji
bydrit, und nannte dasselbe nach seiner Teit>ir Um'
gen Anhydrit. Dieser Anordnung stimmten suleUl Lii
Moht , Karsten und die uieiBten uideru gelehrten Mi-
neralogen.
Der Güte des Herrn von Schreibers ^ fiirectors du
kais. NaturalienkabinetB eu Wien rerdaiike ich anfsM
mehreren aadereu Oestreichiscben und (jngaritL'hcii
Füssilien auch ein Exemplar dieses Salzes, das ich ei-
ner chemiBcheii Analyse unterwarf, da diese bis jeirt
noch fehlt.
Schon bei der ersten vorlüu^gen Unter such nag
zweiielte ich an der Identität dieses FossiJs mit den
Anhydrat (wasserfreien Gyps ) : es theilt nämlich der
Zunge einen leicht salzigen und bittern Geschmad
mit, welcher yon einem den Anhydrit gewöhnlich )»
gleitenden Steinsalz nicht abgeleitet werden kann, jt
die Auflösung des Polyholits in Wasser oder Salpeter'
aäure durch zugesetzte Silbersolution kaum gettült
Auch wird dieses Fossil weit leichter ais der An-
hydrit vom Wasser Vufgelünt, gröfsteutheils schon ot
ne Mitwirkung der Warme , fast nur 8chwcfcl»auHl
Gyps zurüeklaHsend, und die saLigbiltere A"'Iösud|
giebt beim Abdampfen , ausser schwefelsauren Kalk,
Krystalle eines andern schwefelsauren SaUca von prii.
matischer Form und dem Geschmack des frischenFofr
ails. Vorzüglich aber unterscheidet es sich vom An-
hydrit durch seine leichte Schmelzbarkcil; i]«nn «
fliefst augenblicklich vor der Welngeistftamme la einer
Qn durchsiebt! gen Perle.
Dieses Verhalten liefs mich anfangs rermutfaen,
dafs unser Fossil zu demjenigen gehöre, ^reiches wr
über den Polyhalit.
Sgi
niger Zeit bei Villarubia ohnweit Occana Jn Spanien
>eiifalls zirischcH Steinsalz entdeckt und Ton Bragni-
•t , dem wir dessen Ptenotnifa verdanken, wegen der
nsammensctzung desselben aus Glaubersalz und An»
^dril Glauberit genannt worden ist : icb hielt es wo-
gstens für nahe venraiidt dem Glauberit. Dies hoim-
ich indefs, da ich den Glauberit aelbst noclt nicht
»rehea hatte, blofs nach def von ßrugniurt in dem
>umal det Miues Vol. aö. p. 5 — ao. mitgetbeilten
^Schreibung und Analyse desselben Tcrmuthen , wo-
\ch der Glauberit eicli ebenfalls im Wasser und ia
inren leicht aullost und eine salzig bittere Auööauiig
1 Wasser giebt , ferner leicht schmilzt zu einer un-
iircbsi cht igen Kugel, und auch ein nahe gleiches
teciÜBches Gewicht hat. Allein eine nähere tJntei>
Lcbung unsera Fossils zeigte mir bald die Verschie-
jnheit desselben vom Glauberit sowohl als von Au-
^drit. Es fand sich nämlich, wie sich aus den nacb--
Igenden Analysen crgiebl, weder schwefelsaures Na*
oa> in demselben, noch allein wagaerfreier schwefel-
itirer Falk, sondern zugleich schwefelsaurer Kidli
id wasserfreie schwefelsaure Magnesia, und auaseiK
iOk, was für Fossilien dieser Classe besonders unte»
ibeidend ist, schwelelsaures Hali.
Hiernach trug ich kein Bedenken, dies Fossil als
!U unter den natürlichen Salzen aufzustellen , und
h nannte dasselbe Polyhalit nach der auegezeichnet
ihlreichen Menge der iSalze, 4ie seine Zuetmuaeii-
itzung bilden.
Sga Stromeyet
l
Mineralogische Besclireibung des Polyhallu.
Der l'olyhalil iat bia jelst, so viel icb weifa, nocli
nicht regelmälsig kryslallisirt gefunden worden ^ «on-
derri nur in derben Maosen, von dicliler uder blüllng-
fosrlüer Teilur. Die glcielilaurenden und meUl gt-
hrümmiea Fasei-n haiif-en jedoch an fest zusammen,
dal's man keiuea deutlichen Blatlerdurchgang bemu-
ken kaun.
Der Broch ist aneben und beinahe ■pllttrig.
Die Urucbstflcke, worein das FuHSil zerspringt,
lind scharikantig und meist uadelfürmig.
Ba ist halbharl und leicht zersprengbar. Doch ilt
es harter als der Atihydril , indem es diesen schwach,
Qud den i:«läjidischen Kalkspath stark rilzt. Vom FIuT*-
^•path wird es leicht geritzt. An leichter Zerspreng-
barkeit hingeijen iat es dem Anhydrit gleich und kanD,
wie dieser, li'ichi zu Pulrer zerriebeu werden.
An specitischem Gewicht steht es dem Anhydrit
irenig nach. Ein Stück Polyhalit, das in der Luh
ß.ggi lirammen wog, verlor im Alkohol ron o,^^
DicUligkeil, bei einer Temperatur von 11,5° 0. , nad
einem Luftdruck von 0,7118 Meter, an Gewicht a,586
Gram,, woraus im Verhällnifs zum Wasser bei der
ang'.'gebenen Temperatur und Barometerhöhe für dn
Polybalit sicli ein spec. Gewicht von 2.7683 ergiebt.
Die ins Ziegelrolhe sich ziehende Pleiachfarl«
scheint diesem Fossile ni^ht eigenthümlich anzugehö-
ren , sondern von dem mechanisch beigemischten, iii-
eelbe ganz durchdringenden Bisenoi^'d herzurühren.
Der Glanz der fasrigen Abänderung ist aa der
Oberfläche . wAcheortig ins ferlmuttergläazende ; die
J
über den Polyhalit
3o3
linkte AbSiiJernng aber zeigt oo der Oberüäclie hJoC»
«inen Wachsglani, eo wie a,üch die fasrige auf dem
Bruche.
Kleine Grur.bBlücke des Fossils sind ganz durchs
•clieir.eiid , grüfeeie nur an den Hanicn. '
Gegen das Liclit geliHilen ersclieiuen. die zarten
QfliUer durchsiL-lilig und beinahe farblos.
Strich ; rölblichwejfs.
Obue Genich, sowohl nach dem Beiben als nacb
dem Anbauchen.
Uäugt oii^ht mertlich aa der ZuDge: erregt aber
aipen schwach sal^i^hiLlereii Geschmack, nnd tbeilt
Aieiea Geschmack aucb dam Wasser luil , wenn die-
ses einige Tage über Bruchstücke des t'ossilt stebt.
Stücke an. einander gerieben oder mit dem Mes-
ser geritzt leuqht^n nicht im Ounkcbi, auch giebt das
l*ulver auf glalieude Kohlen gesUeut J^eiacn j[>h(jepho-
riochep Schein.
;. -Nicht cleclrisch.
Folgt iiicbl dem Magnet; auch zieht der Magnet
^UB dem feinsten Pulver nichts aus.
An der Luft «i^bt das Fossil etwa» Feuchligk.eit
^^tl<
II.
lemische Untersücliung des PoIyhalitS.
I. Vorläufige^ Versuche.
l. a itf t r o c l n e m IT e g *. ^
Ein Staclf..4ps f olyhulits in einem l^Iatinlgff^, 1
filier die (Ltiuiue A.^ Wcingeistlampe gelialien , ve^ 3
lieft ,BcbiieU seine £turchfiichtigkeil,:,«ird etw«« bjof^j
Stromeyer
ser «nd röthlichweifB. Aach vermmdert lieh die C»-
häreoz und die Theilcheii des Foesili, obgleich duicfa
da^ Olüfiei» ein», h^Tler geworden, hangen weniger
fest an einander. VViid darauf die Hitze bis xom
M'eife^lühen dee Löflels verstärkt, so schmilzt du
Fossil und Tcrwandelt tich ia eine undurclisictitigfl
braune Masse.
b. Uiesciba Vcränderuns; tritt ein, wenn ein Sl&A
mit einer l'latinzange in die Weingeistflamme gehalten
wird, nur enlslelit die Undurchsichtlgkeit so gl eich bei
der Berührung der Flamme, nud Laum glühend ler-
fliefft das Slück zu einer undurchsichtigen hraiUm.
Perle.
c. An der Flamme eines Wachs- oder Talglioto
dasselbe.
d. Vor dem Löthrohre fliefst das Fossil aDgcn-
blichlich.
e. Mit gut calcinirtcm Borax auf einer Kohle mit
Hülfe des Lollirohrs der Flamme ausgesetzt , .blölit
sich das Fossil nach Art der sch'wefelaauren tialie an-
fange stark auf und (licrst dann mit dem Berax zu ei-
nei; klaren schwach brauntichgelb, gefärblen Kugel
zusammen. Mit Borax übersättigt wird die Kbgel vO'
durchsichtig und weifs,
_f. Um zu erfaliren, ob die VerändernngeSi
vrelche das f'oBsil. Leim Glühen in Hinsicht seioer
Farbe, Durchsiciitigkeit und Oohsrcnz erleidet, nur
Tom Verlust seines llryslatlisaliouswässera, wie Cl
scheint, entstehen oder ob dabei noch andere Stoffe
verflüchtigt werden, brachte ich lo Gram, in Sto-
cke zertheilten Polyhalils in eine kleine Glasre-
torte mit einer Vorlage, die , mit einem Qoecksil-
berapparat rerhundea war. Bei der Erhitzung wurde
über den Polylialir. SgS
der PolyhaI!t sogleich weifs, verlor Durcbsichligkeit
und Farbe, und es erschienen leichte Dämpfe, weiche
T«rdiclitel im Halse der Retorie »rie Thaulropfen her-
abraiinen uod in die Vorlage übergingen. Aber aus-
eer der durch die Hiue ans der Retorte zugleich mit
ausgetriebenen LaTl zeigte sich keine andere elastische
FlüBsigheit oder Terilücbtigte Substanz, obgleich die
Hitze in dem Grade versttirkt worden war, dals der
Boden der Heiorte zu scbnielzeu anfing und das Fos^
sii Bu einigen Stellen mit dem Glase zusanimenflors.
Die dadurch erbaltene FluBsigkeit betrug nur we-
nige Tropfen und wurde als völlig reines Wasser er-
kannt. Woraus hervorgeht, dafs die Vei-äuderungen
nnsers Fossils in der Hitze bloia dem VerhisL an Hry-
•tBllisatiotiswasser zuzuschreiben sind.
B. Vorläufige J'erauehe auf neuseiit tf'ege,
a. Vom Wasser wird der Polyhalit leicht ange«
fpriflen. Stücke desselben mit Wasser übergoiseui
werden, wie erwähnt, schon ohne Mitwirkung der
W&rme grofsentheils von dieser Flüssigkeit aufgenom-
Jtten, und schon in gelinder Wärme zieht das Waa-
t€r 'mehr als l.aus dem gepulverten Fossile auf, ein
geschmackloses röthlichweifsee Pulver zu rück lassend.
Wird dieses Pulver aber mit Wasser zum Sieden er-
Intzt, so löst es eich zwar schwierig und nur in vie-
lem Wasser, aber beinahe gänzlich auf, so dafs'nur
eine sehr geringe Menge eines gefärbten unauflösli-
t eben Pulvers KunicUbleibt.
b. Die Auflösung des Polyhalits in kaltem Was-
ist wasserhell und ganz farblos. Ihr Gesehmaclt
ligbitter. Sie rotliet auch die blaue Farbe des Lack-
oder des Veilchen saftes , stellt die Farbe des darch
1
Essig gerötKeten Laobmuepapierfi nicbt wieder her^
und macht die gelbe Farlie des CurcumapapierB aidil
diiiikol. \n iler Wärme eingeengt wird die AuBösvng
bald Irübe und eetxt oaileiriirmige gesclimacklose Itry«
Blulle ob. Durauf der freiiviliigeu Verdunstung über^
lassen gicbt sie prisiiialiauhe, durchsicblige Iirj-atulla
vom saUiiillerm Geecbmack der Auüösuug. Diese Krjr*
elalle bestehen Uieüs aus vicrseitigea Prigmen mit vieti
seiti^^er Zuspitzung, iheila aus secbsseiligen Priunea,
mit auf beiden Enden auigeseUlen eecbaseittgen Pyit>
midcn. ü^rsterc zerllietseu an dar Luft.
Das ncitcra Vferliallon dieser AuJlöGung zu c|m
Alkalien, ^üucca-uDd anderu Keagenlieu war falgev
des I
1. Mit reinem atzenden Kali versetzt wird die Au6
lÖ^ung sogleich trübe, und gicbt einen wcifBen Nie-
derschlag, der sicii nach dorn ZusaUe von mehrerm
^ali nicht wieder auiläst, aber von der Saljietetsäure
leicht und obue Aufbrau»ea wieder »ufgeooimnBa
w- d.
.3, Aul gleiche Weise wirbt älzendes Ammonia!«,
doch enliiebt dadurcb keine Trübung, wenn die Auf.
lösiiug durch ^ulpeiersaure vorher etwas gesohaiA
worden.
5. I'tohlensQuerlicbeR KfJi giebt einen reichlichen
yreilaen IN iederachlag , der sich sogleich als eia weirsea
Fttlver absetzt.
4. l'uhleosauerliches Ammoniak desgleichen,
5. ]\lineraUäuren der Auflösung augetröpfelt brio-
geo fast gar beiiie Veräqdei-ung hervor.
ti. üiiler. den i'flan^ensäurea dagegen bewirbt die
Kobleusäure sogleich einen reichUchen Niedersclüag;
dio NVcinstemsäurB trubj uur in grofäer Meng« «oge-
über den Polyhalit,
S97
t die Auflösung und sclicidet ein weiTses Itrystalli-
MiBch-ltoriiiges l'ulver aus, da» bei der üniereuclmng
Eigeiiücharten des eaureii Weinstein sau reit Kall
»eigt.
y. Kleesaures Kali r«]lt aus der Auflösung sagleicli
eine reicldiclie Mengu Idcesauren Hallt, nach dessea
Abaoiiderung sowolil reiues als kohlensaueiüclies Kali
and ätscciides Ammoniak aus der übrigen rliissiglteit
nocli ein weifses Sediment nieJerBchlageD ; alwr koh-
lensaures Kali bewirken dariu weiter keine Trübung.
8. Durch Bahsaures Plalin wird die Auflösung
sUbald trübe und darauf füllt in beträchtlicher Menge
i gelbes köniigea l^ulrer nieder, dos sich wie salzi- ,
•anres KaÜplatin verhalt.
g> Salzsäure Barytsolitlian giebt sogleich eitjen
fltftrken weifseri IVicdcrschiag, der sich weder in Wos-
«er noch in Säuren auflüst. ^
10. Essigsaures Blei scheidet sogleich ein neifbea
k&rnigeB Pulver aus, das in Essigsäure unauflöslich
ist.
11. äolpeLcrsaures Silber maqht die Aul^isung blofi
etwas milcliicht und giebt damit nur sehr wenig salzr
saures Silber.
13. Durch Callustinktur wird die Auflösung we-
der gefurbl, noch sonst merhlich' verändert«
i3. Durch blausaurcs Eisenkali eben io wenig.
14, Auch Scitnefelwaseerstoff-Kali bewirkt keine
merkliche Trübung,
Aus diesen Versuchen erhellet, dafa dJe Auflösung
dei Polyhalits schwefeUaure Kalkerde, schwefelsaure
Magnesia und schwefelsaures Holi mit ein weuig salar
laureui Natron oathält.
Um auszumitlela ^ oh aueh echvrefelsaufes Natron
4
S t 1
o 111 e y
tu den Beitandtheilen dicaea Posails gehöre ,
ich eine Abtlieilun^ der Außösung durch essigaanrea
Baryt, und dnnipfie b!b itacii Absonderung dcG schwfe-
rehaureii Haryis ab. Den gelrockneten Rüchstaa4
glfihfte ioh , und zog nach Verja^ung der Essigsaure
a;ii dem zcrscUlen i'ulrer alles Autlogliche mit sieden-
dem' Waeser au3. Die^e alkalisch« Auilüsung wurde
durch Abdampftn cioEcengl, und mit SBlzsaurem Ph-
tin feraeUt, worauf sich zwar eine Trübung aber doch
nur eine geringe Spur von BalzBaurem NatrtHi zeigte,
welches ohne Zvvctfcl dem, unserm Fossile immer ao-
)iangeudea, Steinsalze beigemeeaen werden .murj. Nach
fernerer Sättigung mit SchwefeUänre gab die Auflfr
Bung bei freiwilliger Abdunslung auch weiter nichto
als Kryaialle von schwefelsaurem Kali.
c. Der vom hslteu Wasser nicht aufgenommeM
Rückstand des Potyhalila gab mit siedendem Wasa«
behandelt eine TöUig neulrale wassarhelle und ganz
farblose Auflosung. Diese war aber ohne Geschmack
und setzte beim Abdunsten blofa schwefelsauren Kalt
iu nadelförmi^en Krystollen ab. Auch verhieU sie sieb
gegen Heagentien wie eine bloae AuflösuRg dieses
Soltes; denn sie wurde weder durch ätzende Alkalien
g«fallet, noch durch VVeinsteinsäure noch auch durcb
salzaaurea Platin oder salpetersanres Silber gefällst.
Aber kohlen säuerliche Alkalien , Hleeaäure and klee-
ennres Kali sowohl als auch salzsaurer Baryt und eenig-
snurcs Blei braclitcn darin reichliche Pt'iedcrgchltigt
hervor.
(/, Das rom helfsen Wasser endlich mrücbgeitl-
gene rüthlichb raune Pulver wird von rerdfinnter Sal-
|ierer9äure ohne Mihvirliung der Hitze kaum sjigegri^
l'ea , in der Wärme aber aufgelöst za einer rölfaUob-
über den Polyhalit.
399
ichen zu Folge ist der
FOrzüglich aus schwefel-
lini Flüssigkeit, woraas sowohl ätzende als mit
Koblensaure rerbuiidene Alkalien Eisenniydhydrai nie-
derschlagea. Durch Galluetinclur wird die Solulion
sogleich schwarz, und blauBaurea Gifienkali fället dar-
aus Bcrlinerklau Salzsauier Bnryt dagegen und aiU
petersBures Silher bewirken nicht die mindeste Trü-
bung. Hiernach besteht d&a, rechliche Pulver blora'
aus rathem Eisenoxyd.
Diesen vorläufigen Vet
Poiyholil, wie ochün gesagt,
saurem Kalk, schwafclsaurer Magnesia uud schwefelsau-
rem Kali zusaniQieiigeeetit, und enthält zugleich eine
geringe Menge Wasser mit etwas rothem Eisenoxyd
und. salssaurem ISatron.
Das rothe Etsenoxyd und das ealzsaure Natron
fcetrefiend leidet es wohl keinea Zweifel, däCa diese
Beslaudtlieile dem Fussile nicht wesentlich angeliüren
sondern demselben nur mechanisch beigemengt sind.
Das Wasser aber scheint, nach dem Aufblähen, wel-
ches der Polyhalit beim Glühen zeigt, zu schliefHcn
mit einen Theile des darin befindlichen schwefelsauren
Kalkt zu (>fps verbunden su seyn.
II. Nähere chemische Analyse ths Polyhallls.
A.
Zuerst sollte der Wassergehalt, den naoh den
rorhin angefülirten Versuchen der Polyhabit beim
GJühen verliert, genau aus dem dabei entstehenden
Gewichtsverluste bestimmt werden. Zu dem Ende
setzte ich ein bestimmtes Gewicht des Fossils in Ideine
Stü'cke zerlheüt in einer etwa 10 Zoll lange Barome-
ter röhre , die an einem Ende zu geschmolzen war, dem
Stromeyer.
Feuer ans und wog den Rüclistand naok, gSnzIicKcr
Aiutreibung des Waeseri. Dieseu Versuch wieder-
hohe ich mit grofsler Sori;fuIt mehrere Male, um ge-
wUa EU werden, ob der Wassergehalt bestandig oder
verkiiderlich sey.
Die Uesnlttite dieser Vcrsirehe sind zur Verglei-
chung in naclifolgeader lahella zusammengeeteilt.
i Wasser 1 Mlltel-
Zelil der des
teiri'oly-
L
U.
IV.
V.
VI.
Vfl.
VIH.
6,6(;o
5.573
5.G5i
j r^oo»
5,9a i
5,693
4,45 16
6,=57
5.3 24
5,3o5
4;G95
5,504
3,47a
4,i8ö5
0,191
o,4o3
0549
0,348
o,3o5
0,567
0,593
6,o654
6,o5i5
G,26a5
6,i5&2
6,iOfio
6,1989
5,9«38
5,3081
zahl der
Wasse«-
rjirfi.eT-
leo.
Für die beiden letzten Versuche VII.
war das Fossil vorher von der aus der Luft angezD'
gcncn t'euchtigkeiL befreiet wordenv
Aus diesen Versuchen geht deutlich heiror, daTs
der Wassergehalt des Polyhahts nicht Terändei4idlt
ist, HOadern ein besiinmiLes Verliültuils behauptet,
iudcni die geringen Verschiedenheilen der Resi^t«tft
Tun der aus der Luft angezogenen FeuchiigKeft her-
zuteilen sind. Vietea bestimmte Verhältnifs des Was-
sergehalts lufst auüh scbtiersen, dafs das Wasser dem
i'osNile nicht zufällig beigemischt ist, sondern einen
wesentlichen BesUndlheü desselbca bildet, tiod. dai
über den Polyhalit.
Verhalten des Polyhaüis beim CA&hea zeigt, iaCa da«
Wasser mit Bchwefelsauiem Kalk zu Gyps rerbunden
eey.
Wenn wir nun den Wasser^ergebalt des Polyhfl»
lits naih der geringern MiLlelzalil der beiden Vertäu*
che VII. Mild Vlil. acliälzen, indem da§ Fossil, wie
vorhin iienierht, aus der Luft elvraa Wasser anzieht,
IS finden wir, fiir 21 Tlieüe Wasser 100 Tbeile Gjpg
^Arechnet , in loo Theilen Polyhalit an Gyps odeC
^if. Wasser rerbundenen schwcfeUaurea Kidk 28,2bl^S■
Tluile.
a. 5,045 des zum feinsten J'ulver zerriebenen Pos-
sils wurden mit dem doppelten Geiviciile lu hinlÄng«
lichem Wasser aufgelösten hrystnllisirten /lohlensauren
Natrons eine halbe Stunde long gcltocht, und zwar
unter anhaUendcm Umrühren , damit nicht roii dem
Pulrer eich etwas an den W iiudcn des Gefäri^eB an-
setze. Darauf wnrde die FlüasigUeit noch heifs von
dem zurückbleibenden Pulver durch Fillriren getrennt
und der Bückstand aufs Filter gebracht mit siedendem
Wasser bestens ausgesüfat.
b. Das ron a zurückbleibende Pulrer betrug nach
dem Trocknen in der Temperatur dos siedenden Was-
sers an Gewicht 3,275 Grm Mit Wasser und darauf
nach und nach mit äalpctersäure ültergoasen lüste sich
dasselbe ohne Mitwirkung der Hilse unter anhalten-
dem Aufbrausen zu einer wasserhellen farblosen Flüa-
. sigkeit fast gänzlich auf, indem nur eine geringo
Menge, an Gewicht 0,014 Grm. rolhes Eieenoxyd zu«
rSckblieb.
€, Um anszumitteln , oh diese Salpetersäure Auf-
I
4oa Siromeyer
Ißsung fb) den niclit zersetzten Theil dei P<
entliielt, oJer ob von der Salpetersäure etwas Eüen-
OJyd zugleich mit dem der koblensaurcn Katherde
und Magnesia aufgenommen worden, dampfte ich die
Auflösung zur Trockne ab. Allein eis seHcte wahrend
der Abdampfung nur einige nadelförinige Gypshry-
■talle ab, an Gewicht kaum 0,01, und zur Trockne
gebracht zeicie sie keine Farbenverändeiuug , die auf
die Anwesenheit von Eiaen hätte scliliesen lassen kön-
nen , sondern gab eine ganz weifse äalzmasse , die im
Waseer sich ohne Rücitstand auflöste. Als ich dieser
Auflosung zuerst einige Tropfen Salpetersäure und
darauf ätzendes Ammoniak vorsichtig zusetzte , so
wurde sie kaum trübe , und zeigte nur einzelne rothe
Flocken von Eisenoiydhydrat , an Gewicht nach aof»'
fülliger Absonderung und Trocknung nur o,oo5 Gm..
welche o,oo4 Grm. rothen Eisenoxyds anzeigen,
d. Darauf wurde die Salpetersäure AuHösune;' durch
Abdampfen stark eingeengt, in einem Platintiegel mit
hinreichender Menge Schwefelsäure »ermischt, und die
Mischung unter beständigem Umrühren in der Dige-
»tionswärmc langsam zur Trockne gebracht. Die gut
getrocknete Salamaase wurde dann so lange demFener
ausgesetzt, bis die überschüssige Schwefelsäure zu-
gleich mit der zurückgebliebenen Salpetersäure ver-
trieben war. Die geglühete Masse ivog 5,170 Grin,
Mit Wasser auf die bekannte Weise behandelt, wurde
sie in 3,241 Grm. wasserfreien schwefelsauren Kalk
ond 0,958 Grm. ebenfalls von KrystallisationswaMer
freie schwefelsaure Magnesia zerlegt.
c. Die erhaltene alkalische Flüssigkeit faj wurde
beim Sieden etwas trübe, und setzte ein weifses Pat
Ter ab, das durch Filtrirea getrennt, «nsgcenrat und
über den Polybalic.
gut getrocknet o,o5 Grm. wog, und sich wie kolilen-
saure Magnesia verhielt. Dle^e o,o5 Grm. kohlensau-
rer Magnesia entsprechen nach Ber^elius ei'ier IVIenge
Tun 0)064 Grm. geglüheter schwefelsaurer Magnesia,
f. Die Flüssigkeit wurde dann mit Salzsäure bis
zur sauren Ileaction versetzt, und die Schvrefelsäure
Termitt«lst Balzsauren Baryt geHdlet. Der dadurtli er-
haltene schwefelsaure Baryt in der Temperatur des
siedenden Wassers getrocknet wog 7,[i83 Grm. und
nach dem Glühen 7,630 Grm.
Da aber 100 Theile schwefelsaurer Baryt a4 Th,
Schwefelsaure enthalte, so belindcn sich in 7,600 Grm.
dieses Salzes a,äoi Grm. Schwefelsaure. Hierzu ge-
rechnet 0,0046 Schwefelsäure in dem bei Vers, b zu-
rückgebliebenen Gyps, beträgt die semmtliche Menge
der aus 5,o45 Grm. Polyhalit erhaltenen Scliwefelsüure
»,6o5e Grm. Wird nun die mit der Kallterde und der
Magnesia verbundene Menge Suhwefelsäuie, an Ge-
wicht i.5o;i3 Grm. + 0,6677 'J'"'"- ^ ^^972 Grm. ab-
gezogen von der ganzen Menge der gefundenen Scliwe-
felsäore = 2,601 Grm, so bleiben für das Kali o,6ö56
Gno. dieser Säure , welche nach Marcei'a Versuchen
i,4ii6 Grm, schwefelsaures Kali anseigen,
Nach dieser 'Analyse wurden also in 5,o45 Grm.
Polybalit gefunden :
Wasserfreie schwefelsaure KaIXerde (d) a,a4io Grm.
— — — — Magnesia (d)
und (ej 1,0020 —
Schwefelsaures Kali Cf) 1,4118
Rothes Eisenoiyd (b) und (c) o,üiSo
4,6808 Gr.
Hiernach enthalten lOO Theile Polyhalit:
i
'Stromeye
Wasserfreie schwefelsaure Kallicrde
Waseerfreie BchwefeWufc r^agnesia
Schwefelsaures Kati
Rothes Eiseaoxyd
ig,S6i9
37,9841
o,55ö8
c.
5,575 Grm. dicBCB Fossils unterwarf ich toh tieuem
der Analyse, und zivar in der Art, dnfs ich die Halb*
erde aus äer salpeterBauren Auflösung von der Mag«
nesia ziient rermittelst hleesaiireii Kalis scbied und
darauf die Magnesia durch Itohlensaures Matron £aUetef
endlich aber beide Basen besonder» mit Scbwefelffior*
verband. Auf diesem Wege wurden erhalten;
Wasserfreie scliivefel saure Halkerde a,6ioo GroL
Wasserfreie «ehwefelsaore Magnesia 1,1390 —
Schwefelsaures Kali *) 1,5464 — '
Rothes Eisenoiyd o,o?oo — ~
5,2i54 Grm.
Wonach 100 Tlieile Polyhalit enthalten:
Wasserfreie schwefelsaure KalkeMe 46,('386
Wasserfreie schwefelsaure Magnesia ao,43j8
Schwefeisanres Kali a^,jliBo
Rolhes Eisenoiyd o,35S8
95,585a
*>) Et wurden nämltch erhallen B,bC>S Orn. schwerelitori
Barylerde oder a, 9)3 Grm, ijchwefeleäure , waren 3iSlf
Grio. Scliirefelääure für die KaUer,le und die Mägae.i»
und OgCQi Suhwefelsüuca für dsi Kili aniurechnen sind.
übfer den Polyhaltt, 4o5
D.
XJm den Gehalt tui ichwefelsanrcoi Knl! 'm' tm«
1 Fosail durch dii-ccLe Versuche genau auKzuniib*
, wiederholille icli die Analyse auffoJgeude Ueiüe:
]m. 7.247 Grm. zum foiiialen Fidrer xürriRbenen
ildits siedele ich mit aoo GriM. reinen Wasser«
TOlfl wiederhohlte das Sieden mit einer gleichen Men-
ge Wasser so lange, bis der HüukHUiid sich nicht
weiter aufzulösen schien und lieinen salzig- biltcrn Ge-
flchmack mehr erregte.
li. Die dadurch erhaltene FlQssigkeir, mit essig^
•änrem Caryt geftUet, gab 6,638 Grm. Bclmcrelsaiiren
JB«ryt, »ftlohe Menge sich beim Glühen aijf G,i)SQ
Gcni. verminderte.
c, Nachdaiit die SchtTefelsaure euegescliieden
^rorden, dampfte ich die _ essigsaure AuflÖBiing mr
Trockne ab, und glUhele die erhaltene Salzmasfie, um
lie Essigsäure zu zerstören und die atureseinJeii Ba-
ien in kohlensaure Salze zu verwandeln. Darauf zog
ick aus der geglüheien Salzmasse mit heifsem Waaseif
Üles kohlensaure Kali aus und sättigte die ulkoliächc,
TOn den im Wasser unauHöslichen Theilen abgesoii-
lerle Fiünsigkeit mit SchwcfelsHure. Sie wurde dann
hr Trockne abgedampft, und der Rückstand durch
4}iaken von dem UebermBafs an Schwefelsäure be-
Veiet, worauf ich 2,033 Gemj schwefelsaures lioli er-
Üelt, welches Sab in möglichst geringer Menge Was^
rer aufgelöst noch etwas schwefelsauren Kalk, an Ge-
richt nach dem Glühen o,0£85 Grm., turückliefs, so
^aTa die Menge des sehwefelsaurea Kali nur I1998Ö
Gnn. betrug.
d. Das vom Wasber nicht ftufgenommene PuUer
' ■ gtum. f. CitK. ■■ rajif,a9. ßd, 4. 11^, 34,
1
4ofJ S t r o in e y e r
(0) wurde in Salpetersäure aufgelöst, und da d!e AoF-
lösu lg von dem zur Fällung der SchwefeUäure im Uf-
berroEuirs angewaiidlen ea-jigaauren Uaryt noch etwa
Biiryierd«; e:itliielt, 80 wurde sie mit hinreichenden
Wflsper »erdünnl, nnd mit SchwefeUäure tröpfenweiBe
versetzt, bin sicli kein H'cliwefeUanrer Baryt mehr nin-
dergchliig Nncli Absoudci-nng desselben durobs Fllur
dnmjjfle ich die Balpetcrsaure Aullosuug iur Trockns
(dt», vernnndeUe auf ilie bekunnte Weise die Salpeter*
saure liallterLle und iWai;nBSiti durch t^chwefelsäure n
sehne fei saure SJie, dampfte diese Saizc »b und gl4-
bete »ie, worauf sie dann durch Wasser in o,56o Qr.
WuSdcrfreie suhnefelsaure Kalkerdc und ),4^5 Gramm,
wasserfreie schwefelsaure MMgiieeia zerlegt wurden.
e. Der vun siedendem Wasser nicht aufgelösta
Antheil (aj, an Gewicht a.ögä, wurde mit dem dop»
pehen GewiL-ht kohlensauren Natrons und der nöthi-
gen iVIeuge Wasser eine halbe Stunde laa^ in der
Siedehitze beh&ndeU. Darauf liltrirte ich die nocb
heilse l-liis^igkeit und süfsle deu BUckstond auf dem
Filter mit siedeodeift Wasser aus. Der Rüekstand wog
nn(;li dem Truckucn 1^994 Gram. Er löste sich in Ter«
düiinter Salpetersäure unter Aufbrausen fast gäuzlich
Huf und hinterliefs blofs rothe» Kisenosyd, an Gewiofat
O,030 Gram.
f. Die salpetersaure Auflösung (e) mit ätzenden
Ammoniak versetzt gab noch o,oo5 Gram. Eiseuoiyd-
hydrat, gleich o,oo4 Gram, rolhen Eisenoxyds , ni>-
darch also der ganze Gehalt dieser analysirlen Meng«
des Fossils an Eisenoxyd zu o,oa4 Grammen bestimmt
wird.
ff. Die Auflösung wurde darauf zum Sieden er-
hitzt und wührend des Sieden» mit kohlensaurem Nu-
über den Polyhalit.
4.07
kcihlensaiirer
Vecsiichen
ihwcfelBaaren
mg «rhallene
tr^n gefältel, wobei sicli 1,970 '
Kalk niedersclilu^en. Da nun nacl
luo Theile kohleiiBaurer Kalk bei der Ver»
ei« scliwefetsaures Salz 154,69 TheiU
Kalk geben, so isi die wis der Aul
Menge kohlensaurer Kalkerde gleich 2,6534 Grammen
wasflerfreier scbnefcl saurer {Calkerde.
h. Endlich wurde die alkalische Auilüsung (e),
die aich beim Kochen nicht trübte, mit Sal^äSure ge-
sättigt und durch salzsaureu Baryt gefället. Der da-,
durch erhaltene eohwcfehaure Uaryt wog gegluhet
kv&d Grammen.
Die sämmlüche durch diese Analyse des Polyha-
lits erhaltene Meng^ schwefelsauren Baryls war also
6.4^^ Gram. + 4,524 Gram. ^ ii,o65 Gram., welche
r.oach der vorhin abgeführten Berccliuung 3,7Qi5 Grai.
Awefelsäure anzeigen.
t ^uf diese Weise untersucht gaben 7,247 Grm. Po-
le Bchwefchaure Kalkerde (g),
(dj «nd Cg) 3,aCi9 Gram.
Vssserfreie schwefelsaure Magnesia (d) 1,4/50 —
Schwefelsaures Kali Cc) - - - ",9935 — *}
. Rü thea Eisenosyd Ce) ond (f> ■ 0,0:40- —
6,7544 GiaiDi
i
■ ^ «J Aui der Menge der SchwefeUäure hergelcilel iigSÖ Grnii
m
Strom eyer
Wonach lOO Theilo Polyhalit eatliolten :
W»9»erfi-eie scbwefelsaurö Kalkerile 45,oio5
WuHijcrfreie sclivretelüaure Magoesia 30.5ÖJS
Scljvvelslsaures Kali . . « . 27,^817
Rothea Kiaenojyd ----- o,3äi»
35,1705
Diese Analyse worJe rait 5,921 Gram. Polyhalil
wiedcrboh und dadurch erhaliea:
WasBerfreie schwefelsaure Kalltcrde 2,635 Gram.
WasserlVeie Bchnret'eUaure Magnesia - i,i55 —
ScUwefeUaurea Kah - - - - 1,634 —
Rutitc» Eiseiioijd ----- ö,oiö —
Woi
5,/|Zi3 Gram.
8 sich für 100 Theile Polyhalit ergeben:
Wasserfreie schwefelsaure Kalkcrde - i(^,5o25
Wassci freie schwefelflnure Megiiesio - ig,5n6A
Schwefelsaures Kali - . _ . 2^,6010
Rcjthes üiaeaojyd - . - _ o,3o5f)
9».9»44
F.
k
Endlich war noch das salzsaure ?faIron zu liestiat-
men, »elclies nach den vorhin angeführten Versucliea
immer dem Polyfaalit .heigemischt ist , obf;leich nur zu.
fiillig uud in so geringer (^uanliUit, daüs man dietci
Salz leicht übersehen kann.
Zu dem Ende wurden 7,088 Gram. Polybaliti worta
selbst ein gut benaSiietea Auge keine Spur von Steia-
ealz entdecken konnte , lein zerrieben und in Salpeter*
/
«k -
l
" r -
Über den Poly hallt/ 4o9
mre aufgelöst.^ Die Auflösung verdünnte ich mit
elcIiHchem Wasser und tröpfelte salpetersaur.es Silber
3 lange hinzu, bis -der Niederschlag von satzsaurem
ilber aufhörte. Die noch trübe Flüssigkeit ^teilte ich
nige /Tage an einen dunklen Ort , um den Nieder-.
)hlag sich setzen zu lassen. Darauf sammelte ich
\% saizsaure <8ilber sorgfältig, das nach dem Trock-
en o,o33 Gram, betrug.
Da nun nach Kone^s Versuchen loo Theile salz-
LÜres Natron mit salpetcrsaurem, Silber giefället aA3,5
heile' s^Azsaures Silber geben / so entsprechen o^o33
rom. s^lzsaures Silber einer Menge von q,oi355 Gr.
Jzsauren Natrons, und lOo Theile Polyhalit enthal-^
in also:
Salzsaures Natroa oder Steinsalz » • 0,1910
V G. V
Nehmen mr nun aus den Resultaten der verschie-
men Analysen des Polyhalits das arithmetische^ Mit«
1, ao erhalten wir für 100 Theile:
Wasser - - - * . h^^lA
' Wasserfreie schwefelsaure Kalkerde 44?^4"9
Wasserfreie schwefelsaure Magnesia 2o,o347
"Schwefelsaures Kali - - - 87,7037
Salzsaures Natron oder Steinsslz - .0,1910
Rolfaes Eisenoxyd .« • . - 0,5576
. 98»94^4
Nehmen wir aber an, dafs das Wässer des Poly-
ilits mit einem l'heltc der achwefelsauren Kalk erde
i Gyps~T^rbunden ist', und schätzen wir die Menge
is Gypdes i^ch dem Wassergehalte, so finden wir in
»o Theilen Polyhalitj
A*o Strüraeyer""über den Polyhalit.
Wasserhaltige sc hirefel saure Kalkerde
Wasserfreie schwelelsaure Kalkerde
WHseerfreie schwefelsaure Magacsia ' -
ficlinefelsaurca Hali . . . -
Salzsaurea ISalron uder Sieiiisalz
HoUies Eisenoxyd - . . .
a8,=5A8
33,/|3l6
97,7037
0,1 gio
0,5576
93,9454
Vergleiclit man diese Mpngen der wcsenirichcD
teil*!' efclsnu reu Sähe des Polybalils , so sietit mao
leicht ein, daf^ sie genau nach der Zahl ihrer Ae(|ui-
Talei'Cc in die Mischung dieses Foesiia ringelicn, was
um io wichtiger ist, da aucL daraus hervorleuchlel,
dnCd die holze hier nicht mccl.aiiisch oder zflallig lu-
Bammen verbuDilco sind, sondern eine wirklich che-
mische Verbindung darstellen. Dies setzt es suuer
allepi Zweifel, dafs der Polyhalit eine cigenthümiich«
mijier:ilische Subetan/, und von alleit BTulern Fossilien
der Classe verschieden ist.
Indefa ISfst sich noch nicht bestimmen, welche
Stelle dem I'ol\ hallt im Mlneralsystemi) anzuweisen
seyn möchte,, zumal da die eigentliche Structur uad
das Gefuge desselben unbekannt ist, und also nicbi
angegeben werden kann , von welcher unter den dar-
in bßlindlichen Sahen seine pbysikaliache Constitution
Torziif^Iich abhängt,
Da aber dieses Fossil von den übrigen sich be-
sonders durch seinen Gehalt an schwefelsaurem KaH
unterscheidet, so scheint es mir am angemessensten,
dasselbe vorliiußg als eine eigene Att kalischer Solu
im Systeme aufzustellen.^
\ -i
4it
lieber die i
'Ei g'ensc haften
des
Tab
h e er s
von
David B r €w sj ^e tn*),
\
Aus den Philoe« Tr ansäet« 1819. I« Tlieil»
\ '
■^<wmw^wm«^^m^^<Vvw«Amm^»A4
Xn dei* Türkei , in Syrien , Arabien und Hindostan ist
die bei uns kaum bekannte, Tabasheer genannte S^b-
' 0tanz echon länge als Arznei gebräuchlich. Bei uns-
' wurde sie zuerst 1790 durch Dr> Patrick Rassel als
ein durch seine Eigenschaften und besonders di!arck
^} Dies Ist nicht die einzige Pflanze 9 worin Kies^lconcretio*
nen yorkenimen: nach Dr. Mot» (s« Edinburgh Journaf
IV. 192) findet sich auf den Bergen zwischen Naj^pore*
und 0\jji9X9 in Ostindien in grofser Menge ein Gra8> itf
dessen Knoten «ich Kiesel absetzt, das Gra« ist nicht
näh^r bsetiimnt: es/ scheint ein luncas zu seyn. Mein
Bemühen in uu/ierni freilich kleinen, Gräsern , Binsen
und Uohren eine Kiessiconcretion zu finden v ist zii mei-
noV Verwunderung ha jet2t vergeblich gewesen«
Brewster
e j^aneise roeikwürdiges IVaturproduct be-
,„,it. :ii Jlusse/s LJutorsucliungen findet «ich du
' l)aBli' dea Kaoteuli Ölungen des Bambusrokrt
^Arundu üauibus Lin. }, und zwor ureprüiiglich all
eiue durchsichlige liquide Flüssigkeit, welche nach
und nach die Oonaislenz des Schleims und das Anse-
D des Honigs annimmt, und zuletzt 3U einer weifseB
VlBBse erhärlct. IVIach Alacie's Anal3r8e soll diese Sab-
ilanz ga
Kiefielerde b."'
lien.
Der r
1 Reifende
imboldl entdeukt« dje-
selbe Sub8lnii
dem Bam
ohre, das in Südame-
jrika wna
vaa (
»icUi. Das van iiim
nacb I n
lick wurde TOD Fnur-.
crvj und f .,
id als eine V'erbiudung
TOn 70 Kiese.
Kai.
Kalk eckannt %).
Vor elwa
zwi.- _alire„ =■■
lielt mein Freund Dr*
Ktniiciiy aus Indien eiue betryclitlicljc Menge TaJjas-
beer, und übergab eineti Theil davon der k. SocieUt
XU' Edinburgh; Hiervon erhielt ich einige kleine St&-
cke, um die krystollinische ätructur des Tabasheen
XU untersuchen, da ich sber daran keine besonnen.
Wirkung auf polariairtes Liebt bemerkte, so unlersuch-
te ich die übrigen physischen Eigenschaften ntcht we^
ter. Nachher iiber hei einer Reihe Versuche überdi«
l'hosphQrescenz der Mineralien bemerkte ich mit Er>
Staunen, daf» das Tabashecr auf heifs Eisen gfliegt,
stärker leuchtet, als die am.besten pbospbo res oir en-
den Mineralien, piesc unerwartete Ersoheititu^ rer«
4*) Vergl. (Ue damit nieht gadi Ubciefn«riinni«iide Analyte in
Talia^lieer« von JAo xa dies, jouro. 1f, lOa.
über das Tabasheer.
4i3l
fafHle mich, die Untersuchung wieder aufzunehmen^
und da icli durch die Güie des Dr. Kennedy eine neu«
Seuduiig Tab.iäheer erhiJleu halLe , so war ich ia
Stand geselKt, mit Sorgfall alle verschjedeHen pbyii-
Italischen Eigenschaflen dieser Substanz lu eiforächea*
Unter de» von mir unlersuchtea Slüchen beinerlt-
te ich drei rergchiedeiie Arten : die eine ist milchicbt
durchscheinend, Wst gelldiches Licht dufch und wirft
eiu btänllchtteirdes zurauU. Die«e lüTsl. sieb swiichen
den t'iligern zerreiben, und hat ein lockeres flockiges
- Gewebe tan aeriai and insubetuntial lexture), wie kei
ne andere mir bekannte feste Subälanz. Uie zweita
An ist biirler
und undurcbsi
hliger, nur an de» Kant
tea etwas dur
chscbeiiiend; d
e dritte Art ist völlig an*'
dorohBichlig,
und gleicht den
0, harten Kalkmörtel oder>
UiMh mehr de
m Alumiult.
- Wenn ma
1 einem dureh
chclnenden Stück Tabai-
]iear durch Sctileifen aut einer glitte» aber un|)ol)rteii
Olasplalte zwei parallele Flächen giebt, eo kann mon
daroh daa Stück, auch wenn es iticiit jxtÜrt ist, Ge-
genstände deutlich sehen ; feuchtet man es aber etwa»
■n, so verschwindet alle Durcbsichligkcit, und mau
glanbt ein Stück Kalk, vor sich zu buben. Taucht man
CS ins Wasser, so cntwick«lt sich eine grofüe Meng«
Luft und die Ecken werden durchsiubliger als zuror,'
wobei eich in der Mitte ein kleiner weifser Flock bil-
det, der aber aUmahüg verschwindet, worauf die gan-
^e Masse gleichfürinig durchsichtig erscheint. Auf
«hi^iclie- Weise rcrbuU sich die zweite Art Tabnsheer;
die dritte Art entwii^kelt xwar ebenfalls Luft, aber
verliert ihre Un durchsichtig keit nicht, '
Die Eigcnscbafl , durchsichtiger su werden nacli
Äuslreibnng der Liifi und dew üinsaugen von Wasse*
I
i
4-14 Brewstep
ihoilt äaiTabasLeer mit dem gewübnlicbea Hy<lro{)iiiu>-
Opa]; aber da» Vcrmügci» einea beLiÜioKtlicbea Grad
von Durchs ioliti^kcic iiuuh dem Trocknen und wenn
die Zwisulieiii'ii'iiue tvieder mit Luft gefüllt siodi zb
behultcn . und die noch iiioi'kwürdt!,-ero tligen§cbait,
bti einem geringeu Aufeucbton gau« uiidurcbucLtig
KU werden , besitzt kein auderer Natuvkorper , uod
daraus laTiit sieb scbliel'se», dnl's das Taiiusheer ein ei-
gentbüroUche ätructur hat, die zu einer nähern Un-
lersQchung aitfTordert,
sind die Zwiscbenriume des Hydrophan« mit Lnft
angef&llt, so ist der Unierschied zwischen den liebt-
brecbenden l^räflcn der Luft und r'.er ieslen Masse ao
grofs, dafs das Licht nach allen Richtuiigea zerstreut
wird, uud daher die iVlasBc ncifs und u[idiirGhsicbti|g
erscheint, Da nun das Tabasheer weit mehr Luft als
der Hjdrophan entwickelt, »o müssei) seine Zwiscliea-
r&ume weit beträchtlicher seyn, und die Ourchlassuag
dfls Lichts, die ein volltLOmmeoes Büd verelaltet , grün-
et sich daher beim Tabasheer auf eine grofse Schwab
che seiner brechenden Kraft, oder auf eine £igeih
thümlichkeit der Gestalt und des Verhaltens a einer
Zwischenräume.
Um dies zu erforschen , gab ich mehrereti ArUa
Tabasheer die Gestalt eines Prisma , und RiBafs derek
tichll'Eeclieude Kraft: ich fand dieselbe verschjedeni
aber immer sehr gering, wie nachstehende Tsbdlt
über das Tabasheer. . 4i5
^ - N I»dex der ^«fractioa^
Durchsichtiges Tabasheer rön Vellore "^^ i)>u&
r~ "^ ^^^ 'Nagpore i,i/|S/^ 1
Ein anderes ^eben daher ' i,i5o8
Ein dritte« -^ i,i535
Ein härteires und weniger ^durchsichtiges i^iSeS
Wasser. . ' 1,3358 -*
Flintglas- ' • 1,600.
Schwefel. $,11 5
Phosphor 2,224'
Diamant S)470
. Diese yergleichende Tabelle zeigt, dafs das Tabas:
beer eine geringere licbtbrechende Kraft hat, als alle
andern festen Körper und als die tropfbaren Flüssig-
keiten, dafs es also in dieser Hinsicht zwischen Was-»
aer und den Luftarten steht. Diese merkwürdige Ei-
genschaft erklärt schon zum ,Theil das ausgezeichnete
Verhalten des Tabasheers. ^
JDiese Eigenschaft erscheint noch auflallender,
wenn ngian das Tabasheer mit andern Körpern nach
der absoluten lichtbrechenden Kraft vergleicht. Wenn
die Luftarten in Vergleich zum Wasser und dieses in
Vergleich zu festen Körpern eine sehr Tcrschiedene
lichtbrecbende Kraft zeigen , so kommt dabei > nicht
sJlein ihr Terschiedenes Verhalten zum Licht, sondern
mehr noch ihre sehr yer^chiedene Dichtigkeit in An-
sprach. Bezeichnen wir ^it R die absolifte lichtbre-
^. Mit diesem Stück yersah mich Dr« ffcpe , der dasselbe aus
der Sendung des Dr. Russtl 1790 erhalten hatte. £s warf
das Lloht gelblich zurück» und war so locker und zart» I
dals ich es auf der weichsten Seite suhleifen mursic.
B r e^w s t e r,
h eliies Kiirpere, mit M den Index der
, und miE S das apeoiGsclie Gawicbt , lo ist
■y ' eist dieser Formel habe ich die nBcfastebeI^■
B 1 rechnet, um das besondere Verhalten des
I hI gugleich mit der zuiielimenden^ abaolutea
h tcbenden Kraft aadorer Körper in einer Ueber-
licht darzustellen,
Tabashecr 9761I *i
Schwefelsaurer Baryt 3819,48
Atmo&ph. Luft libÖo a, Biot,
*] Ein anigoaeichDRie] Milglieil Sai K. Socieii't, dotsFit Mai-
nung von Genichl ittt hat mir eiogenorfcu, tlafs ich
bei Jleier BBsiIoiinuiig das spec, GewJdiC (lea Tabaslicer.
2U a,G6 und niclit ^ j,4 Mlle s dd eh mcn sollen 1 wodurcb
dies? Subilanz. nacb ifirer lichtbrecheuden Kraft niclif Ib
CO grofaoii AbsUiid von andern, Kärpern gekommen *ejrn
■würde. Dagegen bemerke ich , ä&k das spec. Gewicht'
01CÖ eine ihcoretiiche Annahme und kein BesulUt dei
Experiment) ilt. Ein Körper, der im Waiser uatctrsinkf,
mul» diehttr aejn als das Waiser, uod ich kann micb
aof die Auto|ritü[ von Catniitb und Smiibttm berufen,
wenn ich die Dicbtigkeil ilea Tabaiheeri gleich, nah« a,4ii
SnaeUa. Zwisthenraums , auch wenn sie capillarisrh er-
scheinfD, können nicht aU ein Theil des Körpers lelbd
angesehsn wetdaii, sobald ile so gro(s sind, dafa sie
'^TassBr und selbst Oelo und zähe Firnisse aufnehmeo
köuneoi dfch geb* Ich in diesem Falle zu, dtfi die Zwi-
acbenrSume allerdings aar die becoadere^irkn;ig der fe-
sten Theil» Einflufj haben.
Die Annahme, dafs taÜRiIieer ein Quarx ist, der sich
bii. SBiB tptc. GeWklit ::z 0]66 auigedchnt bat, ktv» frü*
über das 1
1
rabasheer. 417 '
'paar«
Kalkspath
Flintglas
Rubin
Brasilischer Topas
Wasser
Kohlensaures Kali
54i4)57 n. Maiu$
64^3,5 — —
7s38 bis 8755
7388,8
7686,7
7846,7 ji« Malu$
10227
Chromsaures JSlei
io436
Salpeter
Kochsalz
11969
13086
Bienen wachs
i33o8,i n. Matuä
Diofiiant
:^hw&fel
13964,5
22000
Phosphor
Wasserstoff
«885;
89964 bis 5i8ßa*:
Nach dieser Tabelle steht das Tabasheer an )kc\fX^
brechender Kraft nicht allein jenenKörpern nacby sondern
. anch noch in grofsem Abstände ' «ron allen. Die sehr
^. grofse lichtbrechende Kraft des Schwefels, Phosphors
[^ '«tad Hydrogens ist- ebenfalls sehr merkwurdii^ und
lieh in etw«3 iH«. besondern EigenscKafien dleees fkörpers
erklären I erwigea wir aber 9 dafs der Hydrophan eben«
fallt ein wa«sereinaaugender ausgedelmter Quare und doch
undarchsichlig ist und viergesse|i wir dabei nicht» d^fs
:die lichtbrechendc^ Kraft sich nicht fnimer mit der Aus«
dehnung der Körper vermlndertj wie EuJer am erhitzten
Gla&e gezeigt hat» und wogeg^ auch der Umstand spncht»
dafs die gröfste Dichtigkeit des Wassers nicht mit dem
Maximo seiner Refraction €usaitfmeftfallt » so kann die
Ausdehnung «Hein nicht 8ur'£rklärung der geringen 4irlit-
brechenden Kraft des Tabsaheers aoareiehen^ ■ . .
• ' ■ ■ .Pr.
Bre^vsier
nicht weniger der j^rofse Abstand zmachen Diamut
uii'l Schwefel uiid Phosphor , »voruiis mau Bchlieften
tnöL-hte, dal's der Waaserstofi in ^'rufser Menge den
beiden leLzlern Kürpeni beigeniisclit aey.
Da«, l'riama des Tabnsheer sättigte ich daraaP m-
erst lail Waasec und hernach mit Oassiaol, und fand
im ersten Falle die Refraction gcHtiegen sa l,4oi9
also bia über die des V\'Bgscrs. und im zweiten nt
1,6425, aUo etwas über die des Caesiaöb. UurahdaBOel
erhielt das Prisma- eine satt gelbliclte Farbe., weli^
Ijjige «nbielt- ■ ■ «
Tabaehecr saugt alle flüchtigen und fetten Oele
und ülierhaupt alle Flüssigkeiten leicnt ein. Voraüg-
lich echneli absorbirt es die ätherischen Oele und läTsl
dieselben, mlL Ausnahme des Cassiaüls, eben so schueQ
wieder ausdunsten, während die fctteniOele nur iaog-
■am eingesogen werden, und in den Zwischenräumea
lange Zeit haften. In aUen diesen Fällen wird bei ei-
ner geringen Oelabsorption eine Undurclisichtiglteit
herrurgebracht, genau vrie durch mäfsige Befeuchtung
des Tabasbeers durch Wasser.
Die farbigen oder die durch eine Substanz SS-
färbten Oele und andere Flüssigkeiten tbeilen ihr«
Färbung dem Tabasheer mit, so dafs man dieser SuB-
slaiiE leicht jede beliebige Farbe geben kann. Dur«h
eine Auflösung von essigsaurem Hupfer wird das Tb-
basheer smaragdgrün, durch ein mit Anchusawurzel
gefwrbles Oel rubinroth, durch Buchöl chrysoberygelb,
durch Schwefelsaure topasgelb, und durch Acpfelsäure
erhält das Tabashcer die lebhafte Farbe des brasilia-
nischen Topases. Alle diese Farben verliert das Ta-
baiheer völlig wieder in der Kolhglühchitze.
Undurchsichiigca Tabasheer, das auch nach der
über das Tabasheer. . 419
flätlifiong mit Wasser seine Undarolifirhtiglceit uicht
verum , erhält die sctiöiiGle Durcli^iclitigkciL durch
Bacliöt , und es ist angenehm in sehen, wie eine uu-
anseliKliche kalltähn liehe Substanz, die Su'ieiiil>ar aui
einer ZusammenhäiifuDg' uiiregelmät'sigci- Theilclien be-
sieht, eicb in eine durchsichtige Masse vervranrielc,
die dem Liuhle nach allen Richtungen den Durchgang
Terelutlet. Jch legte ein grofses SlOck von diespr Ta.
fcasheerart, das mit einem durch Anchusatvuriel ge-
fSrbteii Buchöle , getränkt war, auf ein Stück eritülle-
les Blei: sogleich aog eich das Oel ins Jnnere de»
Tttbasiieers znrück, und die durcheichiige Masse nur'
de einem Stückchen rotben Ziegel ähnlich: als tcfi
das Stück von dem kalten Blei wieder in die wtirniere
Tempuratur des Zimmers brachte, so erschien das Oel
vrieder an der OberHttcbe und d»8 Tabasheer uabm
seine DurchBicntigkeit wieder an. Wenn ich abei'
ds« mit Oel geirünkte Tabasheer in eine würmere Teiit-
peratur rerselzte, so tropfte ein Theil des Oelcs aus,
' and nun in die vorige Tcmpuralnr zurückgebracht
'wurde es undurchsichtig wie ein Stück Ziegelsieia.
Bleibt endlich nur ganz wenig Oiil darin ziirüclt, ttt
Itsiin man die Durchsichtigkeit [durch hinlfin^bch er-
hfibte Erhitiurig wieder herstellen. Diese Erscbeinun-
. ^n lassen sich allenfftlls aus der verachiedencu An?-
dednang des Oels und des Tabasheers in der Hitzff
erklÄren , aber die wahre Ursache derselben bin ich
geneigt in einer durch die Temperatur veränderlcit
Capucilät des Tabasheers für das Oel zu iiiiden.
Um die halbschattige Giäme, welche sich an ei-'
I nem zum Theil durchsichtigen Stück /wischen denv
^HA^disichtigeo und dem dunkeln Theile zeigt, ^n hu-
4ao Brewster
mit gefärbtem Oele ond trieb darauf pincn Tlieil itt
Oelea durcli ErwSrinuiig wieJer aoe,. um eine Ve»-
dunkolung berzuslelleii. Als iih nun eins der Eudea
an die Flamme eines Liclits hielt, ea «ucds diCMl
Tlicil gogleicli durck«!chHg, und dicK« Ditrclistchti^
keit vcrbreilote eicli allmählig durch die gniize iVasn.
Sobald die Uiidurcbsiclitigl^eit j^Sn^liiilt verbchwuodea
war, erlitillele ich ein Ende des Stüilts s soglcicli rer-
ecbwiuid liier wieder die Durclisirliliglieit.and die Ver«
dnnUclung rücldj ror ^vie ein scbniirxer tiuhatlen, Li*
das Gun-te tiridurcheichlig gewordei« war, iniiem'gicli
das Ool ins Innere der Maate zurü«I<gezogcrt balUi'
In nllea diesen f-Hlleo halle der Hnlliacfiutten , der deqk
durchsichtigen Theil von dem Duutieiit trennte, eia
fackiges oder vielmehr adliges Ansehen, als *v-«Dn du
Qel bei der Verdunkeluug ia Kryatulie «iigeachossea«
vad diese Kryelallisatioa uacher wieder zerbtdrt wRt
den wnrB. „
, , Als ich das Tabaabcer naher betrachletB , wuik
llOTch die Entfernung eines Theils des Oeles die I^
|)<B ziegelrolh geworden war, so wurde ich üherrascht
4urch das ediöne adrige Gewebe, worin sieb, wie ii^
Achat, die Adern parallel, und zum Thril gebngef
und gehi'timmt zeigten. An einigen Exetnlilaren cm
achieiicn die Adern auch wechsclsweise dunkel uwl
durchsiühlig, an anderen rolli und woifs, als faiiile evt,
Thcil der Schiehlen mehr als der übrige das 0«l ui^
gezogen. Soliald aber das t>el g;aiizlich auRgvirockoet
wurde , so verschwand dua adrige Gewebe wieder, ußi,
die ganze Masse. glich vou-neueni eincni gleichartigen
Stück Kalh.
Um die Umstände, nnter welchen das kalhähnliti
che Tabasheer durch Oel duiuhsicblig wird, zu beoi^-
über das Tahasheer. 4«!
leo, flchnitt leb aus einem Slücli vier Platlen und
Versenkte sie eimeln in Cassiaül , Alkohol. Wasser nnd
Bucbül. Nachdem die in die drei eisten Flüseigti eilen
getauchtea Stücke damit geti-ünkt waren, so blieben
sie -noch undureiisichtig, wahrend die in Buchöl go-
tancfaCe plalle unter lebiuifter Entwicklung von Luft
allmShIig durchsiciilig wurde. Diese Plalte erschien
nach einiger Zelt bedeckt mit Streifen und «ndurch-
' .sichtigen Punkten, die von zurückgebliebenen jL.uft-
. blasen lierrührten, aber auch zuletzt verschwanden,
.{Mit HülTe eines Micro6<ops sah ich die Luft in der
Platte sich in Bläschen sammeln, und diese tanggem
fortwirkend an den Ecken zuletzt ins Oel entweichen.
Wach Verlauf von zwei Stunden war der grüfste Theil
,dcr Luft ausgeti-ieben, und der geringe Hückstnod
hftaHte durch gelinde Erwärmung leicht vollenils ent-
fernt werde». Doch war die Durchsichtigkeit unvoIL
komuiener Art, .indem hier zwei Körper von rerscbie'
daner iichlbrecheuder Kraft mit einander verbiuiden
waren. Durcli slärkere Erwärmung wurde das Tabas-
heer immer durchGichliger, bis bei einer gewissen
'"Temperatur dasselbe kaum noch in dfn^ Oele unler-
■"itefaieden werden knnnte. Ueber diesen Punkt liinaui
^erhitzt wurde das Tabashecr in dem Oele allmählig
Sriedtr undurchsichtiger , BD nie auch durch Erkäl-
Wenn reines Tabasheer in Wasser «um Sieden er-
bitzl oder für sich einer Roth- und Weifeglühhitze
ausgesetzt worden ist, so bemerkt man nachher keine
'VerKnderung seiner Farbe und seiner übrigen Ei^en-
'Bchaften. Setzt man aber ein Stück Tabasheer in Pa-
■picr gewickelt dem Feuer aus, so wird es entweder
b
j
Bre-wstec
brluntich schwarz oder dunkelcchwens, und diese Fu^
be nimmt bei Wiedcffiolung de» Versuchs u'a Tieft
xn. Darauf ins Wasser geUijCht eiilvvickeU des Siach
die einfjescWossene Luft, nbpr. weniger rasch aU vor-
her, B?im Zerbreche« tiitd ^ertheilen giebl es einen
«chwarEcn ßmch und ein ebea b» gefurbteii Pulver.
Wird dos gescbwÄrzle Tabasbeer zum Rolhglfflita
erhilzl, ao stellt sieb seTtte weifse Farbe wieder 'her,
und xugJcich erscheinen wieder seine vorigen Eigw-
schal'tei; d'Jcii in einer über die Roiliglühliitae geirie-
beiien Temperatur erhalten einige Stücke einige Durch-
sichtigkeit mit dunkelblauen an einigen Stellen Itlle-
ren Streifen. In diesem Zdslande etwas angefeuchlel,
erhält das Tabasheer ein welfsäs kalliartiges AnscIien,
durch noehreres Wasser wird es schwarz und durch
Töllige Sättigung mit Wasser wieder durchsicbtif;. Wird
^efs dunkelschwarze Tabasheer zerbrochen, so findet
man in seiner Masse oft eine feine graue Asche zer-
streut, die beim Anfeuchten ebenfalls scbwarS und
beim Trocknen wieder gra
icheini
Da dieses Tabasheer e
Wofs durch Hitze, oder du
! schwarze Farbe oic^
eine besondere Art dff
Erkaltung erhiilt, wie der von Thenard beobachiele
geschmolzene und erkaltete schwarze Phosjibor, , sf)
kann die Farbe nicht von einer mechanischen VerSn-
derOng abgeleitet worden, auch, wie es mir spLeinl.
taichl von einer während der Verbrennung de» Papi'en
aufgenommenen fremden Substanz, indem dag «■
schwärzte Tabasheer so gut wie das frische das W«i-
eer einsaugt, und wieder einen gewissen Grad »oa
Weifse annimmt. Um zu sehen, ob etwa einer in den
Tabasheer selbsj befindliche Stofi die Bchnarze F£^
^
über das Tabasheer. ' ' 4a5
«
hang ^) TeranUfst, wiederholte icli die Operation d^s
Schwärzens in Papier , Glühens und des Wiederher-
{Stellens der Farbe .in freiem Feuer wohl 5o Male, aber
immer .noch war die - schwarz^ Faii^e ebenlso leicht aIs
anfangs wieder herz^us teilen/ Das. auf diese Weise lan*
ge behandelte Stück hatte an. Hfir^e und Glanz gewon-
.Den und das Ansehiejn der feinsten. Indischen Tinte er-
halten. Beim Zerbrechen des Stücks erschien der
Bruch rollkommen schwarz, nahm aber ain der Luft
^ine dunkelblaue Farbe an , und a|s ich e^ne^i Tropfen
.WasjErer auf den blauen Bruch brachte, so wurde die
JRigrbe sogleich tief- und glanzendsohwiurz. .
Wurde das Tabasheer einige Stunden lang der
-Wilifiglühhitze ausgesetst und dann in Papier 'ver-
lirannt, so zeigte sieh die schwarze Farbe wie rarhe^.
Jlielt; iöh es in die Flamme des Alkohols oder de)i
.^l^^lenwasserstoffgas , so« seigteh sich 'einige Flecken,
4ie.rön einer theil weisen Entfärbung durch die starkb
i[)ii^z0:>ber2tirühren schienen. ■ r'
Ich war begierig 4u seheh; Welchen' Binäufs die
Absorption des Jodihduhstes atiF^ das Tabasheer haben
möchte. Zu dem Ende' sättigte ich verschiedene durcli-
•iohtig^e und Undurchsichtige Stücke mit Feuchtigkpit
lind tieils andere trocknen , brachte sie dann in verschie-
' 4den^ Gi&srohren , welche etwas Jddin enthielten und
r r ■■ , . . • ■ . , ^
• ' ..7: ' — TTTJ *..;.-. ..- ' • f.-- • ?:. '
•5 Öa» "Tabasheer enthalt nach ^»h» fsl dieses J, a* a. OA
»*.■•• .■ " . ^
•allerdiugs eifte* Tegetabnische , mithin Jich leicht veikoli-
leode Substanz, was nicht auiFaUen kann/ Vor fi«.m LÖth«-
y
t '
Tobr« brennt es sich anfangs schWars, darauf blaä und
daaa ?or d^n^ Verglasen weifs.
m
"" ■ I
/^,
) ' 4i4 Brewster
' liermetigcli TcrflcliIOBsen wurden, und erLilzte Hut
Bohren. Schon vor der Erlutzong aahm das Tab«»-
beer durch Berührung des Jodins eine gelbe nach und
t nach ins hlafs Orange fallende Farbe an, und an ei-
j ncm Slüche wurde das adrige Gewebe deutlich. Nach-
. dem das Jodin durch die Hitze in Dunst renvaudelt
I worden, so rötheten sich die Stücke immer mehr, die
L dtirchsichtigei) erschienen wie Granaten und einige an-
I durchsichtige wie Ziegelitiickcheu; die letzteren wur-
I den noch einigen Tagen ebenfalls vollhoiamen durcli-
gichtig. D^r Jodindunst sclilen hier in den feachtea
I Stücken die Stelle des Wassers, und in den Trochnea
' die der Luft ciniunchmen, und dabei hatte dem An*
schein nach das Jodrn in dem Tabasbeer die Dnast-
form behalten, wälireud der Dunst ausserhalb der Stü-
cke sich niederschlug; denn als ich das Tahashcer ms
den Rühren herausnahm, so TCrtlüchtigte sich wieder
I das Jodtn , und es ^lieb nach 3o Stunden nnr eine
gelbe Färbung zurück, die nach dem Waschen Kit
Wasser nicht ganz wieder verschwand.
Die ganz verschiedenen Eigenscliuften des dureh-
aichligcn und des dunkeln Tabasheers machten es
wünscbenswertb, genau die speciüschen Gewichte die-
ser beiden Arten zu bestimmen, und hierbei unter»
Stützte mich mein Frennil Jumts Jurdine, der nacb
sehr genauen Wägungen folgende Resultate erhielt:
I. Sieben Stück undurchsichtiges Tabnshcer wogei
in der Luft — — — 6j65 Grm
Dieselben mit Wasser gesättigt , wo-
gen in der Luft — _ i4,)o , —
Und im Wasser bei Sa'! F. — 3,43 —
Hiernach i§t das spec. Qevr. des trochuen 3,059
des fe.ttchiea i^«
über das Tabasheer, 4-25
MeKrere kleine Stücke des durcli-
«ichligen Tabasheera wogen in der
Luft _ _ _ ,,i3 Gri...
Mil Waiaet angefeuchtet ■ — 1,04 —
Und im Wasser bei 5a° F. — 0,73 —
Hiernach ist das spcc. Gew. des trocknen ü,4i3
des feuchten ijSgÖ
Macie fand das spcc. Gewicht des durclisiuhligpo
und des undurchsichtigeu zusaDimeugenommeii ~ ^.ißSj
Cavendinh zu a,i6_q; das Milt«! aus Jardine'-a Bestim-
mungen ist 3,sj5, also clwas höher, als das tou Mtf
ete und Carendinh gefundene, walirschciiilich weil un-
ter den von ihnen verniischt angewandten Stricken ^
mehr «ndurchsichlige als durchsichtige aich befunden _
hoben, indem die letztern seltner sind.
Aas den obigen Versuchen erhellet, dafs beide
^rten Tobat^heer mehr Wasser einsaugen als ihr eig-
nes Gewicht betragt, und dafs in der undurchsichti-
gen Art der Raum der ZwiBcheiiräume tut Masse der
Mubitanz eich verhält wie 3,507 ^'^ •' "**** '" **"
durchsichtigen wie 2,5656 zu i. Die» leigl einen sehr
hohen Grad von Porosirat an, und da hiernach die
■ Zwischenräume in der {durtlisichli^ea Art beträchtli-
cher als in der undurchsichtigen erscheinen , wenn ■
man nach den ei'cciüschen Gewichten gerade das Gs«, 3
gentheil erwarten sollte, so scheint daraus hervorzu-
gehen, dafs das Wasser nicht fähig ist, in olle Zni-
schcnrnume des dunkeln Tabssheers einzudringen. Hier-
aus erklärt es sich dann uach, warum das Buchül nicht
leicht alle Luft aus dieser Art austreibt, und dnls das
liaUtähuliche Tabasheer durch Absorption von Wasser
nicht durchsichtig gemacht werden kann.
Nach diesen to rangegangenen Beobachtungen iinil i
I
4aS
B r e w s't e r
ren, das Oel zugelassen tind äas Wesaer an azo schlief Ben,
obg'eleltet werdegi bann, eo müesen wir die iJreaohe
in der bctrfiolillichereu brechenden Kraft der festen
Tiieile des Tabacheers Buchen. Nach mehreren mit
dem Buchöl in verschiedenen Temperatoren angesieli*
ten Versuchen «(.hciot die lichtbrechende Kraft der
festen Theile des 1 abasheers gleich i,5do oder gleich
der des tJuchöl» nu seyn , tvenn dieses durch die ge-
steigerte Tcin^ieratur den hüchslcn Grad der Ourch-
sichtigk'it herrofl^ringt. Da nun aber die brechend*
Kraft eines rrisma von Tabashcer weit geringer ist,
als die des \Yassers, so bleibt noch zu uutereuchcn
flbrig, waruu> bei der so grofsen Brechungstraft der
festen Theile die IVIesee im Ganzen eis gans andern
Resultat gicbt , und was für Schisse daraus geiogca
vrerdea Itituncn.
Wenn Alkohol in Wasser gegossen irird, so!»
merkt mHii iit der Flüssigkeit sogleich eine Zerstreu«
ung des durcligeheuden Lichtes, xufolge der uuroll»
kommenen Mischung und der verschiedenen Bre-
cbungHkrafte der beiden Flüssigkeiten; in kurzer Zeit
Ternaischen sich aber die beiden Flüssigkeiten so io-
nig, dafs das Licht so frei durchtritt, als durch eine
einfache rlüGsigkeit. Die Chemie lehrt uns nicht, wie
■ ^je Tbeilchen von Wasser sich so genau .vereiDigu
hönnea, dafs eine solche Wirkung erfolgt; aber et
ist bekannt, dafs die brechende Kraft der Mischmir
das Mittel aus den Brechungskrüflen beider Flässig-
ing einer
keilen darstellt, und das hnim nur die Wirkuni
völligen Vereinigung beider seyn. Wird nun die
Menge des Wasstrs altmüblig vermehrt, so verdünnt
sich der Alkohol immer mehr (die Tbeilchen dessel-
ben trelen immer weiter aus einander} und die licht-
über das Tabasheer. 439
breehende krsft der Mischung Termindert sich in dem-
■elljea Grade. Nelimen vrlr an, dafs auch die' Wasser-
tbeilc'ieii immer melir verdrängt und durch eise noch
weniger lichttrecheiide Flüssigkeit, etwa durch Luft
crscUt werden, so luufs die lichlbrechende Kraft der
VerbinduDg nach geringer werden , als die des Was-
sers ist , und sich der Kraft der Luft nahem , ia dem
Verhältnisse der beigemischten Luft.
Diese hypothetische Verbindung von Luft mit
"Wasser oder Alkohol kann als Erläuterung der Er-
scheinung dienen, welche wir en dem trocknen und
durchsichtigen Tabasheer bemerken. Die lichtbrechen-
de Kraft der festen Theile ist nalie 1,500, aber die
Sobitanz ist 80 auegedehnt, und die Luft in den Lü-
cken so innig eingemengt, dsfs das Licht ohne einzel-
ne Brechungen, wie durch eine gleicharlige Mischung
durchtritt, eben so wie durch eine Mischung von
"Wasser und Alkohol. Dnfs hier keine chemische Ver-
)>indung der Luft mit dem Tabasheer Statt ündct, ist
gewifs, denn die Luft kann im Vacao mechanisch aus-
getrieben werden, and so haben wir denn hier am
Tabasheer ein merkwürdiges, bis jetzt einziges Bei-
spiel, wie eine Mengung von Luft mit einem festen
Jlfirper eine gemeinschaftliche Wirkung ia derselben
Jkrt ausübt, die soast nur den chemischen Verbindun
gen eigen ist.
Edinburgh, a. März i8i().
J
V \
/ /
V
43o T h o 1^ s o n
%
■*r- "f
lJcJ)cr die
vorzüglichsten
A r s e n i k s a 1 z e
^Yon * .
Dr^ Thomas Thomson *).
.' ' • • ■ ; ■
N
. »
IN ach meinen neuen sorgfältigen Untersuchungen fiber
das Ar^nik ist die Zusammensetztmg der beiden Säu-
ren dieses Metalls folgende :
Arsenige Säure kij^ Metall '+ i,5 Sauerstoff
Arseniksäure k^ib »— + 2,5 —
. lind wenn wir einen stöchiometrischen Antheil Arsenik
%M 9,5 ansetzen: *
Arsenige Säure 9,5 Metali + 5 S&uerstoff
Arseniksllure 9,5 — + 5 ;
wonach die erstere Säure aus 1 Antheil Arsenik und
3 Antheilen Sauerstoff und die zweite aus t Antheil
Arsenik und 5 Anth. Sauerstoff besteht, und das Ge-.
wicht jener 12. 5- und das Gewicht dieser i4,5 beträgt.
Dadurch vermeiden wir die Bruchtheile des Sauerstoffs,
* j Aus den Annals of Fhilosophy 1820, Fcbr« im Auszüge»
Meiueeke«
über Arseniksalze.
eiche durph Ansetzung der Zahl 4,76 für das Arse-
k entstehen w6rden.
Um zu ertlachei<!eii, ob 9,5 oder ^1,75 für das Ar.
nik apiuset/en ist, müssen wir Borgisltig die Zu-
mmengetzutig der Salze des Arseniks und innbeson-
!re der arseniksaurea Salze untersucben. Diefs i^t
n so Bcliwieriger, da nnr «elir nenige dieser Salze
n Wasser auflöslich Bind, und .man sie daher nicbt
ioht in regelmäfsigen, eine hestimmle cheroisohe
erbindung anzeigenden I'ryslallen erhalten linnn.
ur zwei arseniiisanrfi Sflize können mit Leichtigkeit
I reinen und beatimmlpn Kryslallen dargestellt wer-
en, nämüuh das Hrsenilissure Kali and dos arsenik-'
mre Nairon. Das erste ist den Chemikern schoa
ingst bekannt «nfer den Namen von Macqutr» Arse-
ihsalz, dna zweite ist noch wenig tfntersucbt und
ur unvollständig beschrieben, Tline genaue Unter-
ichang verschiedener Araenihsalzc und insbesondere
es Arseniknatronsalzes wird daher eine Lücke in der
ibemie ausfüllen.
I. Arseniksaures Natron.
Zur Darstellung dieses Salzes behandelte ich eine
lelrSchtliche Menge arsenige Säure mit Salpetersäure,
Eis ick eine gleichförmige Auilüsung erhallen halle,
uid destillirte dann die SalpeLersalzsäure ab. In die-
B tröpfelte ich so lange eine Auflösung von kohlen-
laurem Natron, bis alles Aufbrausen aiirijöile undLak.
naspapier durch die Flüssigkeit nicht mehr gerölRet
ffurde. Die Mischung. dampfte ich nun im Sandbade
t>is zur nothigen ('onsialenz ab, und setzte sie zum
Krystallisiren bei Seite. Aber icb konnte kein cinxi-
ges KryBtall erhalten, obgleich das Wetter sehr güii-
432 ' Thomson
■lig war. Da« mit dem Saft der Bärentmube gefarbu
l'opier wurde durch die Flüsaiglteit ge\b , und auf
noch andern deutlichen Auzeiclieii ergab «iDli in der>
selben ein Uebei-nmiarH an Alkali. Ich setzte daber
noch ArseiiiksSure hinzu, bis alles Aalhro-ueea a^Jhbf
tfl. Als nun die Autlösung, welche das LakmuspajitGt
röthete, bei Seite geseiEt wurde, so bildete sich eino
grofsc Menge Ilryslnlle von arsenihsanrem natron,
uiid nach wiedcrhohlicm Abdampfen gelang es mir,
die ganze FlTissIglteit bis auf den letzten Tropfen ia
ziemlich deutliche Kryslnlle zn rerMondeln. Die Kry*
«lalle hatten sänin)tlit:hc gleiche Eigenacbaften , nud
eulhielten heine unverbundeiie Säure, obgleich dis
Auflösung Lakmus rüthete.
Als ich das Salz wieder auflöste und in die HilU
stellte, so erhielt ich ea in grofsen durchsichtigen
Krystallen in Gestalt rhomboidaler Prismen , dem
Seiienlliichen Winkel yon 64* mid von 116° bildeten;
in denselben Winkeln waren auch die Seiten der Gmnl'
illlcfae dieser Prismen geneigt. ,
Diese Krystalle blieben unverändert, nachdem ich
sie eine Woche lanj> in meinem Laboratorio der Lnft
ausgesetzt halte j als ich sie aber in meinem Arbeits-
zimmer hinsleltte , so zeigte sich bald an ihrer Ober-
iläclie eine Eflflorescenz, wodurch sie weifa nnd oit*
durchsichtig wurden , aber übTrigen» weder zu Pulver
zerfielen noch na.;h vier Wochen ihre Gestalt rer* j
Ihr Geschmack ist kühlend , fast wie der des , |
ko'uleninurcn Natrons, doch nicht so stark. AuSsl-
leiid ivar es , dafs die Auflösung derselben Lakmuspa-
pier röthete und die Krystalle seihst das Arbutuspa-
pier Stark violet-purpur färbten, und daa ron Etsig-
über Arseniksalze. 433
Ire gferolhcle Lal^tnuapspier merklich veränderten',
was Eonat nur die Wirkung alkaüacher Körper ist.
Da» Bpec- Gewicht dieser Krystalle ist 1,759. Da
dieses Saf/, wie wir hernach sehen werden, aus 1
Antheil Arseiiiksäure , i Anik, Katron und 20 Anth.
abser zusnmmengeEetzt ist, so würde das mittlere
Gewicht dieses Salzes 1,078 seyn, wenn keine Ver-
dichtung Statt hätte. Das gefundene specifische Ge-
wicht zeigt also eine Verdichtung der Bestandlhcile
beinahe um zwei Drillheile ihres Volumens an.
Ein hundert Gran Wasser lösen bei 45'' F. 10,13a
Gr dieses Salzes auf, wenn dasselbe seines Krystalli-
sations Wassers beraubt ist , dessen Menge in dem kry-
•tallisirten Salze 23,268 Procenl betrugt. Die Dlchttg-
teit der AiifliJsnng, welche nahe iV ihres Gewichts
trocknem Sa!* enlliiill, ist rr: 1,0503 bei 60" P.
Ohne Verdichtung wnrde das spec. Geivickt der Auf-
lösung i,oG()S seyn: also belrSgt die Verdichtung nicht
filier zwei Procent. Bei Co" ist die Auflöalichkeit des
I Salzes gröfser, und wenn die Temperatur bis auf
3130" F- steigt, so entliält die AuHösung beinahe glei-
che Gewichte des krystallisirlen Salzes,
p Das SbI^ löst sich nicht in Alkohol auf; werden
paEter die Krystalle in Alkohol aufgehangen, so verlie-
■ren sie ihr Krystaltisationsnasser, und 'werden weift
Und undurchsichtig.
In der Hitze s^erschmelzen sie schnell, und ifa"
>ystallisBtionswH9ier ist mehr als hinreichend zu ih-
rer AuHüsuiig in ' der Siedehitze. Werden sie eine
Keit lang in der Temperatur von öoo" bis 600° P. ge-
hoiolzen halte , so yerlieren sie ihr ganzes KrystaUi.
k ationswasser und verwandeln sich in ein wcifsesPul-
l^er. Dieses Pulver gerälh bei der Rothglühhilze in
I
i
Thomson
(tjürigtn FIuIa» wnd erscheirit dann durchsichtig nftd
flüssig ivie WoMor. Dabei rerliereu sie rgii IVenen
an Cewtclit. fut'. Kpsieii eines l'heiU Uer :Säure , wel-
che eine tlieilneiae Zersel^uiig zu erleiden echeioli
denjt nach dieser Gehatidluug ist des SaIz nicht niebr
gaaz auflüslich im Wasser.
Da die meisten übrigen arseniksauren Salze ia
Wasser uuautlüslicb Bind, so erhält mau durch den
Zusatz von «rseuiloaurer IVatronauflüsung mit acdera
erdigen und metallischen äalzen gewühulich einen ISie-
derschlug, die Gigenschaften dieser Nieder ichtägg
sind in nachstehender Uebcrsicht zusaiumenges teilt.
Es wurde zu allen den angeführten Salzauflösungen
eine gesättigte Autlösuog von Salzsäuren Natron bei
45° F. hinzugetröfelt :
Saiisifure Barjtaußösung wird nach nnd nach
milchicht, und giebt einen weifsen MiederscLlag, du
sich in Salpetersäure wieder auüßst.
Salzsaurer Kalk giebt ein ^reifaes J'racipitat, du
«benfalls in äalpeter»BurB auflüalich tat.
Saipeiersfiurer .Sironliftn; weifser I*ilieder8cfals£,
anflöslich in Salpetersäure. , ,^
f. Saipettrsaure Alugntaia-- anfangs onverändert,
aber nach der Erhitzung der Mischimg entsteht eiu
reiehligber weifser Niederschlag.
Sahmure Aluunerde und Alauni waifser Ptiedcr-
tf^g, aunöslich iix. Salpetersäure.
Salpetersaures Blei: weifser Niederschlag, anilö»-
lieh in Salpetersäwre.
SvliHieJehaiues Nici^e^i. apfelgrüner Niederschlag,
auflöslich in Salpetersäure.
Schwefelsaures KutitiU : schinutzigrolher Nieder-
•chlBg> auflöslich in Salpetersäure.
üb^r ArseniksEjIze. 435
' ^aiptterfiduret Silber', tl^iechrptb, — Buflöalich,
- , ^^dz-^aures Z(/;« .■ weifs , — aoflöslich.
Salpeter saurts Qicccf^sillier ; weiTi — auilösHch.
Sc/unefel/iaurps Lisen : grünlich wcifs — auilöalicb;
• Schtueffih/auiiin^Kvpfdr ; .blaulij;h,rün — autlßalicb.
Sdin^tfelstuireg Zmt: weift ^tt- aTiflöalich.
1.,, ,&:/iwe/eünfircB Mu'if^ün ,giebt einen weifaen in
SibliTfefelHiiiure wieder q/ulloeliuhen IViederschlug.
Sahsaures Iridium verÄnderl iich aiilaags nu'hli
gieht aber bei der Ern^Tinung einen braunen ^ieiier-
■ Ichitf^?. ■' ;■*"' ' * "-'■■ ' ■' -
'■' Sahsaitrei Nalron -Rhodium Verändert StcU anfengs
^beofall« nicht, giet-t utvcH ' der Ei'wärmnng ehiea
^^^Hch w'^ifseii iMedcrschldg.
^ Siilpi'ler^iiiirea Plaiin: lichtbranner Miederaclilag,
— wiedefftuflÖsli^h in SfllpeLersünre. '
Sii/prrtri'alut/aiires Gold gießt etat nach den Er*
wärmen der Mischung einen gelblich tveifieil Kieder''
«chlag. - ■ ■>
Hahaaurtf j4ntimou glebt ein«n wufaen in SbI».
•Kare auliöslichen Wiedersciilag.
II. 'J'ariarUs.eirtelipua i. keine Ypriiiderung.
I/jdri>i/iio/tiifturet JValf^^jii^^n; ke'uie Veran-
derong. _ - ^^- _^ ^ ,
He iit jetzt noch die Zusammensetzung dieses
Saices zi) .untersuchen,
Durcli äaUiguitg der Säuxe durch das Alkali oder
umgekehrt das Vcfh.'ihnirB der ßesiandtlieile üu findeii,
»19HIC mir niphl gelingen, indem t^ü !aü,^tigi^ng^yun{<t
•ehwankend. blieb, und die AuÜÖsung steis.nocjfi^u^
J>llan:ieiirai<ben ivirhte. Zum Glück ist aber ^ie.^^ar
If tixclie Methode iji diesem h'nlle ^iftt^ht sqhw^erig. -
bo Gran des kryalAlUaiilea !^»\t^ verlöret^, in iW
i
436
Thomson
ner allmäblig bis nuf 55o° F. geBteSgertea Temp^
37,95 Gr«n Bn Gewicht, die ich ab Kryslallisatioiif-
frasser betrachte Wird eine gleiche Men^e Salst de*
Rolhglühhitzc auBgeseUt ,-80 betragt der GcfrichtSTer-
tust 39 Gr. ^ dann aber iit das Salz nicht mehr völlig
cutloslich , dalier dieser Veriutt nicht ganx als Wauar
uigenommen werden kann. Der genaaeate Versnch
5o, oder 5C,5a in loo The^
gab mir 38,01 Wasser in
fen Itryatallisirten Salzes.
5o Gran kryalallUirtes Salz wurden in fasset
aufgelöst und durch salpeteraaurea Blei geOillet. Der
PJiederBchlag wog nach dem Waschen, Trocknen und
Rolljglühen /i9,8 Gr. Nun halle ich nach meinen mit
dem arsenikaaurcm Blei angestellten, und nach einer
Vergleichung derselben mit den von BerxeJiua reraii-
atalteten Analysen, dieses Salz fflr eine Zusammefi-
tetzung von
Arseniksäure 7,37
und Bleioiydul li!».oo,
wonach ^13,8 Gr. arsenitsaures Blei 17 Gr. Arsenik'
säure enthalten, und für das areeniksaure Natron sich
folgendes Verhältnifs dei Bestandthelle ergiebl:
Arsenikeäure 17,00 oder 54,oo
Natron "' ' Xß^ ' ' ' \
.Wasser , a8,3i . 5G,6;i
, . 5o. ino.
Ein Antheil Natron ist aber gleich !t, und es rei*
halten sich /1.69 : 17 = .( : i4i5, so dals in dieaeH
.Salze das Verh^iltnifa der Basis zur SSure wie 4 et 1
14,5 ist, und das Salze eine Verbindung »on 1 Anlb>
Nntroa mit 1 Jütt^'. Säure darstellt. Das Gewicht eiii«
über Arseniksalze. 437
^wtheils A fB eil ilts Sure ergieJbt sich auch hierKUB als
genau ^^ 1/1,5.
2. Arseniksaures Kali.
Diosea SnU ist eeit langer Zeh lieliannt, aber nocli
; nicht genau untei-suchl, Es wuicle zuerst dargestellt,
Ton Alaci,iitr , der es bei der Deetillaliun einer Mi-
■chuiig von gleicheu Theileii Solpeter und ai'actiJi>er
Säu/^ aU Rüchstiuid in der Bctoile erhielt. Das Salz
ltryBU[li6irt gcwitlinUcIi in Vierseitigen rechiwinkllch-
ten äüulen , die «ich ia oiedrigen einseitigen l'yrami-
dei) endigen, Biuige sehr scliöne Krystalle erhielt ich,
duTcU langsame Atidunstung : sie sind beinahe 3 Zoll
lang und verbältnirKoiHfei^ dick, uud vrerden atlinäh.
Rlig düau«r bis zu ihrer iipitze, so dafa sie beim er-
Bleu Anblick aua ungewöhnlich langen Octaedsm zu
■teslelien scheineu. Die Kryslullc haben einen ealeig-
^ liühleiiden Geschmack, beinahe wie Salpeter. An de^
Luft verfinilern sie sich nicht im geringsten. Ihrsjiec.
G&vricht iitt s,0jO. äie sind dichter und fester als dig
Kryslulle des arseniksanrcn Natrons, wahrscheinlich
well sie weniger WftMser als dieses enthalten. Sie hal-
len eine Temperatur von 5Ü6'' F. lange Zeit aus, oh-
ne 2u lühmelzen öder sich sonst merklich zu rerän-
d«rn. Doch werden die Thelle zunächst den Wänden
des (Setiifsea etwas wcifser uud verlieren wahrschein-
lich etwas HryslalliBationswaseer, obgleich nu Gewicht
nicht« bedeuletides verloren geht. In d^r Rothglüh-
lütKe suhnielEen sie und werden so tlüaeig als Was-
oer. In diesem Zustande ist das Salz beinahe farblos
1^ einer beimischung von etwas Gelb, auch wohl
T Ii o m s o n'
Grün, nacTiJem es keilt geworden. Nacb dem Eratar-
ren zerspliltert es sich nacli ttllen Bichtungen, und
seist dadurch eine Zusaminenziehimg aeinur Masse an,
Dieses erstarrte Salz ist weifs uad undorchsichtig oder
büchslens durchscheinend. Es verliert durch diese Br>
handlxng 7,3 Fe. an Gewicht. Es bleibt dabei Tollig
«ufloslich im Wasser, daher Iiann nioji diesen Verlmt'
g^zlich als KrystallisationswaBser ansehen.
Das arseniksaure Kali ist unauflöslich ia Alkoboli
aber lienilich auHü»Hch in Wasser: 100 Tbeile W'a*-
«er nehmen bei 43' F. 15 0/(7 SaU auf. Das ppecih-
Bche Gewicht dieser AutloBimg bei tio" F. ist i,iiÄi.
In beirsem Wasser ist das Salr weit aufloslicher als
im kalten, daher eine gesätligle heifse Aullösung beim
Erhalten sehr leicht in Kryetalte anscbiefst.
Nach meiner Analyse besteht dieses Salz aus
Arseniksnurc — 05,426
Kali — — 27,074
WaBser — — 7,500
Wenn man in diesen Verhaftnissen ArseniksSnn
tind Kai! aufgelöst zuBamuienmiscbt , so kann nun
dnrcL (Ferbenreaclion den Süttiguiigspunct nicht fin-
den ; in dieser Hinsicht verhält sich d^s Salx also eben
to nie das Arseoiknatronsalz.
3, ■ArsEnilisaures KLipfer,
Wicht weniger als fünf Abänderungen von Lrystid-
lisiitem arseniksaurem llupfer, die sich an Farbe dd<1
übrigem Ansehen von einander sehr unteracbeiden ,
sind von Graf Bouiaon besciu'leben uuj von CfMttmvix.
aualyeirt wordeai aber IrelUcb zu einer Zeit <tSoi^,
über Arseniksalze. 4^9 i
'da die Nothvrendigkclt einer ganz strengen Analysa
noch nicht Cülilbar war; daher können wir zwischen
Abji von Ohenefix angestellten Uiitertiucliungea und der
■töchiouietriaclien Rechnung keine nahe Uebereinstimr
Miung erwarten. Vier uiiter dMecn Varietäten kom-
men in dem Kopfcrhergwerka -zu lIucL Garland la
Cornivftll vor; die fünfte ist von C/ieneHx künstlich
^nrgestelU worden. Er §cLültete nämlich orseniltsau-
ftw Ammoniak in eine salpeters&ure Kupferaullösung,
atsd, dltrirte die Flüssigkeit, um den enLstaitdenen grü-
nen Niederschliig abzusondern. Die l'Iüsaigkeit wur-
de, darauf durch Abdampfen concentrivt und eine be-
stimmte Menge AII;ohoI zugesetzt, wodurch ein INie-
'8c|lttj> von hlauiin rhomboedrischen Krj-stallen ent.
diede waren nach Chentfix zusammengesetzt
ArsenilisGure, — ii,5o .
Schwarzkupfcroxyd — ia,8j
Wasser _ _ _ 0,83
Wenn nua CW'C ich hier voraussetzej ein Parti-
jjiel Arseniksäure ii|,5 wiegt, und das Kupfcroiyd die
^ahl 10 hat, so kaim man annehmen, daCii dieses Salz
I ) Anth. Saure, i Atith. Oxyd und 8 Anth. (rr 9
Gewicht) Wasser besteht.
Die zweite der von C/ienefix analyiirten Arsenilt-
Ittipfersalz- Varietäten kommt vor in dünnen sechssei-
tigen Tafeln roa schöner Öchmaragdfarbe und einem
ip^ti. Gewicht rr 2,548. Die Zusammeasetzung ist fol-
|gende'(wenn wir i4i& (ds Gewicht det Arsenikasure
I anaeUen } :
[ Arseniksäure — iA,5o
Schwarz -Kupferoxyd i3,5o
■' Wasaei'' -i» ^ 6,07
I
h^o
7 h o m fi o n
Slöchiometrieoli berechnet besteht dieses Salz (unUi
dfn obigen VoraassctzungeiO aua i AnUi. Säure, \\
Antli. Ovyd und 6 Anth. Woseer, oder in Gewiobt
übertragen aas
SRure ■- _- j4,5o
0»yd — — i5,55
WasMr — — C,75
t)ie zweite und dritte VarietÜt kommen in ihrer
Kl* Hanimen Setzung nahe überein; nur an Wassergehalt
echeitien sie sich zu nnterscheiJen. Auch in Farlrt
(grüner) nai specifiBchem Gewicht (:= 4,28) sind
sich gleiiih. In wie fern ihre Krystallforraeti 2« ver-
einigen sind, bleibt nuch zu untersuchen. Die Be-
Btandtbeile dieser beiden Varielatea find uach Cktnf
erate Var. zweite
Säure — »4j5 iii,5
Oxyd •- fiSjO 26,1
Wasser — ■ io,5 7,4
Hier scheinen beide Varietüteo 1 Anth. Säure mit
3i AnLh, Oxyd verbunden zu seyn, nad an WaMCr-
gebiiU Btch iu dem VerliältniFs zu unterscheiden, i^»
die 9 Anlb. (an Gew. io,i25) und die zweite 7 Ajilli-
^ 7.873 J Wasser enthalt. I
Die erste Varietät des von Chenefix untersuchlnl
natürlichen Arsenihhupfersalzcs ist blau ins Gränlicl^l
und hat ein specifisches Gewicht von 3,88). Die E^|
Standtbcile sind nach dem genannten CbqmitLer :
Säure — )4,5
Oxyd — 5o,o
Wasser — 55,7;
vonach dieses SaJz aus i Anth. =: i3,5 S&ure, SAulk
iL
« ;
V
iihev ArseniksMze 44^
zu 5o Kupferoxyd und 32 Anth. = 36. Wasser zusam*
mefigesetzt ist*
Maa sieht hierans, dafs die Zusammensetzung die*
8tr .SaLze nicht unvereinbar ist mit der stöchiometri*
sehen Thsorie, ivenu man i Partikel oder AntheiiiAr-
senihsäure zu i4)5 an Gewicht anseta^. Doch 'möchte
noch eine genauere Analyse wünschenswerth seyn, die
ich ^u8 Mangel an diesen seltenen MineralköfperQ
jetvt hicjbt anstellea kann« s
4» Arseniksaures Eisen.
In den Comwallschen Hupferbergwerken kommen
kleine kubische Krystalle ron dunkelgrüner Farbe vor,
die ChenepLx als arseniksaures Eisen mit etwas Kupfer
versetzt erkannt hat. Nach Abrechnung dieser Beimi-
schung ist nach ijhenevix dieses Sal zusammengesetzt
aus
Arseniksaure •» i4)56
Cisenoxydul ^— 20,gi
Wasser — 4,83
Nehmen wir nun einen Aiitheil Eisenoxydul zu
4,5 an und die stöchiometrischen Ant,heile Arseniksäu-
re und Wasser wie vorhin , so besteht dieses Arsenik-
eisensalz ans i Anth. = i4,5 Saure , 5 Anth. = 33,5
Eisen und 4 Anth, z=. 4^,5 Wasser.
5, Arseniksaures Blei.
Schöne Exemplare dieses Salzes erhält man voa
dem Bergwerke Huel Unity bei Readruth in CornwalL
Es ist wachsgelb und krystallisirt in breiten sechssei«
tig-en Prismen. Nach Gregors Analyse enthält dieses
Salz (abgerechnet eine kleine .Menge salzsaurcs Elei)*
;(
jÜs Thomson über ArsenÜtsalze*
ArseaiksHure » i'iiS
Bleioiydul — SS,;
Wenn nun ein Anlheil Bleiosydul id wiegt, so ichei-
ncn liier «i Anlh. :^ 55 Bleioiydul mit i Aiilh. Aree-
uiksnure verbunden zu seyn.
Es giebt noch ein aaderes ArsenilibleiasiK, wel-
ches durch Znlröpfeln von arseniksBurem Natron «f i
Balpciersaiireiu V.\e\ id Geslall eines weifsen puWeilor-
inigen Niederschlags sich bildet; dieses besteht aui
Arseniksälire — , y,25
Bleioiydul — i4,oo
und kann demnach als ein basisches, aus S Anlb, Oiy-
duT und i Anlb. Säure zasammen gesetztes Salz betrach-
te «erden. **
In dieser Abhandlung habe ich nun alle Lekans-
te hrystallisirbaren areeniksauren Salze anlersucht,
mit Ausnahnie des Aräenikammoniaksalzes , wovon es
»vvci Abädderungeo giebt, die nach vorläufigen Ana-
lyüeii mir ebenialls anzu£ei::en scheinen, dofs ein An-
theil ArBeuiksäure zu i4i5 angesetzt werdea mufs.
, • . <'
/
445
\ .
\ Zw^i neu« ^
H e i l' m i , t t e 1
def Heilkunde vindicirt
Toa
Theodor von Grotthufß *);
X%^/t<^^VK^WV^*«V%<fc*W^^«i«^»>^<»^*
JL/as erste dieser Heilmittel, das ich hiemit den Aerz-
tcfi zur weitern Prüfung vorlege, ist die blj^trothc
antfirazothionsaure Eisenlinltturi die am befsten auf fol-
gende Weise bereitet wird :
Zu einer Lösung des schwefelsauren Eisenoxyds
in Alkohol giefse man eine Lösung des anthrazölhion*
sauren Kali **) in Alkohol, und prüfe kleine Anthcile
/
*) Aus des«. i^Phyucalisch - ehemiiehtu Forschungen » Erster B«nd«'
^1820. Nürnberg bei Sciuai^'S ausgezogen, um auf diefft
reichhaltige Werk aufmerksain zu machen, und durch all-
gemeinere Bekanntmachung der. hier yorgeachlägeBen Heil-
mittei eine Pjafung derselben Yon Aeraten zu yeran«
lassen.
■
. ^*) Das anthr^zothlonsaure Kali erhä(t man am* leichtesten,
wenn man drei Theile I^erljnexbUa mit einem Theile
I
. Schwetcikali zusammeorcibt 1 einen Tfegel damit hst an.
I <
Ttieod. V. Grotthufs
gebildeten blutrotben FJüsli^eit, ob sie
es Hiuzutröpfeln det EalianthraKOlliionals
, Farbe wird, indem sicli nach und nach
:hlag bildet C*''>" sclnvcfel saurem Kali,
IN. Ukobol unautlfislicli ist), oder ob eie da-
wird, ohne einen Nicdersclilug zu geben,
IC die murs man der i'lüBeii^keLt iiocb Kalisn*
uuat, im letztero das SiBenoxydsulphat bio-
fiilll, auf di« Maaio elott DeinpaiiendcD Deskel von
Thaa odrr Marmor aufacl ea Tiegel eine halheSliin-
d* int Feuer TsbI roth, ii [(U und nach dem Erkalten
die M-iiiD milWcingei.. Ji igt, Wä'liceiiil des ülühuiu
•nlniLkela tich viele Ai"' akilÄmpfe. Man inuU dea
Tiegel nach ticpndijitcr C oa bebulsam ölTnen , -weil
■ich die Maaie K^wöliaUch j -ophoritch eiil>;iinüel, Sall-
eine , liiareiclieDde Meuge Alkohol auf die ganso Maiae.
nodurch (je geläarJit und daa «nthazothioiuaare Kali gs-
lÖat wird. Hierauf filtrire man die FliUaigkeit und laaaa
■JB in gsliader Warnu verdampfen) so achiefat dM tials
ja achönen prisniatiichen KrjauUipiefaen an. £a iat iha
jcwölmlich clwaa rolbea ablbraiothionsaure^ Eiaenoiyd
beigcmistlil I daa man diircli behtitaaniea ^iilicTpfeln von
Kaliläkunc in an|hrBiodiioiiiaure8 Kali uniändera kann.
Meine Allhandlung über die ADthrazolhionaäDre, über
'deren Seieitung und Analyte befindet aich in dieiam
Journale XX. mi. Früher ala Pfrrni icheiueu Winiirl
(deaa. Ku^at. Blullauge u. s, w. zu bereiten §. a) Rink
(N. allfi. Jouro. d. Ch. 1. 40;) uud Bacibtlt (deai, Ausg.
YOn Qrnt ürundiif» der Cb. I. 5oS) dieie Saure' iu Ver-
biaduBg mil andern Körp'ein dergeiielll lu haben i oha«
fje ihrer Nttur uqd ibrcp Beatandlheilen npeh zu kennen,
' , n. y. Gr,
über zwei neue Heitinittel.
anfügen . uud
auf diese Art das bcfsle Verhältnif» em-
piriscli anzuni
tleln Buchen. Nachdem das schwetel-
taute Kai! sl
h nach und iinch ahgeaeUl h«l, wird
die danhelbkü
rolh gerarhte FIuBaisheit obyelassen und
in einer tvol.l
verstopften Flasche hann sie an einem
dunkeln Ort 1
nge' unverändert aiifliewahrt >¥Brdpu.
Ehe icli
es wagte, diese Tinlilur innerlieli anzu-
wenden, hielt
ich ei für nothwendig, wenigstens erst
ra/ülhionsü
Ire
ein Gift.eut-
aber als i
rig
erwieseu zn
nen \ie
ilrag
/u
r Geschichte
n XX
Bd.
von
ScA^aeiff^r^re
zu a
eser
Früfung das an-
gab e
nem
ebc
n erst lliigge
<i Nest
gefangenen HSiiil.ng
hulben
Gra
. e
n. Zii^luich
eine der Verbindungen der Anthrazolhionauure , rück<
eichthch ihrer Wirkungen auf den thierischen Kürper
zu prüfen, üiefs war um »o nothwendigcr , da nach
J'urrel/i Analyse die Aiithrt
halten soll , welches ich
haben glaube (m. s. meii
der Anlhrazoihionssnure i
Jonrnal). Ich wählte alsc
tflrazothionsaure Kali und f
gewordenen und noch
Xon diesem Salze eiaei
Üefs ich einem andern aus demselben Nest genomme-
nen jungen Hänfling eine gleiche Gewicbtsmenge Hoch-
•alz rerschlucken. Diese so äusserst zärlüchen Vöget-
chen schienen zwar beide zu leiden, wie dief« au.'; der
verlornen Munterheit ilnd aus der bescltleunigtcn Be-
■wegnng der Lungenurgane Sufserlich an der Brust
1 kenntlich war; indefs erhohlten sie sich nauh und noch
t Beide, der mit Kochsalz gespeiste merklich eher, und ,
fr- S'pgeii wieder an zu fressen. Den folgenden Tag als
ich den mit antbrazolhionsaurem Bali gespeifsteR
Hänfling aus dem Bauer herausnehmen wollte, bekam
derselbe einen ungefähr lo Secunden dauernden epilep-
tischen Anfall, der andere Vogel aber nicht, obwohl
er eich in demselben Bauer befand' und die Furcht,
Grottilufs
▼OB meiner He
itirlteii murdte,
gek'her» gleich
Ich
rereocbte
md ergriffen au werden, auch nnfibi
Den dritleu Ta«; schienen beide V&-
r und vüUig hergestellt zu eeytk
die Wirkung des Salzes auf eiiiu
miUelniriUig grufsen lagdhuud. Dieser erhielt fünf
Oran vom truchaeit aulhrazuthiaiiseanreii Jfali aad
nursto sie verscliluokea, loh beobachtele düS Thiei
mehrere Stunden lang, ohne die geiingete Veraudfr
run;; äeinea natürlichen CcsundheilszuBtandea wfthmeb-
men zu küiineD. Er gab zwar an&iigs einige Zeichen
von Eckcl zu erheniicn : es kam aber nicht zum V»-
miien, bo dafs dleacr Echel Vuhl nur von dem tiaan*
genehmen, fremd artige n Geschmack verursacht -yraf
deo seyn mufsle. Er wurde noch denselben Tag zur
legd gebraucht und war und blieb muuter.
(Ücilüulig niuTbi Ich noch aumerhen , dafs ich acht
Tage später demselben lagdhunde vom cisenblansau-
ren Kali zwanzig Graji aul' einmal und eine Stunde
später wieder eben so viel mil Wasser eingab, auch
alle Vorsicht beobiicit^ete , dafs er die ganze Portioa
von t\0 Gran günzUcb verechlucltLc, und dufs desseii
ungeachtet der Hund., den ganzen Tag bitidurub, gar
keine auFallende Veränderung seines nalürliclieu Ge-
Bundheitszuslandos verriclh. Da nun nRcli,~Herm Cou-
lona Beobachtungen (AniiuIcB de Chemie, October
iSi/t) die mit Wasser sehr verdiluiite Blausäure, achan
HU Co bis So Tropfen genommeo , auf den Körper du
Meuachc» unangenehme Empfindungen hervorbringt
(ui. 8. auchOrfilas Traite de ßoisoo. T, II. p. ,^5),
BO wird CS ziemlich wahrscheinlich, dafs die Ulausfia-
re durch den Heitritt des Eisens ihre giftigen Eigen-
schaften wenigstens zum Thcil verliert. Ka raüfstea
ober noch Ucobachtungea mü reiner £isei)blauauure
üher zwei neue Heilmittel. lAf
fvrie sie Pornt dargeslelll hat) und mit eisenfreien
tiausauren Kaiicn u. s. w. angestellt werden.^
Diese Erfahrungen überreugen mich, dafs dia
Verbindung der Aiilhrazothionääiire , mit Kalt, nenig-
atens in geringer Dosis Bugeirandt, für den tliierisclien
Körper kein Üift ist. Um so weniger itrtfieilü ich,
wird es die Verbindung der Säure mit Eisenoxyd seyn
ItÖnneu. Ich nulini also selLst Aufiuigs 5 Tropfen von
einer sehr dunkelrotlien anlhrüzolhiansauren Eisen-
oxydtinktur, und stieg damit tügÜch zwei bis dreimal
bis auf lo und iJj Tropfen. Nach achtlügigem Ge-
brauch Bchicneu mir meine sehr geachwächiea Ver-
dauungskrafie» merklich gestärkt ku , werdeu, aucll
erzeugte das Mittel keine Verstopfung, wie es sonst
wohl von Eisen iiijtlcln xa gcsclictien pllegl. Da in-
defs die Eigenmittel für meinen sehr reizbaieu und
Itränklichea Körper nicht passen, so mufste ich das
Mittel wieder aussetzen.
Bald darauf fand ich , durch diese Erfahrungen
flicher gemacht, Gelegenheit, die rothe Eisen tinittur
einem Bauer zu verordnen, der mich um Hüire er-
suchte. Dieser Mensch litt seit andeithalh lahren an
_ einer mit grol'ser Abmagerung verfaundenan Diarrhoe,
tnd da er schon mancherlei Mitlei verc^eblich ange-
irandt hnlte, so gab ich ihm ein paar ünien rolher
Eisentiuktur , und lieCs ihn, davon täglich dreimal zu
10 bis 20 Tropfen nehmen, Diefs Mittel schlug so
gut an, dafs der Patient, der vorher gegen alle An-
neyen grofien Wiederwillen gezeigt hatte, selbst nach
einiger Zeit mich vtieder um dieselbe Tinktur ersuch-
Er Bftgte mir dabei, es seycn ihm während des
Gebrauchs viel Spulwürmer abgegangen.
Vor einiger Zeit kam ich auf die Idee, dafs dei
i
J
Theod. V. Grotthufs
. i'othßrbentlc Bestand! hell (lex Bluts vielleicht t'tntlin'
zottiiotisaurcJ Eiscnuxyd seyn Lönnlß. Die Veraut^
die ioli dafüber, jedocli nur C wegen Verliinderungen)
ganz obcrflBchlicii , an^lclitc, entsprachen dieser lAeJ
krineswe^cs. Besser halie ich mich überzeugt, daß
die von Ser/iirner entdeclile Meliangtture, obgleich sia
■hunchcs Analoge mit der AnlhrAZOthigiisäure zeigt ,
durcnuus nicht mit leliterer an verwechaeln ist. So
3,. H. werden meUonsaure Sähe »och vor der Glühbi-
Ut zerscUl, und geben taiil concenirirten , oxydiran^
den oder dehydrogeiiireiiden Säuren keinen Schtrefd,
daE;egen die antliraiothionsanren Salze die GlübhiUa
im irdenen Tiegel, ohne zereetzt in nerden , rertt»
gen, und durch jene Säuren Schwefel auBSoadei:a.
i
inem J
Dag ziueite Heilmittel, das icb hier inr genanem
Prüfung Aeriten vorlege, ist ein vom Prof. JJöberei-
jiir lim Sien Üande von Sdiivti ggem Journal p. ^07)
vorgfisclilagenes. Da meines WiBsens noch keine Er-
fulirungen darüber bekannt gemacht sind, so will ich
die meinige miulieilen. Sie betrifft nämlich die Wir-
linng der Cährbäder Wegen manchcrley Herrenzii,
falle, die mich voriOglioh des Nachts am Schlaf stör
ten Cdie aber freilich nur ein secundäres Uebel W
mir sind, indem dits primitive nicht zn beben ist],
\inr-!en mir ton einem erfahrnen Aizt lauwarme Wa»;
serbäder vorgeschlagen. Ich hoS'te gröfsere Wirkung
von ,Gährbiidern , und' gebrauchlc diese statt jener.
Wirklicli entsprach def Erfutg meiner Erwartung, die
überspannte Nerveureixbarkcit liefs schon nach dien
Uebraucli voa jl5 bia so Bädern nach, tind nachdem
^im
über zwei neue Heilmittel.
M9
ich 4o B&der ganonuMO batte^ iaod ich micli dehr. er-*
leichtert und genofs wieder einte Zeitlang eines er<{ui-
ckenden Schlafs. Um diese Binder zu bereiten 5 li^fs
ich i Lof (rigisches Maafa) Gerstenmalz, wie zur Be-*
reitimg^der Bierwürze, kleinschroten und mit siedeuf
dem 'Wasser behandeln. -Daflk ^iJlaltene infusum Wur«»
da«;BlUiifitj liefen bei g^hx^'igep Temperatur in Gäh*
rung gebracht« Wenn die Mischung in völliger Gäh«
' rnog wa)r, stieg ich' hinein ündi Verweilte jedesmal ei*
Dje halbe . -Stunde darin, .^s.g^e^hct eine soncbrbire
Empfindung (sensus formicatronis), eine so ungehen««
re Menge von kohlensauren Luftbläschen am Körper
empcpSsteigen a^n fühlen, dasselbe Bad kanu> .oluie. dafa
Anwendung ron künstlicher Wärme erforderlich wäre,
nach 12 Stunden noch immer eben so benutzt werden,
und diese Bäder^ ähneln auch hierin den natürlichen,
data sie sich durch sich selbst warm erhalfen. Waa
(dien Gehatt an Kohlensäure be.trifil , so .ßbert^ffß^n
jBolphes Bad gewifs alle natürlichen Wasserbäder ^ upfl
idie bydrogalvanischen Kräfte können wbhl auch, tuif'*
\gend8 reger seyn, als in eiuem solchen Gäi^-bodt^^, >
j>
• ü'.'i. ;4*!s« -i -
limtmm
■1 ■■
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45d He 1 n r i c h
»l M I -■ -, -^r-
' ü e b er die.
■.» -tr-t
durch äussere Tömperaturerfiö^ütt& d«r ^^
Körper heMrirkte.
R 1i' o s'p h ö r es c e'n z *")
Professoip Dy. Hei'hrieh :
in Regensburg, - .
/
■• • • • '
VV eim man ^Iles Selbstleuchten iler Eörpet* , weichet
mit heinem Verbrennen ' begleitet ist, Phosphoresciren
nennt, so mufs man auch das Lenchten nnd flfelbst das^
Glüiben der Körper, datt bei ynäfsiger Tem;^eraturer-^
höhung eintritt, zur Phosphorescenz rechnen« Da diese
Art, der Pfaosphorescens bis jetzt noch weniger unter-
♦ ) Vtrgl, des wichtigen Werks: €7#A#r 4t4 Pbosphonscsnz i8äo»
zweite Abthfliluag, Wf^che besonders reichhaltig ist > in«»
dem darin ausser der Phosphorcsoenz auch die übrigen
bei der Erwärmung der yerechiedenen Köiper eintreteo-*
den Erseheinungen angezeigt werden« Di^ vorzüglichsten
auf die Phosphorescens sich beziehenden Thatsachen hat
der Herr Verf« in obigem Aufsatae ausgehoben und mit
aeuea Bemerkungen vermehrt*
^ * D. Red.
über Phosphorescenz durch Erwärmung. 45r
Budbl^ worden ist aU Ate durch Souncnslrahleii bewirk:-
^B, eo habe ich dieBcni für die Expei'imenlalpkysih
wichtigen Gegenstände eintfhesondere Aufmcrhsamlieit
gewidmet. Dtm verewigten l''ürsten Primas c. Dalberg
Verdanke ich die zu dieser Untersuchung nälhigen
liedeulenden liüirsmiilcl.
Bei meinen Versuchen bediente ich mich im All-
gemeinen der in meiner vorigen Abhaiidlnng beschrie-
benen Apparate und Material ien. Zum Aufenthalte
^eule wiederum der daselJist beschriebene finstere
Kasten; zur Erhitzung der liorper eine dicke Itupfer?
ne Schaale mit einem erhabenen Rande, von etwa 5?
KubiUzoU Inhalt, welche immer rnlligluhend in dea
Kasten gereicht wurde; mit dem Außegen der Subi
Manzen wartete ich den AogenbUch des t erscU winde a-
den Gliihens ab. Da ich aber alle Fossilien unter drei-
erlei Gestalten (als Slüihe Ton i bis k RubikzoU, als
grobhiirniges und als feine» Pulver) prüfte, so wut;
den die grufsern Stüche , welche einen hüLein Grad
der Hitze erfordern, bererts beim Erhitzen der Scliaa-
le eingelegt, und mit dieser glühend in den Kasten
gebracht. Zwei Gehülfen waren beschäftigt, das Koh-.
lenfener zu unterhalten , die Scbaale zu erwärmen und
zu überreichen , die Materialien zu liefern uud' mir
^eder abKunehmen «. s. w. Zur Bestimmung der
Zeit diente aucli hier ein vernehnihar oscillirendes Se-
ctindcnpendel. Ich habe im Ganzen etwa tausend Ver-
suche angestellt, von welchen ich hier die Hauptresul-
tbte milthcile, indem ich in Hinsicht des Einzelnen
auf die zweite Abtheilnng meines Werl» über die
Fliosphoresceaz perfreiae.
«
45a Heinrich
Phosphorescenz erdiger Fossilien,
toh mache vorzügUch auf folgende Hr8cheiiinng|n
AufmerUsam :
I. Alle Kaiherden und Kalksteine, in ihrem na-
jtirllchen Zustande auf einen gewissen Grad erlüui,
leucliteo im IJiniltcIn ohne Ausnahme.
?: Die Flufsspatbe bebaopten aucii hier den enten '
Platz; denn sie f'Srdern i.um Leuchten cineo niedri-
gern Grad der Warme, und holten Lei gleicher Te^
pcralur Ijngrr, »Is alle übrigen, aus. fHet-auf htm*
inen die lii>hlci>seuren Iialkerden ; manche Individuell^
z. U. ein weifser Tyroler Marmor, ein weifser Kslk-
ainter, ein Mlinkstein, u. e. m. gaben an Schönheit
des Licht» dem I'lnr89|>alh wenig nach. Minder zeiek-
nen sich die phospboreauren, am wenigsten die schirB»
felaauren Hnlkerden aus..
3, Unter den vere^hiedenen Schwerspathen lencb-
teten der Wilherit am besten, der Bologneser an
schlcclitesten.
Z(, Die l'hdsphorcBccnz des Kiesclgescblechts kooint
iwar' jener des Kulkgtschlecbts laiige nicht gleich;
äodi bewirkt die Hitze des zu i;lühen auifaärenden
Kupfei-a bfi gclbkürnigem Pulver dieser Steine dnrcb-
aus ein Leuchten ; niitlelinäfsigc'BrucliHtücke bingeges
fordern eine noch höhere Temperatur; Torzfiglioh die
' Edelsteine Bei- manchen reichte selbst die GlahhlCtf
des Ku[jfers nicht aus, z. li. bei Chrysolith, Chryso-
pras, Ijeryll, Granaten. Die schönste Phosphoresceni
nach dem Diamant gewährten der sächsische TopaSi
der Ainfthist, einige Jaspis, Bergkrystallo , Schmara^
den, Hyucinthe^ u. dgl. Der Leuclt scheint ein be-
reits ausgcbranntar Granat zu «eyn, indem er sellilt
L
über PhosphorcBCenz durch Erwärmung. 453
«u PuUer serstors?» nicht mehr leuchtet. Die durch
Melnlloij'ile gefärbleu Gläaer leuchten besser als vÜ-
fflGs GläS ; Kieeel und Flutasand' besser als gefärbtes
Glai.
5. Alle Steine des Talk^eschlechts leBcliteten , ei->
nige sogar schön,- docb müsaen sie zu grüblichcu Pul-
Ter zerstorscn werden. Dieses Leuchten ist beqonderi
merkwürdig.
<' G. Au<;b das T hon ge schlecht enthält einige sehf
gOte Phnipliorn dieser Art, /. B. Feldspath , Weti-
■chicfer, Chloritscbiefer; im Durchschnitt aber gilt der
Erfahrungssatz , dafs 4^e Thonarten bei dieser Fhog-
phoresccnz der Erden und Steine den letzten PlatE ein« >
nehmen.
I ' y. 'Die künstlichen Lenchtsteine leuchten zw^r allb,
ober keiner zeichnet eich darin bei der Ertrürntung
^Sanders aus.
P/iosp/iorescenz der Sähe.
Hier zeigt sich ausser dem permanenten, ciu<;Ii
noch ein Funkeulicht beim Aufstreuen, ohne Dauer.
Die Feuchtigkeit hindert auch da die schone Pho»-
phorescen/.. Kein Sulz leucliiet, welches durch Erhi-
tzen schmilzt. Kochsalz wurde durch rorluufigeB GIü-
}ieD in seiner Leuphtkraft gescbwächt, alzcudcs IfaU
' ganz untauglich gi^jtuachtt Sftipcler .rerbessert.
Metalle und Erze.
An diesen bemerkt man nixch der EnvSnbnng
dreierlei Arten von Licht i Funkenlicbt, ruhiges Leuch-
ten , schwaches Verbrennen.
Jjrirfi,/. Cbtm.ti,Ptji. 3'),S4A. I/efl. ay
i
I
tt
454
I^I e i n r i c h
, FunheDÜcfat enUtebt, wenn die Metalle in feutn
Körnern oder reilspäbnen auf daa duuk^Uie'tCae Hupfer
g«Btreut nenlen, — elvraein BugeablicMiohi'S Glüheo?
Mail bemerkt ea aber aucli bei mebierco Metallaxjden
ftttf nassem Wege.
Ein rubiges mehrere Secuaden aobaliendes Letict
ten gewäbren die natürlichen Metallniyde , als Kupfcf
erz, Malflchil, Scbfrefelkies, Magncl^tein, 6ohn«i:i,
Ocher, Umher, Zinkoxyde, Spiefsglanzerz, Rrdkobalt,
Braunsleln, u. dergl. Etwa ein Leuohtea der Gehirg|>
»rt?
Ein wabrea Verbrennen geht vor bei allea ^
ichwefelten Melallen.
Die Metallkörper stehen rficksicfaüich der Pboft»
phorcscenz im Mittel zwischen den Terhrennlichen mi
Oprerbrennlichen Körpern.
Phosphorescenz 'verbrennlicher Suhstauzen.
Hier zeigt aich. das dreifache Licht aocb deutli-
cher als bei MetaDen. Das Funhenlicht beim Aut
etreuen der Stibstanzen bemerkt man vorzüglich lici
den verbrennlichen Fossilien, seltener bei Vegetabi-
lieii, am eeltensten bei tliierischen Körpern.
Ein auffaltendes Verbrelinen mit Flamnne slellU
iich nur beim Schwefel nnl} Zucker ein , aber eis
schwaches, länger anhaltendes Flämmchen läfst sieb
bei allen ] Substanzen des PUanzen - und Tbierreichl
wahrnehmen. '
Merklich ausgebrannte Körper: Gagat, Laven d«
VesuTS, Bimsstein , Pulver der Scbmidekofale u. dergL
leuchten sehr schwach; die Baarten des Wallfiscbei
und Gorgonia FlabeUum blieben ganz duntel.
über Phosphorescens durch Erwärmung. 455
Was gleicli beim ersleo Verauche in Hohle oder
entsäuerte Kalkerde übergeht, taugt ein zweites Mal
Mancherlei Versuche mit Oelen und thierischew
Fetten. '■ ■ ■ »
Bii zum Aa{v?allen erhitzte Oele .Ii6i«n im Dnav
kein ,bei fblgrudea Graden auf sicklbar zu leuchten:'
Terpentinöl bei 68° R., Steinol bei ^S" , Leinöl bei
SS", NuflS- und Mohual i-ei .ju", Rübsenöl bei i55",
Olireuül bei löo" , Mandelöl bei aoo" , weiftes Wachs ,
bei i55° . Scji^affctt läb" , ächwcinfett. ibä" , Ochsen-
fett i56* , Butler bei. i4a". Merfewürdig ist's, dafa
Biclt beim Destilliren dieser Oele kein Leuchten zeigt.
Leuchten des Phosphors.
DuS Leuchten des gewöhnlichen Stangenphosphora
bSng^j.yofzüglioh .von seiner Temperatur ab > unter der
Temperatur von + 3° R. hört es gänzlich auf, ausser'
wenn der Phosphor mit Eis versetzt ist: in dieEem
Falle leuchtet derselbe noch bei — 4° R. (Rlerkwür-
dijf' ist's, dflfs der eiugefrorne Phosphor zugleich mit
dem Bisen gleichmäfsig verdunstet, ohne eine merj((-.
li<}1»e Spur zurückzulassen). '
,p jjfts Leuchten des Phosphors im Stickgase und>
andern die Verbrennung nicht nubfendpn Luftarten:
ist hinlänglich bekannt: . es ist ein te\at:s, Lichtpfaäno-
men, das sich vom Verbrennen unterscheidet. Da*,
Stickgas befördert sogar sein Leuchten, wenigsieoa
h< das Leuchten darin bis zum Gefrierpunkt des Was-
sers an, wuhrend es in der almosphärischcn Luft bei
1
456 H e i u r i c h
+ s" R. nnd im SvierBtoffgaae »choa bei -f 11/ R
Wtfhört.
Ocle verhindern im Allgemeine^ das Leachten de»
Pbosphora : im Nelkenöle, im Aaisüle und im Oliven-
Öle leuchtele selbst der geschmolzen« »od bis '4Ö^ Hl
erhitzte Phosphor nicht. Bis sich derselbe aufzulösen
anfing. Sleinül giebt mit Phosphor nur beim Schul«
' ictit ein schönes LichtphSnomen ; Terpcnthfnöl 'Schita
anfan^ sein Leuchten gana /.u zerfllüren. Wachs da-
gegen rermehrle dasselbe. Einen hesonderii schöueri
Arblich hat man, wenn man Wachs and Phosphor in
einem Glase zusammen erhitzt. ' '' ' ' *-'^'
Auch durch tBerüLrung mit. SchneFel wird <b^
Leuchten des Phosphors verstärkt; ein bis auf o" Ri
erkalteter, folglich nicht mehr leiiclilender Phosphor
Jtann durch aufgestreutes Scliwefelpulver von dersel-
ben Temperatur sogleich wieder zam Leuchten g»-
luc^acht werden. . , , . ^' - '1
■' Im Weingeist, der bis zam Aufwallen erhiui
^nrde, blieb der Phosphor dunkel. i»'- . . .i.--
Die Säuren scbeinen im Allgemeinen das Leitp^
leii aufzuheben: Wurde Phos|*hor in Schwelelsäare W
taucht, so konnte durch starke Erhitzung kein Lencii'-
ten desselben bewirkt werden; in raSfsig erwünoter
Salpeiersüure zeigt der Phospdor keine Spur von LicEtf';'
eben so wenig in EssIgBäure, und Salzsäure ; nur dJircb
Schütteln kann man hier Licht erregen. .:
■ Zerfloifence Weinfciiififcali beftrdei-te daa Lencb-
öberPhoEpliorescenzf durch Kt-wärmung. 4^7
4
tJe5er die jitm {-.putTtieh nttH'tgi Temperatur,
vorzüglich ' bei Fossitteh^ '' ^ "' '" ' "
■ i-: ' in r'.'- . ■ 's na t
E» hält zwar aclurci^, dcp WSi-m^gr^oL gcNau va
fcestimmeni bei welclicn JiejerltiUteu F.erjier m leuch-
'tan.aufbMfea, (loc|i, düriieu folgende Augßbcn der
"Wahrheit sehr nahe,hp^nxf^ , , .
j. Das Licht des FlliJ-ispalJu; v^Bch*sincIet upter
Waager bei So' ; 70° ; Cm". ; 5o" R. nach Vcisi^tJio'-
idenheit der IVobetücke ; in,|r.eier Xiuft Auf e;iteii Ofca
kuna es bis hu" aushalteu. .
3. Bei Diamanten wechselt die l!,!cTiUeRiferatuJ
TOn gti" bia 170"' uni düi-iüier. Hob." Jfojle konnte'
'2war aeinen Diamant echon durch' 'd!e WSrn:B der
Band leuchtend machen; allein er Uefa ihu frfilicrhin
vom Sonneu- oder Kerzenlicht bitsirahle'il. Auf diese
Art leistet der grüne FlufsSpalh dieselben Dienate.
3. Der Apatit ans Eslrcmadura halt bfs 80° R-.
'ipnd ndch daruiit&ir aus; der deuteche feuchtet' ^ichti&.
lioige.' , ■-! - ■ .;. ■ \ ' ' -
t\. Bei den Icohleusaurea Kfitker'^en, vorzflgfJci
bei den Miinnorarleii , Iiann man aoo" K. ala die niitt-
leroTenipcrniur 'BDnehmen, bei der daa Licht yir-
ac^^iadetisalläineie erstreckt sich va^ lOo" bis 260° R,
5. Rosenquar:: aus Baiem hielt bis ig5" aus: Feld-
apath bis aatj" , Camiol und Smaragd bis 245° ( Hier
ist iinmer Ton grobkürnigem Pulver die Rede).
6. Die Talk-^ixaA T/iunerden,\t:\ic\Hslea auf Btttfk
erhitztem <^1uecksrlber in Meinen Stücken gornichl--
in PulvergeBtalt ätisaerst scbwnch, ohn^dttfar bi» a^S'»}
■o nuch der Labrador, der Zeslith , u. a. ' ' ' -<'
•j. Im Ailgvmvrnnn, kann man aiinehiuen , daffl dlls
'Srdeo uud Steine, Trenn si« anders eu dieseer Bbotf'
I
i
f
pborescenz tauglich aind, bei der Temperatur des ko-
chenden QueckEiUiers zu leuchten apfuigeii, die mei-
eleo aber schon viel früher,
8. Unter den kanatlichen Präparaten zeigte Can-
toii'a Phosphor (gebrannte AuKernschaalen mit Schwe-
felleber) das Sonderbare, dafs er unter Wssser bii
55' R. zu leuchten fortfabr, als'o deih befsten Flofs-
Späth gleich kam.
cj. AuB der Dauer leuchtender SabtUnzen du
Thicrreichs läfat eich scmiefBcn, dafs ihre lienclittm-
peratur nicht über aou' R. betrage.
10. Wüfstc man genau, kti welcher Temperalnr
rotiigliiliendes Kupier im Dunkeln zu leuchten aufhört,
und nach welchem Verhällnifs diese Temperatur ia
den folgenden Zeitmomenten abnimmt, so könnte man
aus der D'X'ör der ;l'hospborceccat, welche für jeJes
Individuum angegeben ist, auf den hiezu trc&enJen
_^6rmegrad sthlieTsen. Obgleich uns hiezu die nöthi-
gen Vnrkeiiuluistic fehlen, eo sieht man doch, daTi
jene Angabeu niuht ganz ohne ?jutzen dastcbem.
lieber das gefärbte Licht phosphorescir^,
glühender y und mit einer Flamme brenndi
der Körper-
Das Farbenspiel der durch Erwärmung lencbtea-
^n Körper ist so mannigfaltige dafs sich im Allge-
neinen darüber kaum etwas Bcstinuntes und Consta»
tes angeben läfst; man mtifs sich eien an das hallett
was öfter zutrifft, und vorherrschend ist. IVlit dieser
Einschränkung Bielleu eich folgende Farben am faän-
^ilen dar:
über Phosphorescenz dnich Erwärmung. iSg
Bei kohlensauren Kallterdea, gelb und welTs, grfin
•ehr selten.
Bei ßußisauren ; gplb , blan , grün , grüfsteatheil»
beisaTDineni.
B6i phospkorsaUren ; grün und gelb , gewöhnlich
einzela.
Bei schwefelsauren f gelb und weifs.
Bei arseaiL'sanren : grünlich und blau.
Beim Baryigsschiecht ist Gelb Torberrgcliend.
Bei'm Jiieeelgeschlechi : ncifs, gulb, Rrün.
Bel'm ThongesuhUcht : weila und gelb, seilen grün.
Beim Ta/igtsc/ilefht .- weifs und gelb
Bei Metallstufen und Metallosyden kann man alle
Farben seLen.
3. Es folgen die Farben in gewisser Ordnung
ll«I abnehmender Temperatur auf einander : z- \i. b^i
den Flufsspaihen et> i hellglänzend, Tiolet, grUii, weifs-
lich, oder: hellglänzend guldgelb , gelblidi , woifsUcb,
oder : dunkelgrän , smaragdgrün , blafsgrün , weiff
lich; riolet, dunkelblau, hellblau, achwaoh weifs, oder.:
blau, grün, hellgelb, weifslich. Auf ähnliche Art
vrandeln andere Steinarteu ihre Farben. Soviel acheint
hiebei auBgcmacht, dafi eich das hl(tuf Licht Stete
frjiher äussert, als daa grüne.
5. Ks lohnte sich der Mülie, zu untersuchen, ob
&e Farben bei steigender Temperatur in umgekehrter
Ordnung erscheinen; diefa geschah mit Flufaspatb und
Feldspaih. Wirklich leuchtete Flufsspaih stufenweise
erwurmt anfangs mattweifslicli, dann gelblicb , grün ^
bläulieb, endlich »ioletj lelzteres sehr seiioii und an-
baltend. Etwas gröfsere Stücke erreichten das Violet
nicht, sondern blieben beim Hellgrün stehen; bis zum
giaRzenden Weifs schwang sich aar das Pulver.
I
ä
Petdtpalh zeigU unter Shnlicheii UmstÖaden an-
fangs ecliwaches Licht, dann gelb, grün, Mau, g;lwi>
xeod Itell.
Hieraus scheint zu folgen, dafg, wenn Licht ditrcli
Temperalurerhöhting aus den Kurpeni enlirciclit, die
minder brechburca äirahlen früher ausirelen , sla dig
mehr brechbnron; etwa weil letzLere von der Materitt
■t&rker Bogezogen werden ?
It- Warum die Flamme unserer BrennmatenaUen
wie des Weingeiatea, Schwefels, Wasserslofigaiei,
Waohsea, Talges so oder anders gefärbt erscbcinti
hängt iheils von den Körpern seihst, ibeils voa aiU'
Sern Umständen ab. Das V'erbrennen iu Soueratoffgu
giebt uns hierüber einigen Aufschlufe; e» überceugt
«ns, dafs die Flamme blendend hell und weifa ist, so
cft die Zersetzung der Hörjjer rasch und bei sehr bu-
hen Graden der Hitze vor sic^h gebt, dasselbe bemerkt
man im Brennpunkt grolser Brennlinsen, und im l'ro-
bierofen. Allein man mufa niuhl Acrgeasen , dafs bei
allen eigentlichen Brennarien Lidm und Wärme ztun
Tfaeil auch dem umgebenden Medium, der Luft, sn-
gehören, Dadurch wird die Erktärnng Tcrnickelter.
Versohiedene Fragen und Bemerkungen.
I. Welche Körper leuchten durch äussere Teni'
peraturerhöhung am besten , und welche
gar nicht ?
]. Nicht rerbreanliche Ftis^ilien nehmen an Leuclit*
Iiraft nach folgender Ordnung ab : Flufsspeth, kohle»
iQurD Hidl(i>leine, einige Steine des Th angeschlecht«,
die Sohwerspatbe — hieuiit «cUUertien die guUn Flior
b.
'^- •" ■*
■o'C
^er Phosphorescens durch Erwärmurg. 46i
plnrn. Das Kiesel-, TUon- und Talkgeeclilecht lie>
ftrt nur BDÜtelmäfftlge , zum Tlioil sehr sohwache. Gar
liichl lencLteii a) lropflia»lli"iBsige, nicht verbrennliche
2ltibstaR/en , by durch Feuer bereits ausgeglühte oder
ansgebranate Ktirpcr. Mit anderen Worten :
Diejenigen Substanzen leuchten durch Erhitzung
am schönsten, welche am wenigsten brennbar, und zu-
gleich mit einer Säure verbunden sind, worunter aiuli
die flufssauren und hohlcnsauren Kalhcrden ausEeich-
Bsu- Ea leuchtet kein TropHiarflüssigea, welches durch
£rw&rmung zwar in elastische Dampfe übergeht, bei
der Erkaltung aber wieder die vorige Aggregatform
annimmt, z. B. Wasser, Quecksilber. Ohne Zerse-
tzung giebt ee keine Phosphoresccnz durch Tempera-
turerhöhung. Ebendarum haben ausgeglühte und aus-
gebrannte Fossilien ihre Leuchtperiode bereits fibeiC
lebt.
9. Unter den verbrennHchen Körpern behaupten
ttnnltels Phosphor und der Diamant den ersten Platz;
obwohl das Leuchten des Diamants bei so mäliiger
'Wärme nichts weniger als ein Verbrennen ist. Dann
folgen die Subslnnzen des PflanzenreichB, und vor-
süglich jene des Thicrreiclis, welche einen dreifnchcit
Srennstoff als Grundlage enthalten, den A'oWen- //'ni-
aer- und Phosphorsluff ^ als liohuen, Mays, Roggen-
mejil; thierische Knochen , Zähne, Klauen, Hörn^r
n. s. f. Reichhaltigkeit an l'hosphorstoff und an' Koh-*
lenstoET vermehrt die LenchlliraA ; Zucker und Mastix
leuchten schwach : Steinhohlen , To-f , Gagat noch
•cKwächer: die Schmidekohle , der Bimsstein und ächte
Lftren feuerspeiender Berge beinahe gar nicht uclir.
I
U. Wie iann man den Körpern diese Phospho-
rescenz nehmen und «tV wieder geben ?
1. Dorcli einen hoben und andauernden Grad ron
GliUifiiue liaiiirallea, selbst den unverbrenuKchsIen
Foesilien die Leucbikraft pnizogen werden j hleron iet
aucli das KleBelgeschleolit nicht ausgenommen. Durch
Zurückgabe der im Feuer rerlornen Ceetandtheüc Itann
m»a eie wieder zu guten Phospliorn umaohBfi'cii , wa<
freilieb nur seilen angeht. Beide Sätze gründen sieb
auf zahlreiche Versuche.
9. Auf eine ganz eigene Art wirkt hiebe! die yei-
stärkle Electricität. Kohlensaurer Hfilkstein, Pluii-
Bpatb, und ^uhtverepath, welche durch starkes GlSbeo
ihre Leuchtkraft verloren hiittcn , wurden durch
trische Schläge einer Veratarliungsflasche wieder
gestellt.
UfiGD
%\
IIL In welchen Fällen ist dieses Leuchten ein
Verbrennen, in w/elchen nicht?
Die Versuche zeigten , dafs die eigentlichen Com-
buBtibilien das Leuchten auf der erhitzten Kupfcrplalle
zwar allemal mit einem Verbrennen beginnen, zuletzt
aber 80 schwach auslassen, dafs ihr Liclit rein piiot-
phorisch zu seyn scheint, um so mehr, da es attch in
den unathmenbaren Gasen fortdauert.
Spiefsglanzerz , Graphit , Bernstein , thierisc^
Knochen, AuglernschaBlen, Mays , u. dergl. fuhren ill
IcohlcnBaures Gas versenkt zu leuchten fort, wie Üb
freien Raum des dunklen Kastens, da doch ein gleich-
seitig versenkter glimmender Hul^spahu , hell audo-
deader Schnefel, n. dergl. augenbUckMch Tertoschrn.
überPhospIio'rescenz durch Erwärmung. 4ßsT
OlHBufil wurde in einer geräumigen Glnarulue <s4
•tiu-lc erhitzt, dafe es ohne Dacht mit Flamme zu bren-
nea foriruhr. Kaum wurde es in Iiohlensaures Gas
Tcraenkt, so verlosch die Flamme, das Echwauhe
Leuchten aber dauerte fort. Vei-brennliche Subatan-
xen scheinen also ein doppeltes Lichtphanomen -zu
zu äussern, niimlicb mit und ohne Verbrennen. Dia
regulinischen Metalle verhalten sich gerade so. Uebri-
gene kann man freilich das Phänomen verschieden er-
klären, weit eich in obigen und ähnlichen Fällen di« ,
Grenzen zwischen Leuchten , Glühen , Verbrennen j
nicht bestimmt abstechen lassen. Wohin gelöst z. B.
das Leuchieii des Stangenphosphors mitten in einem
Eisklumpen bei der Temperatur — 4° I^t xmi im
Stickgase bei dem FrostpunUte, während der Phosphor
ün Sau erst ofi'gase bei + in" R. nicht mehr leuchte^
aber bei so° R. plötzlich enthreunt?
■ Neuere Nachträge.
Ich ichlierse diese Abhandlung mit einigen Nachr
trägen xa dem zweiten Abschnitt meines Werks über
die Phosphorescenz.
i. Wer sich die Mühe giebt, meine Versuche 1
ober das Leuchten der Körper durch Temperaturer» ^
höhuDg mit den Arbeiten meiner Vorgänger »
gleichen, der wird sich leicht überzeugen, wie man* <
gethaft unsere Kenntnisse und wie unrichtig unsere j
Ansichten über diesen Gegenstand ror kurzem noollj
waren. Hiezu reicht schon eine flüchtige Uebersicht'j
der von mir gelieferten Tabellen hin. S. 161, 174^
181, i85, verbunden mit der Einleitung und mit deai |
6ten und 7ten Kapitel. Man schränkte sich auf eini
IVIineraÜMi ei« , erhitzte sie gewöhnlieh nur Auf glW
heuden Kohlen, sorgte für gnle, BescbafTenlieit de»
Auges beiiialie gar nicht, epizto das Thermomeler
ganz liei Seite, u. dergl. , und behauptete nichts ^eetn
wcnjgiir gani unbedingt r diese oder Jene Fossilien
leuchten durch Erhitzen gar nicht, nur wenige mehr
oder minder gut, u. e, f. Die Belege hierüber wären
leicht zu geben. —
3. Der Diamant und der FIuTGSpath erregten auch
hier zuerst unsere Neugierde. Die zu?erlÄ8sigcn Nach-
richten vom Diamant gehen bis iG65 zurück (o'e Ai/O'
manle I), Claylon. Rul. Jioy/a), die vom Flursspath
glaublich nur bis 1710 (.Mise: lUrol. i.-g?)- Da aber
leleterer leicht zu haben ist, so wurden ohne Vergleich
mehrere Versuche dümit gemacht; erst spnt entdeckt«
man, dafa siqji ein in Sibirien TOrkommender Pluft*
Späth beym Bk-hJlzen ganz vorzüglich auszeichne so-
wohl durch den Glanz als durch die grüne Farbe dea
Lichts, man nannte ilin daher Chlorophan , grünschei~
Tiendi hievon will ich nachtragen, was mir seititer fae-
Iiannt geworden ist.
3. In den Abhandl. der kaie. Acad; d. Wies, ron
St. Petersburg auf das lahr 1785 [Nofa Ada. T. t. pag,
iSj. hislor.i giebt Hr. Pallas Nachricht von einem
an die Academie überschicklen sehr schönem Flufs-
epath ans Katharinenburg in Sibirien, welcher die
Eigenschaft durch Erwärmung zu leuchten in einem
so hohem Grade besafs, dafs schon die Wärme der
Hand dazu hinreichte, wenn man ihn eine halbe Mi-
nute darin verschlossen hielt. Das Licht war bichei
nur weifslioht und matt, gieng aber schon bei der
Hitze des siedenden Wassers in's Grüne über, and
rerbreitete sich endlich gleich einer leuchtenden At-
mosphäre auf mebrere Zolle, wtaa. ein böhercr Grad
über Phosphorescenz durch Erwärmung. 465- ■
der Wärme angebracht wurde. Kein anderer Späth
kam die§em an Scliunbeü gleicli; g^priilt tvuvdoa ei',
biriscfaer Flursspatb von Garpenbevg, Schlangesber^
und Oubonkoun : Englisoher von Cornwallis uud Der-
by^abirej sächsischer von Bretleiibrun , Elsafsiicher u,
dergl. Die grünen Bruchstücke leuchteten duichan*
' am scbÖBSlen, und ihr Licht gieng bei zunabsieutler
"Wärme in das lebbaftestii Blau über- ^
^. Noch umständticher handelt Hr. Bas, Sewergin
TOD den verachiedenen Flufäepalbarleu des russitchea
R^chs, und namentlich vom sogenannten Chlorophän
auB der Grube KU!si;hHnsioy. bey Nertschinuk (^Nova
^cla, T. -\/, pag. 38* — 3»v), Er kömmt dunkel-
blau und grau, dunkelblau und weifs, grau grünlicht
ina blaue spieleftdk auch scK^e^ernd vor: mclir oder
fuinder durchscheitieriid: scia üefüge vrcder g-an*, *uö-
tlug, noch durciiaus coippact i wei^ig gl;inxe()d, dem
|<^ettglanie sich nähernd mit mehr Icuchtefidcn ^unk-
t^n.: B^h"" brüchig und »pJittrig,: auf glühenden Koh-,
len nicht knisternd: bläulicht und smaragdgrün leuclf-
Ifnd, .seihst bei hellem Tage bemerlibar ; der Ver« '
l^ijh lafat sich sechsmal naeheinauder, >i jederhulefti. ]
nur tritt die Phosphorescenz immer etwas BpS(ei) ej«. *
Die Versuche mit Spathp^Iver nehmen eich noch achä*
ner au?- Im nächstfolgenden, pajul d,(;r aliad. Schriften
▼Oi^.^St., Petersburg iNof.Acl.J'.^^IJ.pag^:^^^^^^^^
MJgt Hr. Seii^r^itt,^ dafa dieses Leupbtcn jaii^ aeüjieÄ
Wid ))^Bfi^a Lieht dem Chlorophän nicht au^scjijier».
lieh eigen ist, und dafs man es, bey vielen kohlassaif,
ren Kalkerden bemerkt. Ana diesen d'ei ^HchrjchFjeA
wird erläutert und lum Theil berichtigctj was üben
da» Leuchten des Chlorophän in des H^n. v. ^rflL
Annal. i^gä. I. 634. vorkommt. Wir seh«a dar^tiu.
L^
466
C ll
dafe diese ber&cliiigipti ßigenacbaften ansacr
■palh Ton ISertNcliinsk noch vielen Aitdereii ans SiU>
rien eukommen : dafscti* grünen Exemplare nook Iih;
aer leuchten ah die blauen ; dofs es vom Zufall dt-
hangt, au8ge:iciclinete Eiemplareii zu erhitUen: Saft.
^ nah Racfi bei kolilenaaiireii .Spatben , MarmorD, und
Itrgl. dieseB Lichtapiel bemerkt, wie aus me'nen Ver-
;heii rielfällig he'rrorgeht : dafs also der Cfalitropban
1 der befs'len Art , vor anderen Fufsi^pathen , ja selbel
[vor den kohlensauren üatltspalhen nichts voraua hat,
I ids iIaCs er schon bei einem mittelmälsigcn Wärme-
■ «rad zu leuchten anlangt.
j^ 5. Im 6. Kap. handelte ich umstSndtich von itt
fHaxa Leuchten nöthlger Tempcratnr ' bei Fossilien u.
I ^rgl. Für den gewöhnlichen Finfsapalh fani ieb
lugef^hr 5n Gr. R., für einige Diamante 8o Cr,
jbare beide schon durcli die Wärme des menscMtcbtri
Ikpera können leuchtend werden, und dafs hiebd
^es individuell sey, erfahreii wir aus folgenden Nack-
Ichleh :
E^' a) Robert Eoyle sah Clayton'a Diamant leachteiii
r ihn lungere Zeil an seinen im Beite erwflrn^
Vjnt^' HGrper hielt. (Jü Adamanle in tenebria iucenti
[ fo-ei'is enarratio. Opp, T. I, Genei'. i£8o),
i) Pallas brachte ein Stückchfen fluftspatk rön
I^JCalhariiieiiburg zum schwachen Leuchlea, indem er
Km^ nur eine halbe Minute in Seihe Hand verschior*-
c) im Journal de Physiipie (T- LV- p. 6o) ItÖmOll
r Brief von L. i'. an La 3Ie£herie rot , mft der B(*
fiifcVkiiag: W6nh vom' Leuchten der Fossilien £»
flc'äe ist, soll tn au nicht gleich die Eigenschaften e!^
nea Einzelnen auf die übrigen derselbeh Gattun'g üNcr^
tragen; „TcIi besitze, heiTst es S. 6i i einem, grünen
über Phosphorescenz 'durch Erwärmung. 467
„-Flufaspath , der Echon duich die thicrische WärmiQ
j^leui^litcrid wird-, nicht miuder habe icti yreifae Topa-
^se aus SibiHea bei Haiiden, »«Iche gleichfalls durch.
„Erwärninng leuchten, nas mir andere aus demselben. .
„Bergwerk nicht leisten." Hiedurch kann maii dia ,
Ijeucht- Temperatur einiger Diamantc und Flur^^path^
bis aul' 5o° R. herabsetzen, da hingegen andere achoi^ •!
bpy 70,100, ja bei 170' dem Auge rerscWiiideii. ■ '
' d> Einen eigenen hiehcr gehörigen Versuch balr '
I>M»aignes rcransialtel. Um einen Canton'scIieR Phos-, '
iiiioii zn erhalten, ron dem er getvifs Bcyn konnte,
dafs er durch Bestralilung \stia Licht erhalten habe>
bereitete er sich denselben in einer starke;], dick mit
Lehm beschlagene CtaEi'uhre, füllte den uberßiissigen
Raum mit Sand und (Quecksilber aus, vcratj stall eiq>
die Abkühlung imFinstern, u. s. f. Dieser Phosphor
leuchlete schon durch die Wfirme der Hand, ohae
didi» früher ein Lichtstrahl auf ih» gefalleu war, (/oiu>(,
Ttal d. Pk. T. LX/X. p. 6.) * ,,
So sehr wechselt die Leucht • Tempcratnr nacT»
VflrBchiedenheit der IndiTi^uen. Wicht geringer ist.
der Unterschied Eirischen ätherischen und fetten Ocr
lenj obwohl ich mit jenen nur sehr wenig lorgenojqt.-^
inen habe — eine noch auszufüllende Lücke. — .( ^j^
6. Gleicliwie man das Leuchten dar Körper durchj
Bestrahlung merklich verlängern kann, wenn man sie,
ausser Verbindung mit der umgebenden Luft bcIkI,,
80 geschiehts auch bei den Ph(M)rhoru,d^ir(;b^£Tvtfir^
nnng. Grobes Flufgspathpulver a\if ^iae» eia^fi^
Oieh. -gestreut, wird nur eiiügSr Abende leucht^,. ujtjj^
mit jeder Erhitzung an Schönheit abnehmen; i)ia[i.
Tcrschlicfse es aber ia eine hermetisch geschlossene
Glasröhre so wüd es deoVei'suGh ohne Verglei*;ti
L
I
d
468
mer
Heil
iDehalten. Wählt :
von alles
I nit blauem Liclit phosphorescirt, eo erhält man ein
L l^hänOnien , gaiis dem Shnlicli, welches todinekrystal-
W Ifcn in hcrmcdsch gescblosfictieri Höhren durch Erhitten
W darsielien — auch dieses ist Phoeplioresuenz durch
fe ßrwärmen. Noch ichöaer nfinint sich der Versach
f «s, wctin man Klufsspathhörner roa maocherlei Art
■ untereinander miacht, weil man dsnn Licht ron allea
ft_ vorbei), eines früher als das andere, xuletzt
1 ipülsclit ,"erhSll.
■ 7. Im Journal ds Pkysique (T. XL. p. 161O
W' ^1) sehr lehrreicher Aufsatz Ober den Doloni
K dessen Analyge »or, worin Hr. c. Saimsure der Jün^e^
ft V^ seine Ansichten über die l^hosphorescenz einiger
K fUlKsitine durch Erhitzung rorträgt; in der H«iipl>
^ incliB folgendes:
k " Man bemerkt bei den Kalksteinen dreierlei Arten
B ^r PLosphoreaccnz durch Erwärmen, Die eine scheint
Kein yerbrenneii zu seyn — vermuthlich de» in den
rfteinen enlhallenen Sclmeiels, oder der Schwefelle-
B;Ar — denn sie erforifert D«seyn «usaerer Luft, Die
K CVrbile ist wahrscheinlich das Resultat einer lUc/ttiiii'
m,il/f%ui>g , weil sie eich allemal einstellt. Wenn man
\ ittjt Höi'per vorlüufig dem Sonnenlicht ausgesetzt h*t>
[^Ve dritte biehär am wenigsten untersuchte, äusseit
ÜiAi bei demselben Hörper nur einmal, bat aber da*
eigene, dafs sie' auch »hne äussere Lud, im luftlee*
tim Raum, unter' Wasser , im Innern d»:r Körper, tt>
dergi, (Tl.ilt hat. Dabin ' gehört die Pbosphoreacflii*
der' FfuTsspathe', und mehrerer Kaliisteine, waräieC'
sich Jfr. f. S. so Üussert ; 1
B) In allen Hcftksleinen, welche nach der driltear
Art ^hosptiorescireu, haa'n man Spavesr der Schweftt'
über Pliospliorescenz durch Erwärmung. 4^,;
aSure und der Fliif«Häure entd^tken. Iieu])tsäclilich
Ton der letztem scheint das Lfiuclileii abzufaaiigeni
doch nur unter gewiaij^n Bedingniflüen.
. t) Eine Verbindung reiner Kallte.de mit Muftr
fßjin scüeint keine Ffioaphnreacciiz zu gewähren. -:—
c) Eben so wenig die Iiolilensnupe KalUcrde im
Minen Zustand; denn Kalkruhtn und wcif^er gans
durchsichtiger Isländischer Dopiielspath leuchteten «uf
heirsem Eisen nicht i
A) Veranslallet man aber eine Verbindung der
Kalkerde mit l'lufiäBiiure und mit schwach oiydirleii
Eisen, so erhält man immer einen durch Erhitrung
phoephorescirenden Körper, nie durch mehrere Ver'
Joche gezeigt wird.
e) Gerade so Terfaiilt sich die Sache beyih f'Iufs-
«path. Nach Romi Detiale leuchten die ganz weifsen
Bod durclisichligen nicht, wohl aber die verschieden
gefärbten, zuta Deweise, dafs diese Phosphorescens
dem Flufsspath nicht wesemlich zukömmt. INun hat
Scheele bewiesen , dafs die FluTsapcthe ihre Farbe pröfs-
tentheils dem Eisen lu verdauken haben; mithin auch
ifcrB Leucljlkraft. Durch Vevkaihung verliert der
Flufsspath seine Farbe, seine I.cüchlkraft, und einen
Theil seine» Gewichts: »Ufjleich ergiebt sich ein Kai-
Stern und Prassern, das nicht blofs vnm Krystallisa-'
Jlonswaeser und der ungleichen Ausdehnung der Ober'
flächen, sondern grörstenlheils vom Ausbruch des
flufssauren Gas herzurühren scheint. Dafs hiebe! eins
Zersetzung, eine Veränderung in der Zusaniipcn^eUnng
vorgebe, iai unverkennbar: diese könnte man so er-
Klaren: Der Hufsspatb enthält ausser der FluraaÜur«
immer auch Salzsäure. Rei der Verkalkung bemacli*
' J»tr*, f. ehm. a. nji. zg. Bi, i, Htft. s8
«
470 Hei n-r i o h
tiget sich die SaUsSare 4er Kalkerde nnd Ata Et»en
mit Ausacblufd der PlufasSure, und dicbec Vereilü-
gung hat man diis Lichtphäuomen tuzuBdii'eil>GU. Dia
Flufssäare entweicltt &ls Uas.
f) Auf eine ähnliche Art lafst sieli das Leuclile«
der hohleasanrcn Talkerden ertl&rca. Das Licht ent-
wickelt sich BUB d«r S&ui-e im Act ihrer Verbtttdtuig,
mit der Terbrcanliche» SuLstanz oder mit dem nieii^
oder weniger entsäuerten MetallltAlk der«ell)en. AuiA
das 'Leuchten des Hora bergischen Fhasphorg durcb
Erwärmung schlierst sich an diese Phänomene an. Oia
Beweise hievon Dtufs roa:i iu der Abliandluiig selbll
nachlesen. Folgender Versuch verdient noch ange*
fuhrt zu werdeu : Dolomit - PuJrer auf eiu beifses £>•
seublecb gestreut leuchtete sehr schon, ausgesetchnet
orange -rolh, ohne bemerkbaren Geruch; allein bei
einem zweiten Versuch gab es nur noch einen selir
matten Schein von eich, selbst nachdem es vor dct
Erhitzung mehrere Stundeo laug dem Souneitliufat
ausgesetzt worden; die Siedbitze des Wassers liinge-
gen benahm ihm die Leuchtkraft nicht, Durch
I(alkung nämlich wird beides, die Pliosphoreaceaz
Igoition, so wie durch Insolation zerstört,
8. Hr. r. Saussure ist also gleichfalls der MeinUBgi
dafa das Leuchten der Fossilien durch Erhitzung tob
Sfiuregehatt derselben abhänge , ja er geht noch ua
einen Schritt vomärts, indem er auch das Jf'U lO
erklären sucht* Bei höheren Graden ■ der Hitie geh!
alles sehr gut ^ nicht so bei niedrigen. Ist wühl dsi
Leuchten des Flufsspaths auf giuJihiriJsem Kupfer, nid
IQ der naturlichwarmen Hand dasselbe Pheiiomen? JB
nichts, als der Intensität nach versclüedeu ? heidsfr
■eits Aenderung der ZasAxomensetzung , iieidersetll
"'^\
\k
über Phosplioresceng durolvErwärmung. 47«
Zersetzung, Attascheiduag nicht nur des freigeworde-
nen LlcnlstoSs, Hoiidcrn nocii eiuea auderen Eesiand.
thelU ?' Diese Frageu lassen sich schwer heaulworten-
Zum Glücke besclirankt sich das Pbünomen nur anf
ein Paar Fossile , und auf einige Itünallicbe Präpaiaie,
H und zwar gerade auf dieselben, welche durch Insola.
■ tioa ungewöhnlich laiig~ leuchten. — Merhwürdiges
ZusammentreiTen ! Für mich ein Beweis, dafs beide
. Phosphorescenzen auf ü&nliche Art müssen erklärt
werden: Hann vielleicht der Wärmestoff, wenn er
sehr schwach wirkt, bei Diamant, Chlorophau, ge-
schwefelten Austernscheotea , u. dgl. Licht auch ohne
weitere Zersetzung ausscheiden? also sehr schnaclL
gebundenes Licht?
Q. Dafa Hr. c. Saussure das Leuchten durch Ei^
Ititzeu auch hei manchen Steinen als ein schwaches
Verbrennen ansieht, darf uns nicht befremden j indem
das Mineralreich nicht nur nn äcbwefel , sondern auch
■n Phosphor reich ist. /
Zu Logrdsan , in der Provinz Estremadura , hat
man in neuem Zeiten sehr ausgedelihte Lager voa
'pboBphorsaurer Kalkerde gefunden; desgleichen in den
Zinnbergwerken /u tichlBckenwald in Bübraen, zu
Cbrnnallis, am St, Gotthard, bei Nantes, im s&chsi-
•oben Bcrille , u. a. m.
Wird die phosphorsanre Kalkerde über Fener be>
bandelt, so kann ea nicht fehlen, dafs nicht ein Theil
des Phosphori sich daron losreilst, und beim Entwei-
ein Liclitphänomen liefert, wie ntan's beim Cal-
la thierischer Knochen deutlich siebt. Allein roo
Leuchten, das immer einen hohen Grad tou
;e erfordert, kann hier'die FEffde nicht seyn. Die-
«teilt sich eigentlich nur einmal ciu.
4
ifl
.47* ■
Heinrich
Eine zweite Art ier Pliosphorescens durch Cr-
irämien ist nach Hrn. »■, Saitasure die Folge einer
Lichteinsaugung} dieser Meinung ist auch Hr. len
Orol/Jtujs beigetrelen. Allerdings wcrdea Marmor,
Flafsspath, Diamant, u. dergl. wenn sie durch liuala-
tion sind leuchtend geworden, und denn im Diioliela
erwärmt werden,- noch besser leuchten, indem zwä
KrüAe zugleich den Lichlaushruch befördern; woQta
man aber behaupten , dafs allem Leuchten durch TcnH
peraturerhühung die Insolation Toransgeficn müsse, W
würde msm sieh gar sehr irren, [und etwas behaujiteo,
das gegen alle Erfahrung ist; daher Hr. f. S. BOgleicb
cuf die dritte Art der Phosphoresceuz hinüber, auf
die nach seiner Acufaerung noch am wenigsteri anM(>
eiichte, was ich zu leisten mich bemühte, und zmr
durch reine Erwärmung ninie Beleuchtung; daher iIIb
Versuche mit dunkler Warme veranstaltet wurden, u
wie ich bei der Phosphoresceni durch Insolation di(
Erwärmung sorgfältig vermied, und alle Versuche auf
eine Insolation von eehn Secunden beschränkte, aucb
grÖfstentheiU nur das helle Tageslicht, nicht aber die
ncnstralilcn dazu benutzte; nur «l^
lan uoEweideulige Resaltat?.
wähnung der bis zum Sied^unkt da
ichenden Thermometer, norliber mM
ml B. I. 'S', tili ti. f. nachsehen faum.
unmittelbaren S<
diese Art erhält
,0. Bei Er>
Quecksilbi
Schivtiqg,
fand ich damals bei einem Barometerstand von aj Zoll
I Linie, und dessen Temperatur t* lo R., die Sied-
hitze .des (^uechsilbera im Mittel aüä" R. ; erinnerte
aber , dafs sie wohl noch etwas mehr betragen höunte.
Dieser für die JNaturlehre so wichtige l'unk.t ist naa
mit einer Genauigkeit berichtiget, die nichts zu wän*
sehen übrig läfst. Die Hrn. J^ulon^ und Fctit ftndeä
überPbospboi'escenz durch Erwärmung. 47^
auf eiaem gani anderen Wege als ich 360° Centigrada
oder 288° B.; also «ur um 5" R.' mehr aU ich *J. '
QSc/iu/eiffgert Journal XXV- Sog).
Hierauf ergiebt eich zugltych eiae sehr scbÖuc
F.intbeüung der Therm omeleracale. Da das Thenuo-
meter nur bo lang die Stelle eines WSrmemesBBrs ver-
trilt, als das (puecksiber tropfbar flusaig bleibt, 8»
setze man das Null dorthin, wo das gefrorne Queck-
silber auftliauet, d. i. — Sa" Fl. = — 5Go Cantigr, ,
und zahle nach der bunderltheiligen Scala aufwärts
bis zum Aufwallungapunkt = 2B8 R, — 36o Ccntigr.,
BO erhält man folgende sehr annebpiliche Scale 1
Aufthauungspunkt des Quecksilber» z^ o"
Aufthauungspunkt des Eises ;:= ^0°
Siedpunkt des Wasaers rz i^o"
Siedpunkt des Quecksilbers 400" Cenligr. ,
^.wiscben 0° uiul 400° dieser Scale fallt jede genau
bestimmbara Teniperatnr.
lt. Die zweite nicht minder wichtige Bestimmung,
welcbe wir den Hrn. ßiihng und Petii zu verdontea
hoben, betrifft die absolute Ausdehnung des Quecksil-
bers. Sie b'etragt vom Gefrierpunkt bis zum Siedpunlft .
des Wassers -■ — -r- seines Volumens. Die Hrn. Lapla-
55,a
ce tind Lait/üier &ndea _; ' ' ; das Mittel zwischen
beiden ist ~ — 5-. Dieses Datum als das sicherste aa-
55,56
^r. Braaa in Petariburg «chicti ehedem ali WMrl au
vielen VeriucheD 715 Fahr., oder 5a^ R. also iSJ Gr.
R. nefir. ffiv, amm»i. Atr*;«/, T, VIK. pss. 3^4/
i|
- . I .
. •!
/.
.f :
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•47^ ; ll t iiti^ 4lb|tiyh0i|^«weio;j-» gmänn. .
BarometiMr M'^Somb SUMd iroaw.tfHnfc Z<dl'<tor6itf -j
lüierf h^liw^rwKi^dmimki^ln^^ Int 80* K.
«eigt tjf'Daft di» S€U5((I>dImii lUdii^
'titt B«ronMi#/#«M# 5H^ dito' Ai^idbiimuig Tern^
tMtseii, mdd«r ^Mo'iM,';«^
>et wardta ^*. ;t) »Qfefii m dtol^ipllide'tclidii Fomd
«II HöluiiiiMMiiDgra Aittdst ihoHijmtMt, im 6lu|d fi tr
oder w«m'tmk>'^MMto'Smti^m$ält9i
■^A
«) Diet iit jetxt l^dUliini VoB Kftt« iTMifi^fe Ratb äi des
'vtrschiedeniu\ JFSrmsgrathm h§»h'ä€htit mfitm sind 3 auf Jtit
helieibige N»rmaltemp§ratur zu reducirtu. Huile l8äQ*<* Die*
•e Reductiönstafela sind Sorgfalt «g aufgearbeitet» wie «ich y
TQA dem Hrn« Yerf* eriYarteo. titU > und correct gedruckti
d* Red.
1 ■
• r
ei'.i^'
V. -
/.
.'.■^.>^- \
■ I
47*.1
(Jeber die
T Ii e o , r i e
der
elec tri sehen Erscheinungenii
Van M a r u m,
(Aui d, 7. Sl d. Aaualei gininUa etc. frei dargea'tellt V
Hufralh W^artir in Marburg. J
JLyaB Tn^ilut der Niedet-Iande hat, in Beziehung auf
die Theorie der Electricität, die Frageaufgestellt, ob
k% Versuche gebe, welche die Richiigkeit des jetzt
von sehr vielen Na turfore ehern aagenonunen^n Sy-
stems, nach welchem zwei Verschiedene FlüBsigkeileii
die Ursache der cleclrischen Erscheinungen seyen,
üirect beireisen, oder ob vielmehr Versuche gemacht
trorden, die för das Gegentheü, nämlich das I'r^ni-
iln'ip/ie System, zeugen? Das Institut äusserte zu-
gleich den Wunsch, dafs man hiebei den mit der
gTofsen Teyler'schen Maschine angestellten Versuch,
in welchem Ein Funkenr, der sieh in verschiedene
Aeste theilie , die ober alle denselben Weg durchlie-
fen , erzeugt wurde , sorgfältig im Auge halte ; da er
einen Beweis zu liefern acheine, daft nur von Einer
Vad Marum
Seile ein Fn»lte ausbreche. Bei dieser Get^genhMt
lieferte Jt würdige Fan Marum, folgende ThaUachen
unJ Erltlärutigen , von welchen er glaubt, dafs sie die
EeaiitvTorlung der vom InBlilut autgeslellteii Frage er-
leichtern liüanlen. Wenn mart hei günstigem "Weiter
die grrjfse TejUr'sc/te Maschine in Bewegung <eUt,
nnd vor dei' HauiitcoiducLor einen zweiten cHiilf«-)
Cotiduclor setzt; so lieht man, im Dantieln , einen
Funken xwiechen diesen beiden Leitern hervorsprin-
gen, welcher, statt einen einzigen Feuergtrabl zu biU
dpa, — t wie diefs hei nchwSchem Maschinen der PiU- ,
ist — sich beim Üeberspringeii in eine grofae Zahl
von Aesten ibeilt, welche die Pigur eiues Baumee an*
nehnipn, wovon dct- Slamm gegen dem geladenen Con
dnctor gerichtet ist, die Aeate aber gegea den zwei-
ten Conduttor gewendet sind.
Fan Marain sagt, dafs, obu^boD diese Thataache
«nlaoheidend gtgen die tiutilixtinc/ie JVirorU beweise,
er zum Ueherflufs nfcb einen andern Versuch gemacht
babe, der vollends jeden Zweifel in dieeer Sache un-
fnögllch niitche, Er besieht darin, dafs er den ersten
Versuch uniltchrte. Er liefs bqh dem Hauptconductor,
welcher nutirneh? nega/iy geladen war, einen FtiDkev
Buf den zweiten, nicht geladenen, CoDductor eprin>
gtn, Es ist bekannt, dala man, um diesen Versucli
XU machen, den Hauptconductor mit dem Beibzeuge
und die ächeibe mit dem Bodeu in Verbindung setzen
mürite. And doTs eine negaiU-e Ladung nicht den
Grad der Intcnsiiüt eih.'ilh, wie eine posäü-^, weil die
liutl und jeder andere ^'ichtlaiter, welcher die Lit>
dang fi.tiren mnTs, leichter die Rarefaction als d^e Vciv
dichlting aeinea clectrischen Fluidums Kulärst ; die
kung inursie alsg geringer, der ßeweiß über üben
ie W^J
iben^^l
über die Theorie dev Electricität. 477
gesder werden, in dem Versuche f^aa Marum's, ob- .'' -g
sclion der Teyler' svhe Apiiar«! tu dieser Art von Vefw Wtk
•urhen nicht eigentlich |e!nger!oh[et ist, spritog den- ^V
noch der Funke, nipbt minder sichtbar, i» getheillen
Strshlen', vun dem nivhi eUcirisirlen Couduator , der
mit dem Fitrshoden in Verbiudung stand, zu litm tie-
gatifitlectrisirien Conduclor, der Diit dem Reibzeug
oommunicirte. Die Acsie des Fankens waten nictit so
lang, wie im erdtea Versuche, aber eben lo deutlich.
£a giebl eine elcctrische Erscheinung, welche die
VertheidifiCr des Symmer' sehen Systems mit grufser
Zuversicht dem Frantlin'svhen entgegensetaen , und in
dessen Erklärung Acpinvx , durch sehr gezivungen«'
GrÜade, eine gewisse Verwirrung gebracht hat ; ea ist
nämlich die Rede vom Abitojxmt der mit gltUhuunti-
ger Electricität versehenea Körper, wovon dasAniie-
Jien Aev ungleichnamigen eine natürliche Folge ist. Man
findet es leicht begreilücb, daTs Siujßn oder Kräjie sicli
a^etofsen können; hält es aber für unmüglich, dafn
^htvesenheit voa S'd^ oder Kraft dieselbe Wirkung
hervorbringen künne; oder duCs etwas ähnliches, zwt-
fohen Stoß und IVichlstoff, Kraft und Afawesenheil »00
Kraft, einzutreten im Stande sey. Diese, dam Aa-^
ecfaeiae nach, so plausiblen Gründe verschwinden,
wenn man ihnen das unläugbare und allgemein aiige-
nommene Gesetz der eiiigegen/^eseiztenjiimtixphäreii ent-
gegenstellt. Wach diesem kann kein eleotri*cber Zu-
stand eintreten (also auch nichl fortdauern), ohne daCi
zugleich ein ihm entgegen gefetzter Zustand eintritt:
daher mufs ein in der Luft beÜndlicher posilivelectri-
«irter Köiper mit einer negativen Atmosphäre umge-
'- hea seyn, und umgekehrt. Zwei Kör^ier, die «ich ia
reiner Lage befinden, worin sie leicht beweglich sind»
I
478 V li n M a r M m
■Ulli dUseIht Eli^Gtrichat htibeit , mfissea sieh
andci' tiDtfafiieii , iinit' »it4i' ahicnstorsei) scheinen — ih-
re EieciriL-iiat »i y, welche sie wolle — wenn man M-
niunH, .i«ie eine ihrer Elcclricität entgegengesetEte
A(Jiii>*|)>>((i-e si« umgebe . und dars sie sich ge1Tisse^
nuf^en ;at Miiiel^viukte derselben hefitiJea.
Hr. y^n-.Mi>n^ liigt dieser Abhandlung; ein« Matt
bei, tnoriir er sftgl, dafa er in seinen) Buche: „Priii-
tripea a'ü f E/ec/rici/^ " y den grorslen Theil der Thrt
■nch«n, welche xa Gunslen der Pianhlin' sehen Theo-
rie iprechfln, zu«timmenges teilt hnbe, und dafs er doit
auf dieselbe Weise, wie hier yan, Marum, daa A&-
■tDr»en der mit gleich oamiger EleclrieilSt versehenea
Köiper erlilÄrl babe. (Ich könnte ibm diefs — irenA
«s erforderlich eeyn köntile — leicht bezeugen, da ttft
dtsse Schrift iSis ine Deutsche übersetzt und hert^iuv
gegeben habe. Ich' wnndre mich um so mehr, itn
miin ron dieser Uebersetzting so wenig Notiz ^cnonT-
nen £u haben scheint, sla das Original — durch bH^
Miiidere Umstünde, deren Erzählung nicht bieher g^
liört — nur in wenii.e Hände gekommen ist.) Heirr
F'an-Mons sagt ferner: S\i Ausdehnung nnA nU-ht rfie
Concentraiion der electrischen Almosphgre steht in
Verhiiltiiifs mit der SlSrlie der Ladung; dabnr wäcbtt
die Divergenz der electrischen flügelchen des Electrö»
nieters mit der Intensität der — positiven oder aegl-
tifen — Ladung. Ein bohler KHrper Cwie eine me-
tnlli^ne Kugel), auf deren innern Überfläche man mit
Gcwult das electriflche Fluidum anhäufen wollte , wür-
üb pldl^en , ohne geladen au werden, weil die enlge-
fferi^CHetze Atmosithiire , welche die Ladung fisiren '
rtiufs, aich hier nicht bilden oder doch nur in coRr
ffr^irendtn Sirahlen exiBtircn könnte. Dies wUrde eini?
über die ThäoriöIdertBIetttricitiit. ^79
Condtnaation in den beiden" eleotrittfcen Äoataiiden
' und eine „Art lu eeyn" vorAussctxen , welche für eine
«0 aiiBgezciülwiet elastische Flüssigkeit, wie die electri-
ectiG ist, uiiiiiüg;licb wäre: da alle Hr«^heinuugen di<r
selben, hlos euf Expansion und Wicderherstelluiig des
Gleichgewichts hinHtrebeo. Hr. vlin i^f^is konnle noch
keinen hohlen Körper anlreffen., die stark genug ge-
wesen wäre, um nicht zu platzen oder dach durchlö-
chert |zu werden, wenn er es versuchte, mit Gewelt
»ein Inneres posiliv zu elecirisiren. X^egaliy dies «>i
ibun, hält Hr. faii- Muns .aoüh weniger fiir möglich.
Zuletzt wiederholt er, was er in dem oben augeführ-
ten Buche schon ausgesprochen hat; dafs nämlich das
gestörte Gleichgewicht, welches alle electrische Er-
echeinungeu begründe, sich ganz auf die Stella im
Rfiume beschränke, wo wir eiperimentiren , und dafs
diese Störung des Gleichgewichts auf einer ungleichen
Vertheilung und einer Ausgleichung der verdichttlsnlt
eleclrischen Flüssigkeit durch eine veräünnle jCund um-
gekehrt) beruhe. Blofs ein kleiner und abgerissener
Theü dieser durch das Universum verbreiteten rlüa-
oigkeit nimmt eigentlich im Versuche nurAutheü. Der
Rest bleibt unverriickt. Die Entziehung hat augnn~
bliettich .Statt . welche der Auhaufuug 'das Gleichge-
iricht hält. Die electrische Flüssigkeit kau», wie die
Versuche von Luglot bewiesen haben, blofs vorwärts
schreiten und nicht rückwärts; dies erklärt die Mehr-
zahl der electrischen Erscheiuungea zu Gunsten diir
^a/iiiin' sehen Theorie. *
Üb er. die Zersetzung.
des schwefelsauren Baryf
utid
des kohlensäucrlichen Ka'lkS
Bert holtet.
* J\\i ich in meinen Unlersuchungen über die Gesetift
der Ver*vaiiilt9chaft in aeigen suchte, daTa die chemi-
schen Verbiji<lnngen nicht von «iner coiistanten Kraft
oder WaManaiehung abhängen, sondern durch die
Mengen der in ThSligkeit befindlichen SubBtanzen nnd
durch die eigenthümliche ßeschafTenheit derselben be-
dingt werden, 10 führte ich als Beweise einige Za-
ummentetzungen an, «reiche vorzüglich einer fremden
mf ihre Trennung hinwirkenden Thälighcit widerstre-
ben ; ich bemerkte unter andern, dafs auch das reine
Kali aus dem schwefelsauren Baryt die Schwefelsäure
*) Aus dam dritten Dnd nanaiten Rande der Memoire!
Pby«i^u« et da Chirnie da la «ocUtä d'Arcunil.
Aloiueckih
über ein Verwandtschaftsgeseiz. 4S1
aus2o scheiden remiöge. Der berühmte Daiy teliaup»
tet in seiDen Elemenlen der chemisclien Philosopliie *"),
dafs ich mich darin gelauscht bitben müfste, und düfB,
wenn ich durch Aeuknii einige ZerseUung des Scbwe«
felbarytsalies erhnlleii halte, hier die Kohlensaure im
Spiel gewesen eeyn möchte, welche aua der Atmos-
phäre an das Kali nährend der Operation getreten
sey ; wenigstens könne er doj'cli reines Aetzhali keine
Zersetzung des schwel'elsauren Baryts erhalten: wenn
man aber das mit Kohlensäure verbundene Kali mit
gepulvertem schwefelsauren Garyt eine ZeitUng di--
gerir«, so finde eine doppelte Zersetzung Statt, indem
■icb die Schwefelsäure mit dem Kali und die Kohlea-
■äure mit der Baryterde yerbinde. Hr. Daty wirft
mir femer vor, die Untersuchung des schwefelsauren
Baryts vernachlSssigt zu haben, welcher nach der vua
nä» angegebenen Zersetiung durch Kali «ich in einem
icheii Zustande belinden müsse,
i^eimeinenj/ersuchen bediente ich mich einer gUser«
Retorte, die sich durch das Trocknen der zersetx*
ten Mischung mit entweichenden Wasserdämpfen «n-
föllte und dadurch die Einwirkung einer kohlensau-
rehaltigen Atmosphäre ausschlofs: auf eben dieselbe
habe ich jetzt die Versuche wiederhoblt. is
cn fein gepulverter schwefelsaurer Baryt wur-
it einem gleichen Gewicht Aetzkali und einer
gewissen Menge desiitlirtem Wasser bis zur Trociin«
in der Retorte eingekocht: dann süfste man die trock-
ne Masse mit zwei Liter nacli und nach zugesetztea
*) Vfr£l. euch dieiM Joiunal XI, ^ig.
-Bettliollei
Watser ona, und dieses Wasser füllete ich dnrcb sali-
BMOreii .Baryt. Der f^i eil erschlag wog n^cli dem W»-
echeu und Truckneii i.g^ü Grammen. Dasselbe S<^we-
bleatz wurde noch einmal mit einer gleichen Menge
Kalt behandelt und das AiiiBürsungswaseer eu) wieder
mit salKsaurem Barjrt eiueri Kiederscblag, doch wem-
ger aU »or.
Ge^en diesen Versuch Jiönnte man eiävrendeii , da(*
das »oti mir als rein betrachtete Kali noch etwas Koh-
lensüure zurficfage halten haben müsse, und mrkliclt
JBl es schwer, das Kali trocken darzastelien , ohne
dafs roa demselben etwas Koblensäare znrüchgebdtea
oder wieder aufgenammen wird; auch mag es wohl
ein wenig Kohlensäure bei den Aussüfsungen anzie-
hen, aber alle diese Meinen Fortionen von KoblM*
sSure eind doch längst nicht hinreichend za der hier
btwerkten Zersetzung des Baryts, wie auch schon
Dulang in seinen trefBicben Bemerkungen über di«
Zersetzung der onlöslichen Salze durc^ die Ibslicben
zeigt.
„ Ich iiefs, sagt Dulong *) , während einer Stmf
de auf wohl pulverisirtem Bar^t eine AnBösung ko-
chen von Aetzkali, dns noch genug Kobleusäure eilt*
hielt, um merklich mit Säuren aufzubrausen. Dir
Flässigheit , vom l^iederschlage getrennt, enthielt-
Schwefehäure, aber Salpetersäure auf die untö^cht
Substanz gegossen, entwickelte nicht die kleinste Ga^
blase, hatte indessen Barylerde aufgelöst. Es ist klar,
dafs in diesem Falle das Kali, ron dem SüttigungH
•) S, die,« J. V. 39a,
AtLf.
punlile , d«r deo bagiscbeii ItoMensAnren Salzen eat»
spricht, zu weil entferat, der EnlBichmig einer neuen
kobleiidauerlichcn Vcrbiucliuig slcli enlpegreneetzl und
qlle Wirkung dieser A>l von basi.^uhen kohleiisaiiren
$al«en sich daranf beechcäniit , eine gewiMp Menge
Schwefchäurc dem ichweielsanren Baryl zo enlxieheo.'«
Hacli Uuwjs allgemein ausgedrücklen Brmerkun-
gen BoIIle man glauben, dafs ein mit Kohiensäurs
verbuodeiiBS Kali mit i-epulverter iclmefelsaurer Ba-
ryterde sofort einen T^iuich der .Säuren und Basen
bewirken wüi-de: das geschieht aber nicht so ganx
leicht I Duliir.g zeigt, dafu wenn lösliche Salze, wie
etwa das kohlensäuerliche Kali oder Natron auf un-
lösliche, %. B. auf das SchwefelbarytsaU wirkt, die
gegenseitige Zersetzung nur bis auf einen gewissen
Punkt geht, und dafs immer ein Theü des löslichen
SsJ^es dem Auslausch der Rasen sich entzieht. Dabei
ändert sich das Verhültnifs der zersetzten Salze Uiicli
verschiedeneu, die chemische Thätigkcit bestimmendem
Umstanden,
Den Ton H. Datj mir gemachten Vorwurf betrct
fend, den zersetzLeu Baryt nicht untersucht zu haben,
darf ich blufs anführen, dafe aus der zersetzten j'Vla'iee
eine schwächere Säure als die Schwefelsaure Baryter-
de ausschied.
Qluch einen andern hieher gehörigen Versuch ha-
be ich wiederholt.
i5 Grammen kohlensauren Kalk, den ich durch
Fällung des Salzsäuren Kalks durch basisch kohiensan-
res Kali erhalten halte, verhiischt mit einem gleichen
Gewicht Aetzkali lief« ich in einer Betorte Ot'er eine
Stunde hing sieden. Die abgegossene Flüssigkeit brau-
•to mit eiaer Säure lebhaft auf, ohne ihre Durchsich-
L
tfgkeit tn rertieren ; nnr einige Stunden daranf bilde«
tta sich einige Flocken von Kalk, <tocli Nclir nenjg
in Veihültnint ku der Kohleusüut-e , die durcb du Kit*
li HU« ileni koblenaauren Hallte ausgeschieden wordcik
Richard Fhdlips unteraucht in «iner iaieresFantGa
AbbsHdluiif; *> die £inwirl(uiig des basischen koUtif
. esuren Kuli auf den schnefeUBiiren Baiyt, und dei
sch\>ef'el6Biiren Bali euf den basischen ItohlensaareB
Baryl , «ber nimmt keine KenntniTs von den Arbcitea
Uitii-iji;» , der den Gegenstand viel allgemeiner behaii'
delt und die Grenzen der gegenseitigen ZetitHxane
genau bestimmt hat.
PhiUipn giebl zu, dafs die von ihm beobacbteten
gegenseitigen Zerselzungen von einer Theilung der
Basen Kirischnen den Süuren von entgegengesetzt«
^Vlrkung herrühren, und äussert dabei: „Gleichivolil'
ist !<lar, dafs dieser Fall keiner von denen ist, wel-
chen lieri/iolUt der ^IVas^enwirkung zuschrieb: dens
unabhängig ran andern Betrachtunge|i erhellt ku
£laproi/i.i Versuchen , djfs eine weil überwiege» de Mca*
ge holilensaures Kali (6oa Gran) nicht ini Stande !■(■'
Bchwc fei sauren Baryt C^oo Gran) gänzlicli bh SMf
setzen. "
' INdclk Phillip» Meinung soll ioh also behaupteSf
SaTa die Alenge einer Substanz immer hinreichend
•ey, die starhple Verwandschart der Beetandtheile ei-
ner Zusammensetzung aufzuheben, und er ist niclifr
der erste, der eich über die von mir aufgestellten
's
'S. di«iei
Anomalie bei der cliel
I. XXV. ago.
i sehen Verxrandtii
,-i über ein Verwandtscbaftsgesetz. 485
}
I VernrandtschnFeigeeetze täuadit:')ch erkläre dermiHoh
l* biM':, dafs !ch 'k«i !der Entnieltlung der Vervtntiit*
j «chnflsiieselze nur die GrSnie der Vcr>vsndtaclir.futbä>
I tigltejt bestiinmen • wollte, indem tch zeigte, wie di«
I phemiache Anziehung durch eiiiej-odsr die andere Ke«
beawirkung iiiclkt allein moditidi^tsoBjern in genis^
■ka Fälleu sogar güo^licfa' aufi>;eliolien werdüti könne. >.
-■'" Bei der Einwü-kuoig lilsHoher Ütit« awf ualösliclia
^nm- die Menge ' lieinen Eiiitlur«' ausüben. ■DiHon^
hat' gezeigt,' dafs < wenn z. B. HhkiMiiuei4iiiliea KkU
odtf NalroR' auf «i» tmlSslicljea.* äaU xu wirken 'ivnf*
iiövti, man did Zersetzung durch neue ZösülEe ' Von
MÖen ätzenden Alltati imr Lia zu einem nkht ' za
-tiwrsch reiten de rv l'imkic fortaalzeii kann,' wml> '.Ais
Menge das freien 'AlkaJi die auf'gel-isicii KohUnsäare
fcnilEiiglieli sdiützt^ dsd.jdieae dsi- t^faft der CobSsioni
-«reiche ein unaullösliches Sa\/. Harzn^teUen strelit, dai
Gleichgewicht halten kann; nber wenn man elalt des
Jiasidchen kohlensauren Hali. oder Natrons ein Lasi-
• Schea kuhlensaiires Ammoniak annendet, eo hat die
Zersetzung keine Grenze, weil in ilem iVIanfse der
^erfülgetidiMi Zersetzung die von Ammoniak befreie te
Kohlensäure verdnnstet, «nd sich alxo der Cohüsion,
^welche uuauflüsliehe äalze z\x Lüden strebt, nicht mehr
.entgegen sei/.i.
Didong sagt *) : ,, Man weifs , das alle Salze , selbst
"die, welche die grofste Cohäsiun haben, dem kuusii-
.ichea Kali oder iNntroa einen nach den Umstanden
I
I
*J 5. dieiB. J. V. 3B8.
I, f. Ciim. a. Plji. 3<j. BJ. i. Hifl.
466 Bertliolletüb. einVenvandnchaft^esetz,
itoehr oder miniler betritchilicheu Tbeil ibrer SSari
«blreten. Nun lionnen aber die lüiliiblieD kohlensfiuei^
licbeD Alkalien »W scbwaclte Alltalieo Aagesehen wer*
den , die ftlleo unlÖf>l(chen StLlzea eiaen kleinen Tbeil
ilu'er Saure zu entziehen vcrmti^en. Diese Wirkung
würde bald begränzt »eyn, wenn bIof§ reioea Alkali
da wäre, durch den wachsenden Widerstand derGriind-
lage; aber da die« in der Flüsiigkeit eine Säure fin-
det, womit sie ein unlüsückes Halbsalz bilden kann,
so vereiniget sie aioh damit, und es stellen sieb also
die erstet) Uediiigtiitgen des Versvelia "wieder ein. Die«
telbe Wirkung erfolgt nach und nach auf alle neaa
Tbeile der Substanz, bis der Sättigungsgrad der Fi&»«
•igkeit im Gleichgewicht ist mit der Cohäsionskraft
des unlöslichen Salzes; je schwacher diese widerstre-
bende Kraft, deato weiter wird die Zersetzung fort>
•chreilea können." r
.■V.'. ,<■ .'-.1..
Prout's Apparat
1 o r g a niseher S u b* t k n« e n •)^^3
Die GlhBTohre G C«, Fig- 2.' Tafel'il.) worin, die zu
sAalysirende Substanx mit KupRÄ-osyd gemengt emm
^sthlooeeB wird, ist elwa 10 Zoll lang »lud i bis i
Zoll' Weit, und wird mit ihrem obern ofiiiea Khdt:{
dürolt einen Kork gesteckt. ' Dieser Kork pafst danit.
i^ die ItoniBche Oeß'nung C des^ liälzemen Gcliifaei.
H, welches auf dem Träger D befesligt ist. i' ist
eine Weingeistlampe mit einem hohleit' Dauhle , gleicb;
einer ArgRndachen Lampe. Aach diese Lam]ic. isi ouC
iibeÄ' TrHgtr C (Fig. 2.) befestigt, Welcher ohwl
^we^ioh ist uud'fmf und nieder -goechobea necdeni
kaiin äurch die Geg'engcmchte M Itl', die an ober, üffi
Rollen li L 'gehenden 'Schnüren bangen, wie tuan. dieA.
An der Figtir sielii;' Die Röhre G (Pig. i,.»«* 9.>'
^bX durch die iWilte der Ltunpe untl wird ' dahniAtf
■^utL.
einaidaMiin^
■Uen SritBa-*nTh-*ffHWwrtiWlittf -^
erfailzt. Die gHsförmigen Prodiiltle ■
der mit KupferoÄjd vermenijten Subetane Ele!gen au
der Röhre aal in den graJiiirtcn Cylinder R (Fig. i.
und 2.), der miigueoksilbergefrillt undauf das eben-
fallB QueckBilbe^-^/ftliiitehde -iiÄli^^ne - Gefafs H ge-
stürzt ist. Dieser Cylinder! wird dorch das Gestell
bei L gehalten. Unter dern hölzernen Geföfse kelin-
dei sich eine durchlficherte Bledtscheio'e M, hm daa
Gefüfs |FOr.^fr fFjBiSn*e|EU'8cli^L?efl..j ^ ; ,; -tu
Fig. 5. ist eii^jk[e,ineB gljeckflilbey-Oasoineter <Ibi
an die Stelle der obigen graduirten CTasröhre gebracht
werden Iiann, weitw-iw nw d as-apgft. -Gewicht der gai-
färmigen Produkte bestimmen irill.
Will mwi ,dt1ni^ß]partit MveadeB, so' mf^git 'Pdti
«uF die bekanäte^ Woi»H di,e. :^it,votcr8,uchende.JjutH.
stanz mit Hupferoiyd, füUt mit. depi Gta^agp' ii»
Röhre G an, befestigt dicsß iiij.4»» hülzerne .Cjef^jj;
und stürzt diirüb«F:)l^ toiti (|tueck£>lber g9 füllte n^igif^f,
dnirlcn CylindeK. Qann^erbehc man. die Lipmp^ gi
■«erst wi dem obofn TheÜe der Uöluro (dBr>,bIs,ft
Zoll lang zuJelKt i»i( lilofseu) Hnpferoxyil apg^f^^^
istj und läfst zuerst «Ue.sei}, ob^rp Theil rotfaglolipn.
Darauf drückt maadip Lumjie bert^i, um. dep 4<W^
fotgendca niedere» Theil, der Röi^r^ zu erhitzen. .,W)A
föürt damit abwärts fprt^ bis ma^ die , gapze J^öl^;«
durciigeglüht 'hat; j.w.^iranf dji* Operat^du beeinügtiistt
Die ^GaaprüduKtf Werden dan^} ai|Lf,4te geivö^aliclM
W^iBe unlorsucbl,, ob sie StJckatfM^ ^iithatl^i)g £^(üt
dieser, so besteht die ganze Gasmeuge aus Kolilea-
Die BestimmuMg des WasseifsiQQ'gfsbalts ^i^^r or-
gauUcben Subatajiz hoiio mit Hülfe dieses Apparat»
J
AiTpärät"Zu AnalystD.
auf TerschieJeSe 'WeWft' -^etchthen. Mein Vcifnhrei»
bestand darin, dafs ich die auf gewöhnliche Weise
gefüllte Röhre G vor und navh dem Verbrennunga-
procefs genau wog und damit dann die Menge der
(itizersctzten Substanz und Gasproducte »erglich: da«
Fehlende mufitte Wasä^r^off VKyit. Auch kenn man
das sich bild^n^^ ..W^aser-w^g^ , und, daraus den Hy-
dr^gengchall ableiten. Das Wasser zu sammeln, dient
die^Fig/ /i/ahgeWIdetieRöhre, VorW sich-'bji O ein
T^eil des Wassers und in der init troctinem »al/.sau-
i-en Kalk gefüllten Fortsetzung bei P das übrige fiinlet,
Bine dritte vdii Porrett angewandte Methode ist fol-
gende: Man besliramt zueiiM die Menge der Gnspro-
dulite wie gewöhnlich, und bringt das angewandte
Kupferoxyd in Schwefelsaure, am das reducirle Wt-
ufer abzuBonUern , woraus iiinn dann die Menge "^de«
Verbrauchten Oxygens und somit auclii"die 'MiJnge des
'dabei verzehrten Hydrpgens find(^n' "tan'ii. Die erste
Metli'ode scheint mir aber die einfactiste zii seyn-
^it diesem Apparate, cleii ich jedoch nocli'aer
'^^erbesseruiig'für^f^hig halte, habe ich' mehrere Ja^re
lang' 'meiae Analysen organischer Substanzen rera^-
slaltet.
«I st JnM,f^' tili I
.[;B e r t hol I e t »
Analyse
verschiedener
organischer Substanzen *")
B e r i h o l l e t.
l das [ältere Verfafiren organische Subtlanieii
[ durch die zeritörende Zersetzung /.u zerlegen, in Mift-
LJu^dit gekommen ^ doch aber zeigen neuere Aaalytta
l^dea Aelhers und A,ea Atkohol« (von Saitssitre), lUf
% 'durch die I^itze fillerdings einige vegelob^iscli«
SuhatanEea in ga^förniige Producte zersetzea' Icaiuii
woraus sich mit Genauigkeit die leUtei) BeaUmdÜieib
dieser Substanzen ohleiten lassen.
11
*) Aus don Mem. ds I« locietd d'Arcuei'E- Tom. III.
nach einDm ailcrn Verf^tren sogeitelllea Analyien mJ
Iiii jetzt wenig beadilet wdan) dürfen aber bei Vergibt-
chiingED nicht fihlen, zumul ila nie Ton Btrtttlltt üai.
Auch die neuere KupfiToxydrersuiihB haben i wie ichal
tuMtsurt gete'ygl hat, ihre Mangel, und es möchl« A*htt
daa oinfachcra Verbrennen orginiccher Subitanien in
Bauers toITgi je vrobl dia sichersten Iletiiliate iiet'erti.
tSliutti».
Analyse o^Eanti scher Substanzen,
loh bin fiberzengt, dofs man dieses Verfahren)
gehörig geleitet, hei sehr Tiden, wenn nicht allen vtb-
getabilisohen und «elbst bei mehi'eni animaliechen SubX
etanzen anwenden kann. Zum Beweise will ich mein«
Versuche and deren HeBiiUate miltheilen, die man mit
anilern Analysen »ergluii hen mag. ' '
■ '' Bei der gewöhnlichea -leretSrendeH DestillalioÄ-
faialeriarst die in der Betörte behandelto ^iibstan?. nur
innen Theil ihrer. Kohle, und aui der unpollhonimeaeM
Zersetzung entepringeu ölige, saure, emmoiiiBKelischf.
und verschiedej)« gafformige Croducte; allein dos Oal
und die äaureii hönnen auuh eine weitere ZerBeUuM||
eingehen, wen» m^n §ie Ittnge genug einer starheA
Hitze anssetrt: sie »erwandcin sich t>UdBnn !n Gasvt
deren Bestandthcile man bestimmen kann; in WfteKi^
dessen ZusamiuenseUung bekannt i^t, und in KoMri
Was in der Retorte zur&clibleibt , beateht aus den Gneif
Stoffen V nenn sie da sind. Um dieee gänzliche Zet^
SetEung zu erhalten, darf man nur die Producle dei^
Destillalion unmittelbar in eine weifsgluhende Foroel-
lanrßhre eintreten lassen. Die sich bildende tropfbare
Fltissigkeit fnngt man in einer mit Eis umgebene»
Ptasche. auf; diese Flüssigkeit bei^ieht gewöhnlich ttui
einem nnr wenig gelblich geffirbten und kaum äki
LaDkointpapier röthcnden Wassery und kann ohne b*^
deutenden Irrthum als reines Wasser angesehen werden.
Mit jeder Substanz veranstaltete i^'h einen TOHätÜ
gen Versuch, »m zu. sehen, welchen (irnd der Hilze'
man zur gänzlichen Zerstöruug, und in welcher Menge
man die äubstanz anwenden inUssc, um eine Kinlnng'
liehe Quantität gasförmiger ProducEe zu erhallen. Im
Allgemeinen arbeitete ich mit zehn bis zwanzig Orsm-
nen, and jeder Verbuch dauerte drei bis vier Stunden.
Bertholl'^t
Da« entivichelte Gbb lirfs ick duxh zvrei Fbi
trcieu, tiie ibU einr r< htvachoorKalta
füllt waren , lur Aufnidirae der Koltlei
übrig bleibtnUe Oua ting icli in einem tuil Wauer gi-
ftllllen Piccipienlen Kuf, dessen In^t t;cuau beBliaiml
Wftr, Um sicher zu fie^o , aij -dM Gu« eLwa DOek
KobJeosänre eullticUf, prlifie ibh i» mit Üary iw^sser.
^ DadurcU erhielt ich genau die Menge der gubfört
aügea Pi'oductA ; iii>«r ili dem Appant[e befand wk
vor der (.-{lerfttion 'eme kJeine Monge atmospiiäriecbet
Luft. Diesen Httum maars icii au« mU l'eineui Sande,
und rechnete nachher diu enisprecliende Menge van
Stickstoff und itxyj^cn nli. Am Ende der Uperniitm
fand flieh in der Halorie zurücLbleibendos Gas, wofilf
ich annahm , daf» es eich bis cur Frostkülte des Wt*-
9tT» abgekithll auf den driUeu Theil seines Volnini
Terdiahle: eine freilich obcröächlicbe Schaltung, dk
indefs keinen bcdeuirndcn Irrthum Teranlasäea, lonOt
le, da der Raum der Retorie und Rötire nur ein »ttx
kleiner Tbcil'dee ganzen erhallcnen Gaavoluma «aa
Alle nur einigermuarsi-n feJilerhäfien Verauche wui«
de verworlcn. Ich begnügte mich mit znei VerBuches,
tr«nn diese bis auf {geringe Unterschiede überein*
■titnmten, abei im entgegengesetzten Falle vervtelfÜ«
tigte ich sie, und zog auB nllen den Dnrchschnitt.
fiei dem Messen der Gase wurden naclistebendö
Bestimmungei) voiausgesetitt ;
Gewicht eines Jjitcrs
almu8pbäri8i:he Lult i,3o!i Gramniea
SatierslofTgas iiiäy —
, WasserstolTgaa ofi^b —
Kohlcusiiure '1978 —
tjtickga» , T . I iixCa —
^^H Analyse or^ämsohcfr'StibEt^zeii.
HB^"!!! der KohlensSure wurden ilack Sawsuri 27 Pi^
Cent KohleiiBtoll unbenommen. Alle Gas« liud; a.a{
; 'Are Gfwielile bei dem Froälpunkte des Woeeeiä re-
I dacirt worden. , ;.„
-■**■' Bei den ersten Versuchen talflafa Tnan mit "G^nsoig-
Iwil die Mfenrre des erhalleneä Icohlelialligen ^ases,
' feeailmmle dann diis specjfisclie Gewitllt de«sul)jeii,
i und BHBlyeirte einen tieüLimnitcn dazu aufl>evvulti'len
I Tlieit. ]ch sah aber baM ein, Aafa die ßeitliftitnung
; des specifischenGbmcFiu uUfitithig und es t^lftfeiutieiid
■' WaT, einen Tueil 'dieses Gases zu verpiiffen, w*bei die
\ Mengen des rerbraucHleil Ovygens und' der geblidcten
l Kohlensäure gcnaix bestimmt wurden. D«r6Ä diese'
. Abhtirxung dea Verfahrens und" VerniiiiflfTdng der
Operatioiiea verkleinerten eich die unvermeidlichea
feliler. ■■■■■-...,, ,,■ , ..^
- ' Eine meiner' Analyeea will, ioli jetzt, ftU->Bgi«jpi^
mittWilon. ' Ijli i<j.,;ii9,i , _,
9& Graminen arabisches .GiUniai;iiw4r^n- in einAr
Ideinen gläsernen Retorte der D^tniatilDi^ gusgesctxit
I ■lBh"MJeben in der Hdlorte 'i;7?o Orflmmen Hohle, ic»-
•x3ck. Die in der HnlilÖsung 'anigttiu^Bnt Kohfeasä«*
'1^ betrug 5,507 Grammen. ' ititt Menge besttinib^
ich durch den Gewichtsverfust , weichen dte nU
tckfrefelsiture übersättigte Kalilösungnaeh'Abrechnndg;
dei* Schwefelsäure zeigte.
Das Volum des entwickelten Gases, nach Abrech-
nung der Luft des AppVnts und rediiclrt auf ti' C.
bei 0,76 Millimeter Q^ecksilberhöhe uiid a" Ky^rome-
triscnen Dunstes betrug, 5,43/13 L.iter. 100 I^laafsa
dieses Gases erforderten lur Analyse 77,^-Sauarstn9''4J
gas und gaben f|8,6/( Kohlensäure, woDach die &,/»34!
1
^94 B e r't-li'o M a<t » -
Uter G«t 4iS3/)$ Liter SmvntoffgM «rforjerl nii4
^,€4S3 Lit«r KohlensHure gegeben haben wfird&e.
Da«! Ergebnifk der Anatyaa von 30 GrAmmea GtuB-
mi war also :
Kohle in der Betitle
, - Durclk die DemilUtion erhaltene Koh-
lensaure 3,507, worin an Hohle
an Osygen —
In den durch VerpulTuag erhaltenen
.'. . 3,ti^3 Liter Kohlensäure finden sich
«n Kt>hle
X)aa Übrige üauerstoBges bildete 3,333
Grammen Waiier f), worin «i Wae-
-. Bsxatoff
— 4,730 Gr.
0,947 -
a,56o —
»,4ii
—",;;— O,303 -
9,940 öt.
desselben Gnmmi rcrloren dnnli
TriHllinea in der -IticcUbitze des Waasers 5,33ß Gra»
men und lieferten nach dem Einischern 0,336 Gramob
Aiche; nach Abrechp.n^ng de* Gehalts an Wasser, Er-
den und SaUen sind also fUr 20 Grammen nur 1^,1^
wirkliches Gummi anzar sehnen , und die Difiju^
«wischen diesen i6,i9i and den durch die Zerselzoog
erhaltenen 9,940 Grammen, nÜisIicU 6,181 muTs ia
diesem Falle der Wasserbildung iüugeschricben werden,
«bgeseliea von unrermeidlichen lUeinea Veraucbafeb-
*y £• minien nämlich nach der Eerochnung i.^Siif Lilei
.^■usntaflgM verbraucht, und nur 3,6t3l Ifilcr Kolilcn-
.jiUre gebiidel; din Mlfnile- Mcnje Saaer'stoßgas, 4,i34j
'""" ^ ä,6433 — libgiy Liter, mdf,ip also mr Verbrenmulj
i-ulf)p^ Vfasiewloßi in dem Gase gtdienl haben.
Analyap <f»iganisoli«r: Substanzen. ^9$ ]
lern. ~ Setz«, rinn, «n die Steile ^8 WBH«rft*-die UUh ]
tnente desselben, aö besicbt das arabiecbe Gotnmi ant d
Kohle 7>07'^ Grainmcfl 43.90
Oaygen 7,938 — ItgM
Hyjlxtlgcn ivio5 -7; > ti,8&
' iG,iai Grammen 100.
Nach demselhen yerfahren beetimmtp icfi Ot Zor
sammenseUung ,TcrBchie(lener a^ier^r regtlohliitchet
Körper, die am Ende dieser Abhandlung in einer T^
b^lie zusamoiengcetelU sind. - ^
Man kann; die Frage aufwerfen, in rrelckem Zij-
etande ,d«s Ijyei der Destillation sieb bildende Walser
■n dem Gummi enthalten sey ? IVIufs man es gane oder
zoin Tbell als wirkliche» Wasser ansehen, oder sind
die Elemente dieses Wessera mit übrigen Besta^dtbe^
len des Gummi verbunden? Hierüber können wir bej
^er jetzigen Lage unserer Kenntnisse nipht eatBOhei>
den. , Es ist tvohl am besten, ohne weitere Hy^otfaeU
^e l;^tz[cn Bestandlhei^ anzugeben, sobald nämlich
eine Substanz kein Wasser oder keine andere Verbii^
duug abgicbt,, ohne ihre B e schauen hei t zu ändei
Bei meiitcn Analysen fand ich gewöhnlich etwat
$(ial^g^s, dos ich deni SpeiTwasset- zuschreibe; denn
V£n>i ifiU irisch abgekochtei ader schon zu eiiie^i Ver*
l^fibe gebrauchtes Wasserj, das schon mit KohleasiU'
ISt^^sältigt war und also kein Stickgas eoUtielti aun
-mMtdie, so erhielt icli keiae merkliche Mougo Stiokr-
gas.
Zur Analyse der Kleesäure wurden 5o Grammea
angewandt, worin nach ^ff-artJ^ 3.1,500 wirkliche SÜni
Die VersohiedtJiheit der Bestaudtheile des ralTinirti
Zuckers upd dpsi Candia erklärt steh, weon
I
<«6
•iB'sr^^ t^it'O 1 I. e-'t «TtanAl
Wirklidi fand ich beim itarketi Trocknen in diesem
Zuc-irer eine dieier Annahme gemSrae Menge Wnsser.
Wendet man die Ton mir befolgte Methode auf
anitnftliselie' Substanien an, so moft man dabei nuf dal
eich bildende Aiumooiak Rüclisicht nebinen. Wie ich
mit der Seide , der einzigen von mir analysirten ani-
iHsliBch'eii 'Siil)stä)i£, veifubr , will ich jttzt angeben.
"*''" Dys hei'de'f' lerstürenden Destillation der Seide
(if^r^iMcnde'ttohlbrisSijerlluhe AmiUoiiiAk wird durch
'die glühende PorcellHurübl'e nlclit z^nHzt, man läfst
es dUhVt' mit dem jCase in die erslc Flasche treten,
iti^eterf, worin sich destilllrtea VVaBBei<l>efiiidct : dal
Gm entweicht dann wieder in die zweib mit der K»-
tildsun^ gefüllten rU«ch6 , sctxt hier aeioe Kolileneäa-
rfe ali"linft' "geht weiter in'eineh Recipienlen, der uan
Möfs'a'a^'IVrner zu aliatyairende Gas enthält.' ' '
'■"'tJKr i)!e"Mengb des Ammonlahs zu hndea, nimmt
iB?/("^^''MäIfLe der IlüsSigheit der ersten Flasche,
Itrid 's^tltigf'Sie genau durch Salzsäure von einem be-
etlmmten specitiscben Gewichte. Die Menge der dazu
nuthigen Säure ISf^t auf den Ammonialigehalt schliefsen.
Die andere Hälfte wird mit sohsaul-em Kelk gefallet,
und der Niederschlag gewaacllien, getrocknet und in
einetn J'Iatintiegel bis zur Herstellnog zu Aetühalk: ge<
gl&het. i'Aus der Menge des Kalks schliefst man-aof
den Koüfenffäuregebaltde^ Flflssigkeit. Ich I«gte.;d«' ■
bei die Analyse des kohlensauren- Katk«- roll" £«e« Iml
Tkcmird zum Grunde. '
> ' Ob die glubeßde Porcellanröhre Kohle enthSlt, ao
zersetzt sich hier etwas kohlensäuerliches Antmoalak
nrtd bildet blausaures Animöniak, allein nur in sehr
gsringer Menge; zumal wenti a(Ui'"d[e Temperatur
Analyse org^nipchei^J^bßtanzen. 49^
der Röfarr hHrfi«g*i^li ^>»*>*M ^^ P « M»" liiiht demenden
Umstand babe ick nicht in Betracht ^reiogen.
Im übrigto gleicht diese Analyse dem bei regc-
tabilischen Substanzen befolgten Verfahren.
f, ,
UeAersicfn * der ^ Analysen^
Gumini 43,90 49,24 6,86
Milchzucker 4a,o3 5*,*S 6,76
Candisiuckcr 4i,3jS f .6|j7f, , 36,97 ^
• Raffln. Zucker 39,58 55,o8 7,34
Kleesaure 25,i3 ^i,}«- -9^9
Weinsteinskure 34)4i 7®»^ ^'^ y j-
l'^.'iti ^ ' t •« ' UV M^ t 9.h .'«'♦»1/'". . I . *i rt
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'Ca i-x'l l •).
D»
Jit rieten grofs«D 53ulni von MiijS^or, Giaiii^Em^
andern Steinarten , die man zu Rom findet, gcbSren
KU den prächtigaten LTeberbleibaeln des Altertbamt,
Einige sieht man auch zu Ravenna, wo eine Zeitlang
Kaiser wohnten. Die Säulen zu Venedig sind rpm
lUorgenlande bei' Ob ergeholt vrorden. In der Kathe-
drale zu Pisa ündet man Granitsaulen , uud so auch
in mehreren Orten Italiens einige Säulen tos fremdem
Marmor. Allein die rormals herrliche Ron;» besitit
I>ei weitem die meieten und prächtigsten Säulen rm
ireither geholten Steinmasaen. Viele sind jetzt in Kü-
chen aufgestellt: so bietet die Kirche St. Faul an der
Via ostiensis einen schönen Anblich dar durch ihre
fünf Reihen grofaer antiker Marmorsäulen,
Mit der Benennung Marmor bezeichneten die Al^
ten alle Steinarten, welche sich polircn laaaea und sich
*j Am d«m Edinburg pliilosophkal Journal. )8lo, AptÜ
über ahtike [£tei£[lirten.
iurtb scbönfl Farbfln HUBieiDlinen : jetzt benennt. -man
bekannllich «O blul's den Kalkstein oder de» kohleo^
saure» Kolk, der rljie ongeneltine Furbe iibl und etu^
gute Politur ariiiimml. V. , . j
Inder fiäbe von Rorn sind keine Slei^bructief)
Aie Rümer lifillen ibreu iVlArnor von Carrara «iid aa^
dem fremdüti Gc°;endBn betini/iera nxi der (jstielte dea
AirieIIdiidi«ilben Meers. Pliniu» eofft , daPa die ente
Mariunraäule öo J^hr ror dem' eibt^H ; CoRBiilat deft
AugUBtus nach Rom .gelirnuKt wordi
1. Die' .Sau/en tum Barffe Hy/rutUu» ohnwe»* ,-A'b*%l
vru-en es, dib &o Jahre vor dei Augu>tuB< CfiosnUt
Tcn dem Redner Crasius iiat;li Rnm gaWaoftt ,uitd K^
tfnem Privatgebttnde verwandt wurden. Sie iieHteode^
Kxi Marmnr.
a. Au8 <i
Alarmor, der am Berge PentheXes Lei Athen gebrocbea
>rurde , bestehen mehrere aiitilte Stalueo , wie der
Torso TOu Ui-Ivedcre uud die Musen im Vatican. Dift
Hooier nennen diesen Murmur Ci^iülliuo ( Zwiebelutai^
«lor) wegen seiner grUnlicben Adern, l^ii Athey aina
das Parthenon und andere alte Gebäude daraus erricl»>.
tpt worden.
3. Parischer Marmor, Andere römische und gtie«
chieohe antike Statuen beeteheu aus dcnt Marmor ?on
d^r Insel Faros, wie die liegenden Ariadne , welcha
gewöhnlich die Cleopatra von tlelvedere genannt
der Merkur, genannt der Aotinou^ von Be'redere; difl
Piant^ i^nd der Hirsch im IfOiwre, « Der Pari^ulie Mar«,
mor der Venus ron Medicis ist feinkürnij^er als der
gewöhnliche; auch die Venus rom Capitol besteht au*
hesondera sclluneui und durchs che üieudsm PajiicUea
Maraor.
i
I
I
5od
■d a- cl e 1 t igcflS
BeIv-edcre'«olI nach
in grieulligcKer' teyn,
L dcii' üttragei
1 antikeä
' /i!"Ans dem djrnWscÄ«« ■ Marmor,. J«h"3i« j
Äi'ft M«rmor von Luni ommeii', befiehl der AntmoM
TOTO Cspitol. ■ - .- ' I .. .1
Der, Marmor des Apollo voi
dtfn^Htnischeri ßildFirfue'm eucli i
ftb^r iinl^racheide* sicli sehr i
Mai-Attrarten au'a &i^echenlani
5. iVllt dem TUarmor ,vn Carrshi.'f in Euböa CJeW
Ksl-eirt» in IXegroponle)' ühey/.og Mamurra die Mk»^
«11 seiner VJHh. Strabo spricht' von (Jaryaüichen Mu>
A(ir,'uiii1'sfi[^, dafs sich darin AsLeBt lande *).■
'• ö. ^L-fiivdrsfr' MntiMr von einer Insel des. Nil«
^fnrHe 'im römischen Jahre 68u von Luliullus eiiige«
ftthri , Wd nach dessCii' Vorlieijc lilr diese Stcüiurt
]Vlarmor lucuUeum geiiaiuit. 'i
" j. "UtV Pli>^-gSlli-Kt- BlBfmor voo Synoados in Phry-
^fen wird von' Shabo inrij'ijtatiua angefüh«: es ist eis
BtWeMiier Ürtalkslein mit eingesprengtem GÜmmff
tijid grünen Streifen, und wird von den Römern we-
gi<ii''iithifer färbe und seiner scbaaligen tHriictureben-
mii Ci'iiiAlini* genanhi. Hieraus ^beeteheh nebi-ei«
^röft^^ rlltrti j<flie SSüierf. ' ' ' ' ' ,
' 8- Der Marmo greco der Römer ist eiii' MnälitM
weifser Bchiefrige'i^ Ui'haKt mit Glimuier. Der Gin/io
aniico lat gelÜlich und durcBiicbVig-; 'der moderne gil-
&'e Marmor von Siena ist uiidurchsfChlig. Der Phidn-'
tia'z'zeäu hat pnrpurAe und der' Stel'n Por/a s^n/n ro-
the Ädern. Aus ' dieseii vier Murmorarten bestehen
Biiih grafseh Th^il« ' aiä;^1^tHicbtlichsten' Sätdenhalleii
* *) Di(.'^< GebirgsBrt km&' alio kein Mtmoi
über antike Stein^rten. 5oi
tom. Weaiger IiSuiig ist; die sogenannt« Srecci^
ufficaiia, ein ,Mturmor mit schwarzes Fteckfln ^m^
Adern. f
g. Der bei Stalius und Lucian' erwähnte 'I.actdS'
munUc/ie jMarmor scheint der jeUt Verde antico ge-
nannte Marmor zu seyn. Nach f incuiUi boH aber de?
Verde anlico aus Thesaalonich eingeführt wordi
10. Der Ro&so antico , ein einfaibiger zicgehother
Marmor findet §!ch an zwei Badesitzen und ab Büste^
und Slaluen bearbeitet, aber nicht in S&ulen.
11. Der jJlabasiro ßorito (von seinen blitmigeq.
Adern so genannt) ist ein kohlensaurer stalactitischef
Kalk, der in daniicn Stücke» durchsichtig ist: es be-
«teben daraus zwei la l'uf» hohe Säulen, die vormais
in dem Vorsaale der valikaniachen Bibliothek standen |
und eine zu Rom belindllclie ägyptische Statue. Dejf
vreiTse Alabaster, woraus man zu Florenz klein« tjWf
luen fertigt, ist ganz anderer Art, nünilich schytefel-
■aurer Kalk, also wirklicher Alahasler.
13. Der Numidkclie Mannor , der zuerst 676 sä
Rom ?on Lepidus eingeführt worden ist, und dessen
SiatiuB, Juvenal und Seneca erwähnt, scheint ein
ther Porphyr gewese^.za sejn. Seneca spricht aucli
von einem Alevandrinischeu iVlanuor, ruu einem iVlar-
jaor von Thusos und von ägyptischen S^iuleni welche
letztere wahrscheinlich Granit waren.
i3. Aus einem grobkörnigen rothen Granu aum
'^egyplen bestehen die SAulen der Hallen des Pan->
titeons, die Jonischen ääulen des Tempels der Con-
cofdia und anderer Tempel, eo wie auch die römi-
schen Obelisken, die gröl'sten bearbeiteten Steine iu
Europa. Dieser Fels wurde wegen seines J>untea Aoft,
i
I
i
I
f. 6<>*
■C'ir'ii'^JlVo^
•ehfftii auch ' PytrliopoMön, «ad '«»ofc' aj
orie Syenfr in Oberäg^-^ien Syenit genannt, Pocoeit
beachreibt die Steinbrüche des Cranila zu Syena. IMni
findet unter den Ruinen zu' Rom noch andern Granit,
doch keinen so hän6g eis den rothen SgyptiecbeR' Di*
römischen Steinbauer lersägen die antiken Grunilbliii
rfie wegen ihrer grofsen Hiürie mit Hülfe -ron Sdimi»-
gel , wttbrend die Marmorarten blofi dea Sandes linur
de* Säge Ledörfcn.
la. Aus dem Elbanischin oder Aethalianisi^Mk
Granit bestehen einige Säalen zu Rom und Pisa: er
ist feinkörnig, und wird deshalb ran den Römern Gn-
nilello geoannt.
)3. Ans dem eigentlichen Syenit der Mineroll^ni
bestehen die iwel Löwen auf der Treppe des, Capiioli
Ond der kolossale 3gy|Uische Kopf, der )8i8 ins Bri^
Hache Mttaeum gekommen ist. Diesö Steinart nnttf
scheidet sich tvesentlich von dem Granit der Obeliikei.
i4- Der Basall mehrerer ägyptischen Spbingtö
ind einiger Bildewannen ist dunkclgrtlnlich, find gleicht
an HSrte dem Gufseisen, wie schon Plinius bcmerlit
Straha ernährt eines Bruchs YOti ' Mühlsteinen am
echwarzen Vorgebirge in Jbnien^'^e ofane Zweifol
auch Basalt waren. '
i5. Ein schwarzer KiesehcHi^f^ , der zu Probifl*
Steinen dient, kommt zu Ron in PlatteiJ mm hlemM
Figuren vor.
16. Dio rSntlscheri Porphyrsäuten' sind nicht W
grofs als die granitischen. Der Name Porphyr komnit
her von der Purpurfarbe der Alten , die aus dem ge-
wöhnlich in der Nahe von Tyrus vorkommcndea
Schnecke Porphyrios bewirkt wurde, und wonach det
Purpur de^ Alten die dankeli'othe Farbe des Porpbyn
über^ antike Steinalten«
5p5
. gehabt haben mnft. Einen feinkörnigen grünen Por-
phyr findipt man unter den römischen Alterthümern
•eltener. Die Urnen der Constanza und der Helena
bestehen aus einem grofsen Stück rplhen Porphyr, so
wie auch die grofse Vase iiii Museo Pio- Clementino.
-'i^^^Der' antike grüne Serpeutin^ yr^ man deil,
Stein nennt, womit die meisten Kirchen zu Rom ge-
pflastert sind, gehört zu dem grünen Porphyr der
Mineralogen,
i8. Pferde di Carsica nennt man. die grüne Stein-
,.. art, woraus eine wahrscheinlich antike Vase im Vati«
can besteht: es ist ein Gemenge Von Jade und Schil-
lerspath, das als Gebirgsart bei dem kalkerdefaaltigen
• merpentin in Toskana und Gorsika rorkommi.
• ig. Die ji^gyptiBohe Bfkccie^ welche sich an meh-
vefien-römisohen Denkm2Üern^£ndet, ist ein aus harten
Icitfetartigen Theüen cnsämmengesetitet Conglomerat..
: . j .
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T h o m s o ti
Ueber
da s b 1 a u s a u r e Eisen,
D r. Th omas Thomson.
Aut dsa Aiualt of Philotophy. iSjo, Hay.
Xyn die Zmamineiisetzung des ßerluierblaus oJer d«l
Mausauren (eisenblausauren) Eisens mir noch nicht
genau beslimmt EU seyn scheint, »o tbeile ich meiM
eorgfikitigen Versuche über dieses wicUlige Salz aüL
\ch füllcte eine Auflüi
Baurem Eisen durch bb
dunkelblauen Niederschlag
fiele denselben nach dei
von saurem salpeltr-
Hali, suniinclte doi
iF dem riller, ond Irocfe-
Aud^üfsen in einer nicht
fiber iSo' F. steigenden Temperolur. Bekanntlicli eul-
zQndet si'cli dieses Salz und brennt mit Entwicklung
einer grofseu Menge AmmDiiiaks , wenn man es etfKU
über 313° F. erwärmt: es kann dalier durch' WSnn«
nicht ganz von Wasser befreiet werden; da es Aber
nicht sehr schwierig ist, die IVIcngc des Kisenoxpds
tind der Eisenblausäure in diesem Salze zu ündeo« (0
hindert der Wassergehall die Analyse nicht.
Uni die Menge des Eisenoiyds zu lindcH, digenr-
te ich so Gran blausanies Eisen mit einer sehr Tcr-
düuDten Kaliaullösung in eiuem Sandbade 3/4 Stunden
lang. Die FlütiigUeit vriude lünnu ftJjgegosiea und der
über, das Berlinerblau.
rotbe Rüchstand ausgeBürst and getrocknet: es war
reines hüchstoxydirteB Eisen, an Gewicht ^,^5 Gran.
Aue dieser in so Grau Berlinerblau beÜndlichen
Menge Eisenoxyil hereolinete ich nun , wie viel HaH '
HÖLhig ecyi) würde, um so Gran Berlinerblau zu i;evv:9
BeUeii. Diese Menge J'ali wurde mit ao Graa Berli- ]
tMrUlaa und der nötbigcq Menge Wasser in
Glaskolbä» gemischt und s4 Stunden lang im Sandba- *
«le digerivt. Bei dem riltriren der Flüssigkeit blieb J
das Eiseooiyd auf dem Fiiter zuiüuk, uud wurde wie-f
der.Borgfiiltig ausgesUfsL Die fillrirje Flüssigkeit hat- 1
te eine gelbe Parbe und den Geschiaaek und die fib^l
gen Eigeiischaflen dce blausauren Kali, nach dem^
Al>dampfen derselben, und dem Trocknen des Riicl^i
Blandes bei eUva sis" l'. blieben igjj Gran reines blau- '
saures Halt zurück. Da aber itf,5 Gran bei 3i3° F.
getrocknetes blausaures Kali io,3 Gr. Eiseablausäure *) -
eutballcn, so ist diese Menge der Gehalt an Eisen-
bUiuänre in don 20 Gran des untersnchten Salzes und
die Zusammensetzung desselben folgende :
Eiseiibla^.^ure io,ao , 5i,o •
KiBcuosyd 7,0Ö 57,8
Wisset; 2,34 11^
Kehmen wir nun mit Forret das Gewicht eil«»
Antheih EisenbUiisäure zu 6,75 an und das des Eisen-
- Oxyds zn 5, so ist das Berlinerblau eine Verbindung
von gleichen Antlieilen Eigenblaugünre und Eisenoxyd,
Diese Annahme wird durch folgenden Versuch bss tätigt.
•J Natli Diiirreiniri Analyse das Usu(Rur«n Ei»enkali '(», dio-
aei Joorn. XaVI. 3o4.) würden ig.J IheÜ liinfS» S»J3o«
Etflie »g Gran EiienlilausÄLrc enthalten, li>i*»
5o6 Thomson ■
Man !n«B BctiTcftliaarea Eiseninryilnl
auf, mische Ait Auflösung mit etwa» Schwcfel«8Mff-
aioff'gBs und tropfe Sann bUusaures Kali hinzu : es wird
ein wcifses l'ulver n^dcrfdllen,; das eia neutrales ei-
scublauHaures Eiaenoxydul , oder eine Verbinduug tod
gleichen Aotheileii' EiseiiblttusSare und Eisenosydnl
dorslcUl. Setzt man dieses Säle Angefeuchtet der Lttfl
aus, 80 verwandelt es sich nach und nach ia pi*en*
' blaustkUf'eB Eiseiwxyd C BÄrlinerblaa ) blof» darcb Anl-
nähme Ton Oxygen.
in de» BerUnerblaufabrikeii ist bekunntUoh das
frische Derlinerblau anfaijgs 'schointKig blafsblaii, and
■ seine achüiie Farbe erhalt es erst'dürch anbalieodH
und mQhsNmes Waschen; denn eine beträclillicke Mto-
ge dieses Fabrikats beündet sich zuerst in dem Zugtan-
de eine« Oit5'dula«lzes, «nd muf» aus der Alnio8|jhäre
Oiiygen an^eiehen, um aich in ein OxydaaU ju r*r-
wandeln. Wenn mau »tatt des achiveretsauren Eisen-
' oxyduls das salpetersaure KiseuAtyd onwenden w^ltc,
Bo würde mau sogleich ein ganx Itbhaft Matiee Vto-
duct erhallen. Auch Itann man die Fabrihalioa gcbon
dadurch sehr erleichtem und ubkür^tn, dafa man das
sohwefekaure Eisen einige Moiiule vor der Anwendung
in Wasser auflest und in dachen Gefäfsen der Eiawir-
kung der Lvft a.us8etzt. < „'_::,
Ich füge hinzu einige Versuche fiber iIm hri lir
cerstoreuden Zersetzung des Berlinerblaus eich bilden-
de blausatire Aminoniak.
Wenn man das Berlinerhlau in einer, kopferaen
Röhre der Roihglühhitze aueseut , und die sich cal-
wicitelnde Prodjtp^.vber (,)ucL-ksilber in gtäserDea'Oe*
fÜfgen auffangt, so belegen sich die Wände der GefaTse
mit durchsjchligeu Hryslallen, welche einen Bleis&an-
über das BerluierbSau.
geschmack baban «nd i^ Waaier a i eh awfl ötew.- Wird
io eine concentrirte Auflosung dieser Krysialle ScWe-
felsüure getröpfeit, ao eatsteht ein Aufbrausen und es
eatwicltelt Eich ein starker Geruch nach Blausäure.
Alit etwas rVatron versetzt und erhitzt entwickelt di«
Auiiiisung Ammoniak '^DiösCni lajufolge hetraohle ich
die Krysl^Ue. ^^ ^Jqij«aifrt^ Aaunottiatt, > - .
Das yerhalten der Auflosuug dieses Salzes eeg<
icvtcUitdJne'MJtaäauilö^igvn ist /ol^endei) : '
, ^Niederschläge.
Saures BaIzsonre^_ Eisen — gelb
^ Schwefelsaures ■Rupfer^ — 'weTfs ins Bläuliche
Salpetersaares Slei — weira^.iD Salpetefsäur«
auflöslich
f, ,~~ puecjtsilbe» — ,*^eif» ^.,^ 191.,'. J
Aetzender Subliiaat, — weifs, beim S^t^iUlAui'
wieder Ättfl,ß(|li<^|fc„
Schwefelsaures Zink . — weifa ._ '^ li
Salzsaures Mangan — >*«ifl, ■, '\f,. ., .,„ ^
Salpeteraaures Silher — ^ wei^, duxeh Schiltf^l '
,y„ . . -■■■ ■ ■■"'^*^"?"fs^iö^*i,_,
', ScWefelaaures -^iclsel , — grünlich ,
" \ —-r l'-obtiU — röthÜcii. ^^ _^^■y
■*TVtau wird bemerken, dafs sich diese N iedef^^lilji^j
^e TOn denen , welche nach iSc./«f^e die bh^fsei, ^lau-
ii«re,hBrt'ori.r^ng^, wesentlich unW,w'*f>id?|»;, , kih l-^I
lj^;«tMkriA Bai?.«ft-»yttli gi_ mgtt» ulüa tUiüt^ ■••!'<•»
ch
1
1
"•^L a u g i e r
Beitrag
zur chemisohed Betrachtnag
der M e t.e ö r s.t e i n e.
L^K/ti'gj^i'y'*).
u.,
^ater den ßestandt})«ilen der MeleorMeine
mu^'dl'eT ah' cliAi*altter!stisch angennrnmen werden,
nämilch Nickel, Chrom und der mit dem N'ickel im-
luer verbundene Schwefel : Die übrigen sind so we-
llig wesenllich , dafs man einen Körper, worin jene
A'ei Besten dtheiie fehlen, Hir ein gewöhnliclies Miae-
ral'ltalten kAiin. Aach wird der Slei" von.CbaBsignjr,
worin .man kelnt: Spnr von Schwefel, Niukel und
Chrom ge(undi;it hat, 'nicht unter die Aerolithen ge«
rerhiiet.
Voti'dei) 'drei wesentlichen Bestandtlieilen belracb*
tet man Wiedtr' Nicltel' ale den wicbtigBlen , weil man
dieaea Metall nicht allein in Men^e in den Meteor-
>) Im Aufzuge am eiusr am i Mii iSaa. in iee Alademia
clor Wissciischaflen lu Baris geltieaen Abhandluuj. S,
]
über Meteorsteine.^
flieineh, soDiJern ancb aaBserdeai in den gediegenen j
meteorischen Eisen masseii aiitrift, d
Dus Chrom , dessen Vorkümmen in allen ACroK- '
then ebenfalls merkwürdig ist, hat man jedocfa bla
jeiKt für nicht so wesentlich gehalten, wahrscheinlich ,
wegen seiner geringen Menge, yiellelcht auch, weil
mehrere berühmte Chemiker die Anwesenheit dessel-
ben in einigen Meteorsteinen , namentlich in dem
Steine von Stannnern , in Zweifel ziehen. Wenn nun
aber erwiesen wUrde^, dafs das ^ickelmetBll in einem
Ae'olithen günzlich fehlt, und dafür eine bctrgchUiche
Menge von Ulirom vorkommt, wie in dem Steine roa
Statipern, so dürfte man wohl annehmen, dafs das
Chrom unter deo drei Bestandth eilen der constanteste
und daher der wesentUciheie i«t. Uiefa ist alter nicht
.Jllofs der Fall, bei dem IMahrischen Steine, »ondem
auch bei dem zu Jonsac am i3. Jun. 'i8ig gefallenen^
der in loo Theilea fotgends ' ßestandtheile gegeben
hat'i ■ ■'■■-■ ■ ' ■■■■«
Ei.raojyd -
Hieielordn
46
Alaunerde
6
Kalkeide
7.5
M.ns„.o.yd
BJItererde
«,8
-1,6
Schwefel
Ctrom
1.5
Den Ueberschuf» über loo kann man als Ojygea
das von den Metallen während der Analyse aufgenom-
men worden, ansehen.
Dieser Meteorstein unterscheidet »ich von Andern
nicht allein durch seijien Mangel r.n Nickel, sondern
Lai^giex über. Meteorsteine.
.«nck 4»rph da» VvcltKUaif» eei«er BesljuiddieiUt i»-
dem st^tt der Billererile und ^»».SchwefeU, die beide
>u andern ahnliclieu SlfSiucn $iol) durch ibre Mengt
. AusMiicbaen, hier dJQ aoust ai» neUeubesUadlbeiU
, B ttf treten 4^ Subsianneu 'Fhoniiad Kal^. unten Kieul
und rwAUfi die liauj>liniiMe bilden- ■
po,, der ^ei» voq ätaancr» al». eio MeteonUin
.«ngeselien iTÜd, |vor;a., #icl^ kein Cbron lieliadet, V
vvuidu deeselbe ii* t^i^*^ Hm^whl besonders unter
sucbt: et fait^-. sicb. wi^ltlick darii> i l'c. ChrotUy-aitp
,ebeii 80 viel )ds ip dfA» 'ß65 zu Verona g^fallcnsp
Steüie, worin, das von f^uquelia io dem roLbea iiiU-
riscbpu Bleierze entdeckte X'b^o™ zuerst als Bestaid-
.ibeil der Aerolllbe» gefunden )«orden ist.
Uebrif^enB hana I daa.'Chrom, basoadert
mit MaiigAiioxyd iiigt&ieä vor^mnt Vota Jeicl
,>Vl)tUysea übureehen werdfln, ,
JVacb die^ea Uct^stichungea üt es alli
wahrtcbeiiilicb, duTs iu den Meteor aleineu das Cbtdii
GOastanler rorkommt , als daa Nickel.
^»**'*J™—
f a
. Juli d. J. , Nachmiltag;s zwieobeii 5 -ani € *
' ward »alle beim OilnaBlrom auf der FoatstraTse
I Dünaburg iittcb Hi^ eine Peuerltugel etwAs klei-
ner als dtr VoUmoiiil von selir heller roseufarbiger
Feuerfarbe gesehen , die sehr schnell tob Södwesl nach
•Nordost flog und in einer Höhe von 5o° «nbemerkbar
'Wurde, tedoch schien sie eu brennen oder eu tlam-
'-'««□;< denn aaieei- dem Lichte, womit lie umgeben
"War, befand sich unter derselben eine Flamme, einem
j'kärzen Kometenschweife ähnlioh, der gCBolilaugelte
• öd«r Ziclizaclt ' Wolheil < hintet sioh zurücltliefs, die>
♦) Hr. V. Crtitlufi lagt hiepöKcr -»oriinfig in einen» fi riefe
Von 4r Augiul ni'h bei : uo* iu Curland otler rhlmchr
I ifi SemtiaUsn im Dündburg'aulien Kji'chtpi^l ^«licern lAe-
3£jui,i
teoT) leihe :
1 Juli
d, J, g'erallen, werd«ii Sie wohl
»phon willen. Erst geslern fiihiclt ich davon ein nine
Erbis grofie» SliicIlchoQ, Es wiitt .lark auf die Mag-
netnadel, leiet aber lelliit keine Polar! lat. Noch haba
icli ea nicht gepiiift, HofFentlich 'vCfde' icb im Herbst
noch tcll^Bi^cn törtnen, "
Obige Noliion lind aus ölfeiitliclien' Bflllern geiogi
< MeiUeck«,
]
5(2 Meteorfall
Aet FeaerltugCl longeam fotgrad, in Atr Luft
•chnondcn. Nach dem Uurdilluge der Feuerlu
Iiürte man ein GerSuscb , wie das vod einer Schaarrt
utid noch ehe ciue Minute nach dem VerscTiMiods»
der Kugel ver^ieng, in der nämlichen Gegend, im
welcher sie versclivrundeit , anfangi drei Knalle ym
Suliüsse Von einer Kanone von grofscn Kaliber, wer-
nach auf slärkert Scbü«£e immer BcbwScIiere schueO
auf einander folgten und millich ein forcrollendei Ge-
töse wie lange anliallender Donner. In dcraselbcB
Augenblick fiel auf dem Felde des Dorfes L.BsdaI(nf
bei einem heiligen Knalle und Celtrache 5o ScfaritI»
von Etfei dort arheitenden Mensühen ein {»(ein aua der
Luft liorab. Auch fiel um dieselbe' Zeit , 4 Weret tob
'der besagten Stelle vor secba Bauern, die Heu n&b^
ten etwas mit starken I'feifen in den See Kolub, tntb
einen 'fhcil des Wassers deaeelbeu in die Höhe aai
«etxtc dfiii ganzen See in Bewegung. Eujlieb fiel ch
was äUnliohes 3 Werst von der ersten Stelle in dta
Dobvoflufs. Der auf dem Felde niederge&Jleoe Stein
war in einem sehr harten Lchmi^runde s't Fsfs tief n
die Erde gegangen und anfangs so heifs, dafs eiuiga
Bauern, die ihn zu berühren gesagt hatten, sicli*die
Hände rerbrannien; er hatte Pulvergerooh, die Ob-.
eialt eines runden mit dem dünnem Ende in die Er-
de geschlagnen Ambofses und seine aufsere Obcürßäche
war schwarz und hatte an rieten Stellen wie mit dem
Finger eingedrückle Gruben. Die Bauern entschloi-
sen sich, den Stein aus der Erde heraus zu zieheni
er «vog nach ihrer Anzeige ellva ^o Pfund. Sie zer-
Eclilugea ihn und es zeigte sich, dafs seine innere
Substanz von hellgrauer Farbe war und eug vcrschie-
deueii Schichten bestand, die ClaAz und Ansehen wie
J
an der Dür-
[ettU lioUen. Diese ScIiicIiCen, eo wie ancli die $ab-
BlEtDZ von grauer Farbe zogen mit Magnet heslriclie-
ne Nadi
Aaf der Hdlfle Weges von dem Docfe Lil(Cna bi»,
zu der Siellc, v.o dieser Stein nledergcfall«
Iteine Feu^Hiugel , sondern elwas, daa in der Gestalt*
einer grnfeen Garbe llog titid iilier der Stelle, wa der
Stein niedergeTallen , in der Luft eine Kugel so grors
wie der Votlmond gesellen worden- Diese Ilugel y.tr-
tbeilte Bich Anfangs in nreliTere Tlieile , die dich aber
bald wieder vereinigten und endücli erschien bei ei-
nem, heftigen Knalle ein breiter heller nach der Er-,
de zugekehrter Scliiveif. Der Scliall, der bi
tzen der Feuerkugel bei allmllhligvn AbnetimC'n dei
Stärlie desselben entstand, aber überall
StSrJte von sHen Seiten in einer Entfernung van i5;
Wersten und weiter gehört ward, glich anfangs drei
fttarken KnMonenechüiigen, eodann viner unaufbürlicli
atihalieiideo Kanonade und endlich dem Ccriiuscb voik
nahtenden MühUteinen oder dem Schlagen grofser'
Trommeln oder ilemGrassel gro/ser Ober einer BrGcka
fiArender Equipagen. Altes dietxs fand Statt bei sehr
gutem Wetter und heitcrm Himnid und nur in der
' Bnlfernung waren sehr wenige zerstreute Wolken za
■eben. Merkwürdig ist, dals das Wasser, TrelcUes
einige Tage verlier nur sehr wenig zunahm eine Stun-
de nach dem beschriebenen Ereignifu in dL>n FluäSen
Likenenka, Dwina und Dubna auf i 4 Arschin (3 i Fuf»)
atieg.
Die Petersburger Akademie läfst den Stein un<
tteriuchen.
b-
e-
W tteri uchen.
Zerlegung des Klebers
in 'zwei Suiislanseni
benannt
G li ad i n und Z y^m o in
i
T a d d ,
*)•
De.
Jer italieniaclie ChemikM' JitMei hat kOrzliclL den
Waizenkleber id zwei Substanzen zerlegt, die *n
ihm d'ircl) die Benenimngen GUadin (ron y^ict, gla-
len) oud Zymom (von ^vf*rs, Ferment) uaterschiedea
werden. Meu erh&U sie im abgesonderten ZnstAD^,
wenn mau frischen Kleber so lange mit neuen ZsH'
t^eii von AUiohoI knetet, ai§ die Flüssigkeit bei dn
Verdünnung mit Wasser noch milchicht wird. Dil
sJkoholische AuHöauag eelzt dann in der Ruhe eine
welfse, imt kleinen Fasern durchzogene SuJDStani ab,
und Trird Totlkommen durchsichtig. Nach langsamer
A^unstung bleibt als Rückstand dus Gliad^ in Honig-
artiger Consigtenz und gemischt mit etwas gelber har-
BigeP Substanz, welche durch Digestion des Gliadias
nit Scbwefetäther aufgezogen werden kann.
Der rom Alkohol nicht aufgelöste RückBland des
Klebers ist das Zymom.
*) Aus den Anoali of Fhilosophy, i8)0, May,
Mtf
•■'' flbw Gliadin und ZJäobi;*-'-^ &iBi
Eigenschaften des' Gliadinst
Dbb getrocknete Glladin hat eine Btr'ohf^eJbü'fa»»;
be, ist in dünnen Stücken tlurcbaiclitig, eprSde,
TOn sürsllchem Geruch, wie Honigwaben: EvWärml
inrrbreitet es den Gerach gekochter Aepfel. Atifd*
Ztinge hSngt es an, und schmeckt sSfa und bal^amUc^
Es ist leicht auflöslich in kochendem Alkohol, abe:f
beim Br]i.aItcD wird die durchgiclitige Auflfisung bald
trübe und behält nur eine geringe Menge Glindln auf-'
gelöst zut-Ück. Es loTst sich nie ein Firnirs anriragen
und wird dann von kaltem Wasser nicht aufgel5at
sondern blors etwas erweicht. Durch siedendes WaJ'
»or wird eS in einen Schaum verwandeltond theüt dei
WasBer ein milchichtee Ansehen mit. Das Glladin
leichter als das Wasser. '
J^ie iitlcofaolische Gliadinau(löa^g,wlr4, durch ;q**i
gesetzttta Wasser, milcbicht; durch kohlensaure AUta.
lien läfst sieb daraus das CUadin in ircifsen Flockeih
niederschla^sn. Durch mineralische und regetabiliscka
Säuren wird das Gtiadin wenig angegriffen. Aelzeni'
Kalien lösen das trockne Glladin auf. Auf glübf
Hohlen blähet es sich auf, und schmilzt dann wiedi
zuBlAninen nach Art animalischer Substanzen. Beiaf]
Verbrennen gieitf es eine kleine lebhafte Flamme unj
ISTst eiife lichte schwammige Hohle zurück, welchi
tchwierig einzuäschern ist. In einiger Hinsicht nähert
■ich das Gliadin dem Harze, unterscheidet sich aber
davon wesentlich durch. seine Uiauflöslicheit in Schwe-*
felüther. Durch Gallustinktur wird es merklich ver-
ändert. Es bringt in zuckerhaltigen Substanzen eine
Gährung hervor, und gebt auch schon für sich selbtl
in eine schwacbe GährUng über.
atj-
1
ka.
feih
1
iG Tfiadfli Über .GUadin und Zymoni.
^genschajten des Z^moms, .
. Durch die Behandlung des tilebers mit AlkoKol
vtrliert der Kleber zwei Orillheile seines Volumt,
was nicht blofs der Aullöaung de^ Gliadius sondern,
kiich «inem Verlast an Wasser zuzuscUreiben iat. Der
Rnckatand ist das Zj'nom. Man reinigt dasselbe durck
wiederliollca Sieden mit Alkohol.
Das gereinigte Zymoni bildet kleine KCgelcheii)
die sich zu einer gestalllosen harten, aber wenig zb-
•aminenhsngcnd^') Masse anbauten. Es ist aschgraa.
QewASchen mi^, Wasser verliert es die ihm cigiie KtO'
bcigUcit, und* wird dann an der Luft hrBun. Es 'M
leichter als Wasser. Es gährt nicht nach Art de«
Klebers, sondern geralh ttnler linlwichlung- eines uri-
nösen Geruchs in Fäulnifa. In J£ssigbüure und in den
IVlineraUäurcn löst es sich hei der äiedehilee vollstäD-
dig auf. Mit filzendem Hali. verbindet es sich zu ei- '
ner Art Seife. Im Kntkwasser oder in Ai.flösung koh-
lensaurer Alkalien wird das /ymrtni härter und auch
fibrigens ganz verändert, doch ohne sich aufzulösen.
Aufglühende» Kohlen verbreitet es den Geruch, des
Terbranrtten Haars oder Horns, und verbrennt, mit
Flammen.
Darf Kymom wird in mehreren vegetabilischen H8f
pern gefunden, und bringt GShrung hervor,' die nack
^r Art der beigenischt^n Substanzen rerschieden isk
^
Sijr
'*_•!»»
\ • ■ ... •: •
. ^j
'■: P ir o g r ä ^ -m m e
4o l'Ac&d^tt|ie royale des sciences et.ttelle^
. i\*.^x\v>> pour^Ie ooaeoart d#. loSt« '\
■w . £2^Acad^mie propiose ies sept ' -^u^stioni^ * W
Classe des Sciences, ,.
■'• 'i 7 •'\ • ■ . ' > . . '. • ' * > .
• '*•• . .1.. »'■».
.^•..Premi^r^ Questio][i»
.'. ■ v-i
t^.' Faire rhistonqUe de la wcouverte m
pfincipe, de^ vitesses virtuelUs, depifis Galilie
jusqu'a hos jours. a^ Comparer ei res unter let
iiemonstrations de xe principe, irouv^es x^aem^
rnent
MM,
ny\' 'Pain)tötVFhm Ahipire/'lä Orange,
3^ Aisigner tes 'c&s^'3ims' lesqMti te^ prlncipte
est eneore^'i^M'^^Wiit "^äes' Vaei^i^''virtüelU^
« • f t •
jfrnies, . ••■ --^ • *■• ""^ * ^■
_: '. ^•' .y •^'•* • ■ -3 V>M' \,%y .-./>
^2/ ^ör Ies geomeires , par exemple ^ cellcs de
U CarnoY,''p6issöh^ laflace^'^odrrier^ Prom^
•6i8 Prograaim
Scconde Q .(fgV t i o n,
Analyse.
Sur re'liminalhn entro deux e'^ualions
devx inconnues.
Lopsi/uß (quelques unet des ra,cinesde /**yüfl-
titfji fnale sont incommerisurailes , comme an
' 71* peilt en a</oir fjue des vahiirs approefides , ta
suhsiiiiition de cfn'ctme Helles daris ies devx
propose'es, .ordojiRt'et^'auivanl ' l'aulre inconnue,
en allere Ies coefficiens d'une manilre gu'an nj
peut appn'cier, en sorte que chaque sudslilulhn
ddnature^ tut peut dt'nati/rcr- Ies vaUuri ds la
seconde inconnue, c'ett ä-dire , peut donner paur
celle-ci une valeur trif eloi^ie de la vdritable.
On projtose de delenmner , sdns resoudre le»
equatlons y ''\°. Ies Uinlles eAtremes Ves valeurs
de chacune des iMcotini/^: 12*', une limiie aii-
dessous de Jaquelle ne put tom^er la dijft'rence
e/ijre deux vtileurs de chacune de ces memes in-
connues. Ce qui rentre dßns la-mel/iode .'de la
Orange poitr la recherche des racines iitcouii
surabies des e'quaiions ä hne inconnuCt
Troisiemei Quest^ion.
üfcrire la consihutwii geolpgique de lapro^
vlnce du Hainaut, Ies especes mine'rales et Ies fos-
siles accidenteis t/iie Ies divers iprrains Tei\feT-
rtient, avec l'indicalion des localile's et la synof^
■ miß des auteurs qui en oni dfja iraitd.
de la 1
1^
et la syno fij*,
V.
der k« Academie zu Brüssel iSai» ^i^
Qtiatri^me Question.
La definition du nectarre y donnde par Linne'^
eonvient'elle ä tous les organesy ddsignds jüsqu'a
c€ temps sous ce nqm ? En cos de reponse negom^
live , on demande une classificntion phyuologique-
de ces memes organes. / '
Cinqiiiöme QueBiion.
Prouvcr ou rdfuter la thdorie de Dfiltpn, qui{
dii que dans Vatmosphere les^ diffdr^nts ßuide^
ae^formes rte sorit pas chimiquement unis, mdis
seulement tn^lds tndcaniquement y et de maniere^ "
que l*un n^agitpds sur l^autre yC^est^-a-^dire j que,
par exemple, les moUculesd^qzole fie ^oussen^
pas lesi, moltculcs ,d\oxig^ne , mais excl^siyement^
Celles d'azQte\,
' "- SixiÄme Questi'oit.
Quelle est la vdritable composition ehimique
des sulfure^^ tant oxydds quhydrogeneSy faits
d' apres les divers procedds y et quels sorit leurs
vsages dans les arts ?
La repei^e devra ^tre appuyee , autant qu'il est «,
\ possible, 8iur des faits noureaux et sur des ezperien«
^es faciles i ripeter«
Septi^me, Questioiu
Quelle est la vraie composilion du bleu dir '
Prusse, en indiquant l'ordr6 de distribution de
seseUmens^ et peut-orig d*un^ connaissance plu^ '
6so Progrftuiind.k.Acftdemie zu Brüssel 1821.
intime de ce Cotnpose\ ili'duire une mdthoAe plut
türe et plus t'conomiqi^e pour le fabriquer?
Le prii de chRcune de ces queat'ions , sertt nitt
neduilte d'or du poids de tl-entc ducala. Lcs memoU
ät» ecriti liBlblement cn Utin, fraa^aU, hollaiidaia ob
fluBAnd , fleront adresseB et reiUis francs de port, aruit
Is premier ferrier iSai , a M. Vaa Uuitbem, Beere*
Iure perpttuel de l'Academie.
L'Academie' exige la plus grande eiactitude dan
lei citHtionaT poar cet eßet, tes aaleura auront soia
da marquer Isa äditiona et les pages des livres qu'ib
«itCDt 11* ne mettrgnt poist leurs noms h. leurs onrn-
gea, maia seulemeat une derise ä Icur chois ; Ua Ii
rep^teront sur ua billei cacbeie qui renfermera leor
nom et leur adresso. Ceux qui ee ferout connaitre
Aa quelque maniere que ce soit, ainai (jue ceur
dont les memoires auront öte remis apr^s le term
prescrit, seront absotamenl exclua du concoura.
Patt B. BruieUes aux eeances ext^aordinairea et
geuerales des 8, 9, et i^ mai 1830.
\m.
I
« I
!• ■^.» I
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■V
Aufzug ^
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* V
tneteorologischen Tagebuches
Won
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VrofessorHeinrith
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H e g e n 8 b ü r g.
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■^- :■• . t.B.^ - -_, , <»,
P'armiitii^sANachmiUag'A Nachts.
. Wind.
1^ Voim.
StiiVniiixh.
ibpl. Vcrm. SchÖa.
ilait. SiUTni. Heiter.
SBbän.SiüjrD. Trüb. Regen
Schon. Win
Vernj. Wind,
Venniachi,
"" er. Wind,
lleirtr. Wil.
Regr,,.
SchÖQ. Enlf.
Cewiiler. Wd.
Hej«n, Eott;
Gcwitl. Soniir
Vermijcbl.
Scliiiii.
Vermiicht.
Sohön,
SehÖo. Wind. '
T rüb. W ind.
Schön. Slür
Vena. Wind.
Venu. Wind.
üegert; Triib,
- Sturm. Gendl'
Schon. VVinU.
TrÜfc.
Verto. Win
Suinutarliiw 1
Uibtrsiehi
der I
. .- .Wiuerang.
Iteitsre Taget 4
Sclwne Tige I
Veniuichte Taga n
rrtibo Tig« J
r«go mit Wind \\
Xtge mit Stucni i
r«ge mit Nebel «
Tage ait Regen •
Tage Uli tCmritW
entr.
^itece NScbte i
S'Jione Nacht* ij
m, Wichit
TrCbe Nithw
Nächte mit Wind if
Nächte mitStun) \
Nächte mit It<-
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Nächte inii.C*-
[Ieic»cTien<Ie Wii4
de NW. W.S&
Betrag des R(EWl
Regen. V.t.h.
Reg, Wliid,
Trüb, Ve,m.
riai^cJlt
Trüb. Regon. Verm. Wind.
NebeL Regen. I Tmb. itegir.
vna
Trüb,
ler. Schon
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WNW. 3. 3
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K. I
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